Schlagwort: Elvis Presley

  • Blue Moon Boys

    Blue Moon Boys

    In der Geschichte des Rock ’n’ Rolls nimmt Elvis Presley eine herausragende Stellung ein. Als „King of Rock ’n’ Roll“ gilt er als einer der prägendsten Musiker des 20. Jahrhunderts. Doch oft wird vergessen, dass hinter seinem bahnbrechenden Erfolg eine Gruppe von Musikern stand, die wesentlich zur Entstehung des legendären Sounds beigetragen haben: die Blue Moon Boys. Diese Band bestand aus Scotty Moore (Gitarre), Bill Black (Bass) und später D.J. Fontana (Schlagzeug). Sie waren nicht nur Begleitmusiker, sondern die kreativen Partner, die zusammen mit Elvis den Sound erschufen, der eine musikalische Revolution auslöste.

    Die Entstehung der Blue Moon Boys

    Die Geschichte der Blue Moon Boys begann in den frühen 1950er Jahren, als sich der junge Elvis Presley, damals ein unbekannter LKW-Fahrer aus Memphis, Tennessee, für eine Aufnahmesession bei Sun Records vorstellte. Der Besitzer von Sun Records, Sam Phillips, war auf der Suche nach einem neuen Sound, der die musikalischen Traditionen des amerikanischen Südens – Blues, Country und Gospel – aufgreifen und zu etwas Neuem verschmelzen sollte. Elvis, mit seiner Mischung aus Rhythm and Blues, Country und Gospel, schien dieser Aufgabe gewachsen.

    Sam Phillips brachte Scotty Moore und Bill Black mit Elvis zusammen, um an einer Session zu arbeiten. Scotty Moore war ein erfahrener Gitarrist, der einen klaren, schnellen Spielstil entwickelte, der später als einer der Grundsteine des Rockabilly-Sounds gelten sollte. Bill Black war ein Bassist, der oft auf dem stehenden Kontrabass spielte und mit einem perkussiven, rhythmischen Stil die Band unterstützte.

    „That’s All Right“: Der Anfang einer Revolution

    Der Wendepunkt kam am 5. Juli 1954, als das Trio bei einer Jamsession spontan eine schnelle, rockige Version von Arthur Crudups „That’s All Right“ spielte. Der Song, ursprünglich ein Blues, wurde in dieser neuen Interpretation zu einer explosiven Mischung aus Blues und Country – dem Sound, der später als Rockabilly bekannt wurde. Sam Phillips erkannte sofort das Potenzial dieser Aufnahme und veröffentlichte den Song als Single. Die Rückseite der Platte, „Blue Moon of Kentucky“, eine Adaption eines Bill Monroe Country-Klassikers, zeigte, wie mühelos die Blue Moon Boys verschiedene musikalische Traditionen verschmelzen konnten.

    Diese Veröffentlichung markierte die Geburtsstunde des Rockabilly und führte zu einer musikalischen Revolution. Der Erfolg von „That’s All Right“ in Memphis war überwältigend, und bald darauf wurden Elvis Presley und die Blue Moon Boys überregional bekannt. Dies war der Beginn einer neuen Ära, die die amerikanische Musikwelt und die Popkultur für immer verändern sollte.

    Blue Moon Boys: Scotty-Moore, Bill Black und D. J. Fontana
    Blue Moon Boys: Scotty-Moore, Bill Black und D. J. Fontana

    Die Mitglieder der Blue Moon Boys

    Die Blue Moon Boys bestanden aus einer außergewöhnlichen Kombination von Musikern, die alle wesentliche Beiträge zum einzigartigen Sound der Band leisteten.

    Elvis Presley – Der Frontmann

    Elvis war das Gesicht und die Stimme der Band. Seine einzigartige Fähigkeit, verschiedene musikalische Stile zu kombinieren – von Blues über Country bis hin zu Gospel – machte ihn zu einer revolutionären Figur. Sein Charisma auf der Bühne, seine stimmliche Flexibilität und seine innovative Art zu performen, zogen das Publikum sofort in ihren Bann.

    Scotty Moore – Der Gitarrist

    Scotty Moore spielte eine zentrale Rolle bei der Gestaltung des Rockabilly-Sounds. Seine Gitarre, eine Gibson ES-295, lieferte die rhythmischen und melodischen Linien, die den Songs der Blue Moon Boys ihre charakteristische Energie verliehen. Moore war stark von Blues- und Country-Gitarristen beeinflusst, entwickelte aber einen eigenen Stil, der schnellen, prägnanten Lead-Licks mit rhythmischer Akkordbegleitung kombinierte. Besonders prägnant war seine Arbeit auf Songs wie „Mystery Train“ und „Baby Let’s Play House“, wo er die technischen und emotionalen Dimensionen der Musik erweiterte.

    Bill Black – Der Bassist

    Bill Black, der Bassist der Blue Moon Boys, spielte eine ebenso wichtige Rolle wie Moore. Sein perkussiver Umgang mit dem Kontrabass, bei dem er die Saiten oft in einem sogenannten „Slap Bass“-Stil zupfte, war ein wesentliches Element des Rockabilly-Sounds. Blacks Bühnenpräsenz war unbeschwert und oft humorvoll, was ihm und der Band half, eine Verbindung zum Publikum herzustellen. Seine rhythmische Präzision gab den Songs eine feste Grundlage, die die Energie und den Drive der Musik verstärkte.

    D.J. Fontana – Der Schlagzeuger

    D. J. Fontana stieß etwas später, 1955, zur Band und vervollständigte die Formation. Mit seiner Ankunft wurde der Sound der Blue Moon Boys noch kraftvoller und definierter. Fontana war ursprünglich ein erfahrener Schlagzeuger aus der Country-Musik, aber er erwies sich als flexibel genug, um den neuen Rock’n’Roll-Sound perfekt zu unterstützen. Seine Schlagzeugtechniken waren einfach, aber wirkungsvoll und trugen wesentlich zur rhythmischen Energie der Band bei. Besonders auf den Aufnahmen für RCA Victor, die nach Elvis’ Wechsel von Sun Records gemacht wurden, ist D. J. Fontanas Beitrag unverkennbar. Er war der erste feste Schlagzeuger in der Band und trug dazu bei, dass der Sound der Blue Moon Boys einen volleren, härteren Klang erhielt, der den aufstrebenden Rock’n’Roll symbolisierte.

    Der Aufstieg zur nationalen Berühmtheit

    Nach dem Erfolg von „That’s All Right“ und „Blue Moon of Kentucky“ ging es für Elvis und die Blue Moon Boys steil bergauf. Ihre Auftritte bei Radio- und Fernsehsendungen, insbesondere bei der Louisiana Hayride, einer beliebten Country-Radioshow, machten sie in ganz Amerika bekannt. Elvis und die Band entwickelten eine enorme Bühnenpräsenz, die besonders durch die energetischen Performances von Bill Black und D. J. Fontana ergänzt wurde.

    Diese Zeit war geprägt von ständigen Touren, bei denen die Blue Moon Boys ein immer breiteres Publikum erreichten. Der „Rockabilly“-Sound begann, sich über die Grenzen des amerikanischen Südens hinaus zu verbreiten, und die Band wurde schnell zu einem der aufregendsten neuen Acts im aufstrebenden Rock’n’Roll.

    Der Wechsel zu RCA und der Beginn des Mainstream-Erfolgs

    1955 verließ Elvis Sun Records und unterschrieb einen Vertrag bei RCA Victor, einem der größten Plattenlabel der Zeit. Dieser Wechsel markierte den Beginn seiner internationalen Karriere. Die Blue Moon Boys begleiteten ihn bei dieser Reise und spielten eine zentrale Rolle auf einigen seiner größten Hits, darunter „Heartbreak Hotel“, „Hound Dog“ und „Jailhouse Rock“. Vor allem D. J. Fontanas präzises und energiegeladenes Schlagzeugspiel trug dazu bei, dass diese Songs ihre explosive Wirkung entfalten konnten.

    Blue-Moon Boys: Elvis mit Scotty Moore und Bill Black 1956
    Elvis mit Scotty Moore und Bill Black 1956

    Scotty Moore und Bill Black waren in dieser Zeit jedoch zunehmend frustriert über die mangelnde Anerkennung, die sie im Vergleich zu Elvis erhielten. Während Elvis im Rampenlicht stand, waren sie weitgehend unbekannt, obwohl sie einen großen Teil des musikalischen Erfolgs ausmachten.

    Der Einfluss der Blue Moon Boys auf den Rock’n’Roll

    Die Blue Moon Boys waren weit mehr als nur eine Begleitband. Sie halfen, den Sound des Rock’n’Roll zu formen und prägten die Musikgeschichte auf eine Weise, die bis heute nachhallt. Ihre Aufnahmen bei Sun Records und später bei RCA Victor gehören zu den wichtigsten Momenten in der Geschichte der Popmusik.

    Der innovative Gitarrenstil von Scotty Moore beeinflusste Generationen von Rockgitarristen, darunter Legenden wie Keith Richards und Jimmy Page. Moore zeigte, wie die Gitarre nicht nur ein Begleitinstrument sein konnte, sondern eine zentrale Rolle in der Songstruktur spielen konnte. Sein Gitarrensolo in „Heartbreak Hotel“ gilt bis heute als Meilenstein der Rock’n’Roll-Gitarre.

    Bill Blacks „Slap Bass“-Technik wurde zum Vorbild für unzählige Bassisten im Rockabilly und Rock’n’Roll. Seine rhythmische Klarheit und seine Fähigkeit, die Musik zu „treiben“, waren entscheidend für den Sound der Band und späterer Rock’n’Roll-Aufnahmen.

    D. J. Fontanas Schlagzeugspiel war ebenfalls von großer Bedeutung. Er war einer der ersten Schlagzeuger, die die Rock’n’Roll-Musik mit prägnanten, treibenden Rhythmen unterstützten, die den Songs eine unerbittliche Energie verliehen. Seine Arbeit auf Songs wie „Hound Dog“ und „Jailhouse Rock“ wurde zu einem Standard für spätere Rock-Schlagzeuger.

    Das Ende der Blue Moon Boys und ihr Vermächtnis

    Als Elvis 1958 zum Armeedienst eingezogen und für 2 Jahre nach Deutschland abkommandiert wird, hat dies unmittelbare Auswirkungen auf seine Band. Für Scotty Moore, Bill Black und D.J. Fontana bedeutete seine Abwesenheit das Ende ihrer regelmäßigen Auftritte und Aufnahmesessions. Obwohl Elvis und die Blue Moon Boys bis zu diesem Zeitpunkt eng zusammengearbeitet hatten, begann die Band, ohne Elvis musikalisch auseinanderzudriften. Der Armeedienst unterbrach die Dynamik und den kreativen Prozess der Band, und es wurde immer deutlicher, dass sich Elvis’ Karriere in eine andere Richtung entwickeln würde, sobald er zurückkehrte.

    Schon vor Elvis‘ Einberufung hatte es Spannungen innerhalb der Band gegeben. Moore und Black waren frustriert über ihre geringe Bezahlung und das mangelnde öffentliche Ansehen, das sie im Vergleich zu Elvis erhielten. Trotz ihres wesentlichen Beitrags zum Sound von Elvis’ frühen Hits standen sie weitgehend im Schatten des Frontmanns. Während Elvis im Rampenlicht stand, blieben sie in der öffentlichen Wahrnehmung eher Begleitmusiker. Diese Unzufriedenheit verschärfte sich in den Jahren 1958 bis 1960, als Elvis nicht in der Lage war, mit der Band zu arbeiten.

    Für Bill Black war der Armeedienst von Elvis ein Wendepunkt. Black entschloss sich, die Gruppe zu verlassen und eine eigene Karriere zu verfolgen. Er gründete die Bill Black Combo, eine Instrumentalband, die in den frühen 1960er Jahren einige Erfolge erzielte. Während seine Zeit mit den Blue Moon Boys vorbei war, gelang es ihm, mit seiner Combo eine eigene Fangemeinde aufzubauen.

    Scotty Moore blieb weiterhin im Musikgeschäft aktiv und arbeitete als Session-Gitarrist und Produzent. Dennoch blieb die Enttäuschung darüber, dass seine Rolle in der Entstehung des Rock’n’Rolls nicht die Anerkennung fand, die er sich erhofft hatte, eine ständige Begleitung.

    D. J. Fontana, der als letzter von Elvis‘ engeren musikalischen Begleitern in der Band verblieb, spielte auch nach Elvis’ Rückkehr aus dem Militär weiterhin Schlagzeug für ihn. Seine Zeit mit Elvis endete jedoch im Jahr 1968, nach dem legendären ‚68 Comeback Special, das Elvis’ Rückkehr ins Musikgeschäft markierte. Fontanas Schlagzeugspiel bei diesem Konzert war eine letzte Verneigung vor den frühen Jahren, bevor sich auch er von Elvis’ Band trennte.

    Blue-Moon Boys: Elvis mit D. J. Fontana im Jahr 1956
    Elvis mit D. J. Fontana im Jahr 1956

    Obwohl die Blue Moon Boys nach Elvis’ Rückkehr aus dem Militär nie wieder in ihrer ursprünglichen Form zusammenkamen, bleibt ihr Einfluss auf die Musikgeschichte tiefgreifend. Die Zusammenarbeit zwischen Elvis, Scotty Moore, Bill Black und D.J. Fontana legte den Grundstein für den Rock’n’Roll und inspirierte unzählige Musiker, die nach ihnen kamen.

    Scotty Moores innovativer Gitarrenstil, Bill Blacks rhythmische „Slap Bass“-Technik und D.J. Fontanas präzises, treibendes Schlagzeugspiel setzten Maßstäbe für spätere Rockmusiker. Viele der frühen Aufnahmen der Blue Moon Boys bei Sun Records, wie „That’s All Right“, „Blue Moon of Kentucky“ und „Mystery Train“, gelten heute als Klassiker und werden als Meilensteine des Rock’n’Roll verehrt.

  • Elvis und Priscilla Presley: Eine Liebesgeschichte zwischen Ruhm, Liebe und Zerwürfnis

    Elvis und Priscilla Presley: Eine Liebesgeschichte zwischen Ruhm, Liebe und Zerwürfnis

    Elvis Presley und Priscilla Beaulieu gehören zu den bekanntesten Paaren der Popkultur, deren Beziehung bis heute für großes Interesse sorgt. Ihre Liebesgeschichte begann in einer Zeit, als Elvis bereits ein internationaler Star war und Priscilla noch ein Teenager. Die Art und Weise, wie sie sich kennenlernten, zusammenzogen, heirateten, eine Tochter bekamen und schließlich wieder trennten, spiegelt nicht nur die Komplexität ihrer Persönlichkeiten wider, sondern auch die Herausforderungen, die mit Ruhm und einem intensiven Lebensstil einhergehen.

    Das Kennenlernen

    Elvis Presley und Priscilla Beaulieu lernten sich im September 1959 in Bad Nauheim, Deutschland, kennen. Zu dieser Zeit war Elvis als Soldat der US-Armee in Deutschland stationiert, nachdem er 1958 seinen Militärdienst angetreten hatte. Für ihn war es eine Zeit des Übergangs, da er gerade eine der größten musikalischen Karrieren der Welt aufgebaut hatte und nun fernab von Hollywood in Deutschland lebte. Priscilla, auf der anderen Seite, war gerade einmal 14 Jahre alt, als sie sich zum ersten Mal begegneten. Sie war die Tochter von Anna Lillian Wagner und die Stieftochter des US-amerikanischen Luftwaffenoffiziers Paul Beaulieu und lebte mit ihrer Familie ebenfalls in Deutschland.

    Die erste Begegnung fand auf einer Party statt, zu der Priscilla von einem Freund eingeladen wurde. Obwohl der Altersunterschied beträchtlich war – Elvis war zehn Jahre älter als sie – fühlte er sich sofort zu ihr hingezogen. Priscilla beschreibt in späteren Interviews, dass Elvis sie auf eine sehr behutsame und respektvolle Weise behandelte, was ihre Familie zunächst beruhigte. Dennoch waren Priscillas Eltern besorgt, als sie von der aufkeimenden Beziehung erfuhren. Elvis’ Berühmtheit und Priscillas junges Alter ließen ihre Eltern zögern, doch nach einem persönlichen Treffen mit dem Sänger gaben sie widerwillig ihre Zustimmung, dass sich Priscilla weiterhin mit Elvis treffen durfte, solange klare Regeln eingehalten wurden. Dazu gehörte, dass Priscilla sich weiterhin auf ihre Schulausbildung konzentrieren und keinen schlechten Einfluss durch Elvis erleben sollte.

    Priscilla Beaulieu im Alter von 14 Jahren
    Die 14 jährige Priscilla Beaulieu verabschiedet Elvis am 02. März 1960 am Frankfurter Militärflughafen da der Rockstar aus der Armee entlassen wird.

    Nach Elvis‘ Rückkehr in die USA im Jahr 1960 hielten die beiden über Briefe und Telefonate Kontakt. Elvis hatte sich in Priscilla verliebt und arrangierte schließlich im Jahr 1962, dass sie ihn in den USA besuchen durfte. Dies war der Beginn ihrer intensiveren Beziehung, die bald ihren Höhepunkt erreichen sollte.

    Gemeinsames Leben in Graceland

    Im März 1963 als Priscilla 17 Jahre alt war, wurde sie von Elvis eingeladen, nach Graceland, seinem Anwesen in Memphis, Tennessee, zu ziehen. Nach längeren Verhandlungen mit ihren Eltern durfte Priscilla schließlich zu Elvis ziehen, allerdings nur unter der Bedingung, dass sie ihre Schulausbildung fortsetzen und unter der Aufsicht von Elvis’ Eltern leben würde.

    Graceland war weit mehr als nur ein Zuhause – es war ein Symbol für Elvis‘ Erfolg und seinen Lebensstil. Für Priscilla bedeutete das Leben dort einen tiefen Einschnitt in ihr bisheriges Leben. Sie war nun ständig in der Nähe von Elvis, doch auch von den vielen Menschen umgeben, die Teil seines täglichen Lebens waren – Berater, Musiker, Freunde und Angestellte. Anfangs war es für Priscilla eine aufregende Zeit, doch die Einsamkeit, die durch Elvis‘ häufige Abwesenheit aufgrund seiner beruflichen Verpflichtungen entstand, machte ihr bald zu schaffen. Elvis war oft in Hollywood, um Filme zu drehen, oder auf Tour, während Priscilla allein in Graceland blieb. Trotzdem klammerte sie sich an die Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft mit ihm und versuchte, sich an das Leben im Schatten eines der größten Stars der Welt anzupassen.

    Hochzeit

    Nach Jahren der intensiven Beziehung, die durch die räumliche Distanz und die beruflichen Verpflichtungen von Elvis erschwert war, heirateten Elvis und Priscilla schließlich am 01. Mai 1967 in Las Vegas. Die Hochzeit war ein großes Medienereignis, obwohl das Paar eine eher zurückhaltende Zeremonie bevorzugte. Die Hochzeit fand in der Suite des Aladdin Hotels statt und war überraschend privat – nur wenige enge Freunde und Familienmitglieder waren anwesend. Die Trauung selbst dauerte nur wenige Minuten, aber danach gaben sie eine große Pressekonferenz und ein Frühstück, das für die prominenten Gäste und die Öffentlichkeit veranstaltet wurde.

    Elvis und Priscilla Presley Hochzeit
    Priscilla und Elvis während er Hochzeitszeremonie am 01. Mai 1967 im Aladdin Hotel in Las Vegas, Nevada

    Priscilla trug bei der Hochzeit ein klassisches weißes Kleid mit langen Ärmeln und einem Schleier, der über ihre Schultern fiel. Elvis hingegen entschied sich für einen schwarzen Smoking mit einem floralen Muster und einer Flieger. Das Bild des glücklichen Paares ging um die Welt und festigte ihr Image als eines der glamourösesten Paare der 1960er-Jahre. Für Priscilla war dieser Tag der Höhepunkt ihrer Beziehung zu Elvis und erfüllte viele ihrer Träume.

    Die Geburt von Lisa Marie Presley

    Am 01. Februar 1968, nur neun Monate nach ihrer Hochzeit, brachte Priscilla ihr erstes und einziges Kind im Baptist Memorial Hospital in Memphis zur Welt – Lisa Marie Presley. Die Geburt von Lisa Marie war für Elvis und Priscilla ein bedeutender Moment. Elvis war begeistert, Vater zu werden, und zeigte sich öffentlich als liebevoller und beschützender Vater. Für Priscilla bedeutete die Mutterschaft einen tiefgreifenden Wandel in ihrem Leben. Sie musste sich an die Anforderungen der Elternschaft anpassen und gleichzeitig die Aufmerksamkeit von Fans und Medien aushalten.

    Lisa Marie wurde das Zentrum ihres Lebens, und Elvis war tief verbunden mit seiner Tochter. Doch mit der Geburt ihres Kindes verschoben sich die Dynamiken in der Ehe. Priscilla fühlte zunehmend, dass sie ihre eigene Identität in der Rolle als Ehefrau und Mutter verlor. Sie begann, nach Möglichkeiten zu suchen, sich persönlich weiterzuentwickeln, während Elvis zunehmend mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen hatte.

    Geburt von Lisa Marie Presley
    Stolze Eltern: Elvis und Priscilla Presley präsentieren ihre Tochter Lisa Marie, die am 01. Februar 1968 zur Welt kam

    Spannungen in der Ehe und die Scheidung

    Die 1970er-Jahre markierten eine Zeit zunehmender Spannungen in der Ehe zwischen Elvis und Priscilla. Elvis‘ Karriere befand sich in einer schwierigen Phase, und er kämpfte mit gesundheitlichen Problemen sowie einer wachsenden Abhängigkeit von Medikamenten. Priscilla, die viele Jahre im Schatten von Elvis gestanden hatte, begann sich nach einem unabhängigen Leben zu sehnen. Sie begann, Karateunterricht zu nehmen und eine eigene Identität jenseits ihrer Rolle als Elvis‘ Frau zu entwickeln.

    Im Jahr 1972 trennte sich das Paar, und die Scheidung wurde im Oktober 1973 offiziell vollzogen. Trotz der Trennung verlief die Scheidung relativ friedlich, was auch darauf zurückzuführen war, dass beide das Sorgerecht für Lisa Marie teilen wollten und eine freundschaftliche Beziehung zueinander aufrechterhielten. Priscilla äußerte später, dass die Scheidung notwendig war, um ihre eigene Identität wiederzufinden, und obwohl sie Elvis immer noch liebte, war das Leben an seiner Seite zu belastend geworden.

    Elvis und Priscilla blieben bis zu Elvis‘ Tod 1977 freundschaftlich verbunden. Priscilla spielte eine bedeutende Rolle dabei, Elvis‘ Erbe nach seinem Tod zu bewahren und Graceland in ein erfolgreiches Museum und eine Touristenattraktion zu verwandeln.

    Fazit: Komplexe Beziehung

    Die Beziehung von Elvis und Priscilla Presley war von Romantik, Ruhm, inneren Kämpfen und persönlicher Entwicklung geprägt. Von ihrem ersten Treffen in Deutschland bis zu ihrer Scheidung zeigt ihre Geschichte die Höhen und Tiefen eines Paares, das unter außergewöhnlichen Umständen lebte. Trotz ihrer Trennung und der Schwierigkeiten, die sie gemeinsam durchmachten, bleibt ihre Beziehung unvergessen und ein faszinierendes Kapitel der Popkulturgeschichte.

  • Elvis in der Dorsey Brothers Stage Show 1956

    Elvis in der Dorsey Brothers Stage Show 1956

    Am Samstag, den 28. Januar 1956, trat ein aufstrebender Sänger namens Elvis Presley mit seiner Band in den Nola Studios in New York zu Probeaufnahmen an. Es war der Beginn einer neuen Ära des Rock ’n‘ Roll, und obwohl Elvis damals noch nicht landesweit bekannt war, sollte sein Auftritt in der Dorsey Brothers Stage Show sein Schicksal verändern. Die Show, moderiert von den Brüdern Tommy und Jimmy Dorsey, wurde aus dem CBS Studio 50 übertragen, und Elvis war für insgesamt sechs Auftritte gebucht worden. Für jeden dieser Auftritte erhielt er eine Gage von $1250, eine beachtliche Summe für einen damals noch relativ unbekannten Künstler.

    1. Auftritt: 28. Januar 1956 – Der erste Schritt ins Rampenlicht

    Am Tag seines ersten Auftritts regnete es stark, als Elvis und seine Begleiter das CBS-Gelände betraten. Der junge Sänger, der später als „King of Rock ’n‘ Roll“ in die Musikgeschichte eingehen sollte, zog an diesem Abend nicht viele Zuschauer ins Studio. Elvis war an diesem Abend nicht der einzige Star der Show; auch die Sängerin Sarah Vaughan und der Komiker Gene Sheldon waren als Gäste geladen.

    Die erste Show begann mit der Vorstellung von Bill Randle, einem Disc Jockey aus Cleveland, der die Aufgabe hatte, den Auftritt von Elvis anzukündigen. Seine Einführung lautete:

    We’d like at this time to introduce to you a young fellow who, like many performers – Johnnie Ray among them – came out of nowhere to be an overnight big star. This young fellow we saw for the first time while making a movie short. We think tonight that he’s going to make television history for you. We’d like you to meet him now – Elvis Presley.

    Bill Randle

    Elvis trat in einem auffälligen Outfit auf: Ein schwarzes Shirt, eine weiße Krawatte, eine modische Hose mit glänzenden Streifen und ein elegantes Jackett. Für seinen ersten Auftritt wählte er das Medley “Shake, Rattle & Roll; Flip, Flop & Fly”, gefolgt von dem Hit “I Got A Woman”.

    Die Reaktionen des Publikums waren gemischt: Einige waren schockiert von seiner energiegeladenen Darbietung, andere jedoch fasziniert. Trotz der gemischten Reaktionen schaffte es die Sendung, die Einschaltquoten von zuvor enttäuschenden Werten auf 18,4% zu steigern, während die Konkurrenzsendung, die Perry Como Show, 34,6% erreichte. Die Verantwortlichen der Dorsey Brothers Stage Show erkannten schnell das Potenzial von Elvis und verpflichteten ihn für weitere fünf Auftritte.

    2. Auftritt: 4. Februar 1956 – Ein Hauch von Rock ’n‘ Roll

    Eine Woche später, am 4. Februar 1956, kehrte Elvis für seinen zweiten Auftritt zurück. Diesmal präsentierte er die Songs “Baby Let’s Play House” und “Tutti Frutti”, zwei Hits, die seinen Ruf als Rock ’n‘ Roll-Phänomen weiter festigten. Obwohl die Einschaltquoten im Vergleich zur Vorwoche leicht auf 18,2% sanken, war Elvis’ Präsenz in der Show nicht zu übersehen. Die Perry Como Show konnte ihre Quoten jedoch weiter auf 38,5% steigern.

    3. Auftritt: 11. Februar 1956 – Rock durch den Schneesturm

    Der dritte Auftritt am 11. Februar 1956 war von einem heftigen Schneesturm überschattet, der Elvis daran hinderte, frühzeitig von Charlotte, North Carolina, nach New York zu reisen. Er schaffte es nur wenige Minuten vor Beginn der Show ins Studio. An diesem Abend standen auch Größen wie Ella Fitzgerald und Jackie Miles auf der Bühne, doch Elvis schaffte es erneut, das Publikum mit seinen energiegeladenen Darbietungen zu beeindrucken. Er sang “Blue Suede Shoes”, gefolgt von seiner neuesten Single “Heartbreak Hotel”, die von der Dorsey-Band begleitet wurde.

    Elvis mit Scotty Moore und Bill Black am 17. März 1956
    Elvis mit Scotty Moore und Bill Black am 17. März 1956

    4. und 5. Auftritt: 18. Februar und 17. März 1956 – Die Wiederkehr

    Am 18. Februar 1956 präsentierte Elvis bei seinem vierten Auftritt erneut “Tutti Frutti” und “I Was The One”, während er beim fünften Auftritt am 17. März 1956 die Songs “Blue Suede Shoes” und “Heartbreak Hotel” erneut aufführte. An diesem Abend waren auch der Komiker Henny Youngman und der elfjährige Organist Glenn Derringer zu Gast. Zwischen den Proben und der Show zog sich Elvis in sein Hotel, das Warwick Hotel, zurück, um sich auszuruhen und Fanpost zu lesen.

    6. Auftritt: 24. März 1956 – Ein Abend im Schatten der Tragödie

    Der sechste und letzte Auftritt von Elvis in der Dorsey Brothers Stage Show am 24. März 1956 wurde von einem tragischen Ereignis überschattet: Carl Perkins, ein enger Freund von Elvis und Pionier des Rockabilly, war auf dem Weg nach New York, um in der Perry Como Show aufzutreten, als er einen schweren Autounfall erlitt. Aus Respekt gegenüber Perkins entschied sich Elvis, “Blue Suede Shoes” nicht zu singen, sondern wählte stattdessen “Money Honey”. Als zweiten Song präsentierte er seinen Nummer-1-Hit “Heartbreak Hotel”. Trotz der emotionalen Umstände schaffte es die Show, 20,9% der Zuschauer zu erreichen, während die Perry Como Show mit 31,8% dominierte.

    Der Einfluss von Elvis’ Auftritten in der Dorsey Brothers Stage Show

    Die sechs Auftritte von Elvis Presley in der Dorsey Brothers Stage Show markierten den Beginn seiner Karriere im nationalen Fernsehen und waren entscheidend für seinen Durchbruch als Superstar. Obwohl die Einschaltquoten hinter der Perry Como Show zurückblieben, war klar, dass Elvis einen bleibenden Eindruck hinterlassen hatte. Sein einzigartiger Stil, seine charismatischen Auftritte und seine unverkennbare Stimme zogen zunehmend mehr Aufmerksamkeit auf sich.

    Elvis mit den Gastgebern Tommy und Jimmy Dorsey
    Elvis mit den Gastgebern Tommy und Jimmy Dorsey

    Nach seinen sechs Auftritten blieb Elvis noch zwei Tage in New York, um Interviews zu geben und geschäftliche Gespräche mit seiner Plattenfirma RCA zu führen. Seine Bandmitglieder Scotty Moore, Bill Black und D. J. Fontana packten nach der letzten Show ihre Instrumente ein und begaben sich auf den langen Rückweg nach Memphis.

    Elvis Presleys Auftritte in der Dorsey Brothers Stage Show gelten heute als einer der Schlüsselmomente seiner Karriere und als Beginn seines Aufstiegs zur Ikone des Rock ’n‘ Roll.

    Auftrittsübersicht Dorsey Brothers Stage Show

    DatumLocationSongs
    28.01.1956CBS-Studio 50, New YorkMedley: Shake, Rattle & Roll / Flip, Flop & Fly, I Got A Woman
    04.02.1956CBS-Studio 50, New YorkBaby Let’s Play House, Tutti Frutti
    11.02.1956CBS-Studio 50, New YorkBlue Suede Shoes, Heartbreak Hotel
    18.02.1956CBS-Studio 50, New YorkTutti Frutti, I Was The One
    17.03.1956CBS Studio 50, New York (20:30 Uhr)Blue Suede Shoes, Heatbreak Hotel
    24.03.1956CBS Studio 50, New YorkMoney Honey, Heatbreak Hotel
    Tab. 1.1: Elvis Auftritte in der Dorsey Brothers Stage Show