Elvis Presley und Liberace — zwei Namen, die in den 1950er und 1960er Jahren das Showbusiness nachhaltig prägten. Ihre extravaganten Auftritte, geprägt von überbordender Theatralik und Showmanier, veränderten nicht nur die Art und Weise, wie Las Vegas als Unterhaltungsmetropole wahrgenommen wurde, sondern schufen auch die Grundlage für eine tiefe Freundschaft zwischen den beiden Ikonen.
Obwohl sie auf den ersten Blick völlig unterschiedliche Musikstile und Persönlichkeiten repräsentierten, fanden sie sowohl auf der Bühne als auch privat zueinander. Ihre Beziehung, die sich in den Glanzlichtern von Las Vegas und der friedlichen Umgebung von Palm Springs entwickelte, ist ein bemerkenswertes Beispiel für Respekt und gegenseitige Unterstützung in der schnelllebigen Welt des Showbusiness.
Der Anfang in Las Vegas: Ein holpriger Start für Elvis
Als Elvis Presley 1956 erstmals auf den Bühnen von Las Vegas im New Frontier Hotel auftrat, war er noch ein unbekannter Newcomer in der Stadt des Glücksspiels. Während er in der Rock-’n’-Roll-Welt bereits erste Erfolge feierte, wusste das anspruchsvolle Vegas-Publikum wenig mit seinem rebellischen Stil anzufangen. Seine ersten Shows wurden als wackelig und flach beschrieben, die Reaktionen des Publikums waren verhalten. Elvis‘ Manager, Colonel Tom Parker, erkannte schnell, dass etwas geändert werden musste, um den jungen Star in Vegas zum Erfolg zu führen.
Liberace besucht Elvis im New Frontier Hotel, Las Vegas am 23. April 1956
An diesem Wendepunkt trat Liberace, der bereits ein gefeierter Entertainer auf dem Strip war, auf den Plan. Laut Richard Zoglin, dem Autor von Elvis in Vegas: How the King Reinvented the Las Vegas Show, wandte sich Parker an Liberace, um Rat zu suchen. Liberace, bekannt für seine glitzernden Kostüme und aufwendigen Bühnenshows, besuchte Elvis‘ Auftritt und gab einen entscheidenden Tipp: „Die Show braucht mehr Glanz.“ Diese einfache, aber einflussreiche Anmerkung sollte Elvis‘ Karriere in Las Vegas für immer verändern.
Mehr Glanz, mehr Erfolg: Der Einfluss von Liberace auf Elvis
Elvis nahm sich Liberaces Rat zu Herzen und begann, seinen Stil anzupassen. Bereits im Frühjahr 1957 trat er in einem goldenen Lamé-Jackett auf – ein ikonischer Look, der sofort ins Auge fiel und das Publikum begeisterte. Seine Auftritte wurden fortan dynamischer, energiegeladener und visuell beeindruckender. Wie Liberace verfeinerte auch Elvis seine Shows, indem er mit Requisiten, Kostümen und einer wilden Bühnenpräsenz experimentierte. Diese Neuerungen machten ihn in Las Vegas zu einer Sensation.
Es war jedoch nicht nur der äußere Glanz, den Elvis von Liberace übernahm. Die Art und Weise, wie Liberace das Publikum mit seiner Selbstsicherheit und seinem schillernden Stil in den Bann zog, inspirierte Elvis. Oftmals wurde Elvis‘ auffälliger Stil zunächst belächelt, doch Liberace stand ihm mit einem weisen Rat zur Seite: „Es ist in Ordnung, Elvis. Lass sie über dich lachen, solange du dabei Erfolg hast.“ Elvis nahm diesen Rat an, und sein Aufstieg zum „King of Rock ’n’ Roll“ in Las Vegas wurde zu einer beispiellosen Erfolgsgeschichte.
Gemeinsame Schicksale: Eine tiefe Verbindung
Eine weitere, tiefere Ebene ihrer Freundschaft lag in einem selten thematisierten, aber bemerkenswerten gemeinsamen Schicksal. Beide Männer hatten Zwillingsbrüder, die bei der Geburt gestorben waren. Ob diese Tragödie ihre Beziehung auf emotionaler Ebene beeinflusste, bleibt Spekulation, doch es schien eine unausgesprochene Verbindung zwischen den beiden zu schaffen, die sich in einem gegenseitigen Respekt und tiefer Bewunderung manifestierte. Elvis schätzte Liberace nicht nur als Entertainer, sondern auch als mutige Persönlichkeit, die stets den Mut hatte, anders zu sein.
Palm Springs: Ein Rückzugsort und Symbol der Freundschaft
Nachdem sie in Las Vegas Erfolge gefeiert hatten, setzte sich die Freundschaft der beiden Showgrößen in Palm Springs fort. Zunächst skeptisch gegenüber dem als „Altersresidenz“ verschrienen Ort, entdeckten sowohl Elvis als auch Liberace in den 1970er Jahren die Schönheit und Ruhe der Wüstenstadt. Elvis kaufte dort das ehemalige Anwesen von Ray Kroc, dem Gründer von McDonald’s, das in unmittelbarer Nähe zu Liberaces Haus lag. Die Nähe ihrer Häuser ermöglichte es den beiden, ihre Freundschaft auch abseits der Bühne zu pflegen.
Eine Anekdote, die Jerry Schilling, ein enger Freund von Elvis, erzählt, zeigt, wie eng die Verbindung zwischen den beiden war: Eines Tages besuchte Elvis Liberace und sah in dessen Einfahrt einen glänzenden, schwarzen Dünenbuggy – geschmückt mit Kronleuchtern. Elvis, fasziniert von dem auffälligen Fahrzeug, kaufte es kurzerhand von Liberace und fuhr damit durch die Straßen von Palm Springs. Dies war nur ein Beispiel für die vielen gemeinsamen Erlebnisse und Gespräche, die sie in dieser Zeit teilten.
Fazit: Ein bleibender Einfluss
Die Freundschaft zwischen Elvis und Liberace, die auf gegenseitigem Respekt und Bewunderung basierte, hielt trotz der wachsenden Aufmerksamkeit und des zunehmenden Drucks des Showbusiness. Beide Entertainer stiegen zu Ikonen ihrer Zeit auf, doch inmitten des Trubels fanden sie in ihrer Beziehung zueinander einen Ruhepol. Liberace half Elvis, sich in einer unsicheren Phase seiner Karriere wohlzufühlen, und dieser Einfluss begleitete Elvis bis zum Ende seines Lebens.
Obwohl viele Geschichten über ihre Freundschaft heute schwer zu verifizieren sind, bleibt der Einfluss, den sie aufeinander hatten, unbestreitbar. Beide Männer revolutionierten nicht nur die Art und Weise, wie Unterhaltung in Las Vegas präsentiert wurde, sondern hinterließen auch Spuren in der Musik- und Showwelt, die bis heute nachwirken.
Zusammengefasst ist die Beziehung zwischen Elvis und Liberace ein faszinierendes Kapitel in der Geschichte des Showbusiness – eine Freundschaft, die durch gemeinsamen Erfolg, persönliche Tragödien und den Mut, anders zu sein, geprägt wurde.
Im April 1956 stand Elvis Presley kurz davor, zum Superstar zu werden. Sein Manager, Colonel Tom Parker, erkannte das Potenzial von Las Vegas als aufstrebende Unterhaltungsmetropole und buchte Elvis für ein zweiwöchiges Engagement im New Frontier Hotel. In einer Stadt, die für ihre glamourösen Casinos und Nachtclubs bekannt war, sollte Elvis mit seiner Rock ’n’ Roll-Musik das überwiegend gediegene Publikum begeistern. Doch die Reaktionen waren zunächst verhalten, da die Besucher nicht auf den neuartigen Sound vorbereitet waren. Diese Auftritte markierten dennoch einen Wendepunkt in Elvis‘ Karriere und legten den Grundstein für seine spätere enge Verbindung mit Las Vegas.
Aufstrebende Glücksspielmetropole
Im Jahr 1931 wurde das Glücksspiel im Bundesstaat Nevada legalisiert, was den Grundstein für die rasante Entwicklung von Las Vegas legte. Die Stadt verwandelte sich bald in das Epizentrum der Glücksspielindustrie in den Vereinigten Staaten. Immer größere Casinos und schillernde Nachtclubs schossen aus dem Boden, um die stetig wachsende Zahl an Besuchern zu unterhalten. Dies schuf auch eine neue Plattform für Künstler, die auf der Suche nach Ruhm waren. Einer dieser Künstler war Elvis Presley, der 1956 an der Schwelle zur internationalen Berühmtheit stand.
Die Idee: Elvis in Las Vegas
Elvis’ Manager, Colonel Tom Parker, erkannte früh die Möglichkeiten, die die aufstrebende Glücksspielmetropole bot. Parker war ein Meister darin, jede Chance zur Vermarktung seines Schützlings zu nutzen, und als der Zustrom von Besuchern nach Las Vegas nicht abebbte, sah er eine großartige Gelegenheit, Elvis in dieser Spielerstadt zu präsentieren. Im April 1956 gelang es ihm, Elvis und seine Band für ein zweiwöchiges Engagement im renommierten New Frontier Hotel zu buchen. Zu dieser Zeit bestand die Band aus Scotty Moore an der Gitarre, Bill Black am Bass und D. J. Fontana am Schlagzeug – zusammen bekannt als die „Blue Moon Boys“.
Der erste Auftritt von Elvis war für den 23. April 1956 im Venus Room des New Frontier Hotels angesetzt. Dieser Auftritt sollte ein prägender Moment für Elvis’ Karriere werden, doch anders als erwartet.
New Frontier Hotel: Werbung und Location
Das New Frontier Hotel war ein elegantes Etablissement, das auf ein Publikum setzte, das sich nach anspruchsvoller Unterhaltung sehnte. Das Werbeplakat des Hotels kündigte Freddy Martin und sein Orchester als Hauptattraktion an. Daneben war der Komiker Shecky Greene gelistet. Am unteren Ende der Plakate stand Elvis Presley, mit dem extravaganten Beinamen „Atomic Powered Singer“. Colonel Parker war der Meinung, dass dieser Titel besonders gut zu Las Vegas passen würde, da die nahegelegene Wüste in den 1950er Jahren häufig für Atomwaffentests genutzt wurde. Parker hoffte, dass der Name zusätzliches Interesse bei den Zuschauern wecken würde.
Das Werbeplakat des New Frontier Hotels kündigt Freddy Martin, Komiker Shecky Greene und Elvis Presley an
Das Publikum und die ersten Reaktionen
Doch Colonel Parker übersah eine entscheidende Tatsache: Das Publikum in Las Vegas bestand hauptsächlich aus Besuchern der gehobenen Nachtclubszene, die an die eher gediegene und ruhige Unterhaltung eines Freddy Martin gewöhnt waren. Sie erwarteten Jazz oder Swing, nicht den energiegeladenen, hüftschwingenden Rock ’n’ Roll, den Elvis mit seiner Band präsentierte.
Der erste Auftritt im Venus Room am 23. April 1956 verlief nicht nach Plan. Das Publikum reagierte verhalten auf Elvis’ Performance. Die Kombination aus dem orchestralen Stil Freddy Martins und dem rohen Rock ’n’ Roll von Elvis und seiner Band passte nicht zusammen. Wie sich D. J. Fontana später in einem Interview erinnerte: „Die Leute waren einfach noch nicht bereit für Elvis. Die Musik war vor allem etwas für Teenager und Jugendliche. In den Augen der Zuschauer waren wir, in Begleitung des Freddy Martin Orchesters, drei kleine Leute, die Lärm machten.“
Elvis und Bill Black Live On Stage im Venus Room des New Frontier im April 1956
Ein unerwarteter Gast: Liberace
Am selben Abend, an dem Elvis sein Debüt im New Frontier gab, erschien ein besonderer Gast im Publikum: der legendäre Pianist und Entertainer Liberace. Liberace hatte selbst 1944 im New Frontier Hotel seine Karriere begonnen und war zu dieser Zeit eine feste Größe in der Unterhaltungswelt von Las Vegas. Er war neugierig, wie sich Elvis in der Spielerstadt schlagen würde, und besuchte die Show, bevor er in seiner eigenen Show im Riviera Casino auftrat.
Im Backstage-Bereich nahm Liberace die Gitarre von Scotty Moore und scherzte mit Elvis und seiner Band. Es war ein symbolischer Moment: der etablierte Star, der dem aufstrebenden Künstler den Rücken stärkte. Einige Tage später revanchierte sich Elvis und besuchte Liberaces Show im Riviera Hotel.
Liberace und Elvis posieren für die Presse im Riviera Hotel 1956
Die Teenager-Show: Der Wendepunkt
Da Elvis an das kreischende und enthusiastische Publikum seiner früheren Auftritte gewöhnt war, war er von der verhaltenen Reaktion der Besucher im New Frontier verständlicherweise enttäuscht. Colonel Parker, der auf das Wohl seines Schützlings bedacht war, entschloss sich daher zu einem ungewöhnlichen Schritt: Er organisierte zusammen mit dem Management des New Frontier Hotels eine Sonderveranstaltung nur für Teenager und Jugendliche am Samstag, dem 05. Mai 1956.
Diese Veranstaltung erwies sich als Volltreffer. Die jugendlichen Zuschauer, die mit Rock ’n’ Roll aufgewachsen waren, reagierten mit Begeisterung auf Elvis’ Auftritt. Endlich bekam Elvis die gewohnte Resonanz, die er erwartete, und die Show wurde ein voller Erfolg.
Freizeit in Las Vegas und der „Hound Dog“-Moment
In den Pausen zwischen den Auftritten erkundete Elvis zusammen mit seiner Band die Stadt. Sie besuchten verschiedene Shows und verbrachten Zeit am Pool ihres Hotels. Ein besonderes Highlight war ihr Besuch im Sahara Casino, wo sie eine Aufführung der Band „Freddie Bell and The Bell Boys“ sahen. Die Band hatte 1955 einen großen Hit mit ihrer Version des Songs „Hound Dog“. Der Song war ursprünglich für die Sängerin Big Mama Thornton geschrieben worden und hatte ihr zu Ruhm verholfen, doch Freddie Bell und seine Band änderten den Text für ihre eigene Interpretation.
Elvis war von der Version so begeistert, dass er beschloss, den Song in sein eigenes Repertoire aufzunehmen. Er kannte den ursprünglichen Text auswendig, entschied sich jedoch, die von Freddie Bell veränderte Version zu verwenden. Dieser Moment sollte sich als entscheidend für Elvis’ Karriere erweisen, da „Hound Dog“ zu einem seiner größten Hits werden sollte.
D. J. Fontana, Scotty Moore, Bill Black und Elvis anspannen am Poolbereich des New Frontier Hotels
Nachwirkungen und Bedeutung des Engagements
Obwohl Elvis’ erstes Engagement in Las Vegas nicht von Anfang an den gewünschten Erfolg brachte, war es dennoch ein Meilenstein in seiner Karriere. Die Erfahrung zeigte sowohl ihm als auch seinem Manager, dass der junge Rock ’n’ Roll noch nicht überall akzeptiert war – insbesondere nicht in den gehobenen Nachtclubs von Las Vegas. Doch der Erfolg der Teenager-Show am 5. Mai bewies auch, dass Elvis eine wachsende Fangemeinde unter der jüngeren Generation hatte, die sein Potenzial als Star untermauerte.
Der Aufenthalt im New Frontier Hotel markierte außerdem den Beginn einer langen und wechselvollen Beziehung zwischen Elvis und Las Vegas, die später in seinen legendären Auftritten im International Hotel (dem späteren Hilton) gipfelte.
Auftritte im Überblick
Elvis’ Engagement im New Frontier Hotel erstreckte sich über zwei Wochen. Jeden Abend trat er im Venus Room auf, oft vor einem skeptischen Publikum. Die Auftrittsdaten waren wie folgt:
23.04.1956 – Montag
24.04.1956 – Dienstag
25.04.1956 – Mittwoch
26.04.1956 – Donnerstag
27.04.1956 – Freitag
28.04.1956 – Samstag
29.04.1956 – Sonntag
30.04.1956 – Montag
01.05.1956 – Dienstag
02.05.1956 – Mittwoch
03.05.1956 – Donnerstag
04.05.1956 – Freitag
05.05.1956 – Samstag (Sonderveranstaltung für Teenager)
06.05.1956 – Sonntag
Fazit: Ein Wendepunkt für Elvis in Las Vegas
Elvis Presleys Engagement im New Frontier Hotel im April 1956 stellte einen wichtigen Meilenstein in seiner Karriere dar. Trotz der anfangs verhaltenen Reaktionen des eher älteren und zurückhaltenden Publikums in Las Vegas, zeigte die Sonderveranstaltung für Teenager, dass Elvis eine starke Anhängerschaft unter jungen Menschen hatte. Diese Erfahrung verdeutlichte die kulturellen Unterschiede zwischen Rock ’n‘ Roll und der traditionellen Clubmusik. Dennoch ebnete sie den Weg für Elvis‘ spätere Triumphe in Las Vegas, die ihn letztlich zu einem festen Bestandteil der Stadt machten.
Elvis Presley, einer der größten Entertainer des 20. Jahrhunderts, hat seine Spuren unauslöschlich in der Geschichte der Popkultur hinterlassen. Mit einer einzigartigen Mischung aus Rock ’n‘ Roll, Blues und Gospel prägte er die Musiklandschaft wie kein anderer und wurde zu einem wahren kulturellen Phänomen.
Dennoch blieb es ein Rätsel, warum er so lange brauchte, um in New York City, der bevölkerungsreichsten Stadt der USA und einem Zentrum der kulturellen Welt, ein großes Konzert zu geben. Nachdem er in den Jahren 1956 und 1957 in verschiedenen Fernsehsendungen wie der „Ed Sullivan Show“, der „Dorsey Borthers Stge Show“ und der „Steve Allen Show“ aufgetreten war, dauerte es bis zum Jahr 1972, bis er endlich vier Konzerte im Madison Square Garden gab – einem der bedeutendsten und prestigeträchtigsten Veranstaltungsorte der Welt. Diese vier Konzerte, die zwischen dem 09. und 11. Juni stattfanden, sollten für immer als Meilensteine in die Musikgeschichte eingehen.
Der lange Weg nach New York: Elvis und seine Beziehung zur Stadt
Es scheint erstaunlich, dass Elvis Presley in den späten 1950er Jahren, als er bereits als „King of Rock ’n‘ Roll“ gefeiert wurde, keine großen Konzerte in New York gab. Ein Grund dafür könnte die strategische Zurückhaltung seines Managers Colonel Tom Parker gewesen sein, der Elvis‘ Auftritte sorgfältig auswählte und oft lieber auf sichere Märkte setzte.
Der Colonel war ein Meister darin, das Bild seines Schützlings zu kontrollieren und die Begeisterung um ihn zu maximieren, was möglicherweise dazu führte, dass er Großveranstaltungen in Städten wie New York zu einem späteren Zeitpunkt plante. Zu dieser Zeit gab es in der Stadt zwar bedeutende Auftritte im Fernsehen, aber keine öffentlichen Konzerte, die die breite Masse erreichten. Dies sollte sich erst in den 1970er Jahren ändern.
Mit seinem Comeback Ende der 1960er Jahre, als er nach einer Phase in Hollywood triumphal auf die Musikbühne zurückkehrte, verstärkte sich der Wunsch nach einem Auftritt in New York. Seine Fernsehspecials, besonders der 1968er „Comeback Special“, zeigten einen gereiften und energievollen Elvis, der bereit war, sein Publikum erneut zu erobern. Dennoch dauerte es bis 1972, bis der entscheidende Schritt gewagt wurde.
Die Wahl des Madison Square Garden
Der Madison Square Garden war die perfekte Bühne für Elvis‘ triumphalen Einzug in New York. Dieser Veranstaltungsort war nicht nur für seine Größe bekannt, sondern auch für seine Historie als Austragungsort von Sportereignissen und Konzerten der größten Namen der Musikgeschichte. Ursprünglich hatte Colonel Parker vorgehabt, die Radio City Music Hall als Veranstaltungsort für Elvis‘ Debüt in New York zu wählen.
Doch er erkannte bald, dass der Madison Square Garden mit seiner Kapazität von über 20.000 Plätzen eine weitaus größere Wirkung auf die Medien und die Fans haben würde. Die Vorbereitungen waren umfassend, und der Colonel plante das Event mit der Präzision eines Generalstabschefs. Sein Bestreben, das Konzert zu einem Medienereignis zu machen, zeigte sich in dem Versuch, eine Pressekonferenz für die enorme Summe von 120.000 Dollar an die Medien zu verkaufen. Zwar scheiterte dieses Vorhaben, aber die Publicity-Maschinerie kam dennoch ins Rollen.
Elvis während der Pressekonferenz am 09. Juni 1972 im Mercury Ballroom des New Yorker Hilton Hotels
Die Pressekonferenz: Elvis und seine Wirkung auf die Medien
Am 09. Juni 1972, nur wenige Stunden vor seiner ersten Show, hielt Elvis eine Pressekonferenz im Mercury Ballroom des New Yorker Hilton ab. Diese Veranstaltung war ein seltenes Ereignis, denn der King of Rock ’n‘ Roll vermied es in der Regel, sich direkt den Fragen der Presse zu stellen. Doch diesmal war er bereit, die Bühne vor einem Raum voller Reporter zu betreten.
Elvis erschien in bester Laune und umging geschickt Fragen zu politischen Themen, wie etwa zu Kriegsdienstverweigerern und der politischen Einstellung junger Entertainer, indem er charmant und humorvoll reagierte. Auf die Frage nach dem Geheimnis seines anhaltenden Erfolgs antwortete er scherzhaft, dass es wohl an Vitamin E liegen müsse. Ein Höhepunkt der Konferenz war jedoch seine Reaktion auf die Frage, ob er tatsächlich so schüchtern und bescheiden sei, wie viele behaupteten. In einem ikonischen Moment stand er auf, zog seine Cape-Jacke zurück und enthüllte eine prächtige Gürtelschnalle – ein Geschenk des Las Vegas Hilton für den dort aufgestellten Besucherrekord. Dieser medienwirksame Auftritt sorgte dafür, dass Elvis noch vor seinem ersten Konzert Schlagzeilen machte, und der erhoffte Medienrummel setzte ein.
Die Konzerte: Elvis im Madison Square Garden
1. Show: 9. Juni 1972 – 20:30 Uhr
Die erste der vier Shows begann am Abend des 09. Juni 1972 um 20:30 Uhr vor einem ausverkauften Madison Square Garden. Bereits die Eröffnung des Konzerts war ein Ereignis für sich: Der King betrat die Bühne im „Adonis Suit“ – einem weißen Jumpsuit mit goldenen Verzierungen und einem dazu passenden Cape. Der Anblick von Elvis in diesem prächtigen Outfit, kombiniert mit dem donnernden Blitzlichtgewitter der Kameras, war überwältigend. Die Show begann mit der kraftvollen Eröffnungsmusik „Also Sprach Zarathustra“, dem Thema aus Stanley Kubricks Film „2001: Odyssee im Weltraum“, das zu einem Markenzeichen von Elvis‘ Live-Auftritten geworden war.
Elvis Presley in voller Pracht: Beim ersten von vier ausverkauften Konzerten im Madison Square Garden am 9. Juni 1972 betritt er die Bühne im legendären weißen Adonis-Jumpsuit und begeistert Tausende.
Elvis‘ Performance an diesem Abend zeigte einen Entertainer, der sich im Zenit seiner Karriere befand. Er war diszipliniert, präzise und professionell, auch wenn seine Interaktion mit dem Publikum relativ zurückhaltend war. Die Setliste war eine sorgfältig ausgewählte Mischung aus seinen größten Hits und neueren Songs, die das Publikum begeisterte. Besonders bemerkenswert war seine Interpretation von „Hound Dog“, die er mehrfach absichtlich falsch begann, um dann eine überraschend soulige Version des Songs zu präsentieren. Diese Veränderung in seinem Stil war symptomatisch für seine Entwicklung als Künstler. Während seine frühen Hits von Rockabilly und Country beeinflusst waren, hatte sich sein Repertoire nun stärker in Richtung Rock und Gospel bewegt.
Dennoch wirkte das Konzert an einigen Stellen glatter und weniger energisch als seine frühen Auftritte. Elvis war mittlerweile ein erfahrener Showman, der genau wusste, wie er sein Publikum unterhalten konnte, doch die rohe Kraft und Energie seiner frühen Jahre war einer gewissen Routine gewichen. Das Konzert endete nach 45 Minuten ohne Zugabe, was das Publikum etwas unbefriedigt zurückließ. Doch eines war klar: Der „Elvis-Zauber“ war auch nach 16 Jahren ungebrochen.
Setliste der 1. Show:
Also Sprach Zarathustra (Theme from 2001: A Space Odyssey)
That’s All Right
Proud Mary
Never Been to Spain
You Don’t Have to Say You Love Me
You’ve Lost That Loving Feeling
Polk Salad Annie
Love Me
All Shook Up
Heartbreak Hotel
Medley: (Let Me Be Your) Teddy Bear/Don’t Be Cruel
Love Me Tender
Blue Suede Shoes
Hound Dog
Bridge Over Troubled Water
Suspicious Minds
Bandvorstellung durch Elvis
For the Good Times
An American Trilogy
Funny How Time Slips Away
Can’t Help Falling in Love
End Theme – Closing Vamp (Orchester)
2. Show: 10. Juni 1972 – 14:30 Uhr
Am Folgetag, dem 10. Juni 1972, gab Elvis ein weiteres Konzert, diesmal als Nachmittagsvorstellung um 14:30 Uhr. Auch diese Show war ausverkauft, und die Stimmung im Madison Square Garden war elektrisierend. Obwohl die Setliste größtenteils der des vorherigen Abends entsprach, gab es einige bemerkenswerte Unterschiede. Besonders hervorzuheben ist die emotionale Intensität, mit der er Balladen wie „You Don’t Have to Say You Love Me“ und „You’ve Lost That Lovin‘ Feelin’“ interpretierte. Zudem war die Atmosphäre im Publikum entspannter, was Elvis mehr Raum gab, seine gefühlvolle Seite zu zeigen.
Elvis Presley bei seiner legendären Show im Madison Square Garden am 10. Juni 1972 um 14:30 Uhr. In seinem Lightblue Grass Jumpsuit begeisterte er das ausverkaufte Publikum mit einer energiegeladenen Performance.
In dieser Show zeigte er auch seine vielseitige musikalische Bandbreite, indem er eine beeindruckende Mischung aus Rock, Gospel und Soul präsentierte. Songs wie „Polk Salad Annie“ und „Suspicious Minds“ brachten das Publikum zum Toben, während „Love Me Tender“ und „I’ll Remember You“ die Herzen der Fans berührten. Elvis begeisterte das ausverkaufte Haus in seinem Lightblue Grass Jumpsuit.
Setliste der 2. Show:
Also Sprach Zarathustra
That’s All Right
Proud Mary
Never Been to Spain
You Don’t Have to Say You Love Me
Until It’s Time for You to Go
You’ve Lost That Lovin‘ Feelin‘
Polk Salad Annie
Love Me
All Shook Up
Heartbreak Hotel
Medley: (Let Me Be Your) Teddy Bear/Don’t Be Cruel
Love Me Tender
Blue Suede Shoes
Reconsider Baby
Hound Dog
I’ll Remember You
Suspicious Minds
Bandvorstellung durch Elvis
For the Good Times
An American Trilogy
Funny How Time Slips Away
I Can’t Stop Loving You
Can’t Help Falling in Love
End Theme – Closing Vamp (Orchester)
3. Show: 10. Juni 1972 – 20:30 Uhr
Die dritte Show der Konzertreihe, die am Abend des 10. Juni 1972 stattfand, brachte erneut eine ausverkaufte Arena zum Beben. Diese Performance war energiegeladener als die Nachmittagsshow und zeigte Elvis in Bestform. Besonders bemerkenswert war die Darbietung von „The Impossible Dream“, die das Publikum in ihren Bann zog und einen der emotionalen Höhepunkte des Abends bildete.
Elvis Presley bei seiner dritten Show im Madison Square Garden am 10. Juni 1972 um 20:30 Uhr, im legendären Porthole Jumpsuit, beeindruckte das ausverkaufte Publikum mit einem unvergesslichen Auftritt.
Elvis‘ Band war an diesem Abend ebenfalls in Hochform. Die TCB-Band, angeführt von Gitarrenvirtuose James Burton, lieferte eine makellose musikalische Begleitung. Auch die Background-Sänger und das Orchester trugen dazu bei, den Sound von Elvis‘ Live-Auftritt zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen. E.lvis trat vor 20.000 Zuschauern in seinem Porthole Jumpsuit auf.
Setliste der 3. Show:
Also Sprach Zarathustra
That’s All Right
Proud Mary
Never Been to Spain
You Don’t Have to Say You Love Me
You’ve Lost That Lovin‘ Feelin‘
Polk Salad Annie
Love Me
All Shook Up
Heartbreak Hotel
Medley: (Let Me Be Your) Teddy Bear/Don’t Be Cruel
Love Me Tender
The Impossible Dream
Bandvorstellung durch Elvis
Hound Dog
Suspicious Minds
For the Good Times
An American Trilogy
Funny How Time Slips Away
I Can’t Stop Loving You
Can’t Help Falling in Love
End Theme – Closing Vamp (Orchester)
4. Show: 11. Juni 1972 – 14:30 Uhr
Das letzte Konzert der Reihe fand am Nachmittag des 11. Juni 1972 statt. Auch diese Show war ausverkauft, und Elvis betrat die Bühne im sogenannten „Porthole Suit“, einem seiner ikonischen Bühnenoutfits. Die Show war ein krönender Abschluss dieser denkwürdigen Konzertreihe. Elvis Presley, begleitet von seiner TCB-Band und den begleitenden Sängern, bewies erneut seine außergewöhnliche Bühnenpräsenz und musikalische Vielseitigkeit. Die Atmosphäre im Madison Square Garden war elektrisiert, als Elvis das Konzert mit „Also Sprach Zarathustra“ eröffnete, gefolgt von einer kraftvollen Darbietung von „That’s All Right“. Dies war der Song, der Elvis’ Karriere ins Rollen gebracht hatte und hier, in New York City, zeigte er, wie weit er seit den frühen Tagen seines Ruhms gekommen war.
Elvis Presley während seines legendären Nachmittagskonzerts im Madison Square Garden, 11. Juni 1972. In seinem beleibten „Porthole Suit“ begeisterte er die ausverkaufte Arena mit einer grandiosen Performance.
In dieser Show präsentierte Elvis ein weiteres Mal seine bekanntesten Hits, darunter „Proud Mary“, „Never Been to Spain“ und das tief emotionale „Until It’s Time for You to Go“. Die Fans, die das Glück hatten, an diesem historischen Nachmittag dabei zu sein, erlebten eine mitreißende und gleichzeitig berührende Performance, die Elvis als Künstler in seiner absoluten Blüte zeigte.
Ein herausragendes Highlight dieser Show war seine Interpretation von „American Trilogy“, einem Medley, das amerikanischen Patriotismus mit Elvis‘ tiefer Verbindung zu Gospel und Country vereinte. Die ergreifende Performance dieses Medleys wurde von vielen als eines der stärksten emotionalen Statements des Kings in dieser Konzertreihe empfunden und hinterließ einen bleibenden Eindruck bei den Fans.
Das Konzert ging mit Elvis‘ charakteristischer Version von „Can’t Help Falling in Love“ zu Ende – ein Lied, das seine Fans oft als emotionalen Höhepunkt seiner Shows empfanden. Der Song, ursprünglich aus dem Film „Blue Hawaii“, war inzwischen zu einem festen Bestandteil seines Repertoires geworden und vermittelte perfekt die Verbindung, die er zu seinem Publikum aufgebaut hatte. Als die letzten Noten verklangen und Elvis die Bühne verließ, wusste jeder im Saal, dass sie Zeugen eines historischen Moments geworden waren.
Setliste der 4. Show:
Also Sprach Zarathustra
That’s All Right
Proud Mary
Never Been to Spain
Until It’s Time for You to Go
You Don’t Have to Say You Love Me
You’ve Lost That Lovin‘ Feelin‘
Polk Salad Annie
Love Me
All Shook Up
Heartbreak Hotel
Medley: (Let Me Be Your) Teddy Bear/Don’t Be Cruel
Love Me Tender
Blue Suede Shoes
Hound Dog
I’ll Remember You
Suspicious Minds
Bandvorstellung durch Elvis
For the Good Times
An American Trilogy
Funny How Time Slips Away
I Can’t Stop Loving You
Can’t Help Falling in Love
End Theme – Closing Vamp (Orchester)
Elvis und seine Musiker: Die Schlüssel zu seinem Live-Erfolg
Elvis Presleys Live-Auftritte im Madison Square Garden wären nicht dasselbe ohne die außergewöhnlichen Musiker, die ihn begleiteten. Seine Band, bekannt als die TCB-Band („Taking Care of Business“), setzte sich aus einigen der besten Musiker ihrer Zeit zusammen und war dafür bekannt, einen unverwechselbaren und kraftvollen Sound zu kreieren, der Elvis’ Stimme perfekt unterstützte.
Die TCB-Band:
James Burton (Lead-Gitarre) James Burton war ein Gitarrenvirtuose und spielte eine zentrale Rolle in Elvis‘ Band. Sein unverwechselbarer „Chicken Pickin’“-Stil, der auf schnellen, klaren und scharfen Notenwechseln basiert, prägte viele von Elvis‘ Live-Auftritten. Burton war schon eine etablierte Größe in der Musikszene, bevor er sich Elvis anschloss, und sein Talent wurde von Musikern auf der ganzen Welt bewundert.
John Wilkinson (Rhythmusgitarre) John Wilkinson sorgte mit seiner Rhythmusgitarre für die Struktur und Stabilität in Elvis‘ Live-Auftritten. Seine Fähigkeit, den Songfluss zu unterstützen, ohne die Aufmerksamkeit von Elvis abzulenken, war ein wesentlicher Teil des musikalischen Arrangements.
Charlie Hodge (Gitarre/Backgroundgesang) Charlie Hodge hatte eine besondere Rolle in der Elvis-Live-Dynamik. Neben seinem Gitarrenspiel unterstützte er Elvis auch als Backgroundsänger und hatte zudem die Aufgabe, ihm während der Shows Wasser und Handtücher zu reichen, was zu einer Art Ritual wurde, das viele Fans in Erinnerung blieb.
Jerry Scheff (Bass) Jerry Scheff war ein herausragender Bassist, der den kraftvollen, pulsierenden Basslinien eine besondere Tiefe verlieh. Sein Spiel war ein wesentlicher Teil des „groovigen“ Sounds, der viele von Elvis‘ späteren Live-Auftritten prägte, und er hatte eine besondere Affinität zu Songs wie „Polk Salad Annie“, die von starken Basslinien getragen wurden.
Ronnie Tutt (Schlagzeug) Ronnie Tutt war bekannt für seine energiegeladenen und präzisen Rhythmen. Er war einer der dynamischsten Schlagzeuger seiner Zeit, und seine Leistung in Elvis‘ Live-Shows trug wesentlich zur Spannung und Dramatik bei, die das Publikum so sehr liebte. Songs wie „Suspicious Minds“ wurden durch seine intensiven Schlagzeug-Arrangements noch eindrucksvoller.
Glen D. Hardin (Klavier) Glen D. Hardin fügte mit seinem einfühlsamen Klavierspiel den Balladen von Elvis zusätzliche Tiefe und Harmonie hinzu. Seine Fingerspitzengefühl und musikalische Sensibilität gaben den Songs eine besondere emotionale Dimension.
Die Begleitenden Sänger und das Orchester:
Neben der TCB-Band spielten auch die Background-Sänger und das Orchester eine entscheidende Rolle in der Klanglandschaft von Elvis‘ Live-Auftritten:
J.D. Sumner & The Stamps Diese Gospelgruppe, angeführt von J.D. Sumner, einem der tiefsten Basssänger der Welt, brachte eine kraftvolle, spirituelle Note in die Shows ein. Ihre Harmoniegesänge verstärkten den Gospel-Einfluss in Elvis‘ Musik, der insbesondere bei Songs wie „An American Trilogy“ und „Bridge Over Troubled Water“ zur Geltung kam.
The Sweet Inspirations Diese weibliche Gesangsgruppe, die zuvor mit Künstlern wie Aretha Franklin zusammengearbeitet hatte, brachte eine starke, soulige Energie in die Shows ein. Ihre Backgroundgesänge verliehen den Songs eine besondere emotionale Tiefe, und sie waren besonders bei Balladen wie „You Don’t Have to Say You Love Me“ unverzichtbar.
Kathy Westmoreland Als Sopranistin brachte Westmoreland eine sanfte, ätherische Note in die Shows ein. Ihre hohen, engelsgleichen Harmonien fügten sich perfekt in das Gesamtbild ein und verstärkten die emotionale Wirkung von Songs wie „Can’t Help Falling in Love“.
Joe Malin Orchestra (Leitung: Joe Guercio) Unter der Leitung von Joe Guercio unterstützte das Orchester Elvis‘ Band und Sänger und brachte eine orchestrale Dimension in die Shows, die die Arrangements reicher und kraftvoller machte. Das Orchester war vor allem bei den dramatischen Momenten der Shows unverzichtbar, wie etwa bei der Eröffnungsnummer „Also Sprach Zarathustra“ oder „An American Trilogy“.
Historischer Nachhall der Madison Square Garden Konzerte
Elvis Presleys Konzerte im Madison Square Garden markierten einen bedeutenden Meilenstein in seiner Karriere und in der Geschichte der Popkultur. Diese vier Konzerte, die alle ausverkauft waren und jeweils vor über 20.000 Menschen stattfanden, zeigten die anhaltende Popularität und den kulturellen Einfluss des King of Rock ’n‘ Roll. New York City, eine Stadt, die als kultureller Schmelztiegel gilt, bot die perfekte Bühne für Elvis, um sich einem neuen Publikum zu präsentieren und seine Legende weiter zu festigen.
Die Madison Square Garden Shows wurden auch als Live-Album veröffentlicht und sind bis heute ein wichtiges Dokument von Elvis‘ künstlerischer Leistung in dieser Zeit. „Elvis: As Recorded at Madison Square Garden“, das unmittelbar nach den Konzerten erschien, wurde ein kommerzieller Erfolg und brachte die Energie und Magie der Live-Auftritte in die Wohnzimmer von Millionen Fans auf der ganzen Welt.
Für viele Fans und Kritiker galten diese Konzerte als ein Symbol für Elvis‘ Rückkehr an die Spitze des Musikgeschäfts, nach einer Phase, in der er sich hauptsächlich auf Filme konzentriert hatte. Die Kombination aus alten Hits, neuen Songs und einer kraftvollen Live-Präsenz machte diese Konzerte zu einem der Höhepunkte in Elvis‘ Karriere.
Fazit: Musikalisches Vermächtnis von Elvis Presley
Auch heute, über 50 Jahre nach diesen Konzerten, bleibt Elvis Presleys Vermächtnis ungebrochen. Die Konzerte im Madison Square Garden haben sich tief in das kollektive Gedächtnis seiner Fans eingeprägt und gelten als ein bedeutender Moment in der Geschichte des Rock ’n‘ Roll. Sie zeigten einen Künstler, der sowohl seine Vergangenheit respektierte als auch bereit war, sich weiterzuentwickeln und neue musikalische Wege zu beschreiten.
Elvis Presley bleibt nicht nur ein Symbol für die Revolution des Rock ’n‘ Roll, sondern auch für die Kraft der Live-Musik und die Fähigkeit eines Künstlers, Generationen von Fans zu begeistern. Seine Madison Square Garden Shows werden weiterhin als eine der größten Live-Performances in die Musikgeschichte eingehen und sind ein Beweis für seine außergewöhnliche Begabung, Menschen auf der ganzen Welt zu berühren.
Elvis Presley wird immer der King of Rock ’n‘ Roll bleiben, und die Konzerte im Madison Square Garden sind ein strahlendes Beispiel für seine einzigartige musikalische Brillanz und seinen unvergesslichen Einfluss auf die Welt der Musik.
Am 7. Dezember 1941 veränderte der Angriff der japanischen Streitkräfte auf Pearl Harbor die Welt. Über 1.100 amerikanische Seeleute verloren allein an Bord der U.S.S. Arizona ihr Leben. Jahre später entstand die Idee, ein Denkmal zu Ehren der Gefallenen zu errichten, doch die geschätzten Kosten von 500.000 US-Dollar konnten nur durch Spenden aufgebracht werden. So begannen hawaiianische Journalisten, Zeitungsanzeigen in den gesamten USA zu schalten, um Gelder für das U.S.S. Arizona Memorial zu sammeln.
Diese Anzeigen erreichten schließlich Colonel Tom Parker, den Manager von Elvis Presley, im Los Angeles Examiner. Parker, stets auf der Suche nach Möglichkeiten, das Image seines Schützlings zu fördern, fragte Elvis, ob er sich eine Wohltätigkeitsveranstaltung zur Unterstützung des Denkmals vorstellen könne. Elvis, der erst einen Monat zuvor am 25. Februar 1961 eine Charityshow in seiner Heimatstadt Memphis gegeben hatte, zögerte keine Sekunde und sagte zu.
Planung und Ankündigung des Benefizkonzerts
Während für Elvis die Unterstützung des U.S.S. Arizona Memorials an erster Stelle stand, erkannte Parker die Gelegenheit, positive Publicity zu generieren. Am 11. Januar 1961 setzte er eine Pressekonferenz im Hawaiian Village Hotel in Honolulu an, um das Event offiziell bekannt zu geben. Parker betonte, dass alle Einnahmen des Konzerts direkt dem Memorial zugutekommen sollten. Elvis würde erst die Insel verlassen, wenn mindestens 50.000 Dollar gesammelt worden waren. Zudem kündigte Parker an, dass weitere Entertainer auf der Bühne stehen und aus eigener Tasche bezahlt würden.
Der Termin für das Konzert wurde auf den 26. März 1961 in der Bloch Arena, Honolulu festgelegt, später jedoch um einen Tag auf den 25. März 1961 vorverlegt. Der Ticketverkauf begann am 13. März 1961, und die Preise reichten von 3 Dollar bis hin zu exklusiven Plätzen für 100 Dollar. Die Nachfrage nach den teuren Tickets war so groß, dass die ursprünglich geplanten 100 Sitzplätze zu je 100 Dollar auf 300 Plätze erhöht wurden.
Elvis Ankunft in Honolulu
Am Morgen des 25. März 1961 bestieg Elvis eine Pan American Airways Maschine in Los Angeles, um nach Hawaii zu fliegen. Am Honolulu International Airport hatte sich bereits eine große Menge Fans eingefunden, um ihren Star zu begrüßen. Als das Flugzeug um 12:15 Uhr landete, brach bei den wartenden Fans großer Jubel aus. Elvis, der den hinteren Ausgang des Flugzeugs nutzte, wurde von Hollywood-Produzent Hal Wallis und der Komikerin Minne Pearl begleitet, die ebenfalls für die Show engagiert worden war. Mit Blumenkränzen (Leis) geschmückt, machte sich Elvis auf den Weg ins Hawaiian Village Hotel, eskortiert von einer Polizeikolonne.
Um 15:45 Uhr gab Elvis im Carousel Room des Hotels eine Pressekonferenz vor über 100 Reportern und Vertretern lokaler Schülerzeitungen. Trotz der vielen Fragen blieb der Superstar entspannt und nahm sich die Zeit, geduldig zu antworten. Nach der Pressekonferenz zog sich Elvis auf sein Zimmer zurück, um sich vor dem großen Abend auszuruhen.
Elvis gibt am 25. März 1961 um 15:45 Uhr eine Pressekonferenz im Hilton Hawaiian Village Hotel
25. März 1961 – Der große Abend in der Bloch Arena
Die Bloch Arena öffnete ihre Tore um 18:30 Uhr, zwei Stunden vor Beginn der Show. Innerhalb kürzester Zeit füllte sich der Veranstaltungsort mit rund 4.000 Fans. Selbst die umliegenden Wohngebiete versanken im Verkehrschaos, da immer mehr Menschen versuchten, noch einen Platz zu ergattern.
Pünktlich um 20:30 Uhr startete die Show mit einer Begrüßungsmelodie des Phil Ingall Orchesters, gefolgt von einer humorvollen Einlage des hawaiianischen Komikers Sterling Mossman. Danach traten weitere Künstler auf, darunter die Komikerin Minne Pearl sowie Musiker wie Boots Randolph am Saxophon und Floyd Cramer am Klavier, die bereits bei der Memphis Charity Show mit Elvis zusammen gespielt hatten.
Endlich war der Moment gekommen: Nach einer kurzen Ansprache von Konteradmiral Robert L. Campbell (U.S. Navy) betrat Elvis Presley die Bühne. In einem goldenen Anzug und einer schwarzen Hose, die Fans in Ekstase versetzend, wurde er minutenlang mit kreischendem Jubel empfangen. Dies war das letzte Mal, dass Elvis seinen berühmten Gold Lame Suit trug.
Elvis Presley während des Benefiz-Konzertes am 25. März 1961
In knapp einer Stunde performte Elvis einige seiner größten Hits und gab den begeisterten Fans einen unvergesslichen Abend. Die Setlist umfasste folgende Elvis-Klassiker:
Heartbreak Hotel
All Shook Up
A Fool Such As I
I Got A Woman
Love Me
Such A Night
Reconsider Baby
I Need Your Love Tonight
That’s Allright
Don’t Be Cruel
One Night
Are You Lonesome Tonight?
It’s Now Or Never
Swing Low, Sweet Chariot
Hound Dog
Realisierung des U.S.S. Arizona Memorials
Mit diesem Konzert markierte Elvis Presleys einen bedeutenden Moment in seiner Karriere. Es war sein letzter Liveauftritt für die kommenden acht Jahre, bevor er 1969 in Las Vegas auf die Bühne zurückkehrte.
Die Einnahmen der Show beliefen sich auf beeindruckende 52.000 Dollar, und zusammen mit zusätzlichen Spenden, die während der Veranstaltung gesammelt wurden, und einem Scheck von Elvis und Colonel Parker über 5.000 Dollar erreichte die endgültige Summe stolze 62.000 Dollar. Das U.S.S. Arizona Memorial wurde ein Jahr später, am 30. Mai 1962, feierlich eingeweiht.
Das U.S.S. Arizona Memorial im Jahr 2008 (Foto: Mynameisben123 – Wikimedia)Elvis besucht das Denkmal, zusammen mit Vater Vernon Presley, am 15. August 1965
Elvis’ Verbindung zu Hawaii und dem Memorial
Elvis Presley besuchte das U.S.S. Arizona Memorial in seinem Leben noch zweimal: Am 15. August 1965 während der Dreharbeiten zu „Paradise Hawaiian Style“ und erneut im Mai 1968 während eines Urlaubs mit seiner Frau Priscilla Presley.
Sein Engagement für das U.S.S. Arizona Memorial bleibt ein leuchtendes Beispiel für seinen tiefen Sinn für Wohltätigkeit und seine bleibende Verbindung zu den Menschen und der Kultur von Hawaii. Das Konzert vom 25. März 1961 ist nicht nur eine musikalische Glanzleistung, sondern auch ein Zeugnis für Elvis‘ Großzügigkeit und seinen unvergesslichen Einfluss auf die amerikanische Geschichte und Kultur.
Fazit: Ein unvergessliches Vermächtnis
Elvis Presleys Auftritt am 25. März 1961 in der Bloch Arena von Honolulu war mehr als nur ein Konzert – es war ein bedeutender Akt der Wohltätigkeit. In Erinnerung an die 1.102 gefallenen Seeleute der U.S.S. Arizona sammelte Elvis, gemeinsam mit seinem Manager Colonel Parker, über 62.000 Dollar für den Bau des Memorials. Sein letzter Liveauftritt für die nächsten acht Jahre, begleitet von emotionalen Darbietungen seiner größten Hits, war ein Meilenstein in seiner Karriere. Dieses Konzert symbolisiert Elvis‘ tiefe Verbundenheit zu Hawaii und sein Engagement, Gutes zu tun, und bleibt in der Geschichte als ein ehrwürdiger Moment seiner humanitären Taten.
Adresse U.S.S. Arizona Memorial
Pearl Harbor National Memorial 1 Arizona Memorial Place Honolulu, HI 96818 Telefon: +01 (606) 515-6777 Webseite: www.nps.gov
Elvis Presley, der King of Rock ’n‘ Roll, war 1961 auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Während sein Manager Colonel Tom Parker bestrebt war, Elvis in Hollywood zu etablieren und ihn von Live-Auftritten fernzuhalten, zeigte Elvis eine andere Seite. Trotz Parkers Missbilligung sagte Elvis für einen Auftritt bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung in seiner Heimatstadt Memphis zu – eine Entscheidung, die seine enge Verbindung zu seinen Wurzeln und seine Großzügigkeit unterstrich.
Der Konflikt mit Manager Parker
Colonel Tom Parker, Elvis‘ langjähriger Manager, war berüchtigt für sein Kontrollbedürfnis und seine beständige Ausrichtung auf kommerzielle Interessen. Als Elvis zustimmte, am 25. Februar 1961 bei der Memphis Charity Show aufzutreten, ohne dafür eine Gage zu verlangen, war Parker äußerst verärgert. Parker sah keinen Nutzen in Live-Auftritten, vor allem nicht bei Benefizveranstaltungen, und versuchte, Elvis‘ Fokus auf die Filmindustrie zu lenken. Doch Elvis, der sich nicht von seinem Vorhaben abbringen ließ, setzte sich durch – ein seltener Moment, in dem er sich bewusst gegen die Wünsche seines Managers stellte.
Die Vorbereitungen für den großen Tag
Die Memphis Charity Veranstaltung bestand aus zwei Shows, die am 25. Februar 1961 stattfanden – eine um 15:00 Uhr und eine zweite um 20:30 Uhr. Beide Konzerte fanden im Ellis Auditorium statt und wurden von der Schädlingsbekämpfungsfirma Kotler Exterminating Co. Inc. aus Memphis präsentiert. Die Eintrittspreise betrugen moderate 3,00 Dollar, was sicherstellte, dass viele seiner Fans und interessierte Personen an dem Event teilnehmen konnten. Vor den Shows wurde ein festliches Programm organisiert, das Politiker, Branchenvertreter und die Presse zusammenbrachte. Ziel der Benefizveranstaltung war es, Spenden für wohltätige Zwecke und für die Unterstütung lokaler gemeinnütziger Organisationen in Memphis zu sammeln.
Am 25. Februar, um 13:45 Uhr, traf sich Elvis mit wichtigen Persönlichkeiten zu einem Mittagessen im Claridge Hotel. Dabei waren auch sein Vater Vernon Presley, sein Manager Colonel Tom Parker und Sam Phillips, der Gründer von Sun Records – das Label, bei dem Elvis seine Karriere begann. Gouverneur Buford Ellington und der Bürgermeister von Memphis, Henry Loeb, nutzten die Gelegenheit, um den Elvis Presley Day auszurufen und Elvis zum „Colonel, Aide de Camp on the Governor’s Staff“ zu ernennen – eine symbolische Ehrung, die seinen Status als kulturelle Ikone weiter festigte.
Elvis mit Henry Loeb (Bürgermeister von Memphis) beim Mittagessen im Claridge HotelElvis während der Pressekonferenz zur Benefizveranstaltung
Elvis‘ Plattenfirma RCA ehrte ihn mit einer mit Diamanten besetzten Uhr und einer Plakette, um den beeindruckenden Meilenstein von 75 Millionen verkauften Tonträgern zu feiern. Besonders rührend war die Anwesenheit von Sam Phillips, der in einer Pressekonferenz wehmütig fragte, warum Sun Records selten mit Elvis‘ Erfolg in Verbindung gebracht werde, obwohl er derjenige war, der Elvis‘ Talent als Erster erkannte.
Nachmittagsvorstellung – 25. Februar 1961 um 15:00 Uhr
Um 15:00 Uhr betrat Elvis die Bühne vor 3.860 begeisterten Fans. Begleitet von einer hochkarätigen Band, die unter anderem aus Scotty Moore (Gitarre), Floyd Cramer (Klavier), Boots Randolph (Saxofon) und den Jordanaires (Backgroundgesang) und D. J. Fontana (Schlagzeug) bestand, lieferte er eine unvergessliche Show ab. Die Setlist der Nachmittagsvorstellung umfasste einige seiner größten Hits:
Heartbreak Hotel
All Shook Up
(Now And Then There’s) A Fool Such As I
I Got A Woman
Love Me
Such A Night
Reconsider Baby
I Need Your Love Tonight
That’s All Right
Doin‘ The Best I Can
Don’t Be Cruel
One Night
Are You Lonesome Tonight?
It’s Now Or Never
Surrender
Besonders bemerkenswert war der Moment, als Elvis bei „Don’t Be Cruel“ den Text vergaß. Doch der kleine Fauxpas wurde von den Fans mit Gelächter und Applaus aufgenommen, was die entspannte und freundliche Atmosphäre der Show unterstrich. Es war ein typischer Elvis-Moment, der seine Menschlichkeit und die tiefe Verbindung zu seinem Publikum offenbarte.
Elvis Presley während der Abendvorstellung am 25. Februar 1961. links unten hinter Elvis ist Schlagzeuger D. J. Fontana zu sehen
Abendvorstellung – 25. Februar 1961 um 20:30 Uhr
Die zweite Show des Tages, die um 20:30 Uhr begann, wurde von dem Komiker George Jessel eingeleitet, der Elvis als „one of the greatest singer-actors of the century“ vorstellte und sich ehrfurchtsvoll vor ihm verbeugte. Diesmal sang Elvis vor einem ausverkauften Haus mit 6.540 Zuschauern. Die Setlist unterschied sich nur geringfügig von der Nachmittagsvorstellung, enthielt jedoch den zusätzlichen Song Swing Down, Sweet Chariot:
Heartbreak Hotel
All Shook Up
(Now And Then There’s) A Fool Such As I
I Got A Woman
Love Me
Such A Night
Reconsider Baby
Fever
I Need Your Love Tonight
That’s All Right
Don’t Be Cruel
One Night
Are You Lonesome Tonight?
It’s Now Or Never
Swing Down, Sweet Chariot
Hound Dog
Die Show wurde von der gleichen talentierten Band begleitet, darunter Larry Muhoberac, der später der erste Pianist in Elvis‘ berühmter TCB-Band wurde. Diese zweite Vorstellung war eine Hommage an Elvis‘ Fähigkeit, sein Publikum zu fesseln und sowohl durch seine Musik als auch seine charismatische Bühnenpräsenz zu begeistern.
Erfolg des Events und Elvis‘ Großzügigkeit
Die Memphis Charity Show war nicht nur ein musikalisches Highlight, sondern auch ein großer finanzieller Erfolg. Mit den beiden Shows wurde die beeindruckende Summe von 51.612 Dollar für wohltätige Zwecke gesammelt. Nach dem zweiten Auftritt lud Elvis Freunde und Familie zu einer Feier in seine berühmte Villa Graceland ein, um den Erfolg der Veranstaltung gebührend zu feiern.
Der 25. Februar 1961 war ein besonderer Tag in Elvis Presleys Karriere. Er zeigte nicht nur seine tiefe Verbundenheit mit Memphis, sondern auch sein großes Herz für Wohltätigkeit. Trotz der Spannungen mit Colonel Tom Parker blieb Elvis seinem Ideal treu, für die Menschen seiner Heimatstadt etwas zurückzugeben. Der Memphis Benefit ist bis heute ein weiteres Beispiel dafür, wie der King of Rock ’n‘ Roll sowohl auf als auch abseits der Bühne zu einer Legende wurde.
Fazit: Elvis, ein Wohltäter und unvergesslicher Entertainer
Elvis Presleys Auftritt am 25. Februar 1961 bei der Memphis Charity Show war ein entscheidender Moment in seiner Karriere. Trotz des Widerstands seines Managers Colonel Parker, der ihn von Live-Auftritten fernhalten wollte, entschied sich Elvis, ohne Gage für den guten Zweck aufzutreten. Mit zwei Shows vor insgesamt über 10.000 Fans und einer Setlist voller seiner größten Hits bewies Elvis nicht nur seine ungebrochene Popularität, sondern auch seine tiefe Verbundenheit zu Memphis.
Sein Engagement für seine Heimatstadt ging über seine musikalische Leistung hinaus: Die Veranstaltung brachte über 51.000 Dollar für wohltätige Zwecke ein und zeigte, dass der King of Rock ’n‘ Roll ein Herz für seine Gemeinschaft hatte. Neben den Ehrungen und Auszeichnungen, die er an diesem Tag erhielt, war dies eine klare Demonstration seiner Großzügigkeit und seines Einflusses.
Die Memphis Charity Show ist ein bleibendes Symbol für Elvis‘ Rolle als kulturelle Ikone, die sowohl ihre Kunst als auch ihre Plattform nutzte, um anderen zu helfen – und das alles trotz der internen Kämpfe mit einem Manager, der andere Ziele verfolgte.
Colonel Tom Parker, geboren als Andreas Cornelis van Kuijk am 26. Juni 1909 in Breda, Niederlande, ist eine der schillerndsten und zugleich umstrittensten Figuren der Musikgeschichte. Er ist am bekanntesten als der Manager von Elvis Presley, dem „King of Rock ‘n’ Roll“. Doch seine Biographie ist vielschichtiger als die bloße Rolle eines Musikmanagers. Sein Leben umspannt die frühen Anfänge in den Niederlanden, die Flucht in die USA, seine Arbeit in Zirkussen und Schaustellermessen, seine zweifelhafte Vergangenheit, seinen Aufstieg zum mächtigsten Mann hinter einer der größten Pop-Ikonen und schließlich seinen kontroversen Niedergang.
Frühe Jahre in den Niederlanden
Colonel Tom Parker wurde in der niederländischen Stadt Breda geboren und wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf. Seine Eltern waren Adam van Kuijk und Maria Elisabeth Ponsie. Andreas Cornelis van Kuijk, wie Parker ursprünglich hieß, zeigte schon in jungen Jahren ein ausgeprägtes Interesse an Unterhaltung und Schaustellerei. Breda war eine typische niederländische Kleinstadt, und in dieser Umgebung träumte der junge Andreas von einem aufregenderen Leben. Er liebte das Treiben auf Messen und in Zirkussen und entwickelte früh eine Faszination für die Welt der Illusionen und der Schausteller.
Über seine Kindheit und Jugend in den Niederlanden gibt es nicht viele verlässliche Informationen, da Parker später sein Leben vor der Zeit in den USA weitgehend verheimlichte. Es wird jedoch vermutet, dass er bereits als Teenager begann, sich mit zwielichtigen Geschäften zu befassen und ein Händchen für Manipulation und Tricksereien entwickelte. Seine Familie war arm, und Parker erkannte früh, dass er nur durch seinen Einfallsreichtum und seine Skrupellosigkeit aus der Armut entkommen konnte.
Flucht in die USA und illegale Einwanderung
1929, im Alter von 20 Jahren, verließ Andreas van Kuijk die Niederlande auf mysteriöse Weise und tauchte in den Vereinigten Staaten unter. Die genauen Gründe für seine plötzliche Abreise sind unklar, aber es gibt Spekulationen, dass er vor strafrechtlichen Ermittlungen floh. In den USA nahm er eine neue Identität an und nannte sich fortan Tom Parker. Der „Colonel“-Titel, den er später verwendete, war ein reiner Ehrentitel, den er von einem Gouverneur des US-Bundesstaates Louisiana erhielt, ohne jemals echten militärischen Dienst geleistet zu haben.
Parker ließ sich zunächst in Tampa, Florida, nieder, wo er in die Welt der Schausteller und Zirkusse eintauchte. Er fand Arbeit bei Karnevals- und Zirkusunternehmen, wo er sich durch seine geschickte Art, Menschen zu manipulieren und Geschäfte zu machen, hervortat. Er war ein Experte darin, die Aufmerksamkeit von Menschen zu erregen und sie für seine Zwecke zu gewinnen. Diese Fähigkeit sollte sich später als entscheidend für seine Arbeit im Musikgeschäft erweisen.
Der Beginn der Karriere im Musikgeschäft
Tom Parker begann in den 1940er Jahren, sich im Musikgeschäft zu etablieren. Er arbeitete zunächst als Manager für verschiedene Country-Musiker und machte sich schnell einen Namen als knallharter Verhandler. Zu seinen ersten bedeutenden Klienten gehörte der Country-Sänger Eddy Arnold, den Parker zu einem der erfolgreichsten Musiker seiner Zeit machte. Parker war bekannt dafür, dass er alle Aspekte der Karriere seiner Künstler kontrollierte, von der Vermarktung über die Konzertplanung bis hin zu den finanziellen Angelegenheiten.
In dieser Zeit perfektionierte Parker sein Talent, Künstler groß herauszubringen und zu vermarkten. Er nutzte seine Erfahrung aus der Schaustellerwelt, um das Publikum zu manipulieren und Hypes zu schaffen. Sein Motto lautete: „It’s not what you sell, it’s how you sell it.“ Für Parker war das Image mindestens so wichtig wie das musikalische Talent, und er verstand es meisterhaft, seine Künstler als einzigartige Marken zu positionieren.
Die Begegnung mit Elvis Presley
Die wichtigste Wendung in Tom Parkers Karriere kam 1955, als er auf einen jungen, aufstrebenden Sänger namens Elvis Presley aufmerksam wurde. Presley war zu dieser Zeit noch weitgehend unbekannt, hatte aber mit seinen ersten Aufnahmen bei Sun Records in Memphis bereits einige regionale Erfolge erzielt. Parker erkannte sofort das enorme Potenzial dieses jungen Sängers, der mit seiner Mischung aus Rhythm & Blues, Country und Gospel eine völlig neue Art von Musik schuf, die das Publikum in den Bann zog.
Colonel Tom Parker sicherte sich die Kontrolle über Elvis Karriere, indem er einen Vertrag mit Elvis‘ damaligem Manager Bob Neal aushandelte. Der genaue Verlauf dieser Verhandlungen ist bis heute umstritten, aber klar ist, dass Parker schon früh versuchte, Presleys Karriere vollständig zu dominieren. Unter Parkers Führung wechselte Elvis 1956 zu RCA Records, einem der größten Plattenlabels der USA, und veröffentlichte seine erste Single „Heartbreak Hotel“, die ein sofortiger Erfolg wurde und Elvis auf den Weg zu internationalem Ruhm brachte.
Colonel Tom Parker und Elvis Presley im Oktober 1955 bei der Unterzeichnung eines Plattenvertrags mit RCA Victor
Der Aufstieg des „King of Rock ‘n’ Roll“
Mit Colonel Tom Parker als Manager begann Elvis‘ Karriere einen beispiellosen Aufstieg. Zwischen 1956 und 1958 landete Presley unzählige Hits in den Charts, darunter „Hound Dog“, „Don’t Be Cruel“ und „Jailhouse Rock“. Parker war der Strippenzieher hinter diesen Erfolgen und überwachte jeden Aspekt von Presleys Karriere. Er verhandelte lukrative Plattenverträge, organisierte Tourneen und entwickelte das Konzept der Elvis-Filme, die Presley nicht nur als Musiker, sondern auch als Filmstar etablierten.
Parker war ein Meister der Vermarktung. Er verstand es, den „Elvis-Hype“ am Leben zu halten, indem er kontinuierlich neue Produkte und Medienauftritte inszenierte. Er war einer der ersten, der das Konzept des „Merchandising“ in großem Stil umsetzte und Elvis‘ Namen auf allen möglichen Produkten platzierte, von T-Shirts bis hin zu Puppen. Durch diese Geschäftstaktiken wurde Presley nicht nur zu einem musikalischen, sondern auch zu einem kulturellen Phänomen.
Die Kontrolle und die Schattenseiten der Partnerschaft
Obwohl Tom Parker unbestreitbar zu Elvis Presleys Erfolg beitrug, war ihre Beziehung von Anfang an von Spannungen und Kontroversen geprägt. Parker hatte eine fast vollständige Kontrolle über Elvis‘ Karriere und Finanzen. Berichten zufolge behielt er bis zu 50 % von Elvis‘ Einnahmen für sich, was weit über die üblichen 10-20 % hinausging, die Manager normalerweise erhalten. Diese finanzielle Abhängigkeit wurde im Laufe der Jahre zu einem immer größeren Problem, da Parker oft Entscheidungen traf, die mehr zu seinem eigenen Vorteil als zu Elvis‘ künstlerischem Wohl beitrugen.
Ein Beispiel dafür war Tom Parkers Weigerung, Elvis internationale Tourneen machen zu lassen. Presley hatte Millionen von Fans weltweit, aber er trat nie außerhalb Nordamerikas auf. Der Grund dafür lag in Parkers eigener Vergangenheit: Da er illegal in die USA eingewandert war und keinen gültigen Pass besaß, fürchtete er, dass er bei einer Auslandsreise möglicherweise nicht in die USA zurückkehren könnte. Diese Entscheidung beraubte Elvis einer enormen internationalen Karrierechance und schränkte seine künstlerischen Möglichkeiten erheblich ein.
Ein weiteres umstrittenes Thema war Parkers Entscheidung, Elvis in den 1960er Jahren hauptsächlich auf seine Filmkarriere zu konzentrieren. Während Elvis zunächst gerne Filme drehte, wurde er bald frustriert von den seichten Drehbüchern und den kitschigen Musicals, die Parker für ihn arrangierte. Viele Kritiker glauben, dass Tomm Parker Elvis‘ musikalische Karriere in dieser Zeit vernachlässigte, um kurzfristigen kommerziellen Erfolg zu erzielen, was zu einem künstlerischen Niedergang führte.
Die Rückkehr auf die Bühne und das Las Vegas-Engagement
Ende der 1960er Jahre begann sich die Beziehung zwischen Parker und Presley zu verändern. Elvis, der frustriert von seiner Filmkarriere und dem Niedergang seiner musikalischen Relevanz war, wollte zurück auf die Bühne. 1968 trat er in einem bahnbrechenden Fernseh-Special auf, das als 68 Comeback Special bekannt wurde und ihn wieder an die Spitze der Musikszene katapultierte. Parker war zwar strikt gegen Elvis Teilnahme am Fernseh-Spezial erkannte jdeoch den Wert dieser Rückkehr und plante eine Reihe von ausgedehnten Konzerttourneen für Elvis.
Besonders erfolgreich war das Las Vegas-Engagement, das 1969 im International Hotel begann und Elvis zu einem festen Bestandteil der Unterhaltungsszene in der Wüstenstadt machte. Presley trat über Jahre hinweg regelmäßig im International Hotel auf, was ihm einerseits enorme Einnahmen bescherte, andererseits aber auch zu seiner physischen und psychischen Erschöpfung beitrug. Parker spielte eine entscheidende Rolle bei der Verhandlung dieser Verträge und sicherte sich erneut einen beträchtlichen Anteil an den Einnahmen.
Die letzten Jahre und der Niedergang
In den 1970er Jahren begann Elvis‘ Gesundheit aufgrund seines hektischen Lebensstils, seiner Medikamentenabhängigkeit und des Drucks seiner endlosen Konzertverpflichtungen zu schwinden. Tom Parker zeigte in dieser Zeit wenig Interesse daran, Elvis zu helfen, sich zu erholen oder eine Pause einzulegen. Stattdessen drängte er ihn weiter, Tourneen zu absolvieren, und organisierte zu Gunsten der Kui-Lee-Krebsstiftung 1973 das erste weltweit über Satellit übertragene Konzert Aloha from Hawaii, das ein weiterer kommerzieller Erfolg wurde.
Doch trotz dieser Höhepunkte verschlechterte sich Elvis‘ Zustand zusehends. Am 16. August 1977 starb er King Of Rock ’n‘ Roll im Alter von nur 42 Jahren. Parkers Reaktion auf den Tod seines Schützlings war ebenso kaltblütig wie charakteristisch für seine Persönlichkeit. Berichten zufolge ging er direkt nach Elvis‘ Tod zum Geschäftlichen über und plante sofort, wie er weiterhin von Elvis‘ Vermächtnis profitieren konnte. Parker hatte durch Elvis Presley mehr als hundert Millionen Dollar verdient, verlor jedoch, aufgrund von Spielsucht, beinahe sein gesamtes Vermögen.
Parkers Leben nach Elvis’ Tod
Nach Elvis‘ Tod setzte Parker seine Karriere als Manager und Berater von Barron Hilton fort, doch er war nie wieder so erfolgreich wie mit Elvis Presley. In den Jahren nach Elvis‘ Tod geriet Tom Parker zunehmend in Kritik. Die Familie Presley, insbesondere Elvis‘ Ex-Frau Priscilla, hinterfragten die finanziellen Vereinbarungen, die Parker mit Elvis getroffen hatte. Es kam zu mehreren Gerichtsprozessen, in denen Parkers Anteil an Elvis‘ Vermögen überprüft wurde. Schließlich wurde er von allen weiteren finanziellen Angelegenheiten des Presley-Nachlasses ausgeschlossen.
Parker lebte zurückgezogen und vermied die Öffentlichkeit weitgehend. Er starb am 21. Januar 1997 in Las Vegas im Alter von 87 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls.
Video: Interview Colonel Parker 1987
Seltenes Interview: ABC News Anchorman Ted Koppel interviewt Elvis Presley’s Manager Colonel Tom Parker. Datum der Originalausstrahlung : 15. August 1987
Fazit: Eine umstrittene Legende
Colonel Tom Parker war zweifellos einer der einflussreichsten und umstrittensten Figuren in der Geschichte der Popmusik. Ohne seine Geschäftstüchtigkeit und seinen unermüdlichen Ehrgeiz wäre Elvis Presley vielleicht nie zu dem weltweiten Superstar geworden, der er war. Doch Parkers unnachgiebiger Fokus auf Kommerzialisierung und Kontrolle schadete letztendlich auch Elvis‘ künstlerischer Entwicklung und seinem persönlichen Wohlbefinden.
Parkers Leben bleibt ein Beispiel für die komplexe Beziehung zwischen Talent und Geschäftssinn in der Unterhaltungsindustrie. Er war ein Mann, der gleichermaßen bewundert und gehasst wurde, ein Meister der Manipulation, der es verstand, die Träume und Ambitionen seiner Künstler zu nutzen – manchmal zu deren Vorteil, oft aber auch zu deren Nachteil.