Autor: Stephan Wäsche

  • Elvis Presley im New Frontier Hotel

    Elvis Presley im New Frontier Hotel

    Im April 1956 stand Elvis Presley kurz davor, zum Superstar zu werden. Sein Manager, Colonel Tom Parker, erkannte das Potenzial von Las Vegas als aufstrebende Unterhaltungsmetropole und buchte Elvis für ein zweiwöchiges Engagement im New Frontier Hotel. In einer Stadt, die für ihre glamourösen Casinos und Nachtclubs bekannt war, sollte Elvis mit seiner Rock ’n’ Roll-Musik das überwiegend gediegene Publikum begeistern. Doch die Reaktionen waren zunächst verhalten, da die Besucher nicht auf den neuartigen Sound vorbereitet waren. Diese Auftritte markierten dennoch einen Wendepunkt in Elvis‘ Karriere und legten den Grundstein für seine spätere enge Verbindung mit Las Vegas.

    Aufstrebende Glücksspielmetropole

    Im Jahr 1931 wurde das Glücksspiel im Bundesstaat Nevada legalisiert, was den Grundstein für die rasante Entwicklung von Las Vegas legte. Die Stadt verwandelte sich bald in das Epizentrum der Glücksspielindustrie in den Vereinigten Staaten. Immer größere Casinos und schillernde Nachtclubs schossen aus dem Boden, um die stetig wachsende Zahl an Besuchern zu unterhalten. Dies schuf auch eine neue Plattform für Künstler, die auf der Suche nach Ruhm waren. Einer dieser Künstler war Elvis Presley, der 1956 an der Schwelle zur internationalen Berühmtheit stand.

    Die Idee: Elvis in Las Vegas

    Elvis’ Manager, Colonel Tom Parker, erkannte früh die Möglichkeiten, die die aufstrebende Glücksspielmetropole bot. Parker war ein Meister darin, jede Chance zur Vermarktung seines Schützlings zu nutzen, und als der Zustrom von Besuchern nach Las Vegas nicht abebbte, sah er eine großartige Gelegenheit, Elvis in dieser Spielerstadt zu präsentieren. Im April 1956 gelang es ihm, Elvis und seine Band für ein zweiwöchiges Engagement im renommierten New Frontier Hotel zu buchen. Zu dieser Zeit bestand die Band aus Scotty Moore an der Gitarre, Bill Black am Bass und D. J. Fontana am Schlagzeug – zusammen bekannt als die „Blue Moon Boys“.

    Der erste Auftritt von Elvis war für den 23. April 1956 im Venus Room des New Frontier Hotels angesetzt. Dieser Auftritt sollte ein prägender Moment für Elvis’ Karriere werden, doch anders als erwartet.

    New Frontier Hotel: Werbung und Location

    Das New Frontier Hotel war ein elegantes Etablissement, das auf ein Publikum setzte, das sich nach anspruchsvoller Unterhaltung sehnte. Das Werbeplakat des Hotels kündigte Freddy Martin und sein Orchester als Hauptattraktion an. Daneben war der Komiker Shecky Greene gelistet. Am unteren Ende der Plakate stand Elvis Presley, mit dem extravaganten Beinamen „Atomic Powered Singer“. Colonel Parker war der Meinung, dass dieser Titel besonders gut zu Las Vegas passen würde, da die nahegelegene Wüste in den 1950er Jahren häufig für Atomwaffentests genutzt wurde. Parker hoffte, dass der Name zusätzliches Interesse bei den Zuschauern wecken würde.

    Elvis Presley - New Frontier Hotel-  Sign - Las Vegas
    Das Werbeplakat des New Frontier Hotels kündigt Freddy Martin, Komiker Shecky Greene und Elvis Presley an

    Das Publikum und die ersten Reaktionen

    Doch Colonel Parker übersah eine entscheidende Tatsache: Das Publikum in Las Vegas bestand hauptsächlich aus Besuchern der gehobenen Nachtclubszene, die an die eher gediegene und ruhige Unterhaltung eines Freddy Martin gewöhnt waren. Sie erwarteten Jazz oder Swing, nicht den energiegeladenen, hüftschwingenden Rock ’n’ Roll, den Elvis mit seiner Band präsentierte.

    Der erste Auftritt im Venus Room am 23. April 1956 verlief nicht nach Plan. Das Publikum reagierte verhalten auf Elvis’ Performance. Die Kombination aus dem orchestralen Stil Freddy Martins und dem rohen Rock ’n’ Roll von Elvis und seiner Band passte nicht zusammen. Wie sich D. J. Fontana später in einem Interview erinnerte: „Die Leute waren einfach noch nicht bereit für Elvis. Die Musik war vor allem etwas für Teenager und Jugendliche. In den Augen der Zuschauer waren wir, in Begleitung des Freddy Martin Orchesters, drei kleine Leute, die Lärm machten.“

    Elvis Presley und Bill Black - New Frontier Hotel - On Stage - Las Vegas
    Elvis und Bill Black Live On Stage im Venus Room des New Frontier im April 1956

    Ein unerwarteter Gast: Liberace

    Am selben Abend, an dem Elvis sein Debüt im New Frontier gab, erschien ein besonderer Gast im Publikum: der legendäre Pianist und Entertainer Liberace. Liberace hatte selbst 1944 im New Frontier Hotel seine Karriere begonnen und war zu dieser Zeit eine feste Größe in der Unterhaltungswelt von Las Vegas. Er war neugierig, wie sich Elvis in der Spielerstadt schlagen würde, und besuchte die Show, bevor er in seiner eigenen Show im Riviera Casino auftrat.

    Im Backstage-Bereich nahm Liberace die Gitarre von Scotty Moore und scherzte mit Elvis und seiner Band. Es war ein symbolischer Moment: der etablierte Star, der dem aufstrebenden Künstler den Rücken stärkte. Einige Tage später revanchierte sich Elvis und besuchte Liberaces Show im Riviera Hotel.

    Liberace und Elvis im Riviera. Hotel 1956
    Liberace und Elvis posieren für die Presse im Riviera Hotel 1956

    Die Teenager-Show: Der Wendepunkt

    Da Elvis an das kreischende und enthusiastische Publikum seiner früheren Auftritte gewöhnt war, war er von der verhaltenen Reaktion der Besucher im New Frontier verständlicherweise enttäuscht. Colonel Parker, der auf das Wohl seines Schützlings bedacht war, entschloss sich daher zu einem ungewöhnlichen Schritt: Er organisierte zusammen mit dem Management des New Frontier Hotels eine Sonderveranstaltung nur für Teenager und Jugendliche am Samstag, dem 05. Mai 1956.

    Diese Veranstaltung erwies sich als Volltreffer. Die jugendlichen Zuschauer, die mit Rock ’n’ Roll aufgewachsen waren, reagierten mit Begeisterung auf Elvis’ Auftritt. Endlich bekam Elvis die gewohnte Resonanz, die er erwartete, und die Show wurde ein voller Erfolg.

    Freizeit in Las Vegas und der „Hound Dog“-Moment

    In den Pausen zwischen den Auftritten erkundete Elvis zusammen mit seiner Band die Stadt. Sie besuchten verschiedene Shows und verbrachten Zeit am Pool ihres Hotels. Ein besonderes Highlight war ihr Besuch im Sahara Casino, wo sie eine Aufführung der Band „Freddie Bell and The Bell Boys“ sahen. Die Band hatte 1955 einen großen Hit mit ihrer Version des Songs „Hound Dog“. Der Song war ursprünglich für die Sängerin Big Mama Thornton geschrieben worden und hatte ihr zu Ruhm verholfen, doch Freddie Bell und seine Band änderten den Text für ihre eigene Interpretation.

    Elvis war von der Version so begeistert, dass er beschloss, den Song in sein eigenes Repertoire aufzunehmen. Er kannte den ursprünglichen Text auswendig, entschied sich jedoch, die von Freddie Bell veränderte Version zu verwenden. Dieser Moment sollte sich als entscheidend für Elvis’ Karriere erweisen, da „Hound Dog“ zu einem seiner größten Hits werden sollte.

    Elvis Presley - New Frontier Hotel - Band - Las Vegas
    D. J. Fontana, Scotty Moore, Bill Black und Elvis anspannen am Poolbereich des New Frontier Hotels

    Nachwirkungen und Bedeutung des Engagements

    Obwohl Elvis’ erstes Engagement in Las Vegas nicht von Anfang an den gewünschten Erfolg brachte, war es dennoch ein Meilenstein in seiner Karriere. Die Erfahrung zeigte sowohl ihm als auch seinem Manager, dass der junge Rock ’n’ Roll noch nicht überall akzeptiert war – insbesondere nicht in den gehobenen Nachtclubs von Las Vegas. Doch der Erfolg der Teenager-Show am 5. Mai bewies auch, dass Elvis eine wachsende Fangemeinde unter der jüngeren Generation hatte, die sein Potenzial als Star untermauerte.

    Der Aufenthalt im New Frontier Hotel markierte außerdem den Beginn einer langen und wechselvollen Beziehung zwischen Elvis und Las Vegas, die später in seinen legendären Auftritten im International Hotel (dem späteren Hilton) gipfelte.

    Auftritte im Überblick

    Elvis’ Engagement im New Frontier Hotel erstreckte sich über zwei Wochen. Jeden Abend trat er im Venus Room auf, oft vor einem skeptischen Publikum. Die Auftrittsdaten waren wie folgt:

    • 23.04.1956 – Montag
    • 24.04.1956 – Dienstag
    • 25.04.1956 – Mittwoch
    • 26.04.1956 – Donnerstag
    • 27.04.1956 – Freitag
    • 28.04.1956 – Samstag
    • 29.04.1956 – Sonntag
    • 30.04.1956 – Montag
    • 01.05.1956 – Dienstag
    • 02.05.1956 – Mittwoch
    • 03.05.1956 – Donnerstag
    • 04.05.1956 – Freitag
    • 05.05.1956 – Samstag (Sonderveranstaltung für Teenager)
    • 06.05.1956 – Sonntag

    Fazit: Ein Wendepunkt für Elvis in Las Vegas

    Elvis Presleys Engagement im New Frontier Hotel im April 1956 stellte einen wichtigen Meilenstein in seiner Karriere dar. Trotz der anfangs verhaltenen Reaktionen des eher älteren und zurückhaltenden Publikums in Las Vegas, zeigte die Sonderveranstaltung für Teenager, dass Elvis eine starke Anhängerschaft unter jungen Menschen hatte. Diese Erfahrung verdeutlichte die kulturellen Unterschiede zwischen Rock ’n‘ Roll und der traditionellen Clubmusik. Dennoch ebnete sie den Weg für Elvis‘ spätere Triumphe in Las Vegas, die ihn letztlich zu einem festen Bestandteil der Stadt machten.

  • Elvis Presley in der Milton Berle Show

    Elvis Presley in der Milton Berle Show

    Elvis Presleys Auftritte in der „Milton Berle Show“ 1956 gelten als Meilensteine seiner Karriere und der Popkultur. Am 03. April 1956 performte er zum ersten Mal in der Show, die von einem Flugzeugträger, der U.S.S. Hancock, gesendet wurde. Vor einem begeisterten Militärpublikum sang er Hits wie „Shake Rattle and Roll“ und „Heartbreak Hotel“. Sein zweiter Auftritt am 05. Juni 1956, bei dem er „Hound Dog“ darbot, sorgte für große Kontroversen. Elvis’ provokative Bewegungen lösten sowohl Euphorie unter Teenagern als auch scharfe Kritik in der Presse aus und prägten das Bild des rebellischen Rockstars.

    Elvis Presley - Milton Berle Show - Collage

    Erster Auftritt – 03. April 1956: U.S.S. Hancock und die Geburt einer Legende

    Der erste Auftritt des King of Rock ’n’ Roll in der „Milton Berle Show“ fand am 3. April 1956 statt. Dieser Auftritt war ein Spektakel, das in mehrfacher Hinsicht außergewöhnlich war. Zunächst einmal wurde die Sendung nicht aus einem traditionellen Fernsehstudio gesendet, sondern direkt von einem Flugzeugträger – der U.S.S. Hancock – aus der Naval Air Base in San Diego, Kalifornien. Dies verlieh dem Auftritt eine besondere Kulisse und eine ungewöhnliche Atmosphäre, die sich stark von den üblichen Fernsehformaten unterschied. Der King trat vor einem Publikum auf, das ausschließlich aus Militärpersonal bestand, was der Performance eine besondere Dynamik verlieh.

    Elvis präsentierte bei diesem Auftritt einige seiner größten Hits, darunter „Shake Rattle and Roll“, „Heartbreak Hotel“ und „Blue Suede Shoes“. Diese Songs, die bereits damals populär waren, sorgten für große Begeisterung im Publikum, das seine Euphorie kaum zügeln konnte. Die Zuschauer, bestehend aus Mitgliedern der Marine, jubelten und feierten den jungen Sänger, der sich als aufstrebender Star bereits einen Namen gemacht hatte.

    Elvis Presley - Milton Berle Show - Proben - 03. April 1956
    Milton Berle und Elvis während der Proben zur Show am 03. April 1956 an Bord des Flugzeugträgers U.S.S. Hancock

    Die „Milton Berle Show“ bot nicht nur Elvis eine Bühne, sondern auch anderen Stars der Zeit. Zu den weiteren Höhepunkten dieser Sendung gehörten die Komikerin Esther Williams, Musiker Arnold Stang sowie das Harry James Orchester mit dem berühmten Schlagzeuger Buddy Rich. Trotz dieser hochkarätigen Besetzung stahl Elvis mit seiner elektrisierenden Performance allen die Show.

    Zweiter Auftritt – 05. Juni 1956: Ein Skandal mit „Hound Dog“

    Der zweite Auftritt von Elvis Presley in der „Milton Berle Show“ am 05. Juni 1956 im NBC-Studio in Burbank, Hollywood, gilt als noch bedeutsamer und umstrittener. Dieses Mal entschied sich Elvis für zwei Songs, die besonders einprägsam waren: „Hound Dog“ und „I Want You, I Need You, I Love You“. Beide Songs spiegelten die emotionalen Spannungen und die jugendliche Energie wider, die seine Musik so einzigartig machten.

    Besonders die Performance von „Hound Dog“ sollte Geschichte schreiben. Elvis zeigte sich in dieser Darbietung von seiner bis dahin provokantesten Seite. Seine energischen Bewegungen, die wilden Hüftschwünge und die Intensität seines Auftritts sorgten bei den Teenagern im Publikum für Ekstase – lautstarkes Kreischen und unbändige Euphorie erfüllten das Studio. Doch diese Performance blieb nicht ohne Folgen: Während die jugendlichen Fans von Elvis begeistert waren, wurde die Darbietung am nächsten Tag von vielen erwachsenen Zuschauern und in den Medien heftig kritisiert.

    Elvis Presley - Milton Berle Show - 05. Juni 1956
    Elvis mit D. J. Fontana und Bill Black während seines Auftritts am 05. Juni 1956 im NBC-Studio in Burbank

    Gerade die Bewegungen von Elvis auf der Bühne standen im Zentrum der Kritik. Viele Erwachsene empfanden sie als anstößig und zu sexualisiert, was die damalige Moralvorstellung der konservativen Gesellschaft herausforderte. Die Presse verurteilte seinen Auftritt scharf, was zu einer größeren öffentlichen Diskussion über die „Gefahr“ des Rock ’n‘ Roll für die Jugend führte. Dieser Moment trug maßgeblich dazu bei, dass Elvis den Ruf eines Rebellen und Provokateurs erhielt, der die gesellschaftlichen Normen herausforderte.

    Kritiken der Presse

    Die Presse reagierte nach Elvis Presleys Auftritten in der „Milton Berle Show“ im Jahr 1956 mit scharfer Kritik, insbesondere nach seiner Darbietung von „Hound Dog“ am 5. Juni. Viele Zeitungen und Kommentatoren empfanden seine energischen Bewegungen, insbesondere seine berühmten Hüftschwünge, als zu provokant und anstößig. Die Darbietung wurde als „unsittlich“ und „obszön“ bezeichnet, und es wurde befürchtet, dass sein Einfluss auf die Jugend negativ sei. Einige Kritiker sahen Elvis als Bedrohung für die konservativen gesellschaftlichen Werte. Trotz dieser heftigen Reaktionen trugen diese Kontroversen dazu bei, seinen Ruf als rebellischer Künstler und Symbol des aufkommenden kulturellen Wandels zu festigen.

    Daily News

    Der TV-Kolumnist Ben Gross von der Daily News äußerte sich in seiner Kolumne vom 8. Juni scharf über Elvis Presley. „Die populäre Musik in diesem Land ist seit Jahren auf dem absteigenden Ast“, schrieb er. „Nun hat sie ihren Tiefpunkt in den ‚Grunz- und Hüft-Aktionen‘ eines Elvis Presley erreicht. Das TV-Publikum bekam eine üble Kostprobe davon in der Milton Berle Show. Elvis, der seine Hüften rotieren lässt, war musikalisch erschreckend. Zudem zeigte er eine Darbietung, die anstößig und vulgär war, mit einem Hauch von Animalismus, der in zwielichtige Lokale gehört. Während er singt, zeigt er Bewegungen, die einem abgehärteten Platzanweiser im Burlesque-Theater die Schamesröte ins Gesicht treiben würden. Er windet sich, kratzt sich und bewegt sich, als mache er eine groteske Parodie eines Opfers des Veitstanzes. Kein Wunder, dass es Berichte über Teenager-Unruhen in Städten gibt, in denen Elvis aufgetreten ist.“

    Journal American

    Im Journal American beschwor der Kolumnist Jack O’Brien so ziemlich das gleiche schäbige Bild herauf. „Elvis Presley wackelte und zappelte mit solchen Unterleibsbewegungen, dass die Burlesque-Bombe Georgia Sothern wirklich die gleiche Zeit verdient, um in kreiselnder Form zu antworten … Er kann nicht singen und macht seine stimmlichen Defizite mit den seltsamsten und offensichtlich geplanten, suggestiven Animationen wett, die über den Paarungstanz eines Aborigines hinausgehen.“

    Herald Tribune

    Auch der Herald Tribune TV-Kritiker John Crosby stimmte ein: „Elvis Presley, der krampfartige Schreihals von Rock ’n’ Roll Songs, könnte das Ende von Rock ’n’ Roll und eine Rückkehr zur musikalischen Vernunft bedeuten. Wo soll es nach Elvis noch hingehen? Nach seinem letzten Auftritt gab es eine Flut von Beschwerden aus der Presse und der Öffentlichkeit. Jeder Entertainer würde zögern, ihn wieder im Fernsehen zu zeigen. Ich hoffe, dass die Popmusik mit Presley den Tiefpunkt erreicht hat und sich nun verbessern muss.“

    Milton Berle und Elvis: Eine besondere Beziehung

    Milton Berle, der Gastgeber der Show, war einer der wenigen Moderatoren, die Elvis und seinen außergewöhnlichen Stil voll und ganz unterstützten. Während viele Kritiker und Zuschauer in den USA Elvis’ Bühnenauftritt als unsittlich und unangemessen verurteilten, fand Berle nichts Anstößiges daran. Im Gegenteil, er war von Elvis‘ Talent überzeugt und setzte sich aktiv für den jungen Künstler ein.

    Berle nutzte seine Plattform nicht nur, um Elvis eine Bühne zu bieten, sondern ermutigte auch die Zuschauer, Elvis‘ Platten zu kaufen und seine anstehenden Konzerte in der San Diego Arena am 4. und 5. April 1956 zu besuchen. Es war nicht ungewöhnlich, dass Moderatoren damals Künstler bewarben, doch Berles Unterstützung für Elvis ging weit über das Übliche hinaus. Er hielt große Stücke auf den jungen Sänger und trug dazu bei, dass Elvis‘ Popularität weiter wuchs.

    Ein besonders denkwürdiger Moment in dieser Show war ein Sketch, in dem Elvis eine Doppelrolle spielte: Er mimte nicht nur sich selbst, sondern auch seinen fiktiven Zwillingsbruder Melvin. Ob Elvis diesen Moment humorvoll fand, ist unklar, denn sein echter Zwillingsbruder, Jesse Garon Presley, war am 8. Januar 1935 als Totgeburt zur Welt gekommen. Dieser ernste Hintergrund verleiht dem Sketch eine zusätzliche, nachdenkliche Dimension.

    In der Sendung vom 5. Juni war auch Debra Paget zu Gast, die weibliche Hauptrolle in Elvis‘ erstem Spielfilm „Love Me Tender“ (1956). Dies war ein weiteres Zeichen dafür, wie eng die Musik- und Filmkarriere von Elvis zu dieser Zeit miteinander verflochten waren.

    Auftrittsübersicht

    DatumLocationSongs
    03. April 1956U.S.S. Hancock, San Diego, Kalifornien (3 Songs)Shake Rattle And Roll, Heartbreak Hotel, Blue Suede Shoes
    05. Juni 1956N.B.C. Studio Los Angeles, Hollywood, Kalifornien (2 Songs)Hound Dog, I Want You I Need You I Love You
    Tab. 1.1: Elvis Auftritte, Milton Berle Show

    Musiker von Elvis

    In den Auftritten von Elvis Presley in der „Milton Berle Show“ im Jahr 1956 spielten seine Musiker, die Blue Moon Boys, eine wichtige Rolle, um den unverkennbaren Sound des Rock ’n‘ Roll zu schaffen. An der Gitarre begleitete ihn Scotty Moore, dessen einzigartige Mischung aus Country, Blues und Rockabilly den charakteristischen Klang prägte. Moore war bereits seit den frühen Tagen von Elvis‘ Karriere Teil seiner Band und half maßgeblich dabei, die für Elvis typische Klanglandschaft zu formen.

    Am Bass spielte Bill Black, dessen energiegeladene und rhythmische Slap-Technik dem Rockabilly-Stil Leben einhauchte. Seine kraftvolle Präsenz sorgte für den treibenden Rhythmus, der viele von Elvis‘ frühen Hits definierte.

    Am Schlagzeug saß D. J. Fontana, der mit seinem präzisen, aber doch dynamischen Spiel die Grundlage für den Rock ’n‘ Roll-Rhythmus lieferte. Fontana fügte der Musik eine unnachgiebige Energie hinzu, die Elvis‘ bewegungsreichen Bühnenauftritte perfekt ergänzte.

    Zusammen bildeten Scotty Moore, Bill Black und D. J. Fontana das musikalische Rückgrat, das Elvis half, seine revolutionäre Vision des Rock ’n‘ Roll in die Welt zu tragen.

    Der Dank von Elvis und Colonel Parker

    Die Zusammenarbeit zwischen Elvis Presley und Milton Berle war von gegenseitigem Respekt und Bewunderung geprägt. Nach den beiden legendären Auftritten in der „Milton Berle Show“ bedankten sich Elvis und sein Manager Colonel Tom Parker bei Berle auf eine besondere Weise. Sie schickten ihm ein doppelseitiges Poster als Zeichen ihrer Dankbarkeit für die Unterstützung und die Chance, sich einem Millionenpublikum zu präsentieren. Diese Geste unterstrich, wie sehr Elvis und sein Team Berles Engagement schätzten.

    Video: Elvis Milton Berlie Show – 03. April 1956

    Fazit: Die Bedeutung der „Milton Berle Show“ für Elvis’ Karriere

    Die beiden Auftritte von Elvis Presley in der „Milton Berle Show“ markieren einen Wendepunkt in seiner Karriere. Während der erste Auftritt auf der U.S.S. Hancock ihn als aufregenden, neuen Star etablierte, sorgte der zweite, skandalträchtige Auftritt mit „Hound Dog“ für weltweite Schlagzeilen und trug dazu bei, dass Elvis zu einem Symbol für den aufkommenden kulturellen Wandel wurde.

    Diese Momente waren nicht nur bedeutend für die Karriere von Elvis Presley, sondern auch für die Popkultur insgesamt. Sie zeigten, wie Musik, Tanz und Performance dazu beitragen konnten, gesellschaftliche Normen zu hinterfragen und eine neue Ära des Jugendkults einzuläuten. In der Rückschau lassen sich die Auftritte in der „Milton Berle Show“ als Meilensteine in der Geschichte des Rock ’n‘ Roll und der Populärkultur des 20. Jahrhunderts betrachten.

  • Elvis Presley im Madison Square Garden

    Elvis Presley im Madison Square Garden

    Elvis Presley, einer der größten Entertainer des 20. Jahrhunderts, hat seine Spuren unauslöschlich in der Geschichte der Popkultur hinterlassen. Mit einer einzigartigen Mischung aus Rock ’n‘ Roll, Blues und Gospel prägte er die Musiklandschaft wie kein anderer und wurde zu einem wahren kulturellen Phänomen.

    Dennoch blieb es ein Rätsel, warum er so lange brauchte, um in New York City, der bevölkerungsreichsten Stadt der USA und einem Zentrum der kulturellen Welt, ein großes Konzert zu geben. Nachdem er in den Jahren 1956 und 1957 in verschiedenen Fernsehsendungen wie der „Ed Sullivan Show“, der „Dorsey Borthers Stge Show“ und der „Steve Allen Show“ aufgetreten war, dauerte es bis zum Jahr 1972, bis er endlich vier Konzerte im Madison Square Garden gab – einem der bedeutendsten und prestigeträchtigsten Veranstaltungsorte der Welt. Diese vier Konzerte, die zwischen dem 09. und 11. Juni stattfanden, sollten für immer als Meilensteine in die Musikgeschichte eingehen.

    Elvis Presley - Madison Square Garden - New York - 1972

    Der lange Weg nach New York: Elvis und seine Beziehung zur Stadt

    Es scheint erstaunlich, dass Elvis Presley in den späten 1950er Jahren, als er bereits als „King of Rock ’n‘ Roll“ gefeiert wurde, keine großen Konzerte in New York gab. Ein Grund dafür könnte die strategische Zurückhaltung seines Managers Colonel Tom Parker gewesen sein, der Elvis‘ Auftritte sorgfältig auswählte und oft lieber auf sichere Märkte setzte.

    Der Colonel war ein Meister darin, das Bild seines Schützlings zu kontrollieren und die Begeisterung um ihn zu maximieren, was möglicherweise dazu führte, dass er Großveranstaltungen in Städten wie New York zu einem späteren Zeitpunkt plante. Zu dieser Zeit gab es in der Stadt zwar bedeutende Auftritte im Fernsehen, aber keine öffentlichen Konzerte, die die breite Masse erreichten. Dies sollte sich erst in den 1970er Jahren ändern.

    Mit seinem Comeback Ende der 1960er Jahre, als er nach einer Phase in Hollywood triumphal auf die Musikbühne zurückkehrte, verstärkte sich der Wunsch nach einem Auftritt in New York. Seine Fernsehspecials, besonders der 1968er „Comeback Special“, zeigten einen gereiften und energievollen Elvis, der bereit war, sein Publikum erneut zu erobern. Dennoch dauerte es bis 1972, bis der entscheidende Schritt gewagt wurde.

    Die Wahl des Madison Square Garden

    Der Madison Square Garden war die perfekte Bühne für Elvis‘ triumphalen Einzug in New York. Dieser Veranstaltungsort war nicht nur für seine Größe bekannt, sondern auch für seine Historie als Austragungsort von Sportereignissen und Konzerten der größten Namen der Musikgeschichte. Ursprünglich hatte Colonel Parker vorgehabt, die Radio City Music Hall als Veranstaltungsort für Elvis‘ Debüt in New York zu wählen.

    Doch er erkannte bald, dass der Madison Square Garden mit seiner Kapazität von über 20.000 Plätzen eine weitaus größere Wirkung auf die Medien und die Fans haben würde. Die Vorbereitungen waren umfassend, und der Colonel plante das Event mit der Präzision eines Generalstabschefs. Sein Bestreben, das Konzert zu einem Medienereignis zu machen, zeigte sich in dem Versuch, eine Pressekonferenz für die enorme Summe von 120.000 Dollar an die Medien zu verkaufen. Zwar scheiterte dieses Vorhaben, aber die Publicity-Maschinerie kam dennoch ins Rollen.

    Elvis Presley - Pressekonferenz - Madison Square Garden - New York - 1972
    Elvis während der Pressekonferenz am 09. Juni 1972 im Mercury Ballroom des New Yorker Hilton Hotels

    Die Pressekonferenz: Elvis und seine Wirkung auf die Medien

    Am 09. Juni 1972, nur wenige Stunden vor seiner ersten Show, hielt Elvis eine Pressekonferenz im Mercury Ballroom des New Yorker Hilton ab. Diese Veranstaltung war ein seltenes Ereignis, denn der King of Rock ’n‘ Roll vermied es in der Regel, sich direkt den Fragen der Presse zu stellen. Doch diesmal war er bereit, die Bühne vor einem Raum voller Reporter zu betreten.

    Elvis erschien in bester Laune und umging geschickt Fragen zu politischen Themen, wie etwa zu Kriegsdienstverweigerern und der politischen Einstellung junger Entertainer, indem er charmant und humorvoll reagierte. Auf die Frage nach dem Geheimnis seines anhaltenden Erfolgs antwortete er scherzhaft, dass es wohl an Vitamin E liegen müsse. Ein Höhepunkt der Konferenz war jedoch seine Reaktion auf die Frage, ob er tatsächlich so schüchtern und bescheiden sei, wie viele behaupteten. In einem ikonischen Moment stand er auf, zog seine Cape-Jacke zurück und enthüllte eine prächtige Gürtelschnalle – ein Geschenk des Las Vegas Hilton für den dort aufgestellten Besucherrekord. Dieser medienwirksame Auftritt sorgte dafür, dass Elvis noch vor seinem ersten Konzert Schlagzeilen machte, und der erhoffte Medienrummel setzte ein.

    Die Konzerte: Elvis im Madison Square Garden

    1. Show: 9. Juni 1972 – 20:30 Uhr

    Die erste der vier Shows begann am Abend des 09. Juni 1972 um 20:30 Uhr vor einem ausverkauften Madison Square Garden. Bereits die Eröffnung des Konzerts war ein Ereignis für sich: Der King betrat die Bühne im „Adonis Suit“ – einem weißen Jumpsuit mit goldenen Verzierungen und einem dazu passenden Cape. Der Anblick von Elvis in diesem prächtigen Outfit, kombiniert mit dem donnernden Blitzlichtgewitter der Kameras, war überwältigend. Die Show begann mit der kraftvollen Eröffnungsmusik „Also Sprach Zarathustra“, dem Thema aus Stanley Kubricks Film „2001: Odyssee im Weltraum“, das zu einem Markenzeichen von Elvis‘ Live-Auftritten geworden war.

    Elvis - Madison Square Garden - 09.06.1972 - 20:30 Uhr
    Elvis Presley in voller Pracht: Beim ersten von vier ausverkauften Konzerten im Madison Square Garden am 9. Juni 1972 betritt er die Bühne im legendären weißen Adonis-Jumpsuit und begeistert Tausende.

    Elvis‘ Performance an diesem Abend zeigte einen Entertainer, der sich im Zenit seiner Karriere befand. Er war diszipliniert, präzise und professionell, auch wenn seine Interaktion mit dem Publikum relativ zurückhaltend war. Die Setliste war eine sorgfältig ausgewählte Mischung aus seinen größten Hits und neueren Songs, die das Publikum begeisterte. Besonders bemerkenswert war seine Interpretation von „Hound Dog“, die er mehrfach absichtlich falsch begann, um dann eine überraschend soulige Version des Songs zu präsentieren. Diese Veränderung in seinem Stil war symptomatisch für seine Entwicklung als Künstler. Während seine frühen Hits von Rockabilly und Country beeinflusst waren, hatte sich sein Repertoire nun stärker in Richtung Rock und Gospel bewegt.

    Dennoch wirkte das Konzert an einigen Stellen glatter und weniger energisch als seine frühen Auftritte. Elvis war mittlerweile ein erfahrener Showman, der genau wusste, wie er sein Publikum unterhalten konnte, doch die rohe Kraft und Energie seiner frühen Jahre war einer gewissen Routine gewichen. Das Konzert endete nach 45 Minuten ohne Zugabe, was das Publikum etwas unbefriedigt zurückließ. Doch eines war klar: Der „Elvis-Zauber“ war auch nach 16 Jahren ungebrochen.

    Setliste der 1. Show:

    • Also Sprach Zarathustra (Theme from 2001: A Space Odyssey)
    • That’s All Right
    • Proud Mary
    • Never Been to Spain
    • You Don’t Have to Say You Love Me
    • You’ve Lost That Loving Feeling
    • Polk Salad Annie
    • Love Me
    • All Shook Up
    • Heartbreak Hotel
    • Medley: (Let Me Be Your) Teddy Bear/Don’t Be Cruel
    • Love Me Tender
    • Blue Suede Shoes
    • Hound Dog
    • Bridge Over Troubled Water
    • Suspicious Minds
    • Bandvorstellung durch Elvis
    • For the Good Times
    • An American Trilogy
    • Funny How Time Slips Away
    • Can’t Help Falling in Love
    • End Theme – Closing Vamp (Orchester)

    2. Show: 10. Juni 1972 – 14:30 Uhr

    Am Folgetag, dem 10. Juni 1972, gab Elvis ein weiteres Konzert, diesmal als Nachmittagsvorstellung um 14:30 Uhr. Auch diese Show war ausverkauft, und die Stimmung im Madison Square Garden war elektrisierend. Obwohl die Setliste größtenteils der des vorherigen Abends entsprach, gab es einige bemerkenswerte Unterschiede. Besonders hervorzuheben ist die emotionale Intensität, mit der er Balladen wie „You Don’t Have to Say You Love Me“ und „You’ve Lost That Lovin‘ Feelin’“ interpretierte. Zudem war die Atmosphäre im Publikum entspannter, was Elvis mehr Raum gab, seine gefühlvolle Seite zu zeigen.

    Elvis - Madison Square Garden - 10.06.1972 - 14:30 Uhr
    Elvis Presley bei seiner legendären Show im Madison Square Garden am 10. Juni 1972 um 14:30 Uhr. In seinem Lightblue Grass Jumpsuit begeisterte er das ausverkaufte Publikum mit einer energiegeladenen Performance.

    In dieser Show zeigte er auch seine vielseitige musikalische Bandbreite, indem er eine beeindruckende Mischung aus Rock, Gospel und Soul präsentierte. Songs wie „Polk Salad Annie“ und „Suspicious Minds“ brachten das Publikum zum Toben, während „Love Me Tender“ und „I’ll Remember You“ die Herzen der Fans berührten. Elvis begeisterte das ausverkaufte Haus in seinem Lightblue Grass Jumpsuit.

    Setliste der 2. Show:

    • Also Sprach Zarathustra
    • That’s All Right
    • Proud Mary
    • Never Been to Spain
    • You Don’t Have to Say You Love Me
    • Until It’s Time for You to Go
    • You’ve Lost That Lovin‘ Feelin‘
    • Polk Salad Annie
    • Love Me
    • All Shook Up
    • Heartbreak Hotel
    • Medley: (Let Me Be Your) Teddy Bear/Don’t Be Cruel
    • Love Me Tender
    • Blue Suede Shoes
    • Reconsider Baby
    • Hound Dog
    • I’ll Remember You
    • Suspicious Minds
    • Bandvorstellung durch Elvis
    • For the Good Times
    • An American Trilogy
    • Funny How Time Slips Away
    • I Can’t Stop Loving You
    • Can’t Help Falling in Love
    • End Theme – Closing Vamp (Orchester)

    3. Show: 10. Juni 1972 – 20:30 Uhr

    Die dritte Show der Konzertreihe, die am Abend des 10. Juni 1972 stattfand, brachte erneut eine ausverkaufte Arena zum Beben. Diese Performance war energiegeladener als die Nachmittagsshow und zeigte Elvis in Bestform. Besonders bemerkenswert war die Darbietung von „The Impossible Dream“, die das Publikum in ihren Bann zog und einen der emotionalen Höhepunkte des Abends bildete.

    Elvis - Madison Square Garden - 10.06.1972 - 20:30 Uhr
    Elvis Presley bei seiner dritten Show im Madison Square Garden am 10. Juni 1972 um 20:30 Uhr, im legendären Porthole Jumpsuit, beeindruckte das ausverkaufte Publikum mit einem unvergesslichen Auftritt.

    Elvis‘ Band war an diesem Abend ebenfalls in Hochform. Die TCB-Band, angeführt von Gitarrenvirtuose James Burton, lieferte eine makellose musikalische Begleitung. Auch die Background-Sänger und das Orchester trugen dazu bei, den Sound von Elvis‘ Live-Auftritt zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen. E.lvis trat vor 20.000 Zuschauern in seinem Porthole Jumpsuit auf.

    Setliste der 3. Show:

    • Also Sprach Zarathustra
    • That’s All Right
    • Proud Mary
    • Never Been to Spain
    • You Don’t Have to Say You Love Me
    • You’ve Lost That Lovin‘ Feelin‘
    • Polk Salad Annie
    • Love Me
    • All Shook Up
    • Heartbreak Hotel
    • Medley: (Let Me Be Your) Teddy Bear/Don’t Be Cruel
    • Love Me Tender
    • The Impossible Dream
    • Bandvorstellung durch Elvis
    • Hound Dog
    • Suspicious Minds
    • For the Good Times
    • An American Trilogy
    • Funny How Time Slips Away
    • I Can’t Stop Loving You
    • Can’t Help Falling in Love
    • End Theme – Closing Vamp (Orchester)

    4. Show: 11. Juni 1972 – 14:30 Uhr

    Das letzte Konzert der Reihe fand am Nachmittag des 11. Juni 1972 statt. Auch diese Show war ausverkauft, und Elvis betrat die Bühne im sogenannten „Porthole Suit“, einem seiner ikonischen Bühnenoutfits. Die Show war ein krönender Abschluss dieser denkwürdigen Konzertreihe. Elvis Presley, begleitet von seiner TCB-Band und den begleitenden Sängern, bewies erneut seine außergewöhnliche Bühnenpräsenz und musikalische Vielseitigkeit. Die Atmosphäre im Madison Square Garden war elektrisiert, als Elvis das Konzert mit „Also Sprach Zarathustra“ eröffnete, gefolgt von einer kraftvollen Darbietung von „That’s All Right“. Dies war der Song, der Elvis’ Karriere ins Rollen gebracht hatte und hier, in New York City, zeigte er, wie weit er seit den frühen Tagen seines Ruhms gekommen war.

    Elvis - Madison Square Garden - 11.06.1972 - 14:30 Uhr
    Elvis Presley während seines legendären Nachmittagskonzerts im Madison Square Garden, 11. Juni 1972. In seinem beleibten „Porthole Suit“ begeisterte er die ausverkaufte Arena mit einer grandiosen Performance.

    In dieser Show präsentierte Elvis ein weiteres Mal seine bekanntesten Hits, darunter „Proud Mary“, „Never Been to Spain“ und das tief emotionale „Until It’s Time for You to Go“. Die Fans, die das Glück hatten, an diesem historischen Nachmittag dabei zu sein, erlebten eine mitreißende und gleichzeitig berührende Performance, die Elvis als Künstler in seiner absoluten Blüte zeigte.

    Ein herausragendes Highlight dieser Show war seine Interpretation von „American Trilogy“, einem Medley, das amerikanischen Patriotismus mit Elvis‘ tiefer Verbindung zu Gospel und Country vereinte. Die ergreifende Performance dieses Medleys wurde von vielen als eines der stärksten emotionalen Statements des Kings in dieser Konzertreihe empfunden und hinterließ einen bleibenden Eindruck bei den Fans.

    Das Konzert ging mit Elvis‘ charakteristischer Version von „Can’t Help Falling in Love“ zu Ende – ein Lied, das seine Fans oft als emotionalen Höhepunkt seiner Shows empfanden. Der Song, ursprünglich aus dem Film „Blue Hawaii“, war inzwischen zu einem festen Bestandteil seines Repertoires geworden und vermittelte perfekt die Verbindung, die er zu seinem Publikum aufgebaut hatte. Als die letzten Noten verklangen und Elvis die Bühne verließ, wusste jeder im Saal, dass sie Zeugen eines historischen Moments geworden waren.

    Setliste der 4. Show:

    • Also Sprach Zarathustra
    • That’s All Right
    • Proud Mary
    • Never Been to Spain
    • Until It’s Time for You to Go
    • You Don’t Have to Say You Love Me
    • You’ve Lost That Lovin‘ Feelin‘
    • Polk Salad Annie
    • Love Me
    • All Shook Up
    • Heartbreak Hotel
    • Medley: (Let Me Be Your) Teddy Bear/Don’t Be Cruel
    • Love Me Tender
    • Blue Suede Shoes
    • Hound Dog
    • I’ll Remember You
    • Suspicious Minds
    • Bandvorstellung durch Elvis
    • For the Good Times
    • An American Trilogy
    • Funny How Time Slips Away
    • I Can’t Stop Loving You
    • Can’t Help Falling in Love
    • End Theme – Closing Vamp (Orchester)

    Elvis und seine Musiker: Die Schlüssel zu seinem Live-Erfolg

    Elvis Presleys Live-Auftritte im Madison Square Garden wären nicht dasselbe ohne die außergewöhnlichen Musiker, die ihn begleiteten. Seine Band, bekannt als die TCB-Band („Taking Care of Business“), setzte sich aus einigen der besten Musiker ihrer Zeit zusammen und war dafür bekannt, einen unverwechselbaren und kraftvollen Sound zu kreieren, der Elvis’ Stimme perfekt unterstützte.

    Die TCB-Band:

    • James Burton (Lead-Gitarre)
      James Burton war ein Gitarrenvirtuose und spielte eine zentrale Rolle in Elvis‘ Band. Sein unverwechselbarer „Chicken Pickin’“-Stil, der auf schnellen, klaren und scharfen Notenwechseln basiert, prägte viele von Elvis‘ Live-Auftritten. Burton war schon eine etablierte Größe in der Musikszene, bevor er sich Elvis anschloss, und sein Talent wurde von Musikern auf der ganzen Welt bewundert.
    • John Wilkinson (Rhythmusgitarre)
      John Wilkinson sorgte mit seiner Rhythmusgitarre für die Struktur und Stabilität in Elvis‘ Live-Auftritten. Seine Fähigkeit, den Songfluss zu unterstützen, ohne die Aufmerksamkeit von Elvis abzulenken, war ein wesentlicher Teil des musikalischen Arrangements.
    • Charlie Hodge (Gitarre/Backgroundgesang)
      Charlie Hodge hatte eine besondere Rolle in der Elvis-Live-Dynamik. Neben seinem Gitarrenspiel unterstützte er Elvis auch als Backgroundsänger und hatte zudem die Aufgabe, ihm während der Shows Wasser und Handtücher zu reichen, was zu einer Art Ritual wurde, das viele Fans in Erinnerung blieb.
    • Jerry Scheff (Bass)
      Jerry Scheff war ein herausragender Bassist, der den kraftvollen, pulsierenden Basslinien eine besondere Tiefe verlieh. Sein Spiel war ein wesentlicher Teil des „groovigen“ Sounds, der viele von Elvis‘ späteren Live-Auftritten prägte, und er hatte eine besondere Affinität zu Songs wie „Polk Salad Annie“, die von starken Basslinien getragen wurden.
    • Ronnie Tutt (Schlagzeug)
      Ronnie Tutt war bekannt für seine energiegeladenen und präzisen Rhythmen. Er war einer der dynamischsten Schlagzeuger seiner Zeit, und seine Leistung in Elvis‘ Live-Shows trug wesentlich zur Spannung und Dramatik bei, die das Publikum so sehr liebte. Songs wie „Suspicious Minds“ wurden durch seine intensiven Schlagzeug-Arrangements noch eindrucksvoller.
    • Glen D. Hardin (Klavier)
      Glen D. Hardin fügte mit seinem einfühlsamen Klavierspiel den Balladen von Elvis zusätzliche Tiefe und Harmonie hinzu. Seine Fingerspitzengefühl und musikalische Sensibilität gaben den Songs eine besondere emotionale Dimension.

    Die Begleitenden Sänger und das Orchester:

    Neben der TCB-Band spielten auch die Background-Sänger und das Orchester eine entscheidende Rolle in der Klanglandschaft von Elvis‘ Live-Auftritten:

    • J.D. Sumner & The Stamps
      Diese Gospelgruppe, angeführt von J.D. Sumner, einem der tiefsten Basssänger der Welt, brachte eine kraftvolle, spirituelle Note in die Shows ein. Ihre Harmoniegesänge verstärkten den Gospel-Einfluss in Elvis‘ Musik, der insbesondere bei Songs wie „An American Trilogy“ und „Bridge Over Troubled Water“ zur Geltung kam.
    • The Sweet Inspirations
      Diese weibliche Gesangsgruppe, die zuvor mit Künstlern wie Aretha Franklin zusammengearbeitet hatte, brachte eine starke, soulige Energie in die Shows ein. Ihre Backgroundgesänge verliehen den Songs eine besondere emotionale Tiefe, und sie waren besonders bei Balladen wie „You Don’t Have to Say You Love Me“ unverzichtbar.
    • Kathy Westmoreland
      Als Sopranistin brachte Westmoreland eine sanfte, ätherische Note in die Shows ein. Ihre hohen, engelsgleichen Harmonien fügten sich perfekt in das Gesamtbild ein und verstärkten die emotionale Wirkung von Songs wie „Can’t Help Falling in Love“.
    • Joe Malin Orchestra (Leitung: Joe Guercio)
      Unter der Leitung von Joe Guercio unterstützte das Orchester Elvis‘ Band und Sänger und brachte eine orchestrale Dimension in die Shows, die die Arrangements reicher und kraftvoller machte. Das Orchester war vor allem bei den dramatischen Momenten der Shows unverzichtbar, wie etwa bei der Eröffnungsnummer „Also Sprach Zarathustra“ oder „An American Trilogy“.

    Historischer Nachhall der Madison Square Garden Konzerte

    Elvis Presleys Konzerte im Madison Square Garden markierten einen bedeutenden Meilenstein in seiner Karriere und in der Geschichte der Popkultur. Diese vier Konzerte, die alle ausverkauft waren und jeweils vor über 20.000 Menschen stattfanden, zeigten die anhaltende Popularität und den kulturellen Einfluss des King of Rock ’n‘ Roll. New York City, eine Stadt, die als kultureller Schmelztiegel gilt, bot die perfekte Bühne für Elvis, um sich einem neuen Publikum zu präsentieren und seine Legende weiter zu festigen.

    Die Madison Square Garden Shows wurden auch als Live-Album veröffentlicht und sind bis heute ein wichtiges Dokument von Elvis‘ künstlerischer Leistung in dieser Zeit. „Elvis: As Recorded at Madison Square Garden“, das unmittelbar nach den Konzerten erschien, wurde ein kommerzieller Erfolg und brachte die Energie und Magie der Live-Auftritte in die Wohnzimmer von Millionen Fans auf der ganzen Welt.

    Für viele Fans und Kritiker galten diese Konzerte als ein Symbol für Elvis‘ Rückkehr an die Spitze des Musikgeschäfts, nach einer Phase, in der er sich hauptsächlich auf Filme konzentriert hatte. Die Kombination aus alten Hits, neuen Songs und einer kraftvollen Live-Präsenz machte diese Konzerte zu einem der Höhepunkte in Elvis‘ Karriere.

    Fazit: Musikalisches Vermächtnis von Elvis Presley

    Auch heute, über 50 Jahre nach diesen Konzerten, bleibt Elvis Presleys Vermächtnis ungebrochen. Die Konzerte im Madison Square Garden haben sich tief in das kollektive Gedächtnis seiner Fans eingeprägt und gelten als ein bedeutender Moment in der Geschichte des Rock ’n‘ Roll. Sie zeigten einen Künstler, der sowohl seine Vergangenheit respektierte als auch bereit war, sich weiterzuentwickeln und neue musikalische Wege zu beschreiten.

    Elvis Presley bleibt nicht nur ein Symbol für die Revolution des Rock ’n‘ Roll, sondern auch für die Kraft der Live-Musik und die Fähigkeit eines Künstlers, Generationen von Fans zu begeistern. Seine Madison Square Garden Shows werden weiterhin als eine der größten Live-Performances in die Musikgeschichte eingehen und sind ein Beweis für seine außergewöhnliche Begabung, Menschen auf der ganzen Welt zu berühren.

    Elvis Presley wird immer der King of Rock ’n‘ Roll bleiben, und die Konzerte im Madison Square Garden sind ein strahlendes Beispiel für seine einzigartige musikalische Brillanz und seinen unvergesslichen Einfluss auf die Welt der Musik.

  • Das letzte Elvis Presley Konzert – 26. Juni 1977

    Das letzte Elvis Presley Konzert – 26. Juni 1977

    Am Abend des 26. Juni 1977 fand in der Market Square Arena in Indianapolis, Indiana, ein Ereignis statt, das sich als historisch herausstellen sollte: Elvis Presleys letztes Live-Konzert. Die Arena, gefüllt mit 18.000 leidenschaftlichen Fans, war elektrisiert, als der „King of Rock ’n‘ Roll“ um 20:30 Uhr die Bühne betrat. Niemand konnte zu diesem Zeitpunkt ahnen, dass dies das letzte Mal sein würde, dass Elvis vor einem Live-Publikum auftreten würde. Der frühe Tod des King im August desselben Jahres machte dieses Konzert zu einem tragischen Höhepunkt seiner Karriere.

    Last Concert - Elvis Presley - Collage

    Ein Dramatischer Auftakt

    Wie es für seine Konzerte in den 1970er Jahren typisch war, begann der Abend mit dem epischen Intro „Also Sprach Zarathustra“, einer markanten Fanfare, die Elvis‘ majestätischen Auftritt einleitete. In seinem legendären „Mexican Sundial Suite“ betrat er die Bühne – ein aufwendig gestalteter Jumpsuit, der ihn erhaben und kraftvoll wirken ließ.

    Der erste Song des Abends war „C. C. Rider“, ein Klassiker, der fast jedes seiner Konzerte in den letzten sieben Jahren eröffnet hatte. Elvis‘ Stimme war überraschend stark und klar, seine körperliche Verfassung schien – trotz seiner gesundheitlichen Probleme – an diesem Abend stabil. Das Publikum, voll von erwartungsvollen Fans, wurde von der vertrauten Energie des Kings mitgerissen.

    Die Setlist: Klassiker und Zeitlose Hits

    Elvis‘ Setlist für diesen Abend war eine Mischung aus seinen größten Hits der 1950er und 1960er Jahre, zusammen mit einigen neueren Stücken aus den 1970ern. „I Got A Woman/Amen“ und „Love Me“ folgten, wobei letzteres eine besonders kraftvolle Darbietung darstellte – eine Version, wie sie schon lange nicht mehr von ihm zu hören war. Ein weiteres Highlight war „You Gave Me A Mountain“, eine Ballade, die Elvis mit tiefen Emotionen interpretierte.

    Mit seinem typischen Charme kündigte er den nächsten Song, „Jailhouse Rock“, mit den Worten an: „My third movie was Jailhouse Rock … let’s try it“. Der Rock’n’Roll-Klassiker brachte die Menge in Ekstase, bevor Elvis einen Übergang zu „It’s Now Or Never“ schuf. Dabei forderte er Sherril Nielsen auf, den italienischen Klassiker „O Sole Mio“ anzustimmen – allerdings schien Elvis nicht zufrieden mit dem Tempo und ließ den Song noch einmal neu beginnen.

    Der musikalische Fluss setzte sich mit „Little Sister“ und dem Medley „Teddy Bear/Don’t Be Cruel“ fort, zwei von Elvis‘ unvergesslichsten Hits. Weitere Klassiker wie „Please Release Me“ und „I Can’t Stop Loving You“ fanden ebenfalls ihren Weg in die Setlist.

    Elvis Last Concert - 26. Juni 1977
    Elvis Presley auf der Bühne während seines letzten Konzerts am 26. Juni 1977 in Indianapolis, gekleidet in seinem weißen Mexican Sundial Suite. Dieses emotionale Konzert markierte das Ende einer legendären Live-Karriere.

    Denkwürdiger Moment: „Bridge Over Troubled Water“

    Einer der bewegendsten Momente des Abends war zweifellos die Darbietung von „Bridge Over Troubled Water“, dem berühmten Song von Simon & Garfunkel. Elvis‘ Version war kraftvoll und emotional, und das Publikum spürte die Tiefe seiner Interpretation. Nach diesem Song stellte er dem Publikum, wie gewohnt, seine Band vor, darunter die „The Stamps“ und Bassist John Wilkinson – wenn auch kurz und knapp.

    Nach der Vorstellung fuhr Elvis mit „Early Morning Rain“ fort, allerdings sang er nur zwei Strophen des Songs, wie es bei ihm üblich war. Darauf folgte ein kurzes, aber energetisches „What’d I Say“, begleitet von einem kraftvollen Gitarrensolo von James Burton. Mit „Johnny B. Goode“ lieferte Elvis eine rockige Performance ab, die die Fans begeisterte.

    Elvis: Humor und der letzte Abschied

    Elvis zeigte an diesem Abend auch seinen Sinn für Humor, insbesondere als er seinen Schlagzeuger Larry London mit den Worten vorstellte: „On the drums is … Larry London and is the size of London“. Das Publikum lachte, während London ein kurzes Solo zum Besten gab. Elvis erwähnte auch seine anderen Musiker, darunter Jerry Scheff (Bass) und Tony Brown (Klavier), die beide ihre musikalischen Fähigkeiten in kurzen Soli zeigten.

    Einer der bewegendsten Songs des Abends war „Hurt“, den Elvis mit einer beeindruckenden stimmlichen Intensität sang. Dies war ein Moment, in dem der King zeigte, dass er, trotz seiner gesundheitlichen Probleme, stimmlich noch immer in Höchstform war.

    Bevor er mit „Hound Dog“ eine der letzten Nummern des Abends anstimmte, wandte sich Elvis mit den Worten „My daddy is here“ an das Publikum und machte auf seinen Vater Vernon Presley aufmerksam. Die Menge reagierte mit tosendem Applaus, und Elvis erwähnte auch seine damalige Freundin Ginger Alden sowie weitere Familienangehörige und Freunde, die an diesem Abend anwesend waren. Er nahm sich auch einen Moment, um seinem Team von Sound-Ingenieuren, darunter Bruce Jackson, Felton Jarvis und Bill Porter, zu danken.

    Elvis und Vernon Presley - Last Concert - 26. Juni 1977
    Elvis Presley stellt bei seinem letzten Konzert am 26. Juni 1977 in Indianapolis seinen Vater, Vernon Presley, dem Publikum vor – ein emotionaler Moment, der den tiefen familiären Zusammenhalt zeigt.

    Der Letzte Song eines Rockstars

    Mit den Worten „We couldn’t ask for a better audience … if you want us back“, kündigte Elvis das letzte Lied des Abends an: „Can’t Help Falling In Love“. Als der Song erklang, wurde dem Publikum allmählich klar, dass dies das Ende eines unvergesslichen Konzerts war. Die berühmte „Closing Vamp“-Melodie ertönte, und unter tosendem Applaus verabschiedete sich Elvis vom Publikum.

    Es war das letzte Mal, dass Elvis die Bühne betrat. Niemand konnte zu diesem Zeitpunkt ahnen, dass dies auch das letzte Mal war, dass der King jemals live vor einem Publikum singen würde. Unterstützt von seinem langjährigen Weggefährten Joe Esposito verließ Elvis zum letzten Mal die Bühne – eine Bühne, die für ihn über Jahre hinweg ein Ort des Triumphes und der Hingabe gewesen war.

    Ein Vermächtnis für die Ewigkeit

    Das Konzert in der Market Square Arena ist nicht nur ein weiteres Kapitel in Elvis‘ Karriere, sondern ein Abschluss einer Ära. Die Energie, die Emotionen und die Musik, die an diesem Abend zu hören waren, sind ein Beweis für das unsterbliche Talent eines Künstlers, der die Musikwelt für immer verändert hat. Auch wenn Elvis das Mikrofon danach nie wieder in die Hand nehmen sollte, lebt seine Musik weiter – ein Vermächtnis, das ihn für immer zum „King“ macht.

    Songs und Band

    Am 26. Juni 1977 wurde Elvis Presley von seiner langjährigen TCB-Band, darunter James Burton an der Gitarre, Jerry Scheff am Bass und Ronnie Tutt am Schlagzeug begleitet. Der Rockkönig präsentierte ein emotionales Programm. Die Setliste umfasste Klassiker wie „Hound Dog“, „Heartbreak Hotel“ und das berührende „My Way“. Trotz gesundheitlicher Probleme zeigte Elvis in seinem finalen Auftritt seine ungebrochene Leidenschaft für die Musik.

    Setlist: 26. Juni 1977

    • Also Sprach Zarathustra
    • C. C. Rider
    • I Got A Woman/Amen
    • Love Me
    • Fairytale
    • You Gave Me A Mountain
    • Jailhouse Rock
    • It’s Now Or Never
    • Little Sister
    • Teddy Bear/Don’t Be Cruel
    • Please Release Me
    • I Can’t Stop Loving You
    • Bridge Over Troubled Water
    • Early Morning Rain
    • What’d I Say
    • Johnny B. Goode
    • I Really Don’t Want To Know
    • Hurt
    • Hound Dog
    • Can’t Help Falling In Love

    Die Band: 26. Juni 1977

    • Lead Gitarre: James Burton
    • Rhythmus Gitarre: John Wilkinson
    • Bass: Jerry Scheff
    • Schlagzeug: Larry London
    • Klavier: Tony Brown
    • E-Piano: Bobby Ogden
    • Harmonievocals: Charlie Hodge
    • Background Vocals:
      • Sweet Inspirations
      • J.D. Sumner & The Stamps
      • Kathy Westmoreland
      • Sherril Nielsen
    • Orchesterleitung: Joe Guercio

    Fazit: Elvis Presleys Letztes Konzert: Ein Unvergesslicher Abschied

    Am 26. Juni 1977 gab Elvis Presley in der Market Square Arena in Indianapolis sein letztes Konzert. Vor 18.000 Fans eröffnete er mit „Also Sprach Zarathustra“ und begann kraftvoll mit „C. C. Rider“. Seine Setlist umfasste Klassiker wie „Jailhouse Rock“, „Hound Dog“ und das bewegende „Bridge Over Troubled Water“. Trotz gesundheitlicher Probleme zeigte Elvis stimmlich Höchstform, besonders bei „Hurt“. Mit „Can’t Help Falling In Love“ beendete er das Konzert – ohne zu wissen, dass dies sein letzter Auftritt sein würde. Dieses Konzert markiert das Ende einer Ära und bleibt ein unvergesslicher Teil seines musikalischen Vermächtnisses.

  • Elvis Presley beim U.S.S. Arizona Benefiz Konzert

    Elvis Presley beim U.S.S. Arizona Benefiz Konzert

    Am 7. Dezember 1941 veränderte der Angriff der japanischen Streitkräfte auf Pearl Harbor die Welt. Über 1.100 amerikanische Seeleute verloren allein an Bord der U.S.S. Arizona ihr Leben. Jahre später entstand die Idee, ein Denkmal zu Ehren der Gefallenen zu errichten, doch die geschätzten Kosten von 500.000 US-Dollar konnten nur durch Spenden aufgebracht werden. So begannen hawaiianische Journalisten, Zeitungsanzeigen in den gesamten USA zu schalten, um Gelder für das U.S.S. Arizona Memorial zu sammeln.

    Diese Anzeigen erreichten schließlich Colonel Tom Parker, den Manager von Elvis Presley, im Los Angeles Examiner. Parker, stets auf der Suche nach Möglichkeiten, das Image seines Schützlings zu fördern, fragte Elvis, ob er sich eine Wohltätigkeitsveranstaltung zur Unterstützung des Denkmals vorstellen könne. Elvis, der erst einen Monat zuvor am 25. Februar 1961 eine Charityshow in seiner Heimatstadt Memphis gegeben hatte, zögerte keine Sekunde und sagte zu.

    Pearl Harbor  Elvis Presley - U.S.S. Arizona Memorial

    Planung und Ankündigung des Benefizkonzerts

    Während für Elvis die Unterstützung des U.S.S. Arizona Memorials an erster Stelle stand, erkannte Parker die Gelegenheit, positive Publicity zu generieren. Am 11. Januar 1961 setzte er eine Pressekonferenz im Hawaiian Village Hotel in Honolulu an, um das Event offiziell bekannt zu geben. Parker betonte, dass alle Einnahmen des Konzerts direkt dem Memorial zugutekommen sollten. Elvis würde erst die Insel verlassen, wenn mindestens 50.000 Dollar gesammelt worden waren. Zudem kündigte Parker an, dass weitere Entertainer auf der Bühne stehen und aus eigener Tasche bezahlt würden.

    Der Termin für das Konzert wurde auf den 26. März 1961 in der Bloch Arena, Honolulu festgelegt, später jedoch um einen Tag auf den 25. März 1961 vorverlegt. Der Ticketverkauf begann am 13. März 1961, und die Preise reichten von 3 Dollar bis hin zu exklusiven Plätzen für 100 Dollar. Die Nachfrage nach den teuren Tickets war so groß, dass die ursprünglich geplanten 100 Sitzplätze zu je 100 Dollar auf 300 Plätze erhöht wurden.

    Elvis Ankunft in Honolulu

    Am Morgen des 25. März 1961 bestieg Elvis eine Pan American Airways Maschine in Los Angeles, um nach Hawaii zu fliegen. Am Honolulu International Airport hatte sich bereits eine große Menge Fans eingefunden, um ihren Star zu begrüßen. Als das Flugzeug um 12:15 Uhr landete, brach bei den wartenden Fans großer Jubel aus. Elvis, der den hinteren Ausgang des Flugzeugs nutzte, wurde von Hollywood-Produzent Hal Wallis und der Komikerin Minne Pearl begleitet, die ebenfalls für die Show engagiert worden war. Mit Blumenkränzen (Leis) geschmückt, machte sich Elvis auf den Weg ins Hawaiian Village Hotel, eskortiert von einer Polizeikolonne.

    Um 15:45 Uhr gab Elvis im Carousel Room des Hotels eine Pressekonferenz vor über 100 Reportern und Vertretern lokaler Schülerzeitungen. Trotz der vielen Fragen blieb der Superstar entspannt und nahm sich die Zeit, geduldig zu antworten. Nach der Pressekonferenz zog sich Elvis auf sein Zimmer zurück, um sich vor dem großen Abend auszuruhen.

    Elvis Pressekonferenz Hilton Hawaiian Village Hawaii - 25.03.1961
    Elvis gibt am 25. März 1961 um 15:45 Uhr eine Pressekonferenz im Hilton Hawaiian Village Hotel

    25. März 1961 – Der große Abend in der Bloch Arena

    Die Bloch Arena öffnete ihre Tore um 18:30 Uhr, zwei Stunden vor Beginn der Show. Innerhalb kürzester Zeit füllte sich der Veranstaltungsort mit rund 4.000 Fans. Selbst die umliegenden Wohngebiete versanken im Verkehrschaos, da immer mehr Menschen versuchten, noch einen Platz zu ergattern.

    Pünktlich um 20:30 Uhr startete die Show mit einer Begrüßungsmelodie des Phil Ingall Orchesters, gefolgt von einer humorvollen Einlage des hawaiianischen Komikers Sterling Mossman. Danach traten weitere Künstler auf, darunter die Komikerin Minne Pearl sowie Musiker wie Boots Randolph am Saxophon und Floyd Cramer am Klavier, die bereits bei der Memphis Charity Show mit Elvis zusammen gespielt hatten.

    Endlich war der Moment gekommen: Nach einer kurzen Ansprache von Konteradmiral Robert L. Campbell (U.S. Navy) betrat Elvis Presley die Bühne. In einem goldenen Anzug und einer schwarzen Hose, die Fans in Ekstase versetzend, wurde er minutenlang mit kreischendem Jubel empfangen. Dies war das letzte Mal, dass Elvis seinen berühmten Gold Lame Suit trug.

    Elvis Presley während des Benefiz-Konzertes am 25. März 1961
    Elvis Presley während des Benefiz-Konzertes am 25. März 1961

    In knapp einer Stunde performte Elvis einige seiner größten Hits und gab den begeisterten Fans einen unvergesslichen Abend. Die Setlist umfasste folgende Elvis-Klassiker:

    1. Heartbreak Hotel
    2. All Shook Up
    3. A Fool Such As I
    4. I Got A Woman
    5. Love Me
    6. Such A Night
    7. Reconsider Baby
    8. I Need Your Love Tonight
    9. That’s Allright
    10. Don’t Be Cruel
    11. One Night
    12. Are You Lonesome Tonight?
    13. It’s Now Or Never
    14. Swing Low, Sweet Chariot
    15. Hound Dog

    Realisierung des U.S.S. Arizona Memorials

    Mit diesem Konzert markierte Elvis Presleys einen bedeutenden Moment in seiner Karriere. Es war sein letzter Liveauftritt für die kommenden acht Jahre, bevor er 1969 in Las Vegas auf die Bühne zurückkehrte.

    Die Einnahmen der Show beliefen sich auf beeindruckende 52.000 Dollar, und zusammen mit zusätzlichen Spenden, die während der Veranstaltung gesammelt wurden, und einem Scheck von Elvis und Colonel Parker über 5.000 Dollar erreichte die endgültige Summe stolze 62.000 Dollar. Das U.S.S. Arizona Memorial wurde ein Jahr später, am 30. Mai 1962, feierlich eingeweiht.

    Elvis’ Verbindung zu Hawaii und dem Memorial

    Elvis Presley besuchte das U.S.S. Arizona Memorial in seinem Leben noch zweimal: Am 15. August 1965 während der Dreharbeiten zu „Paradise Hawaiian Style“ und erneut im Mai 1968 während eines Urlaubs mit seiner Frau Priscilla Presley.

    Sein Engagement für das U.S.S. Arizona Memorial bleibt ein leuchtendes Beispiel für seinen tiefen Sinn für Wohltätigkeit und seine bleibende Verbindung zu den Menschen und der Kultur von Hawaii. Das Konzert vom 25. März 1961 ist nicht nur eine musikalische Glanzleistung, sondern auch ein Zeugnis für Elvis‘ Großzügigkeit und seinen unvergesslichen Einfluss auf die amerikanische Geschichte und Kultur.

    Fazit: Ein unvergessliches Vermächtnis

    Elvis Presleys Auftritt am 25. März 1961 in der Bloch Arena von Honolulu war mehr als nur ein Konzert – es war ein bedeutender Akt der Wohltätigkeit. In Erinnerung an die 1.102 gefallenen Seeleute der U.S.S. Arizona sammelte Elvis, gemeinsam mit seinem Manager Colonel Parker, über 62.000 Dollar für den Bau des Memorials. Sein letzter Liveauftritt für die nächsten acht Jahre, begleitet von emotionalen Darbietungen seiner größten Hits, war ein Meilenstein in seiner Karriere. Dieses Konzert symbolisiert Elvis‘ tiefe Verbundenheit zu Hawaii und sein Engagement, Gutes zu tun, und bleibt in der Geschichte als ein ehrwürdiger Moment seiner humanitären Taten.

    Adresse U.S.S. Arizona Memorial

    Pearl Harbor National Memorial
    1 Arizona Memorial Place
    Honolulu, HI 96818
    Telefon: +01 (606) 515-6777
    Webseite: www.nps.gov

  • Elvis Presley bei der Memphis Charity Show

    Elvis Presley bei der Memphis Charity Show

    Elvis Presley, der King of Rock ’n‘ Roll, war 1961 auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Während sein Manager Colonel Tom Parker bestrebt war, Elvis in Hollywood zu etablieren und ihn von Live-Auftritten fernzuhalten, zeigte Elvis eine andere Seite. Trotz Parkers Missbilligung sagte Elvis für einen Auftritt bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung in seiner Heimatstadt Memphis zu – eine Entscheidung, die seine enge Verbindung zu seinen Wurzeln und seine Großzügigkeit unterstrich.

    Der Konflikt mit Manager Parker

    Colonel Tom Parker, Elvis‘ langjähriger Manager, war berüchtigt für sein Kontrollbedürfnis und seine beständige Ausrichtung auf kommerzielle Interessen. Als Elvis zustimmte, am 25. Februar 1961 bei der Memphis Charity Show aufzutreten, ohne dafür eine Gage zu verlangen, war Parker äußerst verärgert. Parker sah keinen Nutzen in Live-Auftritten, vor allem nicht bei Benefizveranstaltungen, und versuchte, Elvis‘ Fokus auf die Filmindustrie zu lenken. Doch Elvis, der sich nicht von seinem Vorhaben abbringen ließ, setzte sich durch – ein seltener Moment, in dem er sich bewusst gegen die Wünsche seines Managers stellte.

    Memphis Charity Show - Collage - Elvis Presley

    Die Vorbereitungen für den großen Tag

    Die Memphis Charity Veranstaltung bestand aus zwei Shows, die am 25. Februar 1961 stattfanden – eine um 15:00 Uhr und eine zweite um 20:30 Uhr. Beide Konzerte fanden im Ellis Auditorium statt und wurden von der Schädlingsbekämpfungsfirma Kotler Exterminating Co. Inc. aus Memphis präsentiert. Die Eintrittspreise betrugen moderate 3,00 Dollar, was sicherstellte, dass viele seiner Fans und interessierte Personen an dem Event teilnehmen konnten. Vor den Shows wurde ein festliches Programm organisiert, das Politiker, Branchenvertreter und die Presse zusammenbrachte. Ziel der Benefizveranstaltung war es, Spenden für wohltätige Zwecke und für die Unterstütung lokaler gemeinnütziger Organisationen in Memphis zu sammeln.

    Am 25. Februar, um 13:45 Uhr, traf sich Elvis mit wichtigen Persönlichkeiten zu einem Mittagessen im Claridge Hotel. Dabei waren auch sein Vater Vernon Presley, sein Manager Colonel Tom Parker und Sam Phillips, der Gründer von Sun Records – das Label, bei dem Elvis seine Karriere begann. Gouverneur Buford Ellington und der Bürgermeister von Memphis, Henry Loeb, nutzten die Gelegenheit, um den Elvis Presley Day auszurufen und Elvis zum „Colonel, Aide de Camp on the Governor’s Staff“ zu ernennen – eine symbolische Ehrung, die seinen Status als kulturelle Ikone weiter festigte.

    Elvis‘ Plattenfirma RCA ehrte ihn mit einer mit Diamanten besetzten Uhr und einer Plakette, um den beeindruckenden Meilenstein von 75 Millionen verkauften Tonträgern zu feiern. Besonders rührend war die Anwesenheit von Sam Phillips, der in einer Pressekonferenz wehmütig fragte, warum Sun Records selten mit Elvis‘ Erfolg in Verbindung gebracht werde, obwohl er derjenige war, der Elvis‘ Talent als Erster erkannte.

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    Nachmittagsvorstellung – 25. Februar 1961 um 15:00 Uhr

    Um 15:00 Uhr betrat Elvis die Bühne vor 3.860 begeisterten Fans. Begleitet von einer hochkarätigen Band, die unter anderem aus Scotty Moore (Gitarre), Floyd Cramer (Klavier), Boots Randolph (Saxofon) und den Jordanaires (Backgroundgesang) und D. J. Fontana (Schlagzeug) bestand, lieferte er eine unvergessliche Show ab. Die Setlist der Nachmittagsvorstellung umfasste einige seiner größten Hits:

    • Heartbreak Hotel
    • All Shook Up
    • (Now And Then There’s) A Fool Such As I
    • I Got A Woman
    • Love Me
    • Such A Night
    • Reconsider Baby
    • I Need Your Love Tonight
    • That’s All Right
    • Doin‘ The Best I Can
    • Don’t Be Cruel
    • One Night
    • Are You Lonesome Tonight?
    • It’s Now Or Never
    • Surrender

    Besonders bemerkenswert war der Moment, als Elvis bei „Don’t Be Cruel“ den Text vergaß. Doch der kleine Fauxpas wurde von den Fans mit Gelächter und Applaus aufgenommen, was die entspannte und freundliche Atmosphäre der Show unterstrich. Es war ein typischer Elvis-Moment, der seine Menschlichkeit und die tiefe Verbindung zu seinem Publikum offenbarte.

    Elvis Presley  Memphis Charity Show - Abendvorstellung
    Elvis Presley während der Abendvorstellung am 25. Februar 1961. links unten hinter Elvis ist Schlagzeuger D. J. Fontana zu sehen

    Abendvorstellung – 25. Februar 1961 um 20:30 Uhr

    Die zweite Show des Tages, die um 20:30 Uhr begann, wurde von dem Komiker George Jessel eingeleitet, der Elvis als „one of the greatest singer-actors of the century“ vorstellte und sich ehrfurchtsvoll vor ihm verbeugte. Diesmal sang Elvis vor einem ausverkauften Haus mit 6.540 Zuschauern. Die Setlist unterschied sich nur geringfügig von der Nachmittagsvorstellung, enthielt jedoch den zusätzlichen Song Swing Down, Sweet Chariot:

    • Heartbreak Hotel
    • All Shook Up
    • (Now And Then There’s) A Fool Such As I
    • I Got A Woman
    • Love Me
    • Such A Night
    • Reconsider Baby
    • Fever
    • I Need Your Love Tonight
    • That’s All Right
    • Don’t Be Cruel
    • One Night
    • Are You Lonesome Tonight?
    • It’s Now Or Never
    • Swing Down, Sweet Chariot
    • Hound Dog

    Die Show wurde von der gleichen talentierten Band begleitet, darunter Larry Muhoberac, der später der erste Pianist in Elvis‘ berühmter TCB-Band wurde. Diese zweite Vorstellung war eine Hommage an Elvis‘ Fähigkeit, sein Publikum zu fesseln und sowohl durch seine Musik als auch seine charismatische Bühnenpräsenz zu begeistern.

    Erfolg des Events und Elvis‘ Großzügigkeit

    Die Memphis Charity Show war nicht nur ein musikalisches Highlight, sondern auch ein großer finanzieller Erfolg. Mit den beiden Shows wurde die beeindruckende Summe von 51.612 Dollar für wohltätige Zwecke gesammelt. Nach dem zweiten Auftritt lud Elvis Freunde und Familie zu einer Feier in seine berühmte Villa Graceland ein, um den Erfolg der Veranstaltung gebührend zu feiern.

    Der 25. Februar 1961 war ein besonderer Tag in Elvis Presleys Karriere. Er zeigte nicht nur seine tiefe Verbundenheit mit Memphis, sondern auch sein großes Herz für Wohltätigkeit. Trotz der Spannungen mit Colonel Tom Parker blieb Elvis seinem Ideal treu, für die Menschen seiner Heimatstadt etwas zurückzugeben. Der Memphis Benefit ist bis heute ein weiteres Beispiel dafür, wie der King of Rock ’n‘ Roll sowohl auf als auch abseits der Bühne zu einer Legende wurde.

    Fazit: Elvis, ein Wohltäter und unvergesslicher Entertainer

    Elvis Presleys Auftritt am 25. Februar 1961 bei der Memphis Charity Show war ein entscheidender Moment in seiner Karriere. Trotz des Widerstands seines Managers Colonel Parker, der ihn von Live-Auftritten fernhalten wollte, entschied sich Elvis, ohne Gage für den guten Zweck aufzutreten. Mit zwei Shows vor insgesamt über 10.000 Fans und einer Setlist voller seiner größten Hits bewies Elvis nicht nur seine ungebrochene Popularität, sondern auch seine tiefe Verbundenheit zu Memphis.

    Sein Engagement für seine Heimatstadt ging über seine musikalische Leistung hinaus: Die Veranstaltung brachte über 51.000 Dollar für wohltätige Zwecke ein und zeigte, dass der King of Rock ’n‘ Roll ein Herz für seine Gemeinschaft hatte. Neben den Ehrungen und Auszeichnungen, die er an diesem Tag erhielt, war dies eine klare Demonstration seiner Großzügigkeit und seines Einflusses.

    Die Memphis Charity Show ist ein bleibendes Symbol für Elvis‘ Rolle als kulturelle Ikone, die sowohl ihre Kunst als auch ihre Plattform nutzte, um anderen zu helfen – und das alles trotz der internen Kämpfe mit einem Manager, der andere Ziele verfolgte.

  • Elvis Presley bei der Louisiana Hayride

    Elvis Presley bei der Louisiana Hayride

    Die Louisiana Hayride war eine der bedeutendsten Radioshows der 1950er Jahre, die zahlreiche junge Künstler auf ihrem Weg zum Ruhm begleitete. Einer dieser aufstrebenden Talente war der damals 19-jährige Elvis Presley, der mit seiner einzigartigen Mischung aus Rock ’n‘ Roll, Country und Blues das Publikum begeisterte und die Musiklandschaft der USA für immer verändern sollte. Am 16. Oktober 1954 trat Elvis zum ersten Mal in der Louisiana Hayride auf, und dieser Auftritt markierte den Beginn seiner steilen Karriere. Von diesem Moment an war der „King of Rock ’n‘ Roll“ ein regelmäßiger Gast auf der Bühne des Municipal Auditoriums in Shreveport, Louisiana.

    Collage - Louisiana Hayride Elvis

    Louisiana Hayride: Ein Sprungbrett für den Erfolg

    Die Louisiana Hayride war in den 1950er-Jahren nach der Grand Ole Opry in Nashville die zweitwichtigste Country-Radiosendung in den USA. Die wöchentliche Show wurde vom Radiosender KWKH übertragen und erreichte bis zu 28 Staaten. Sie fand im 3.800 Sitzplätze starken Municipal Auditorium in Shreveport am Red River statt und war eine dreistündige Live-Veranstaltung, die Samstagabends auf Sendung ging. Die Louisiana Hayride bot nicht nur etablierten Country-Künstlern eine Plattform, sondern war auch ein Sprungbrett für neue Talente. So hatte sie entscheidenden Einfluss auf die Karrieren zahlreicher Musiker, darunter Hank Williams, Johnny Cash und eben auch Elvis Presley.

    Nachdem Elvis bei einem Auftritt in der Grand Ole Opry in Nashville nicht den erhofften Erfolg erzielen konnte, entschied sich sein damaliger Manager Sam Phillips, den nächsten Schritt zu wagen. Phillips, der Gründer von Sun Records und der Entdecker von Elvis, setzte alles daran, Elvis einen Platz bei der Louisiana Hayride zu sichern. Er nahm Kontakt mit Tillman Franks auf, einem Talentscout und Bassisten der Louisiana Hayride Show, der ihm schließlich an Pappy Covington, einen weiteren Talentsucher, verwies. Beide glaubten fest an das Potenzial des jungen Sängers. Schließlich hörte sich der Produzent der Louisiana Hayride, Horace Logan, Elvis‘ Aufnahmen an und entschied, ihm eine Chance zu geben. Am 16. Oktober 1954 war es soweit: Elvis Presley war fest für die Show gebucht.

    Horace Logan - KWKH-Maskottchen: Cosmo Hacienda
    Produzent Horace Logan mit dem KWKH-Maskottchen Cosmo Hacienda

    Der Aufstieg beginnt

    Am Freitag, dem 15. Oktober 1954, machten sich Elvis mit Gitarrist Scotty Moore, Bassist Bill Black und Sam Phillips auf den Weg nach Shreveport. Die Reise war lang, und nach einer durchfahrenen Nacht erreichten sie ihr Ziel erst am nächsten Morgen. Im Captain Shreve Hotel eingecheckt, blieb wenig Zeit zum Ausruhen, denn die Anspannung und Vorfreude auf den großen Auftritt wuchsen.

    Elvis, der für seine Liebe zum perfekten Hairstyling bekannt war, ließ seine Begleiter oft warten. Doch bevor es auf die Bühne ging, besuchten die Musiker wichtige Kontakte in der Stadt. Einer davon war der lokale Radio-DJ Tommie Cutrer, der nach einem schweren Autounfall ein Bein verloren hatte und als großer Elvis-Fan bekannt war. Er gab dem jungen Sänger wertvolle Tipps für den bevorstehenden Auftritt.

    Ein weiteres wichtiges Treffen fand mit Pappy Covington statt, der einige Details für den Auftritt bei der Louisiana Hayride klärte. Schließlich traf die Gruppe am Nachmittag vor dem Municipal Auditorium ein, wo sie von Tillman Franks und Horace Logan begrüßt wurden. Elvis und seine Band erfuhren, dass sie gleich im ersten Teil der Show auftreten würden, im Segment „Lucky Strike Guest Time“.

    Der erste Auftritt: Ein Moment der Nervosität und des Triumphs

    Der große Moment war gekommen, doch Elvis war sichtlich nervös. Sam Phillips musste ihn beruhigen und ihm Mut zusprechen, indem er ihm klarmachte, dass der Erfolg seiner Karriere von diesem Auftritt abhängen könnte. Nachdem eine kurze Werbung für Lucky Strike Zigaretten abgespielt wurde, kündigte der Moderator Frank Page Elvis mit den legendären Worten an:

    Just a few weeks ago, a young man from Memphis, Tennessee recorded a song on the Sun label, and in just a matter of weeks, that record has skyrocketed right up the charts. He’s only 19 years old; he has a new distinctive style. Elvis Presley! Would you give him a warm hand?

    Frank Page

    Elvis betrat die Bühne der Louisiana Hayride zusammen mit Scotty Moore und Bill Black. Sie begannen ihren Auftritt mit dem Song „That’s All Right“, gefolgt von „Blue Moon of Kentucky“. Diese beiden Titel, die Elvis bereits bei Sun Records aufgenommen hatte, begeisterten das Publikum und legten den Grundstein für seine aufkommende Popularität.

    Kontakt zu D.J. Fontana

    Elvis Presley lernte seinen zukünftigen Schlagzeuger D.J. Fontana während seiner Zeit bei der Louisiana Hayride kennen. Fontana, ein erfahrener Musiker, spielte damals regelmäßig für die Show und war der Haus-Schlagzeuger der Hayride-Band. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Elvis in seinen Auftritten nur mit Scotty Moore an der Gitarre und Bill Black am Bass gearbeitet – seiner „Blue Moon Boys“ Band. Der kraftvolle Rockabilly-Stil, den sie pflegten, lebte von ihrer minimalistischen Besetzung, doch als der Sound von Elvis immer rockiger wurde, erkannten sie schnell, dass eine rhythmische Verstärkung durch ein Schlagzeug eine sinnvolle Ergänzung wäre.

    D.J. Fontana hatte bereits eine solide Karriere als Schlagzeuger hinter sich und war bekannt für seinen präzisen, aber zurückhaltenden Spielstil, der gut zu Elvis‘ Mischung aus Country, Blues und Rock ’n‘ Roll passte. Als die Zusammenarbeit begann, entwickelte sich eine harmonische Dynamik zwischen den Musikern. Fontana brachte mit seinem Schlagzeugspiel zusätzliche Tiefe und Struktur in die Arrangements von Elvis’ Live-Auftritten.

    Ihre Verbindung war so stark, dass Fontana schnell zu einem festen Bestandteil von Elvis’ Band wurde und ihn auch bei vielen seiner späteren Studioaufnahmen und Tourneen begleitete. Diese Zusammenarbeit dauerte über 14 Jahre, bis Fontana 1969 offiziell die Band verließ. Seine prägnanten Rhythmen wurden zu einem unverwechselbaren Teil von Elvis‘ Sound.

    Elvis während der Louisiana Hayride am 15. Dezember 1956
    Elvis während der Louisiana Hayride am 15. Dezember 1956

    Kontinuierlicher Erfolg bei der Hayride

    Im Jahr 1955 trat Elvis fast jeden Samstag bei der Louisiana Hayride auf. Während bei seinem ersten Auftritt noch vor allem erwachsene Paare im Publikum waren, änderte sich dies im Laufe der Zeit. Die Fans wurden jünger, die Teenager begannen, in Scharen zu seinen Auftritten zu kommen, und es war nicht ungewöhnlich, dass die Schreie der jungen Zuschauer die Musik übertönten. Elvis‘ energiegeladene Performances, seine außergewöhnliche Bühnenpräsenz und sein unverkennbarer Stil, der Rock ’n‘ Roll mit Country und Blues vermischte, trafen den Nerv der Zeit.

    Im Laufe seiner Zeit bei der Louisiana Hayride hatte Elvis auch einige interessante Nebenprojekte. So nahm er am 6. November 1954 einen Werbejingle für die Firma Southern Made Doughnuts auf, der ihm in Erinnerung bleiben sollte. „You can get ‚em piping hot after four PM, you can get ‚em piping hot. Southern Made Doughnuts hit the spot, you can get ‚em piping hot after four PM.“ Dies war das einzige Mal, dass der „King of Rock ’n‘ Roll“ ein Produkt bewarb.

    Abschied von der Hayride und der Beginn einer Legende

    Am 15. Dezember 1956 gab Elvis seinen letzten Auftritt bei der Louisiana Hayride. Das Publikum war so überwältigt von seiner Performance, dass es kaum glauben konnte, dass er die Bühne bereits verlassen hatte. Moderator Horace Logan musste schließlich einschreiten und sprach den später weltberühmten Satz: „Elvis has left the building.“ Dieser Satz wurde in den folgenden Jahrzehnten zu einer festen Redewendung bei den Elvis Konzerten.

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    Nach Elvis‘ Abschied sanken die Zuschauerzahlen der Louisiana Hayride kontinuierlich. Die Show, die so viele Stars hervorgebracht hatte, erlebte ihren Niedergang und wurde schließlich 1969 eingestellt. Obwohl es in den 1970er- und 1980er-Jahren einige Versuche gab, die Show wiederzubeleben, konnte sie nie an ihre früheren Erfolge anknüpfen.

    Heute gibt es Pläne, das Municipal Auditorium zu restaurieren und die Louisiana Hayride zurückzubringen. Doch unabhängig davon bleibt die Zeit von 1954 bis 1956 eine der wichtigsten Epochen in der Geschichte der amerikanischen Musik – und sie markiert den Moment, als Elvis Presley, der junge Mann aus Memphis, Tennessee, die Welt eroberte.

    Alle Auftritte von Elvis Presley bei der Louisiana Hayride

    Die nachfolgende Liste berücksichtigt alle Auftritte von Elvis Presley bei der legendären Louisiana Hayride Show, die zwischen 1954 und 1956 stattfanden. Diese Auftritte markierten den Beginn seiner Karriere und trugen maßgeblich zu seinem Aufstieg als King of Rock ’n‘ Roll bei.“

    • 16.10.1954 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Songs: That’s All Right, Blue Moon Of Kentucky
    • 23.10.1954 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
    • 06.11.1954 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Songs: I’m Gonna Sit Right Down And Cry, Fool, Fool, Fool, Blue Moon Of Kentucky, Sittin‘ On Top Of The World, Jingle („Southern Maid Doughnuts“)
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 13.11.1954 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Songs: That’s All Right, Blue Moon Of Kentucky, Fool, Fool, Fool, Just Because
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 20.11.1954 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Songs: Fool, Fool, Fool, Just Because, That’s All Right, Blue Moon Of Kentucky
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 04.12.1954 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 11.12.1954 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 18.12.1954 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Songs: That’s All Right, Blue Moon Of Kentucky, Hearts Of Stone, Shake, Rattle And Roll
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 08.01.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Songs: That’s All Right, Hearts Of Stone, Blue Moon Of Kentucky, Fool, Fool, Fool
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 15.01.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Songs: Hearts Of Stone, That’s All Right, Tweedlee Dee
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 22.01.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Songs: Money Honey, I Don’t Care If The Sun Don’t Shine, Blue Moon Of Kentucky, That’s All Right
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 29.01.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 05.02.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Songs: Tweedlee Dee, That’s All Right, Blue Moon Of Kentucky, Money Honey
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 19.02.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 05.03.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Songs: Tweedlee Dee, Money Honey, Shake, Rattle And Roll, Little Mama
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 12.03.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 26.03.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 02.04.1955 – City Auditorium, Houston, Texas (Remote broadcast)
      Songs: Little Mama, That’s All Right, You’re A Heartbreaker, Shake, Rattle And Roll
    • 09.04.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Songs: That’s All Right, I Got A Woman, Blue Moon Of Kentucky
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 23.04.1955 – Heart O‘ Texas Coliseum, Waco, Texas (Remote broadcast)
    • 30.04.1955 – High School Gymnasium, Gladewater, Texas (Remote broadcast)
      Songs: Tweedlee Dee
    • 21.05.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 04.06.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 11.06.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 25.06.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 02.07.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Songs: I’m Left You’re Right She’s Gone
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 16.07.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Songs: I’m Left You’re Right She’s Gone
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 13.08.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 20.08.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Songs: Baby Let’s Play House, Maybellene, That’s All Right
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 27.08.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 10.09.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 24.09.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 01.10.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 08.10.1955 – City Auditorium, Houston, Texas (Remote broadcast)
    • 29.10.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 05.11.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 12.11.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 19.11.1955 – High School, Gladewater, Texas (Live broadcast)
      Songs: Baby Let’s Play House, That’s All Right, Rock Around the Clock
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 26.11.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 10.12.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 17.12.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Songs: Sixteen Tons, Tutti Frutti, Only You
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 31.12.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 07.01.1956 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
    • 14.01.1956 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 21.01.1956 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
    • 25.02.1956 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Songs: Heartbreak Hotel
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 03.03.1956 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
    • 10.03.1956 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Songs: Gemeinsamer Auftritt mit Johnny Cash
    • 31.03.1956 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
    • 15.12.1956 – Hirsch Youth Center, Louisiana Fairgrounds, Shreveport, Louisiana (Letzter Hayride Auftritt)
      Songs: Heartbreak Hotel, Long Tall Sally, I Was the One, Love Me Tender, Don’t Be Cruel, Love Me, I Got a Woman, When My Blue Moon Turns To Gold Again, Paralyzed, Hound Dog
      Zeit: 20:00 Uhr
  • Elvis Presley in der Frank Sinatra Timex Show

    Elvis Presley in der Frank Sinatra Timex Show

    Elvis Presley, der King of Rock ’n‘ Roll, kehrte 1960 nach seiner zweijährigen Militärzeit in Deutschland auf die Bühne zurück. Sein erster Fernsehauftritt seit mehr als drei Jahren wurde zu einem medialen Großereignis. Am 15. Juli 1959 wurde der Öffentlichkeit erstmals bekannt gegeben, dass Elvis nach seiner Rückkehr in der „Frank Sinatra Timex Show“ auftreten würde, die von Timex, einem großen Uhrenhersteller, gesponsert wurde. Diese Sendung sollte nicht nur Elvis‘ Comeback markieren, sondern auch als Sinatras letzter Auftritt für die Timex-Reihe dienen. Sie wurde passend mit dem Titel „Welcome Home Elvis“ beworben.

    Der Deal hinter den Kulissen

    Elvis‘ Manager, Colonel Tom Parker, war bekannt für seine rigorose Verhandlungsstrategie. Parker verhandelte für den Auftritt seines Schützlings Elvis eine damals unglaubliche Gage von $125.000 – ein Rekord für nur zwei Songs mit einer Gesamtlänge von etwa sechs bis acht Minuten. Diese Summe brachte Frank Sinatra in Rage, da er die Forderung für unverschämt hielt. Trotz seines Ärgers wusste Sinatra, dass Elvis Presley die Zuschauerzahlen in die Höhe treiben würde, weshalb er den Bedingungen widerwillig zustimmte.

    Die Rückkehr aus Deutschland und erste Begegnungen

    Als Elvis am 03. März 1960 aus Deutschland zurückkehrte und im Fort Dix, New Jersey feierlich begrüßt wurde, entsandt Frank Sinatra seine Tochter Nancy (Nancy Sinatra spielte 1968 die weibliche Hauptrolle im Elvis Film Speedway) zur Willkommensparty um durch Ihre Anwesenheit die Werbetrommel zum geplanten TV-Highlight kräftig zu rühren. Auf die Frage eines Reportes, welcher zu Elvis Lieblingssängern gehören würde, antwortete der King Of Rock ’n ‚ Roll diplomatisch „Frank Sinatra “ und fügte noch „Dean Martin, Patti Page, und Kitty Kallen“ hinzu.

    Frank Sinatra und Elvis während der Proben zu TV-Show
    Frank Sinatra und Elvis während der Proben zu TV-Show

    Vorbereitung für die Timex-Show

    Zwei Wochen später, am 20. März 1960, traf Elvis im RCA Studio B in Nashville ein um eine Single einzusingen. Neben einigen anderen Songs am 20. März, nahm er auch die Lieder „Stuck On You“ (L2WB 0083) und „Fame And Fortune“ (L2WB 0084-SP)am 21. März 1960 auf. Man entschied dem Publikum diese Lieder, während der geplanten Timex-Show bei Sinatra, zu präsentieren.

    Noch am selben Tag, nachdem die Aufnahmen erfolgreich eingespielt waren, buchte Elvis ein Zugticket von Nashville nach Miami, Florida. Der Zug erreichte am folgenden Tag sein Ziel und der junge Sänger checkte im Fontainebleau Hotel, 4441 Collins Avenue Miami Beach ein, dem Ort von dem aus die Show am 26. März 1960 aufgenommen werden sollte. Den Rest der Zeit verbrachte Elvis mit Proben für die Sendung. Er traf sich mehrmals mit Frank Sinatra um für die Timex-Show zu werben.

    Der große Tag: Die Frank Sinatra Timex Show

    Am 26.März 1960 wurde die Frank-Sinatra-Timex-Show von Sender ABC-TV im Fontainebleau Hotel aufgezeichnet. Zu Beginn der Sendung betrat Elvis die Bühne in seiner Armeeuniform. Er sang zusammen mit den anderen Gaststars, u.a. Nancy Sinatra und Sammy Davis Jr., „It’s Nice To Go Trav’ling“. Anschließend war der junge Rockstar aus Memphis mit seinen, vor wenigen Tagen zuvor aufgenommenen Songs, „Fame And Fortune“ und zu hören „Stuck On You“.

    Er trug einen edlen Tuxedo-Anzug (Elvis hatte das Kleidungsstück am 26.03.1960 bei Ace Formal Wear in der West Flagler Street, Miami für $ 206,00 gekauft) um Sinatras „Rat-Pack Image“ gerecht zu werden.
    Zum krönenden Abschluss hatte man sich etwas Besonderes einfallen lassen. Elvis und Frank Sinatra überraschten mit einem gemeinsamen Duett. Sinatra gab Elvis Hit „Love Me Tender“ zum Beste, der King Of Rock ’n ‚ Roll entschied sich für Sinatras „Witchcraft“. Beide Songs wurden im Swingstyle, den Sinatra favorisierte, gesungen.

    Nach insgesamt knapp 8 Minuten Leinwandpräsenz und einer kurzen Werbung für seinen neuen Film „G.I.Blues“, verlies Elvis die Show.

    Die Ausstrahlung und der Erfolg der Show

    Die Sendung wurde erst einige Wochen später, am 12. Mai 1960, im US-Fernsehen auf ABC ausgestrahlt. Von 21:30 bis 22:30 Uhr konnten Millionen von Zuschauern den Auftritt des King of Rock ’n‘ Roll miterleben. Die Einschaltquote der Show war überwältigend – mit 41,5 % lag sie weit vor der Konkurrenzsendung auf NBC, der „Ernie Ford Show“, die nur 21,1 % erreichte. Elvis Presleys Präsenz in der Show trug wesentlich zu ihrem Erfolg bei und bestätigte seine Popularität auch nach seiner Rückkehr aus dem Militärdienst.

    Für Elvis war dieser Auftritt von immenser Bedeutung. Er hatte die Bühne und die Fernsehwelt seit mehreren Jahren nicht betreten, und dieser Moment half ihm, seine Karriere auf das nächste Level zu heben. Auch das Fontainebleau Hotel profitierte von der Aufmerksamkeit: Buchungen und Anfragen schnellten nach der Ausstrahlung der Sendung in die Höhe.

    Frank Sinatra - Elvis - Timex-Special
    Während der Show singen die beiden Ausnahmekünstler das Duett: Love Me Tender/Witchcraft

    Ablauf der Frank-Sinatra-Timex-Show

    Die Sendung selbst bestand aus mehreren Segmenten, darunter Werbespots von Timex und zahlreiche musikalische Beiträge. Hier ist der genaue Ablauf der Show:

    • It’s Nice To Go Trav’ling – Gemeinschaftsauftritt von Elvis Presley, Frank Sinatra, Nancy Sinatra, Sammy Davis Jr., Joey Bishop und Peter Lawford.
    • Frank’s Time Machine – Sketcheinlage von Frank Sinatra und Joey Bishop.
    • Witchcraft – Soloauftritt von Frank Sinatra.
    • Werbesegment – Timex.
    • Come On Bess – Gesungen von Sammy Davis Jr.
    • Oriental Wedding Celebration – Ein tänzerischer Showteil.
    • Leona Irwin und die Tommy Hansen Dancers – Tanzaufführung.
    • Sammy Recalls the Oscars – Humoristische Einlage von Sammy Davis Jr.
    • Shall We Dance – Gesungen von Sammy Davis Jr. und Peter Lawford.
    • Werbesegment – Timex.
    • Fame and Fortune – Gesungen von Elvis Presley.
    • Stuck on You – Gesungen von Elvis Presley.
    • Love Me Tender/Witchcraft – Duett von Frank Sinatra und Elvis Presley.
    • Werbesegment – Timex.
    • Love Makes You Feel So Young – Gesungen von Frank und Nancy Sinatra.
    • Let’s Dance – Auftritt von Nancy Sinatra.
    • Verabschiedung – Frank Sinatra beendet die Show.
    Die Auftritte von Elvis beim Frank Sinatra Time Special

    Das Fontainebleau Hotel: Ein Wahrzeichen

    Der Ort der Show, das Fontainebleau Hotel in Miami Beach, war nicht nur wegen dieser Sendung berühmt. Das 1954 eröffnete Hotel, entworfen von Morris Lapidus, war ein architektonisches Meisterwerk und wurde 2008 in das National Register of Historic Places eingetragen. Im Laufe der Jahre wurde es Schauplatz zahlreicher Filmproduktionen, darunter der James-Bond-Film „Goldfinger“ und der Kultklassiker „Scarface“. Auch im Film „Bodyguard“ mit Whitney Houston und Kevin Costner fand eine ikonische Szene im Ballsaal des Hotels statt.

    Das Fontainebleau Hotel, Miami-Beach in den 1960ger Jahren
    Das Fontainebleau Hotel, Miami-Beach in den 1960ger Jahren

    Nach Jahrzehnten des Verfalls wurde das Fontainebleau 2008 für über eine Milliarde US-Dollar renoviert, um seinen ehemaligen Glanz wiederherzustellen. Die Timex-Show trug dazu bei, das Hotel erneut ins Rampenlicht zu rücken und es als eine der Top-Locations in Miami Beach zu etablieren.

    Ein legendärer Meilenstein im Fernsehen

    Elvis Presleys Auftritt in der Frank Sinatra Timex Show war ein bahnbrechendes Ereignis seiner Karriere. Nach mehr als drei Jahren Bühnenabstinenz kehrte der King of Rock ’n‘ Roll triumphal ins Rampenlicht zurück. Der gemeinsame Auftritt mit Frank Sinatra, trotz ihrer unterschiedlichen musikalischen Stile, bewies die Vielseitigkeit und den anhaltenden Ruhm beider Legenden. Die Sendung erzielte Rekordquoten und stärkte Elvis‘ Position in der Musikwelt. Gleichzeitig trug sie zur Popularität des Fontainebleau Hotels bei, das ebenfalls von der medialen Aufmerksamkeit profitierte. Ein Moment, der sowohl für Elvis als auch für das Fernsehen Geschichte schrieb.

  • Die Memphis Mafia: Elvis Presleys innerer Zirkel

    Die Memphis Mafia: Elvis Presleys innerer Zirkel

    Elvis Presley, der „King of Rock ’n‘ Roll“, war nicht nur für seine Musik, Filme und ikonischen Auftritte bekannt, sondern auch für seinen engsten Kreis von Freunden und Vertrauten, der als die „Memphis Mafia“ bekannt wurde. Dieser informelle Zusammenschluss von Freunden, Leibwächtern, Geschäftspartnern und Beratern spielte eine entscheidende Rolle in Elvis‘ Leben, sowohl privat als auch beruflich. In diesem Artikel wird die Geschichte der Memphis Mafia, ihre Mitglieder, ihre Beziehung zu Elvis und deren Einfluss auf sein Leben und seine Karriere beleuchtet.

    Die Entstehung der Memphis Mafia

    Der Begriff „Memphis Mafia“ wurde von der Presse geprägt und bezog sich auf eine Gruppe enger Vertrauter, die Elvis Presley während seiner gesamten Karriere begleiteten. Der Name kam zustande, weil die Gruppe häufig in schwarzer Kleidung und Sonnenbrillen unterwegs war, was sie an Mitglieder der Mafia erinnerte. Dieser Spitzname wurde von den Medien rasch aufgegriffen und in der Öffentlichkeit populär, obwohl die Mitglieder selbst diesen Begriff selten benutzten.

    Elvis lernte die ersten Mitglieder der Memphis Mafia bereits in den frühen 1950er Jahren kennen, noch bevor er zum Weltstar aufstieg. Einige von ihnen waren Jugendfreunde aus seiner Heimatstadt Memphis, während andere erst später zu seiner Gruppe stießen. Die Gruppe setzte sich aus verschiedenen Persönlichkeiten zusammen, die Elvis im Laufe seiner Karriere unterstützen sollten, sei es als persönliche Assistenten, Bodyguards, Fahrer, Berater oder einfach als Freunde, die ihm Gesellschaft leisteten.

    Die Mitglieder der Memphis Mafia

    Die Memphis Mafia bestand aus einer Reihe von Personen, die über die Jahre hinweg wechselten. Einige von ihnen waren von Anfang an dabei, während andere erst später zur Gruppe stießen. Zu den bekanntesten Mitgliedern gehörten:

    Mitglieder der Memphis Mafia im Dezember 1970
    Mitglieder der Memphis Mafia posieren am 28. Dezmebr 1970 für ein gemeinsamens Foto. Links neben Elvis ist Leibarzt George C. Nichopoulos, rechts Red West zu sehen.

    Red West

    Red West war einer von Elvis‘ ältesten Freunden und diente ihm viele Jahre lang als Leibwächter. West lernte Elvis in den frühen 1950er Jahren kennen, als sie beide die Humes High School in Memphis besuchten. Neben seiner Rolle als Bodyguard war Red West auch als Schauspieler und Songwriter tätig. Er schrieb mehrere Lieder für Elvis, darunter „If Every Day Was Like Christmas“. Red West war für Elvis mehr als nur ein Angestellter; er war ein enger Vertrauter, der ihn über viele Jahre hinweg begleitete. Trotzdem endete ihre Beziehung im Jahr 1976, als West aus der Gruppe entlassen wurde, was zu einem tiefen Bruch in ihrer Freundschaft führte. West verstarb am 18. Juli 2017 in Memphis.

    Sonny West

    Sonny West, der Cousin von Red West, war ebenfalls ein langjähriges Mitglied der Memphis Mafia. Er arbeitete als Leibwächter und enger Berater für Elvis. Sonny war auch an der Produktion von Elvis‘ Konzerten beteiligt und begleitete ihn auf Tourneen. Auch er wurde zusammen mit seinem Cousin Red West im Jahr 1976 entlassen, kurz vor Elvis‘ Tod.

    Jerry Schilling

    Jerry Schilling war ein weiteres Mitglied der Memphis Mafia und einer der wenigen, die auch nach Elvis‘ Tod im Jahr 1977 öffentlich über ihre Beziehung zu ihm sprachen. Schilling war nicht nur ein Freund und Vertrauter von Elvis, sondern auch als Manager in der Unterhaltungsbranche tätig. Er arbeitete unter anderem für den berühmten Musikproduzenten Jerry Weintraub und verwaltete später die Geschäfte von Künstlern wie den Beach Boys und Lisa Marie Presley, Elvis‘ Tochter.

    Joe Esposito

    Joe Esposito war einer von Elvis‘ engsten Freunden und diente ihm als persönlicher Assistent und Road Manager. Er lernte Elvis während ihrer gemeinsamen Zeit beim Militär in Deutschland kennen und schloss sich der Memphis Mafia an, nachdem beide nach den USA zurückgekehrt waren. Esposito war eine zentrale Figur in Elvis‘ Leben und arbeitete eng mit ihm zusammen, insbesondere bei der Planung und Durchführung von Tourneen und Konzerten.

    Lamar Fike

    Lamar Fike war seit den frühen 1950er Jahren ein Freund von Elvis und trat der Memphis Mafia in den späten 1950er Jahren bei. Fike war an der Verwaltung von Elvis‘ Tourneen beteiligt und spielte eine Rolle bei der Organisation seiner Auftritte. Er war bekannt für seine humorvolle Art und war oft derjenige, der für Stimmung in der Gruppe sorgte.

    Marty Lacker

    Marty Lacker besuchte im letzten Schuljahr die Humes High School zusammen mit Elvis und Red West. Er war einer der Trauzeugen bei Elvis‘ Hochzeit und diente mehrere Jahre lang als Vorarbeiter der Memphis Mafia (Elvis’ rechte Hand). Lacker war maßgeblich dafür verantwortlich, dass der Stadtrat von Memphis 1971 beschloss, den Highway 51, der vor Graceland entlangführt, in „Elvis Presley Boulevard“ umzubenennen. Außerdem war er dafür verantwortlich, dass Elvis 1969 in den American Studios aufnahm, was Elvis im Grunde wieder an die Spitze der Charts brachte. Lacker war von 1957 bis zu Elvis‘ Tod im Jahr 1977 eng mit ihm befreundet.

    Charlie Hodge

    Charlie Hodge war ein weiterer enger Freund und Begleiter von Elvis, den er während seines Militärdienstes in Deutschland kennenlernte. Hodge unterstützte Elvis auf der Bühne und im Studio, spielte Gitarre und sang im Hintergrund. Er war auch für die Bereitstellung von Handtüchern und Wasser während der Konzerte verantwortlich, eine Rolle, die ihm aufgrund seiner Freundschaft mit Elvis zufiel.

    Dr. George C. Nichopoulos („Dr. Nick“)

    Dr. George C. Nichopoulos war ab den späten 1960er Jahren bis zu Elvis’ Tod 1977 Elvis Presleys Hausarzt und ein umstrittenes Mitglied der Memphis Mafia. Obwohl er nicht in den engen Freundeskreis von Elvis gehörte, war seine Rolle aufgrund der medizinischen Versorgung, die er Elvis bot, besonders bedeutsam. Dr. Nick war verantwortlich für die Verschreibung vieler Medikamente, die Elvis über Jahre hinweg einnahm, insbesondere in den späten 1970er Jahren, als sein gesundheitlicher Zustand sich dramatisch verschlechterte.

    George Klein

    George Klein war einer von Elvis‘ ältesten und engsten Freunden. Die beiden schlossen 1953 gemeinsam die Humes High School ab. George war immer freundlich zu Elvis, und Elvis vergaß nie einen Freund. Schon zu Beginn seiner Karriere bat Elvis George, mit ihm auf Reisen zu gehen. Später wandte sich George dem Radio zu und wurde einer der populärsten Diskjockeys in Memphis. George blieb Elvis bis zum Ende sehr nahe. Elvis sagte einmal: „George wird für immer mein Freund sein.“

    Gene Smith

    Gene Smith war Elvis‘ Cousin, und die beiden wuchsen gemeinsam auf. Sie hatten eine enge Freundschaft, und in den frühen Jahren von Elvis‘ Karriere war Gene oft sein Reisebegleiter. Er begleitete Elvis überallhin und war in den ersten Jahren wahrscheinlich einer der engsten Vertrauten des King. 1962 kam es zu einem Missverständnis zwischen Elvis und Gene, und sie gingen getrennte Wege. Dennoch besuchte Gene Elvis in späteren Jahren gelegentlich in Graceland, und ihre Verbindung blieb bestehen, auch wenn sie sich nicht mehr so oft sahen.

    Billy Smith

    Billy Smith war ein weiterer Cousin von Elvis und das jüngste Mitglied der Memphis Mafia. Er war Elvis‘ Lieblingscousin, und Elvis sagte oft, dass er sicherstellen wollte, dass Billy zu einem guten Mann heranwachsen würde. Elvis wurde in dieser Hinsicht nicht enttäuscht. Billy war Elvis‘ ständiger Begleiter, und seine Zuneigung sowie seine Loyalität zu Elvis blieben bis zum Ende von Elvis‘ Leben offensichtlich.

    Al Strada

    Al Strada trat 1972 in Kalifornien in Elvis‘ Leben. Elvis stellte ihn ein, um in seinem Haus in Beverly Hills nachts für Sicherheit zu sorgen, während seine damalige Frau Priscilla Presley und seine Tochter Lisa Marie dort wohnten und Elvis auf Tour war. Strada war bekannt für seine Loyalität und wurde schnell zu einem festen Bestandteil von Elvis‘ innerem Kreis.

    Dave Hebler

    Dave Hebler war Karate-Experte und Kampfsportlehrer, als er 1972 zum ersten Mal auf Elvis traf. Kurz darauf wurde er von Elvis angestellt und Teil des Sicherheitsteams. Hebler war bekannt für seine Fähigkeiten in Kampfkünsten und schützte Elvis bei vielen seiner Tourneen und öffentlichen Auftritte. Wie viele andere Mitglieder der Memphis Mafia war auch Hebler in den letzten Jahren vor Elvis‘ Tod ein enger Vertrauter, wurde aber 1976, wegen Spannungen, entlassen. Er war einer der Autoren des Enthüllungsbuches „Elvis What Happened?“. Dave lebt heute in Wichita Falls, Texas.

    Sam Thompson

    Sam Thompson lernte Elvis durch seine Schwester Linda Thompson kennen, die eine langjährige Freundin von Elvis war. Sam war früher stellvertretender Sheriff in Memphis, bevor er ebenfalls für Elvis als Mitglied der Sicherheitsmannschaft arbeitete. Er blieb bis zum Tod des King Of Rock ’n‘ Rill an Elvis Seite und war eine Schlüsselfigur in dessen persönlicher Sicherheitsorganisation. Nach der Beerdigung von Elvis kehrte Sam Thompson zum Shelby County Sheriff’s Department zurück und setzte dort seine Karriere fort.

    Richard „Dick“ Grob

    Dick Grob, war 1969 Sergeant bei der Polizei von Palm Springs, bevor er Elvis als Mitglied des Sicherheitsteams begleitete. Drei Jahre später gab Dick seinen Posten bei der Polizei auf und arbeitete Vollzeit für Elvis. Dick blieb bis zum Ende bei Elvis. Er zog mit seiner Frau und seinen drei Kindern seinerzeit extra nach Memphis. Er ist Autor des Buches „The Elvis Conspiracy“ in dem er die Zusammenarbeit mit Elvis thematisierte. Grob verstarb am 22. April 2020 in Las Vegas.

    Alan Fortas

    Alan Fortas begann für Elvis zu arbeiten, kurz bevor dieser in die Armee eingezogen wurde, und setzte seine Arbeit auch nach Elvis‘ Entlassung fort. Zunächst war Alan für die Organisation der Transporte verantwortlich, bevor er zum Vorarbeiter der Ranch in Mississippi wurde. Diese Position bekleidete er, bis die Ranch verkauft wurde. 1968 verließ Alan die Memphis Mafia, doch er und Elvis blieben enge Freunde. Alan Fortas wurde 1957 von George Klein, einem weiteren engen Freund von Elvis, vorgestellt.

    Memphis Mafia 1968 Alan Fortas, Tom Parker, Elvis Presley, Lamar Fike, Joe Esposito, Charlie Hodge
    Die Memphis Mafia 1968: v.l.n.r: Alan Fortas, Tom Parker, Elvis Presley, Lamar Fike, Joe Esposito und Charlie Hodge

    Die Dynamik der Memphis Mafia

    Die Beziehung zwischen Elvis und den Mitgliedern der Memphis Mafia war komplex und vielschichtig. Einerseits waren sie seine engsten Freunde, Menschen, denen er vertraute und die ihn in seinen dunkelsten Stunden unterstützten. Andererseits war Elvis oft der Arbeitgeber, der von seinen Angestellten Loyalität und Gehorsam erwartete. Diese doppelte Rolle führte gelegentlich zu Spannungen, insbesondere in den späteren Jahren von Elvis‘ Leben, als er zunehmend unter den Belastungen seines Ruhms und seiner persönlichen Probleme litt.

    Die Mitglieder der Memphis Mafia spielten eine wichtige Rolle in Elvis‘ Leben, sowohl in guten als auch in schlechten Zeiten. Sie halfen ihm, mit dem Druck des Ruhms umzugehen, und standen ihm zur Seite, wenn er mit persönlichen Problemen zu kämpfen hatte. Gleichzeitig waren sie jedoch auch ein Teil des Systems, das es Elvis ermöglichte, sich von der Realität abzuschotten. Viele Kritiker haben im Laufe der Jahre argumentiert, dass die Memphis Mafia Elvis nicht genügend entgegenwirkte, wenn er destruktive Entscheidungen traf, insbesondere in Bezug auf seinen Drogenkonsum.

    Die Rolle der Memphis Mafia in Elvis‘ Karriere

    Die Memphis Mafia spielte eine wichtige Rolle in Elvis‘ Karriere, sowohl vor als auch hinter den Kulissen. Als Road Manager, Leibwächter und persönliche Assistenten sorgten sie dafür, dass seine Tourneen und Auftritte reibungslos verliefen. Sie waren auch dafür verantwortlich, dass Elvis‘ Privatsphäre gewahrt blieb, was angesichts seines weltweiten Ruhms keine leichte Aufgabe war.

    Darüber hinaus waren einige Mitglieder der Memphis Mafia auch kreativ an Elvis‘ Karriere beteiligt. Red West zum Beispiel schrieb mehrere Songs für Elvis, und Charlie Hodge unterstützte ihn im Studio und auf der Bühne. Obwohl sie keine offiziellen Rollen als Produzenten oder Manager hatten, war ihr Einfluss auf Elvis‘ Karriere unbestreitbar.

    Dennoch gab es auch Kritik an der Rolle der Memphis Mafia. Einige Beobachter, darunter auch ehemalige Mitglieder, haben später zugegeben, dass sie Elvis‘ zunehmend exzentrisches Verhalten nicht in Frage stellten. Insbesondere in den letzten Jahren von Elvis‘ Leben, als sein Drogenmissbrauch außer Kontrolle geriet, wurde die Memphis Mafia beschuldigt, nicht genug getan zu haben, um ihn vor sich selbst zu schützen. Stattdessen hätten sie seine Abhängigkeit von Medikamenten stillschweigend hingenommen oder sogar gefördert, um ihren eigenen Platz in seinem Leben zu sichern.

    Konflikte innerhalb der Memphis Mafia

    Wie in jeder engen Gruppe, die über viele Jahre hinweg zusammenarbeitet, gab es auch innerhalb der Memphis Mafia Spannungen und Konflikte. Die meisten dieser Konflikte drehten sich um persönliche Eifersüchteleien, Machtkämpfe und die ungleiche Verteilung von Verantwortung und Privilegien. Einige Mitglieder hatten das Gefühl, dass andere mehr Einfluss auf Elvis hatten oder bevorzugt wurden, was zu Spannungen innerhalb der Gruppe führte.

    Ein weiterer Konfliktpunkt war die Entlassung mehrerer Mitglieder der Memphis Mafia in den 1970er Jahren. Elvis war zunehmend unzufrieden mit einigen seiner ältesten Freunde, darunter Red und Sonny West, und entließ sie 1976, ein Jahr vor seinem Tod. Diese Entscheidung führte zu einer dauerhaften Entfremdung zwischen Elvis und den entlassenen Mitgliedern, die später in einem Enthüllungsbuch über ihre Zeit mit Elvis schrieben. Dieses Buch, „Elvis: What Happened?“, wurde kurz vor Elvis‘ Tod veröffentlicht und enthüllte viele der persönlichen Probleme, mit denen er in seinen letzten Jahren zu kämpfen hatte, darunter seine Medikamentenabhängigkeit.

    Enthüllungsbuch: Elvis What Happened? - Autoren Mitglieder der Memphis Mafia
    Enthüllungsbuch: Elvis What Happened? – Autoren: Red und Sonny West sowie Dave Hebler

    Der Einfluss der Memphis Mafia auf Elvis‘ Leben und Tod

    Die Memphis Mafia hatte zweifellos einen großen Einfluss auf Elvis‘ Leben, sowohl positiv als auch negativ. Sie boten ihm in den frühen Jahren seiner Karriere Stabilität und Unterstützung und halfen ihm, mit dem enormen Druck des Ruhms umzugehen. Gleichzeitig wird die Gruppe jedoch auch für einige der negativen Aspekte von Elvis‘ Leben verantwortlich gemacht, insbesondere für seinen Drogenmissbrauch und seine zunehmende Isolation in den letzten Jahren seines Lebens.

    Einige ehemalige Mitglieder der Memphis Mafia haben später zugegeben, dass sie mehr hätten tun können, um Elvis zu helfen, insbesondere in den Jahren vor seinem Tod. Sie hätten ihn möglicherweise vor den Gefahren seines Lebensstils warnen oder ihm professionelle Hilfe vermitteln sollen. Stattdessen schienen viele von ihnen bereit zu sein, Elvis‘ Verhalten zu tolerieren oder sogar zu fördern, um ihren eigenen Status in seiner Welt zu bewahren.

    Am 16. August 1977 starb Elvis Presley im Alter von 42 Jahren in seinem Anwesen Graceland in Memphis. Sein Tod war ein Schock für die Welt, aber für diejenigen, die ihm am nächsten standen, war er weniger überraschend. Die letzten Jahre seines Lebens waren geprägt von gesundheitlichen Problemen, Überarbeitung und einem gefährlichen Medikamentenkonsum, der schließlich zu seinem frühen Tod führte.

    Das Erbe der Memphis Mafia

    Nach Elvis‘ Tod blieben die Mitglieder der Memphis Mafia eng mit seinem Erbe verbunden. Viele von ihnen sprachen in Interviews und Büchern über ihre Zeit mit Elvis und boten Einblicke in sein Leben hinter den Kulissen. Einige Mitglieder, wie Joe Esposito und Jerry Schilling, blieben im Showgeschäft aktiv und arbeiteten weiterhin als Manager und Berater in der Unterhaltungsbranche.

    Obwohl die Memphis Mafia oft kritisiert wurde, bleibt ihre Bedeutung für Elvis‘ Leben und Karriere unbestreitbar. Sie waren seine engsten Vertrauten, die ihn durch die Höhen und Tiefen seines Lebens begleiteten. Ohne ihre Unterstützung hätte Elvis möglicherweise nicht denselben Erfolg gehabt, den er in seiner Karriere genoss. Gleichzeitig ist es jedoch auch schwer zu leugnen, dass die Gruppe es versäumte, Elvis vor den Gefahren seines eigenen Verhaltens zu schützen, was letztlich zu seinem tragischen Tod führte.

    Fazit: Streitbare Wegbegleiter

    Die Geschichte der Memphis Mafia ist eng mit der Geschichte von Elvis Presley selbst verknüpft. Sie waren mehr als nur eine Gruppe von Freunden und Angestellten; sie waren ein integraler Bestandteil seines Lebens und seiner Karriere. In den frühen Jahren boten sie ihm die Unterstützung und Stabilität, die er brauchte, um mit dem Druck des Ruhms umzugehen. Doch in den späteren Jahren wurden sie zunehmend zu einem Teil des Systems, das es Elvis ermöglichte, sich von der Realität abzuschotten und seine destruktiven Verhaltensweisen zu verstärken.

    Die Memphis Mafia bleibt ein faszinierendes Kapitel in der Geschichte von Elvis Presley, ein Spiegelbild sowohl seiner Triumphe als auch seiner Tragödien. Während sie ihm in vielen Momenten seines Lebens beistanden, ist es klar, dass ihre Beziehung zu ihm, wie auch sein Leben, von Komplexität, Widersprüchen und letztlich von Verlust geprägt war. Der Einfluss, den sie auf den „King of Rock ’n‘ Roll“ hatten, wird in der Geschichte des 20. Jahrhunderts weiter erforscht und diskutiert werden.