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  • Elvis-Presley-Statue in Bad Nauheim

    Elvis-Presley-Statue in Bad Nauheim

    Die Elvis-Presley-Statue in Bad Nauheim, Hessen, ist nicht nur ein Denkmal für einen der größten Rock ’n’ Roll-Ikonen aller Zeiten, sondern auch ein Stück Zeitgeschichte. Elvis Presley, der US-amerikanische Sänger und Schauspieler, verbrachte während seines Militärdienstes in den späten 1950er Jahren einige Zeit in Bad Nauheim und prägte dadurch das Bild dieser Stadt nachhaltig. Jahrzehnte nach seinem Tod ist seine Präsenz immer noch spürbar, insbesondere durch diese Statue, die 2021 auf der Brücke über das Flüsschen Usa errichtet wurde. Diese Brücke, die nun nicht nur eine Verbindung zwischen zwei Uferseiten, sondern auch zwischen Vergangenheit und Gegenwart darstellt, wurde zum neuen Wahrzeichen der Stadt.

    Hintergrund und Entstehung der Idee

    Die Wurzeln der Elvis-Presley-Statue gehen auf das Elvis-Festival 2018 in Bad Nauheim zurück, als zwei begeisterte Elvis-Fans, Meike Berger und Angela Storm, auf die Idee kamen, ihrem Idol ein dauerhaftes Denkmal in der Stadt zu setzen. Elvis Presley verbrachte eine prägende Zeit in Bad Nauheim, als er dort während seines Militärdienstes stationiert war, und hinterließ in der Stadt viele bleibende Erinnerungen. Für viele Elvis-Fans weltweit ist Bad Nauheim eine Art Pilgerstätte, in der sie sich dem Musiker näher fühlen können. Die Idee, ihm mit einer Statue zu gedenken, fiel in der Stadt auf fruchtbaren Boden, und schnell entstand die Vision, ein Kunstwerk zu schaffen, das diese emotionale Verbindung in Bronze gießen sollte.

    Die Stadtverwaltung von Bad Nauheim nahm diese Initiative freudig auf und entschied sich, das Projekt zu unterstützen. Es wurde eine Spendenkampagne ins Leben gerufen, um die notwendigen Mittel für die Herstellung der Statue zu sammeln. Gleichzeitig wurde die Brücke, die als Standort der Statue auserkoren wurde, einer gründlichen Sanierung unterzogen. Dabei sollte nicht nur die Stabilität der Brücke verbessert werden – um die rund 200 Kilogramm schwere Statue sicher zu tragen –, sondern auch das Geländer im Jugendstil erneuert werden, um das Bild von 1959, das als Vorlage für die Statue diente, möglichst authentisch nachzuempfinden.

    Die Entscheidung, die Brücke um einen Meter zu verbreitern, war ebenfalls ein wichtiger Teil der Planung. Diese Verbreiterung sollte den Besuchern genügend Platz bieten, um sich neben der Statue fotografieren zu lassen, ohne den Fußgängerverkehr zu behindern. Besonders in Zeiten von Selfies und Social Media war dies ein wichtiger Aspekt, denn das Interesse, sich mit dem bronzenen Abbild von Elvis Presley abzulichten, war von Anfang an abzusehen.

    Die Elvis-Presley-Statue in Bad Nauheim wurde mit 3D-Druck-Technologie erstellt: Ein 3D-Modell aus einer Fotovorlage diente als Basis für den Bronzeguss, durchgeführt von der Glocken- und Kunstgießerei Rincker.
    Die Elvis-Presley-Statue in Bad Nauheim wurde mit 3D-Druck-Technologie erstellt: Ein 3D-Modell aus einer Fotovorlage diente als Basis für den Bronzeguss, durchgeführt von der Glocken- und Kunstgießerei Rincker.

    Die Einweihung der Statue

    Am 13. August 2021 war es schließlich soweit: Die Statue wurde in einer feierlichen Zeremonie eingeweiht. Bürgermeister Klaus Kreß führte die Einweihung an und würdigte die Bedeutung des Denkmals für die Stadt Bad Nauheim. Neben den Initiatorinnen des Projekts, Meike Berger und Angela Storm, waren zahlreiche Ehrengäste anwesend, darunter auch Jason Shelton, der ehemalige Bürgermeister von Tupelo, der Geburtsstadt von Elvis Presley. Shelton betonte in seiner Ansprache die internationale Bedeutung von Elvis Presley und würdigte die Verbindung zwischen Tupelo und Bad Nauheim, die durch diese Statue weiter gestärkt wurde.

    Die Einweihung der Statue war nicht nur ein Festakt, sondern ein emotionaler Moment für die vielen Elvis-Fans, die sich in Bad Nauheim versammelt hatten. Es war ein Zeichen der Verbundenheit zwischen der Stadt und der Ikone des Rock ’n’ Roll, die viele Menschen weltweit bis heute inspiriert. Der Standort der Statue, auf der Brücke über die Usa, die Elvis während seiner Zeit in der Stadt oft überquert hatte, war bewusst gewählt worden, um diesen historischen Moment und die Präsenz des Musikers in Bad Nauheim symbolisch zu verankern.

    Sicherheit und Schutz der Statue

    Die Entscheidung, die Statue durch eine Versicherung abzusichern, wurde nach sorgsamer Abwägung getroffen. In der Vergangenheit waren in Bad Nauheim bereits Kunstwerke aus Bronze gestohlen oder durch Vandalismus beschädigt worden. Da die Elvis-Presley-Statue nicht nur ein kostspieliges Kunstwerk, sondern auch von hohem emotionalen Wert für viele Menschen ist, wollte die Stadt auf Nummer sicher gehen. Die Versicherung schützt die Statue vor möglichen Schäden oder Diebstahl und stellt sicher, dass sie auch in Zukunft in ihrem vollen Glanz erhalten bleibt.

    Fertigung der Statue: Ein modernes Verfahren

    Ein entscheidender Aspekt bei der Herstellung der Statue war die Frage, wie Elvis Presley möglichst originalgetreu dargestellt werden könnte. Die Initiatorinnen Meike Berger und Angela Storm entschieden sich dagegen, einen traditionellen Bildhauer mit der Schaffung der Statue zu beauftragen. Ihre Sorge war, dass ein Künstler möglicherweise Schwierigkeiten haben könnte, das Gesicht des Musikers so exakt darzustellen, wie es auf dem ikonischen Foto von 1959 zu sehen war. Daher suchten sie nach einer technologischen Lösung und fanden diese bei der Firma EGO3D in Mülheim, Nordrhein-Westfalen.

    EGO3D ist darauf spezialisiert, dreidimensionale Modelle aus zweidimensionalen Vorlagen zu drucken. Dieser Prozess ermöglichte es, das Gesicht von Elvis Presley so detailgetreu wie möglich wiederzugeben. Zunächst wurde nur der Kopf des Musikers gedruckt, um zu überprüfen, ob das Ergebnis den Erwartungen entsprach. Die Initiatorinnen arbeiteten eng mit dem digitalen Künstler zusammen, um sicherzustellen, dass alle Details – insbesondere der Gesichtsausdruck – exakt nach ihren Vorstellungen umgesetzt wurden. Nachdem das Modell des Kopfes erfolgreich war, wurde die gesamte Figur gedruckt und anschließend als Urmodell für den Bronzeguss verwendet.

    Die eigentliche Gussarbeit wurde von der renommierten Glocken- und Kunstgießerei Rincker übernommen, die bereits eine lange Tradition in der Herstellung von Bronzeskulpturen hat. Die Verwendung moderner 3D-Drucktechnologie in Kombination mit traditionellen Handwerksmethoden führte zu einem beeindruckenden Endergebnis, das sowohl technisch als auch künstlerisch höchsten Ansprüchen gerecht wird.

    Beschreibung der Elvis-Presley-Statue

    Die Elvis-Presley-Statue in Bad Nauheim ist nicht nur ein einfaches Abbild des Musikers, sondern ein Kunstwerk, das eine spezielle Phase in seinem Leben festhält. Anstatt den Rockstar mit Gitarre und seinen berühmten langen Koteletten darzustellen, zeigt die Statue den jungen Elvis als Soldat, in der Ausgehuniform der 3rd Armored Division. Diese Entscheidung war eine bewusste Referenz an seine Zeit in Bad Nauheim, wo er während seines Militärdienstes stationiert war.

    Elvis-Presley-Statue in Bad Nauheim, Deutschland
    Im direkten Vergleich zeigt sich die Ähnlichkeit zwischen Elvis im Ausgehanzug der 3rd Armored Division und der Bronzestatue

    Die Bronzeskulptur hat eine Höhe von 1,82 Metern und ein Gewicht von etwa 180 Kilogramm. Sie zeigt Elvis lässig am Brückengeländer lehnend, den Blick in die Ferne gerichtet. Sein Ausdruck wirkt nachdenklich und ruhig, was einen deutlichen Kontrast zu seinem sonst so dynamischen und energiegeladenen Bühnenauftritten darstellt. Es ist ein Bild des Musikers, das ihn in einer anderen Rolle zeigt: nicht als Künstler, sondern als junger Mann, der seine Pflicht als Soldat erfüllt. Diese Darstellung unterstreicht die Vielschichtigkeit seiner Persönlichkeit und erinnert daran, dass auch eine Weltikone wie Elvis Presley eine Phase in seinem Leben hatte, in der er abseits des Rampenlichts stand.

    Die Brücke, auf der die Statue errichtet wurde, und das Geländer, an dem sich die Figur lehnt, sind ebenfalls bedeutend. Das Geländer wurde im Jugendstil gestaltet, ähnlich wie es auf dem Foto von 1959 zu sehen ist. Diese Detailtreue ist ein weiteres Zeichen dafür, wie sehr sich die Macher der Statue bemüht haben, ein möglichst authentisches Bild von Elvis’ Zeit in Bad Nauheim zu vermitteln.

    Bedeutung für die Stadt Bad Nauheim

    Die Elvis-Presley-Statue ist nicht nur ein Denkmal für einen der größten Musiker des 20. Jahrhunderts, sondern auch ein Symbol für die besondere Verbindung zwischen Elvis Presley und der Stadt Bad Nauheim. Während seines Militärdienstes lebte Elvis in der Stadt und prägte die Erinnerungen vieler Einheimischer. Es wird erzählt, dass er oft in Cafés saß, durch die Straßen spazierte und eine gewisse Normalität suchte, während er gleichzeitig weltweit berühmt war.

    Diese Verbindung zu Elvis hat Bad Nauheim zu einem Anziehungspunkt für Fans des Rock-’n’-Roll aus aller Welt gemacht. Jährlich finden in der Stadt verschiedene Veranstaltungen zu Ehren von Elvis statt, darunter das bereits erwähnte Elvis-Festival, das jedes Jahr Tausende von Besuchern anzieht. Die Statue ist nun ein fester Bestandteil dieser Feierlichkeiten und bietet den Fans einen weiteren Grund, die Stadt zu besuchen und sich mit dem Musiker, den sie so bewundern, zu verbinden.

    Standort der Elvis-Presley-Statue

  • Dienstgrade von Elvis Presley: Vom Private zum Sergeant

    Dienstgrade von Elvis Presley: Vom Private zum Sergeant

    Elvis Presley, weltberühmt als „King of Rock ’n‘ Roll“, verbrachte von 1958 bis 1960 eine prägende Zeit in der US-Armee. Diese zwei Jahre, in denen er vom einfachen Soldaten zum Sergeant aufstieg, prägten nicht nur sein persönliches Leben, sondern auch seine Karriere. Trotz seines Superstar-Status entschied sich Elvis bewusst, seine militärischen Pflichten wie jeder andere Soldat zu erfüllen und trat den Dienst ohne Sonderbehandlung an. Seine Beförderungen innerhalb der Armee – vom Private bis zum Sergeant – spiegeln sein Engagement und seine Anpassungsfähigkeit wider, während er eine bemerkenswerte militärische Laufbahn absolvierte.

    Private

    Nach seiner Einberufung in die US-Armee am 24. März 1958 wurde Elvis Presley zunächst in den niedrigsten Rang eines einfachen Soldaten versetzt. Am 27. November 1958 erfolgte dann seine Beförderung zum Private (Gefreiter). Dies war der Beginn seiner militärischen Laufbahn und markierte den Übergang von einem Zivilisten zu einem Mitglied der US-Streitkräfte.

    Elvis Dienstgrad - Private

    Mit dieser Beförderung erhielt Elvis einen Sold von $99,37 pro Monat. Während dieser Zeit absolvierte er seine Grundausbildung in Fort Hood, Texas, bevor er später in Deutschland stationiert wurde. Es war eine Phase intensiver körperlicher und mentaler Schulung, in der er lernte, sich den strengen Anforderungen des Militärs anzupassen. Besonders bemerkenswert ist, dass Elvis seine Zeit in der Armee wie jeder andere Soldat durchlief, ohne bevorzugt behandelt zu werden, trotz seines Superstar-Status.

    Specialist 4th Class

    Elvis’ erste wirkliche Beförderung innerhalb des Militärs fand am 1. Juni 1959 statt, als er zum Specialist 4th Class befördert wurde. Dies ist ein Dienstgrad, der den technischen Fähigkeiten eines Soldaten Rechnung trägt und gleichzeitig mit der eines Korporals gleichgesetzt wird. Der Sold in dieser Position stieg auf $109,37 pro Monat.

    ELvis Dienstgrad - Specialist 4th Class

    Diese Beförderung zeigte, dass Elvis nicht nur den militärischen Anforderungen gerecht wurde, sondern sich auch weiterentwickelte und spezialisierte Fähigkeiten erlangte. Es war ein Zeichen seines Engagements und seiner Professionalität, trotz seines Ruhms ernsthaft seine Pflichten zu erfüllen. In dieser Phase war er bereits in Friedberg, Deutschland stationiert, wo er seinen Dienst leistete. Hier verbrachte er einen bedeutenden Teil seiner Armeezeit und machte auch außerhalb des Dienstes Schlagzeilen, besonders durch seine Begegnung mit Priscilla Beaulieu, die später seine Frau wurde.

    Acting Sergeant

    Am 20. Januar 1960 wurde Elvis zum Acting Sergeant befördert. Dieser Rang war eher eine vorübergehende Position, die häufig als Übergang für Soldaten dient, die noch nicht vollständig in den Rang eines Sergeants erhoben wurden, aber bereits ähnliche Aufgaben übernehmen. Interessanterweise war diese Beförderung nicht mit einer Erhöhung seines Solds verbunden. Er blieb auf dem Niveau seines vorherigen Rangs.

    Der Titel „Acting Sergeant“ verschwand später im Jahr 1962 infolge einer Umstrukturierung der US-Armee und wurde durch andere Rangbezeichnungen ersetzt. In dieser Position konnte Elvis jedoch bereits Führungsaufgaben übernehmen und erhielt mehr Verantwortung innerhalb seines Dienstes.

    Sergeant

    Nur wenige Wochen später, am 11. Februar 1960, erreichte Elvis den Rang eines vollwertigen Sergeants. Dies war eine bedeutende Beförderung und eine Anerkennung seiner Fähigkeiten und seines Einsatzes während seiner Dienstzeit. Der monatliche Sold stieg auf $122,31, was seine Stellung innerhalb der Armee weiter unterstrich.

    ELvis Dienstgrad - Sergeant

    Als Sergeant übernahm Elvis größere Verantwortung und war für die Führung und Beaufsichtigung niedrigerer Dienstgrade verantwortlich. Obwohl er bereits am 2. März 1960 offiziell aus der aktiven Armee entlassen wurde und seine restliche Dienstzeit in der Reserve verbrachte, war der Rang des Sergeants der Höhepunkt seiner militärischen Karriere. Die Erfahrungen, die er während seiner Zeit als Soldat gemacht hatte, prägten ihn nicht nur persönlich, sondern auch seine künstlerische Karriere.

    Fazit

    Elvis Presleys Zeit in der US-Armee, einschließlich der verschiedenen Beförderungen, die er erhielt, war eine bemerkenswerte Phase seines Lebens. Vom Private bis zum Sergeant erlebte er eine umfassende militärische Laufbahn, die ihn disziplinierte und ihm neue Perspektiven auf das Leben bot. Trotz seiner Berühmtheit behandelte ihn das Militär wie jeden anderen Soldaten, und Elvis bewies, dass er den Herausforderungen gewachsen war. Die militärische Disziplin und der Dienst in einer strukturierten Umgebung hatten auch Auswirkungen auf seine Rückkehr ins Showbusiness, wo er nach seiner Entlassung 1960 mit neuer Energie und einem gefestigten persönlichen und beruflichen Ethos auftrat.

  • USS General George M. Randall

    USS General George M. Randall

    Die USS General George M. Randall (AP-115) war ein bedeutendes Truppentransportschiff der US-Marine, das während des Zweiten Weltkriegs, des Koreakriegs und in der Libanonkrise von 1958 eine zentrale Rolle spielte. Benannt nach General George M. Randall, wurde das Schiff 1944 in Dienst gestellt und transportierte Tausende von Soldaten und Ausrüstung in wichtigen militärischen Operationen. Besonders bekannt ist die USS General George M. Randall für ihre Beteiligung an der Rückführung von US-Soldaten im Rahmen des „Magic Carpet“-Programms und die Verlegung von Elvis Presley nach Deutschland während seines Militärdienstes.

    USS General Randall im Überblick

    Die USS General George M. Randall (AP-115) war eines der Transportschiffe der „General John Pope“-Klasse, die nach hohen Offizieren der US-Armee benannt wurden. Diese Schiffe wurden entworfen, um eine große Anzahl von Soldaten, Ausrüstung und militärischem Material effizient über die Ozeane zu transportieren. Die Namensgebung dieses speziellen Schiffes erfolgte zu Ehren von General George M. Randall, einem hochdekorierten Offizier der US-Armee.

    Das Schiff wurde von der Federal Shipbuilding and Drydock Company in Kearny, New Jersey, gebaut und am 30. November 1943 auf Kiel gelegt. Es lief am 30. Januar 1944 vom Stapel und wurde am 15 April 1944 offiziell in Dienst gestellt. Es hatte eine Länge von 189 Metern, eine Breite von 24 Metern und einen Tiefgang von 8,4 Metern. Mit einer Verdrängung von 17.250 Tonnen voll beladen und einer Geschwindigkeit von 19 Knoten war sie in der Lage, eine große Anzahl von Soldaten und Fracht effizient zu transportieren.

    Die USS General George M. Randall hatte eine Bewaffnung, die in erster Linie für die Selbstverteidigung ausgelegt war, darunter mehrere 5-Zoll-Geschütze und Maschinengewehre. Diese Verteidigungseinrichtungen waren insbesondere wichtig, um Konvois während der gefährlichen Überfahrten im Zweiten Weltkrieg zu schützen, obwohl die unmittelbare Bedrohung durch feindliche U-Boote und Flugzeuge gegen Ende des Krieges abnahm.

    Einsatz im Zweiten Weltkrieg

    Die USS General George M. Randall wurde nach ihrer Indienststellung sofort in den aktiven Dienst genommen. Sie begann ihren ersten Einsatz im Juni 1944 und transportierte während des Zweiten Weltkriegs Tausende von Soldaten und Kriegsgefangenen über den Atlantik und den Pazifik.

    Während ihrer ersten Missionen spielte sie eine wichtige Rolle im Pazifik, wo die Kämpfe in den letzten Monaten des Krieges ihren Höhepunkt erreichten. Die Hauptaufgabe des Schiffes bestand darin, Truppen und Material zu den strategisch wichtigen Inseln im Pazifik zu transportieren, darunter Guam, Saipan, Okinawa und Iwo Jima. In diesen entscheidenden Monaten des Krieges trug die USS General George M. Randall zur Vorbereitung der Invasionen und zur Verstärkung der alliierten Positionen bei, indem sie Tausende von Soldaten in die Kampfgebiete brachte.

    Neben der Truppenbeförderung spielte das Schiff auch eine Rolle bei der Evakuierung von Verwundeten. Nach den Schlachten wurden verwundete Soldaten und Kriegsgefangene auf das Schiff gebracht, das über medizinische Einrichtungen verfügte, um erste Behandlungen durchzuführen, bevor sie in sicherere Gebiete transportiert wurden.

    Ein besonders bedeutender Einsatz fand gegen Ende des Krieges statt, als die USS General George M. Randall am sogenannten „Magic Carpet“-Programm beteiligt war. Dieses Programm wurde nach der Kapitulation Japans ins Leben gerufen und hatte zum Ziel, die Millionen von US-Soldaten, die in Übersee stationiert waren, sicher und schnell nach Hause zu bringen. Zwischen Ende 1945 und 1946 führte das Schiff mehrere Fahrten durch, um Soldaten aus dem pazifischen Raum in die Vereinigten Staaten zurückzuführen.

    Die USS General George M. Randall im Februar 1946 im Mare Island Naval Shipyard in Kalifornien
    Die USS General George M. Randall im Februar 1946 im Mare Island Naval Shipyard in Kalifornien (Foto: US Navy Archiv)

    Nachkriegszeit und Umbau

    Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte die USS General George M. Randall eine Phase der Deaktivierung und des Umbaus. Da der Bedarf an massiven Truppentransporten vorerst beendet war, wurde das Schiff für eine Zeit lang außer Dienst gestellt und in Reserve gehalten. Doch mit den zunehmenden Spannungen in Europa und Asien sowie dem Aufstieg des Kalten Krieges erkannte das US-Militär bald die Notwendigkeit, eine Flotte von Truppentransportschiffen in Bereitschaft zu halten.

    Im Zuge dessen wurde die USS General George M. Randall Anfang der 1950er Jahre für den Dienst im Koreakrieg reaktiviert. In dieser Phase wurde das Schiff modernisiert, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Unter anderem wurden die Kommunikations- und Navigationssysteme verbessert, und das Schiff erhielt neue medizinische Einrichtungen, um die Versorgung der Soldaten auf langen Reisen zu gewährleisten.

    Einsatz im Koreakrieg

    Während des Koreakrieges von 1950 bis 1953 spielte die USS General George M. Randall eine zentrale Rolle beim Transport von US-Truppen nach Korea. Die Invasion Nordkoreas im Juni 1950 und der darauf folgende Krieg veranlassten die USA, massiv Truppen nach Südkorea zu verlegen, um das Land vor der nordkoreanischen Invasion zu schützen.

    Die USS General George M. Randall transportierte in dieser Zeit Tausende von US-Soldaten in das Kriegsgebiet. Sie führte zahlreiche Reisen zwischen den Vereinigten Staaten, Japan und Südkorea durch, um Truppen und Nachschub zu liefern. Eine ihrer bemerkenswertesten Missionen während des Koreakrieges war die Evakuierung von verwundeten Soldaten und Zivilisten während der chinesischen Intervention in Korea Ende 1950. Die chinesische Offensive brachte das UN-Kommando in eine schwierige Lage, und viele Verwundete mussten über See evakuiert werden.

    Das Schiff war dabei von entscheidender Bedeutung, um die Rückkehr von US-Soldaten nach Hause sicherzustellen, und es transportierte viele dieser verwundeten Männer nach Japan oder direkt in die Vereinigten Staaten, wo sie die benötigte medizinische Versorgung erhielten.

    Einsätze im Kalten Krieg und zivile Aufgaben

    Nach dem Koreakrieg blieb die USS General George M. Randall im aktiven Dienst und war in verschiedenen Regionen weltweit im Einsatz. Obwohl ihre Hauptaufgabe weiterhin der Transport von Truppen war, wurde das Schiff auch für humanitäre Missionen genutzt, insbesondere bei der Unterstützung von Zivilisten, die durch politische Krisen und Naturkatastrophen in verschiedenen Teilen der Welt betroffen waren.

    In den 1950er und 1960er Jahren nahm das Schiff an zahlreichen Übungen und Einsätzen teil, die der Vorbereitung auf mögliche Konflikte während des Kalten Krieges dienten. Die Spannungen zwischen den USA und der Sowjetunion führten dazu, dass die US-Marine eine schnelle Verlegekapazität aufrechterhielt, und die USS General George M. Randall spielte eine Schlüsselrolle in diesem Konzept.

    Während der Libanonkrise von 1958 erfüllte die USS General George M. Randall eine wichtige Aufgabe. Sie nahm 1.255 Soldaten des 35. Panzerbataillons in Bremerhaven und weitere 1.001 Soldaten in La Pallice, Frankreich, an Bord und setzte diese am Morgen des 3. August 1958 in Beirut, Libanon, ab. Dieser schnelle Einsatz auf dem Seeweg unterstützte die bereits laufenden Maßnahmen der 6. Flotte, die aus Flugzeugträgeroperationen, Kriegsschiffen und amphibischen Landungen von US-Marines bestand. Der Einsatz half dabei, die Stabilität im Land wiederherzustellen.

    Nach dieser Mission kehrte die USS General George M. Randall am 16. August 1958 nach New York zurück. Im Anschluss nahm sie ihren regulären Fahrplan zwischen New York und Bremerhaven wieder auf und besuchte 1959 Häfen in Spanien, der Türkei, Griechenland und Italien. Im darauffolgenden Jahr machte das Schiff zudem in Island und auf den karibischen Inseln Halt.

    Elvis Presley an Bord der USS Randall

    Elvis Presley, der „King of Rock ’n‘ Roll“, trat während seiner Militärzeit auch eine Reise an Bord der USS General George M. Randall an. Nachdem er 1958 in die US-Armee eingezogen worden war, wurde er zunächst in Fort Hood, Texas, stationiert, bevor er im September 1958 nach Deutschland verlegt wurde, um dort im Rahmen seines Wehrdienstes zu dienen. Für diese Überfahrt nach Europa nutzte er die USS General George M. Randall, ein Truppentransportschiff, das Soldaten regelmäßig zwischen den USA und Europa beförderte.

    Am 22. September 1958 verließ die USS General George M. Randall den Hafen von Brooklyn, New York, mit Elvis und rund 1.300 anderen Soldaten an Bord. Diese Überfahrt war ein großes Ereignis, nicht nur für Elvis-Fans, sondern auch für die Medien, die jede Bewegung des berühmten Sängers verfolgten. Während der Reise gab es Berichte darüber, dass Elvis sich freundlich und respektvoll gegenüber seinen Kameraden verhielt. Obwohl er bereits ein weltbekannter Star war, integrierte er sich nahtlos in den Alltag der Soldaten und hielt sich an die militärischen Vorschriften.

    Elvis Betriff am 22. September 1958 in Brooklyn das Transportschiff USS General George M. Randall
    Elvis Betriff am 22. September 1958 in Brooklyn das Transportschiff USS General George M. Randall

    Die Ankunft des Schiffes in Bremerhaven, Deutschland, am 01. Oktober 1958 markierte den Beginn von Elvis‘ Militärzeit in Europa. Dort war er zwei Jahre lang in den Ray Barracks im hessischen Friedberg stationiert und diente im 3. Panzerbataillon der US-Armee, eine Zeit, die sein Leben und seine Karriere prägte. Viele seiner Fans erwarteten, dass seine Karriere durch den Wehrdienst unterbrochen werden könnte, aber Elvis kehrte nach seiner Militärzeit gestärkt und mit einer veränderten Perspektive auf seine Musik und Karriere zurück.

    Die Reise mit der USS General George M. Randall bleibt ein denkwürdiges Kapitel in Elvis Presleys Leben, da sie den Übergang von seiner Zeit als Rock’n’Roll-Star zum disziplinierten Soldaten markierte.

    Außerdienststellung und Schicksal

    Mit dem Ende der 1960er Jahre und dem zunehmenden Einsatz von Lufttransport für den schnellen Truppentransport sank der Bedarf an großen Truppentransportschiffen wie der USS General George M. Randall. Flugzeuge wie die Lockheed C-141 Starlifter und die Boeing C-135 Stratolifter waren in der Lage, Truppen und Material schneller über große Entfernungen zu transportieren, was die Bedeutung der Seetransporte in vielen Fällen reduzierte.

    Die letzte Fahrt führte die USS General George M. Randall von Rota, Spanien nach New York, wo sie am 13. Mai 1961 eintraf. Am 01. September 1962 wurde das Schiff stillgelegt und aus dem Marineregister gelöscht.. Schließlich wurde das Schiff am 08. Mai 1975 für 687.000 Dollar verkauft und in Taiwan verschrottet.

    Obwohl das Schiff nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Koreakrieg keine bedeutende Rolle mehr spielte, bleibt ihre Geschichte ein wichtiges Beispiel für die Fähigkeit der USA, große Truppenbewegungen über See durchzuführen. Die USS General George M. Randall diente ihrem Land in zwei der größten militärischen Konflikte des 20. Jahrhunderts und half dabei, Millionen von Soldaten sicher zu ihrem Einsatzort oder nach Hause zu bringen.

    Technische Details der USS General George M. Randall (AP-115)

    EigenschaftBeschreibung
    TypTruppentransporter
    KlasseGeneral John Pope-Klasse
    Verdrängung17.250 Tonnen (voll beladen)
    Länge189 Meter
    Breite24 Meter
    Tiefgang8,4 Meter
    Geschwindigkeit19 Knoten
    Bewaffnung4 × 5-Zoll-Geschütze, verschiedene Maschinengewehre
    Besatzung365 Mann
    Kapazität3.823 Soldaten und Ausrüstung
    Tab. 1.1: Eigenschaften USS General George M. Randall

    Die USS General George M. Randall mag heute in Vergessenheit geraten sein, doch ihr Vermächtnis als eines der bedeutendsten Truppentransportschiffe des Zweiten Weltkriegs und des Koreakriegs bleibt bestehen. Sie half dabei, Geschichte zu schreiben, indem sie amerikanische Soldaten sicher zu den Fronten der Welt transportierte, und ihr Beitrag zur militärischen Effizienz und Logistik ist nicht zu unterschätzen.

  • Ray Barracks

    Ray Barracks

    Die Ray Barracks in Friedberg, Hessen, sind in vielerlei Hinsicht ein einzigartiger und bedeutender Ort in der Geschichte, nicht nur für Deutschland, sondern auch für die US-amerikanische Militärgeschichte und Popkultur. Die Kaserne, die ihren Namen zu Ehren des gefallenen US-Soldaten Captain Charles W. Ray erhielt, diente mehrere Jahrzehnte als wichtiger Stützpunkt der US-Armee in Deutschland und spielte eine zentrale Rolle während des Kalten Krieges. Ein Kapitel der Geschichte der Ray Barracks ist besonders bemerkenswert: Der Aufenthalt von Elvis Presley, der sich während seiner Wehrpflicht von 1958 bis 1960 in der Kaserne aufhielt.

    Entstehung und Bedeutung der Ray Barracks

    Die Ray Barracks wurden ursprünglich als deutsches Militärgelände (Wartturm-Kaserne) genutzt und nach dem Zweiten Weltkrieg von den amerikanischen Streitkräften übernommen. Ihre strategische Lage in Hessen, unweit der Grenze zur damaligen DDR und der Tschechoslowakei, machte sie zu einem bedeutenden Stützpunkt der US-Armee in Europa. Während des Kalten Krieges war die Kaserne Teil des Verteidigungsnetzes, das von der NATO aufgebaut wurde, um eine potentielle sowjetische Bedrohung abzuschrecken.

    Die Kaserne wurde nach Captain Charles W. Ray benannt, einem Offizier der US-Armee, der im Zweiten Weltkrieg fiel. Durch diese Namensgebung sollte das Andenken an die Opfer des Krieges in Ehren gehalten werden, und die Soldaten, die in der Kaserne stationiert waren, sollten sich dieser Geschichte stets bewusst sein.

    Rolle der Ray Barracks im Kalten Krieg

    Während des Kalten Krieges waren die Ray Barracks Teil der vordersten Verteidigungslinie der NATO. In den 1950er Jahren, als die Spannungen zwischen den USA und der Sowjetunion eskalierten, wurde Friedberg zu einem zentralen Ort für die Stationierung amerikanischer Truppen. Die Soldaten, die hier stationiert waren, spielten eine Schlüsselrolle in der Überwachung der östlichen Grenze und waren stets auf eine mögliche Eskalation des Konflikts vorbereitet.

    Die Nähe zu Frankfurt am Main, einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt und Standort des Hauptquartiers der US Army Europe, verstärkte die Bedeutung von Friedberg und den Ray Barracks. Die Kaserne diente als Trainingsgelände für Panzertruppen und Infanterie und war mit modernen Waffen und Fahrzeugen ausgestattet, um im Falle eines Angriffs sofortige Gegenmaßnahmen ergreifen zu können.

    Die Ray Barracks im hessischen Friedberg im Jahr 1956 (Foto: Kent Hoffman 32nd Tank Bn US Army)
    Die Ray Barracks im hessischen Friedberg im Jahr 1956 (Foto: Kent Hoffman 32nd Tank Bn US Army)

    Hauptquartiere und Einheiten

    Die Ray Barracks dienten in erster Linie als Stützpunkt für Panzertruppen und mechanisierte Infanterie. Verschiedene Einheiten der US-Armee waren über die Jahre hinweg hier stationiert. Zu den wichtigsten gehörten:

    • 3rd Armored Division („Spearhead“): Diese Division war eine der prominentesten Einheiten, die in Friedberg stationiert war. Die 3rd Armored Division spielte eine Schlüsselrolle während des Kalten Krieges und war bekannt für ihre schwere Panzereinheiten. Die Division hatte moderne Kampfpanzer wie den M48 Patton und später den M60 und M1 Abrams im Einsatz. Die Division wurde 1992 nach dem Ende des Kalten Krieges deaktiviert.
    • 1st Brigade Combat Team, 1st Armored Division: Eine weitere bedeutende Einheit, die in den Ray Barracks stationiert war, gehörte zur 1st Armored Division, auch bekannt als „Old Ironsides“. Diese Division war ebenfalls eine der ältesten und renommiertesten Panzerdivisionen der US Army und spielte eine zentrale Rolle in der Verteidigung Europas während des Kalten Krieges.
    • 4th Brigade, 3rd Armored Division: Diese Brigade war eine der mechanisierten Infanterieeinheiten, die das Rückgrat der NATO-Verteidigung in Zentraleuropa bildete. Sie war mit Schützenpanzern und leichten Kampffahrzeugen ausgestattet und trainierte regelmäßig für mögliche schnelle Einsatzszenarien im Falle eines Angriffs.

    Neben diesen größeren Einheiten gab es auch unterstützende Einheiten in den Ray Barracks, darunter Logistikeinheiten, medizinische Versorgungstrupps, Kommunikationseinheiten und das Military Police Corps.

    Militärische Infrastruktur

    Die Ray Barracks verfügten über eine umfangreiche militärische Infrastruktur, die auf die Bedürfnisse einer großen Garnison ausgerichtet war. Dazu gehörten:

    • Panzergaragen und Werkstätten: Da die Hauptstreitkräfte in Friedberg Panzerdivisionen waren, verfügte die Kaserne über große Garagen und Wartungseinrichtungen für die Panzerfahrzeuge. Diese wurden regelmäßig gewartet und auf Einsätze vorbereitet.
    • Schießplätze und Trainingsgelände: In und um die Kaserne herum gab es Übungsgelände und Schießplätze, auf denen die Soldaten regelmäßig trainierten. Diese Trainingsareale waren entscheidend, um die Soldaten auf mögliche Gefechte vorzubereiten und ihre Fähigkeiten im Umgang mit schweren Waffen und Fahrzeugen zu schärfen.
    • Kasernen und Unterkünfte: Die Ray Barracks waren auf die Unterbringung von Tausenden von Soldaten ausgelegt. Die Kasernenanlagen boten den Soldaten Schlafquartiere, Kantinen und Freizeiteinrichtungen. Außerdem gab es spezielle Unterkünfte für Offiziere und ranghohe Militärs.
    • Kommandostand: Der Stützpunkt verfügte über ein Hauptquartier, von dem aus die Aktivitäten der Garnison koordiniert und militärische Einsätze geplant wurden. Hier wurden auch die Befehle der höheren militärischen Instanzen weitergeleitet.

    Tägliches Leben der Soldaten in Ray Barracks

    Das Leben der Soldaten in den Ray Barracks war geprägt von militärischer Disziplin und ständiger Bereitschaft. Die Kaserne beherbergte Tausende von Soldaten, darunter auch viele junge Männer, die aus den Vereinigten Staaten nach Deutschland entsandt wurden, um ihren Wehrdienst zu leisten. In dieser Zeit diente die Kaserne als eine Art Mikrokosmos amerikanischer Kultur inmitten Deutschlands.

    Neben dem militärischen Alltag bot die Kaserne den Soldaten auch eine Vielzahl von Freizeitmöglichkeiten. Es gab Kinos, Clubs und Sportanlagen, die den Soldaten in ihrer Freizeit zur Verfügung standen. Die Stadt Friedberg, die unmittelbar an die Kaserne grenzte, bot zudem zahlreiche Möglichkeiten, das Leben außerhalb der Militärbasis zu erleben. Viele Soldaten entwickelten enge Beziehungen zu den Einheimischen, und einige von ihnen blieben auch nach ihrer Dienstzeit in Deutschland.

    Elvis Presley und die Ray Barracks

    Ein besonders bedeutendes Kapitel in der Geschichte der Ray Barracks ist der Aufenthalt von Elvis Presley, dem „King of Rock ’n‘ Roll“. Als einer der bekanntesten Musiker seiner Zeit wurde er 1958 zur Wehrpflicht eingezogen und in den Ray Barracks in Friedberg stationiert. Dieser Abschnitt seines Lebens hat nicht nur das Leben der Soldaten in der Kaserne, sondern auch das der Einwohner von Friedberg nachhaltig beeinflusst.

    Elvis Presley posiert während seines Militärdienstes in den Ray-Barracks für die Pressevertreter.
    Elvis Presley posiert während seines Militärdienstes in den Ray-Barracks für die Pressevertreter.

    Elvis Presleys Wehrdienst: Ein Wendepunkt im Leben des Musikers

    Am 01. Oktober 1958 wurde Elvis Presley, bereits zu diesem Zeitpunkt ein weltweiter Superstar, in die US-Armee eingezogen. Für viele seiner Fans war es eine Überraschung, dass Elvis seine Wehrpflicht ernst nahm und nicht versuchte, sich davon zu befreien oder sich eine Sonderbehandlung zu sichern. Stattdessen entschied sich Elvis, wie jeder andere Soldat behandelt zu werden und seinen Dienst ohne Sonderprivilegien zu leisten.

    Nach seiner Grundausbildung in den USA wurde Presley nach Deutschland versetzt, wo er in den Ray Barracks in Friedberg stationiert war. Für die lokale Bevölkerung war dies ein außergewöhnliches Ereignis, da Elvis bereits damals eine der bekanntesten Persönlichkeiten der Welt war. Sein Aufenthalt in Friedberg sorgte für viel Aufsehen, sowohl in Deutschland als auch in den USA.

    Elvis in Deutschland: Popkultur trifft auf Militärleben

    Während seiner Zeit in Friedberg lebte Elvis in einem Haus außerhalb der Kaserne zusammen mit seinem Vater und einigen Freunden. Er bemühte sich, ein normales Leben als Soldat zu führen, doch seine Berühmtheit machte dies oft schwierig. Fans versammelten sich regelmäßig vor dem Kasernengelände und dem Haus, in dem er lebte, in der Hoffnung, einen Blick auf den King zu erhaschen.

    Trotz seiner Popularität absolvierte Elvis seinen Wehrdienst gewissenhaft. Er wurde als guter und disziplinierter Soldat beschrieben und verbrachte viel Zeit mit Training und militärischen Übungen. Es wird oft betont, dass die Zeit in der Armee Elvis als Person reifer und bodenständiger machte. Viele seiner Kameraden berichten, dass er, trotz seines Ruhms, nie arrogant war und sich immer bemüht hat, ein normales Verhältnis zu seinen Mitmenschen zu pflegen.

    Musikalische Einflüsse und Freundschaften

    Während seiner Zeit in Deutschland kam Elvis mit verschiedenen Musikstilen und Kulturen in Kontakt, die seinen späteren musikalischen Weg beeinflussten. Er war bekannt dafür, dass er in seiner Freizeit gerne Musik hörte und spielte, obwohl er während seiner Dienstzeit keine offiziellen Auftritte hatte. Diese Zeit war auch für Elvis’ persönliches Leben von Bedeutung, da er hier seine spätere Frau Priscilla Beaulieu kennenlernte, die Tochter eines US-Offiziers, die in Wiesbaden lebte.

    Elvis knüpfte auch Freundschaften mit einigen seiner Kameraden, die ihn während seiner Dienstzeit unterstützten. Einer dieser Freunde war Joe Esposito, der später als Teil von Elvis‘ berühmtem „Memphis Mafia“-Gefolge bekannt wurde. Diese Freundschaften hielten oft über die Zeit in Deutschland hinaus an und prägten Elvis’ Leben und Karriere.

    Elvis‘ Vermächtnis in Friedberg

    Die Stadt Friedberg und die Ray Barracks wurden durch Elvis’ Aufenthalt zu einem Wallfahrtsort für Fans des King. Jedes Jahr strömen zahlreiche Fans aus aller Welt in die Stadt, um die Orte zu besuchen, die mit Elvis in Verbindung stehen. Die Stadt selbst hat diese Verbindung zu Elvis nie vergessen. Es gibt Gedenktafeln, einen aktiven Fan-Club, ein Elvis-Museum und regelmäßig stattfindende Veranstaltungen, die an seinen Aufenthalt erinnern.

    Für viele Menschen in Friedberg war Elvis nicht nur ein weltberühmter Musiker, sondern auch ein Mitbürger, der für eine kurze Zeit Teil ihrer Gemeinschaft war. Sein Verhalten während seiner Zeit in der Kaserne und in der Stadt hinterließ einen bleibenden Eindruck, und bis heute erinnert man sich in Friedberg gerne an diese besondere Zeit.

    Friedberg: Eine deutsch-amerikanische Freundschaft

    Die Präsenz der US-Armee in Friedberg führte zu einem intensiven kulturellen Austausch zwischen den Soldaten und der lokalen Bevölkerung. Dieser Austausch war nicht immer konfliktfrei, da viele Deutsche skeptisch gegenüber der amerikanischen Militärpräsenz in ihrem Land waren. Dennoch entwickelten sich über die Jahre hinweg viele Freundschaften und familiäre Verbindungen zwischen den Soldaten und den Bürgern von Friedberg.

    Insbesondere während der Zeit des Kalten Krieges, als die Bedrohung durch den Ostblock real und präsent war, sahen viele Deutsche die Amerikaner als Schutzmacht, die sie vor einem möglichen Angriff der Sowjetunion bewahrte. Diese gegenseitige Abhängigkeit führte zu einer engen Bindung zwischen den beiden Nationen, die auch nach dem Ende des Kalten Krieges fortbestand.

    Schließung der Ray Barracks und ihre heutige Bedeutung

    Nach dem Ende des Kalten Krieges und dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurde die militärische Präsenz der USA in Deutschland nach und nach reduziert. Dies führte schließlich auch zur Schließung der Ray Barracks im Jahr 2007. Die Kaserne, die einst eine bedeutende Rolle in der Verteidigungsstrategie der NATO spielte, ist heute ein ruhiger Ort, der jedoch immer noch eine wichtige symbolische Bedeutung hat.

    Die Ray-Barracks in Friedberg nach ihrer Schließung im Jahr 2011 (Foto: Stephan Wäsche - elvis.net)
    Die Ray-Barracks in Friedberg nach ihrer Schließung im Jahr 2011 (Foto: Stephan Wäsche – elvis.net)

    Nach der Schließung der Kaserne stand das Gelände zunächst leer, und es gab verschiedene Überlegungen, wie es in Zukunft genutzt werden könnte. Heute sind Teile des Geländes in zivile Nutzung übergegangen, und es gibt Pläne, das Areal weiter zu entwickeln. Trotz dieser Veränderungen bleibt die Geschichte der Ray Barracks lebendig, nicht nur durch die Erinnerungen der Soldaten, die hier gedient haben, sondern auch durch die kulturellen und historischen Verbindungen, die durch Persönlichkeiten wie Elvis Presley entstanden sind.

    Fazit: Ray Barracks als Symbol für Geschichte und Kultur

    Die Ray Barracks in Friedberg sind ein Ort, der sowohl für die deutsche als auch für die amerikanische Geschichte von großer Bedeutung ist. Als wichtiger Stützpunkt während des Kalten Krieges spielten die Kaserne und die hier stationierten Soldaten eine Schlüsselrolle in der Verteidigungsstrategie der NATO. Gleichzeitig war die Kaserne ein Ort des kulturellen Austauschs und der Begegnung zwischen den Menschen beider Nationen.

    Elvis Presleys Aufenthalt in den Ray Barracks hat dem Ort eine zusätzliche Dimension verliehen und ihn zu einem bedeutenden Teil der Popkultur gemacht. Sein Einfluss auf die Stadt und die Menschen, die ihn damals erlebten, ist bis heute spürbar. So bleiben die Ray Barracks nicht nur ein militärischer, sondern auch ein kultureller und historischer Erinnerungsort.

    Die Geschichte der Ray Barracks zeigt, wie eng Militärgeschichte, Popkultur und persönliche Schicksale miteinander verwoben sein können. Die Kaserne wird für immer mit den Geschichten der Soldaten verbunden bleiben, die hier dienten, und mit dem Vermächtnis eines jungen Mannes aus Mississippi, der nicht nur die Musik, sondern auch das Leben der Menschen in Friedberg für immer veränderte.

    Standort der Ray Barracks