Schlagwort: Gladys Presley

  • Tupelo Hardware Company, Inc., Tupelo

    Tupelo Hardware Company, Inc., Tupelo

    Die Tupelo Hardware Company ist ein traditionsreiches, familiengeführtes Geschäft im historischen Stadtzentrum von Tupelo, Mississippi, das sich einen Namen weit über die Stadtgrenzen hinaus gemacht hat – nicht zuletzt, weil hier eine Ikone der Musikgeschichte ihren ersten Schritt in Richtung Ruhm unternahm. Neben seiner zentralen Rolle in der lokalen Gemeinschaft hat das Geschäft eine unvergessliche Verbindung zu Elvis Presley, da seine Mutter Gladys hier seine erste Gitarre kaufte und damit möglicherweise den Grundstein für eine der größten Karrieren der Musikgeschichte legte.

    Geschichte der Tupelo Hardware Company

    Die Tupelo Hardware Company wurde 1926 von George H. Booth gegründet. Ursprünglich befand sich das Geschäft in einem Gebäude direkt gegenüber seiner heutigen Adresse, die später zum festen Standort der Firma wurde. Das Unternehmen wurde schnell zu einem wichtigen Bestandteil der lokalen Wirtschaft, besonders als die Stadt wuchs und die regionale Industrie eine größere Rolle einnahm.

    In den 1940er Jahren stieg Georges Sohn, William „Bill“ Booth, nach seiner Rückkehr aus dem Zweiten Weltkrieg ins Geschäft ein und übernahm schließlich die Leitung. Unter seiner Führung erlebte die Firma eine stabile Entwicklung, die bis zu seinem Tod im Jahr 2000 andauerte. Seitdem ist die Tupelo Hardware Company in den Händen von Williams Sohn, George H. Booth II, und seine Führung setzt die Familientradition fort.

    In einem dreistöckigen Backsteingebäude in der Main Street, Tupelo werden Kundenwünsche seit Jahrzehnten erfüllt– nicht nur mit allgemeinem Eisenwarensortiment, sondern auch mit einer großen Auswahl an Industriebedarf und Ersatzteilen für Kleinmotoren. Die langjährige Erfahrung der Mitarbeiter macht das Geschäft einzigartig und wird von den Kunden hochgeschätzt. Die Belegschaft zeichnet sich durch tiefgehendes Wissen und einen persönlichen Umgang aus, was das Einkaufen zu einer besonders vertrauensvollen Erfahrung macht. So sagen die Kunden oft: „Wenn du bei Tupelo Hardware nicht findest, was du brauchst, dann brauchst du es auch nicht!“

    Elvis Presley und seine erste Gitarre: Eine legendäre Begegnung

    Eine der bedeutendsten Begebenheiten in der Geschichte der Tupelo Hardware Company ist sicherlich die Geschichte von Elvis Presleys erster Gitarre. Im Januar 1945, kurz nach Elvis’ zehntem Geburtstag, betrat Gladys Presley gemeinsam mit ihrem Sohn das Geschäft. Laut einem Brief des ehemaligen Mitarbeiters Forrest L. Bobo, datiert auf den 2. Oktober 1979, wollte der junge Elvis ursprünglich eine ganz andere Wahl treffen: Er hatte sich in den Kopf gesetzt, ein Gewehr zu kaufen. Doch seine Mutter, die sich der Risiken eines solchen Kaufs bewusst war, überzeugte ihn, sich stattdessen eine Gitarre anzuschaffen.

    Tupelo Hardware Company, Tupelo
    Eine Gedenktafel vor dem Geschäft erinnert an die Beziehung zwischen der Tupelo Hardware Company und der ersten Gitarre von Elvis Presley

    Für einen Betrag von 7,75 Dollar und mit einer geringen Verkaufssteuer von 2% erwarb Gladys die Gitarre, die Elvis im Laden zum ersten Mal in seinen Händen hielt und daraufhin erste Akkorde probierte. Dieser Augenblick – ein scheinbar alltäglicher Einkauf – sollte sich als historisches Ereignis erweisen. Die Entscheidung für die Gitarre und das Musizieren, das darauf folgte, bildeten die ersten Schritte eines jungen Elvis Presley auf seinem Weg zu einem der größten Stars aller Zeiten.

    Brief von Forrest L. Bobo

    A Letter Written October 2, 1979
    on Tupelo Hardware Company letterhead

    GOOD MORNING

    My name is Forrest L. Bobo from Tupelo, Mississippi. I an 78 years young today, but I can well remember the afternoon when Elvis Presley and his mother came into Tupelo Hardware, where I worked for twenty years. He wanted a 22 cal. rifle and his mother wanted him to buy a guitar. I showed him the rifle first and then I got the guitar for him to look at. I put a wood box behind the showcase and let him play with the guitar for some time.

    Then he said that he did not have that much money, which was only $7.75 plus 2% sales tax. His mother told him that if he would buy the guitar instead of the rifle, she would pay the difference for him. The papers have said that the guitar cost $12.50 but at that time you could have bought a real nice one that amount. The small amount of money that he had to spend had been earned by running errands and doing small jobs for people.

    I am proud to have a little part in Elvis‘ life. I had supper with Elvis the night he left for his first audition. We all wished him a great success, and he sure made a great life for himself and the rest of the world.

    Thank you for your time.

    Forrest L. Bobo

    Eine Gemeinschaft und ein Geschäft im Wandel

    Die Tupelo Hardware Company hat sich im Laufe der Jahre zusammen mit der Stadt entwickelt. Während Tupelo von einer landwirtschaftlich geprägten Gemeinschaft zu einem industriellen Zentrum wurde, passte das Unternehmen sein Angebot an die sich verändernden Bedürfnisse der Kundschaft an. Heute bietet das Geschäft alles von Bauteilen für kleine Motoren bis zu Industriebedarf und klassischen Eisenwaren an – und natürlich immer noch Gitarren, als eine Hommage an den berühmtesten Kunden des Ladens.

    Die enge Verbindung zwischen den Mitarbeitern und den Kunden hat ebenfalls zur langjährigen Erfolgsgeschichte beigetragen. Viele der Angestellten haben über Jahrzehnte hinweg für das Geschäft gearbeitet, einige sogar über ein halbes Jahrhundert, wie die langjährigen Mitarbeiter Merle Claunch und Leon Riley, die beide im Jahr 1948 von George Booth eingestellt wurden und später auch mit dessen Nachfahren zusammenarbeiteten. Diese loyale Belegschaft ist ein Schlüssel zum Erfolg des Unternehmens, da sie durch ihre Beständigkeit und ihr Wissen eine generationsübergreifende Vertrauensbasis geschaffen hat. Einige Mitarbeiter bedienten schon die Eltern ihrer heutigen Kunden, was in Tupelo für ein einzigartiges Einkaufsgefühl sorgt.

    Tupelo Hardware heute: Mehr als nur ein Geschäft

    Obwohl die Tupelo Hardware Company viele Herausforderungen überstanden hat und sich den wandelnden Zeiten angepasst hat, bleibt es in seinem Kern der familiäre und zuverlässige Ort, an dem Kunden seit Generationen alles für ihre Bedürfnisse finden. Für die Elvis-Fans, die die Reise nach Tupelo unternehmen, ist es fast schon ein heiliger Ort – hier begann die Geschichte des King of Rock ’n‘ Roll.

    Durch den fortgesetzten Verkauf von Gitarren und die Pflege der Geschichte hat die Tupelo Hardware Company nicht nur als Laden überlebt, sondern auch eine Kultstätte des Rock ’n‘ Roll geschaffen. Ein Besuch dort ist mehr als nur eine Erinnerung an Elvis’ Anfänge; es ist ein Blick in die Geschichte einer Stadt, einer Familie und einer langjährigen Leidenschaft für Service und Qualität.

    Anschrift und Standort

    Tupelo Hardware Company, Inc.
    114 W. Main Street, Tupelo, MS 38804, USA
    Telefon: +1 662-842-4637
    Webseite: tupelo-hardware.myshopify.com

  • Lauderdale Courts, Memphis

    Lauderdale Courts, Memphis

    Die Lauderdale Courts in Memphis, Tennessee, sind ein bedeutendes historisches Wahrzeichen, das eine reiche Geschichte hat und eine zentrale Rolle in der Entwicklung des sozialen Wohnungsbaus in den Vereinigten Staaten spielte. Dieser Wohnkomplex, der 1936 im Rahmen eines nationalen Programms zur Bekämpfung von Armut und Obdachlosigkeit errichtet wurde, bietet heute nicht nur einen faszinierenden Einblick in die städtebauliche Geschichte von Memphis, sondern auch in das Leben eines der berühmtesten Musiker aller Zeiten: Elvis Presley.

    Entstehung der Lauderdale Courts

    Die Geschichte der Lauderdale Courts beginnt in den 1930er Jahren, einer Zeit, in der die Vereinigten Staaten unter den verheerenden Folgen der Großen Depression litten. Millionen von Menschen hatten ihre Arbeit und ihre Häuser verloren, und die Notwendigkeit von bezahlbarem Wohnraum wurde immer dringlicher. In diesem Zusammenhang wurde 1936 das Lauderdale Courts-Projekt unter der Aufsicht der Federal Emergency Administration of Public Works ins Leben gerufen. Diese Behörde war ein Teil des „New Deal“, des umfassenden Reformprogramms von Präsident Franklin D. Roosevelt, das darauf abzielte, die amerikanische Wirtschaft wiederzubeleben und gleichzeitig sozialen Fortschritt zu fördern.

    Das Ziel dieses Wohnungsbauprojekts war es, Menschen aus den ärmlichen und oft gesundheitsschädlichen Behausungen der damaligen Zeit in moderne, saubere und bezahlbare Wohnungen umzusiedeln. Die Lauderdale Courts wurden auf einem Grundstück errichtet, das entlang des Bayou Gayoso, eines bedeutenden Flusses der Region, lag. Der Fluss selbst wurde teilweise durch Betonkanäle umgeleitet, um Platz für die Erweiterung der Lauderdale Street zu schaffen. Die architektonische Gestaltung der Courts folgte dem Georgianischen Revival-Stil, einer populären Bauweise, die sich durch symmetrische Fassaden, Ziegelbauten und klassizistische Details auszeichnete.

    Mit insgesamt 449 Wohnungen, die in ein- bis dreistöckigen Gebäuden untergebracht waren, boten die Lauderdale Courts Platz für eine große Anzahl von Familien. Ein Teil der Market Street, einer nahegelegenen Hauptverkehrsstraße, wurde in eine Grünfläche umgewandelt, was den Bewohnern der Courts zusätzliche Erholungsflächen bot. Die Wohnungen waren mit modernen Annehmlichkeiten ausgestattet, die für damalige Verhältnisse als fortschrittlich galten, darunter fließendes Wasser, Strom und sanitäre Anlagen.

    Die Verwaltung des Wohnkomplexes wurde von der Memphis Housing Authority (MHA) übernommen, die sich auf die Auswahl der Bewohner konzentrierte. Die Kriterien für die Vergabe einer Wohnung basierten hauptsächlich auf dem finanziellen Bedarf der Familien. Dabei wurde allerdings auch den damals geltenden Segregationsgesetzen Rechnung getragen: Nur weiße Familien wurden für eine Wohnung in den Lauderdale Courts in Betracht gezogen, was ein düsteres Kapitel der amerikanischen Geschichte widerspiegelt.

    Lauderdale Courts, Memphis, Elvis Presley
    Lauderdale Courts, Memphis, Wohngebäude 185 Winchester Ave., hier lebte die Familie Presley von 1949 bis 1953

    Soziale Bedeutung und Wandel

    In den Jahrzehnten nach ihrer Eröffnung entwickelten sich die Lauderdale Courts zu einem wichtigen Bestandteil des städtischen Lebens in Memphis. Sie boten nicht nur dringend benötigten Wohnraum, sondern trugen auch zur sozialen Stabilität der Gemeinde bei. In einer Zeit, in der viele Menschen unter unsicheren Lebensbedingungen litten, boten die Courts eine Oase der relativen Sicherheit und Beständigkeit.

    Dennoch waren die Lauderdale Courts nicht frei von Herausforderungen. Trotz der modernen Ausstattung und der guten Bauweise war der Wohnkomplex nach wie vor ein sozialer Brennpunkt, der mit den Problemen der Armut und der sozialen Ungleichheit zu kämpfen hatte. In den 1950er und 1960er Jahren begann sich die wirtschaftliche Lage der Stadt zu verändern, und die Lauderdale Courts gerieten zunehmend in Vergessenheit. Viele der ursprünglichen Bewohner zogen in wohlhabendere Gegenden, und die städtische Infrastruktur verfiel allmählich.

    In den 1990er Jahren hatten die Lauderdale Courts ihren einstigen Glanz verloren. Die Gebäude waren verfallen, und die soziale Lage in der Umgebung hatte sich drastisch verschlechtert. An einem Punkt wurde sogar darüber nachgedacht, den gesamten Komplex abzureißen, um Platz für eine neue Bebauung zu schaffen. Doch die Bedeutung der Lauderdale Courts, sowohl aus historischer als auch aus kultureller Sicht, war nicht zu unterschätzen. Eine Gruppe engagierter Elvis-Fans sowie lokale Denkmalschützer setzten sich erfolgreich dafür ein, die Gebäude zu erhalten. Dank der Bemühungen der Stadt Memphis, der lokalen Entwickler Jack Belz und Henry Turley sowie der Organisation Memphis Heritage wurde der Komplex gerettet und in den folgenden Jahren umfassend renoviert.

    Heute sind die ehemaligen Lauderdale Courts als Uptown Square bekannt und gelten als eine der angesagtesten Wohnadressen in Memphis. Mit einem Investitionsvolumen von 36 Millionen US-Dollar wurden die Gebäude restauriert und in eine Mischung aus einkommensabhängigem und marktorientiertem Wohnraum umgewandelt. Dank dieser Transformation konnte der historische Wert der Anlage bewahrt und gleichzeitig moderner Wohnraum geschaffen werden.

    Die Presley-Familie in den Lauderdale Courts

    Einer der bekanntesten Bewohner der Lauderdale Courts war zweifellos Elvis Presley, der spätere „King of Rock ’n‘ Roll“. Elvis zog im Oktober 1949 im Alter von 13 Jahren zusammen mit seinen Eltern Vernon und Gladys Presley in die Wohnung 328 in der 185 Winchester Ave. ein. Die Familie lebte bis Januar 1953 in den Lauderdale Courts, bevor sie aufgrund ihres gestiegenen Einkommens die Wohnung verlassen mussten.

    Für Elvis waren die Jahre in den Lauderdale Courts prägend. In diesen Jahren entwickelte er sein musikalisches Talent und fand eine erste Bühne für seine Auftritte. Ehemalige Bewohner der Lauderdale Courts erinnern sich daran, dass Elvis oft im Keller des Gebäudes seine Gitarre spielte und seine Stimme trainierte. Er sang auch häufig auf den Stufen des Wohnhauses für seine Nachbarn und erfreute sich schnell einer kleinen, aber begeisterten Fangemeinde.

    Einer der Orte, an denen Elvis regelmäßig auftrat, war das Freizeitzentrum der Lauderdale Courts, in dem oft Tanzveranstaltungen für Teenager stattfanden. Obwohl Elvis sich eifrig für diese Auftritte meldete, wurde er nicht immer zugelassen. Ein weiterer Bewohner der Lauderdale Courts, Johnny Burnett, der später die Band „Rock ’n‘ Roll Trio“ gründete, war dafür bekannt, Elvis manchmal die Teilnahme an diesen Veranstaltungen zu verwehren.

    Trotz dieser kleinen Rückschläge gab Elvis nie auf. Im Gegenteil, diese frühen Auftritte halfen ihm, sein Selbstbewusstsein als Musiker zu stärken und seine Fähigkeiten zu verfeinern. Auch seine späteren Bandkollegen, wie Bill Black, der ebenfalls in den Lauderdale Courts lebte, spielten eine wichtige Rolle in seiner musikalischen Entwicklung. Bill Black und Scotty Moore wurden 1954 bei Sun Records Teil von Elvis‘ erster Band und trugen maßgeblich zu seinem frühen Erfolg bei.

    Der Einfluss der Lauderdale Courts auf Elvis‘ Karriere kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. In dieser Umgebung, umgeben von der Musikszene Memphiss und den verschiedenen kulturellen Einflüssen, entwickelte Elvis seinen einzigartigen Stil, der später die Welt erobern sollte. Im August 2015 errichtete die Shelby County Historical Commission eine Gedenktafel, vor dem Gebäude mit der Nr. 185, zum Gedenken an Rockstar..

    Lauderdale Courts, Memphis, Gedenktafel an Elvis Presley
    Die Gedenktafel der Shelby County Historical Commission gibt Informationen zu Elvis‘ Bezug zu den Lauderdale Courts

    Denkmalschutz und Erhaltung

    Die Rettung der Lauderdale Courts vor dem Abriss ist ein Beispiel für die Bedeutung des Denkmalschutzes und der städtischen Erneuerung. In den 1990er Jahren, als die Gebäude in einem stark verfallenen Zustand waren, drohte der historische Wohnkomplex zu verschwinden. Doch dank des Einsatzes lokaler Bürger und Organisationen, die den kulturellen Wert der Anlage erkannten, konnten die Lauderdale Courts nicht nur erhalten, sondern in eine moderne Wohnanlage verwandelt werden.

    Ein bedeutender Schritt in diesem Prozess war die Aufnahme der Lauderdale Courts in das National Register of Historic Places, das amerikanische Verzeichnis historisch bedeutsamer Orte. Diese Anerkennung half, öffentliche und private Mittel für die Renovierung der Gebäude zu mobilisieren. Das Ziel der Renovierung war es, den historischen Charakter der Anlage zu bewahren, während gleichzeitig moderne Annehmlichkeiten integriert wurden.

    Die Umwandlung in Uptown Square war ein Vorzeigeprojekt für die Kombination von Denkmalschutz und Stadtentwicklung. Durch die Schaffung von Wohnraum für verschiedene Einkommensgruppen konnte nicht nur die historische Substanz der Lauderdale Courts erhalten, sondern auch ein Beitrag zur sozialen Durchmischung und Belebung des Stadtviertels geleistet werden. Heute sind die ehemaligen Lauderdale Courts ein beliebter Wohnort für Menschen, die die Nähe zur Innenstadt von Memphis und den historischen Charme der Anlage schätzen.

    Lage der Lauderdale Courts

    Die Lauderdale Courts, auch bekannt als Uptown Square, liegen im Herzen von Memphis und erstrecken sich über ein Gebiet, das durch mehrere wichtige Straßen und Boulevards begrenzt wird. Der Standort des Wohnkomplexes ist eng mit der Geschichte der Stadt verbunden und spiegelt die urbanen Entwicklungen wider, die Memphis im Laufe der Jahrzehnte geprägt haben.

    Die geografischen Grenzen der Lauderdale Courts sind im Westen durch den North B.B. King Boulevard (ehemals Third Street) definiert, einer zentralen Verkehrsader, die eine wichtige Rolle in der Stadtgeschichte gespielt hat. Diese Straße ist nach der Blueslegende B.B. King benannt und verkörpert die reiche Musiktradition von Memphis. Im Norden wird das Gebiet durch die Winchester Avenue und die Alabama Avenue eingegrenzt. Diese Straßen markieren das nördliche Ende des Komplexes und verlaufen parallel zu den Wohngebäuden.

    Im Süden endet das Gelände an der Exchange Avenue, einer weiteren wichtigen Straße, die den Zugang zur Innenstadt von Memphis erleichtert. Östlich erstrecken sich die Lauderdale Courts bis zum Danny Thomas Boulevard und erneut zur Alabama Avenue. Diese Straßenzüge bilden den östlichen Rand des Gebiets und verbinden die Lauderdale Courts mit anderen Vierteln der Stadt.

    Dieser Standort, der sich über mehrere wichtige Straßen erstreckt, zeigt, wie die Lauderdale Courts sowohl geografisch als auch kulturell tief in die Geschichte und das städtische Gefüge von Memphis eingebettet sind. Die Nähe zu bedeutenden Verkehrsadern und die Integration in die städtische Infrastruktur spielten eine wesentliche Rolle für die Entwicklung der Gegend und die Erreichbarkeit für die Bewohner.

    Impressionen

    Fazit: Historischer Wohnkomplex

    Die Lauderdale Courts sind mehr als nur ein Wohnkomplex – sie sind ein Symbol für die Herausforderungen und Chancen des sozialen Wohnungsbaus im 20. Jahrhundert, ein wichtiger Meilenstein in der Karriere von Elvis Presley und ein leuchtendes Beispiel für den erfolgreichen Denkmalschutz. Von ihrer Gründung in den 1930er Jahren als Teil des New Deals bis zu ihrer Transformation in eine moderne Wohnanlage im 21. Jahrhundert haben die Lauderdale Courts eine bewegte Geschichte durchlaufen.

    Die Erhaltung und Restaurierung dieses historischen Ortes zeugt nicht nur von der Bedeutung des Denkmalschutzes, sondern auch von der Rolle, die engagierte Bürger und lokale Gemeinschaften in der Bewahrung ihrer Geschichte spielen können. Heute sind die Lauderdale Courts – oder Uptown Square, wie sie jetzt genannt werden – nicht nur ein Zeugnis der Vergangenheit, sondern auch ein lebendiger Teil der Zukunft von Memphis.

    Adresse: Wohnung der Presleys

    Adresse: 185 Winchester Ave, Memphis, TN 38105, USA
    Längen- und Breitengrad: 35° 9.127′ N, 90° 2.825′ W

  • Elvis Presley: Die Geburt einer Legende – Armut und musikalische Prägung

    Elvis Presley: Die Geburt einer Legende – Armut und musikalische Prägung

    Elvis Aaron Presley wurde am 8. Januar 1935 in Tupelo, Mississippi, geboren, einem bescheidenen Städtchen im ländlichen Süden der USA. Seine Geburt markierte den Beginn eines Lebens, das von tragischen Umständen, Armut und tief verwurzelten sozialen Herausforderungen geprägt war. Diese frühen Lebensumstände sollten nicht nur seine Persönlichkeit formen, sondern auch seinen künstlerischen Werdegang maßgeblich beeinflussen. Um das Verständnis von Elvis‘ Herkunft zu vertiefen, ist es unerlässlich, sowohl die sozioökonomischen Bedingungen seiner Familie als auch das Umfeld in Tupelo zu betrachten.

    Die Geburt eines Rockstars und Tot des Zwillingsbruders

    Elvis Presley kam am 08. Januar 1935 unter dramatischen Bedingungen, als Sohn von Vernon und Gladys Presley, zur Welt. Er war eines von zwei Zwillingskindern, doch sein Bruder, Jesse Garon Presley, kam als Totgeburt zur Welt. Dieser Verlust prägte die Familie Presley tief. Für Elvis‘ Mutter, Gladys, war diese Erfahrung besonders traumatisch, und sie entwickelte eine nahezu obsessive Liebe und Fürsorge für ihren überlebenden Sohn. Elvis wuchs in dem Bewusstsein auf, dass er das „auserwählte Kind“ war, das überlebt hatte, was eine enge, nahezu symbiotische Beziehung zu seiner Mutter zur Folge hatte. Diese Bindung blieb ein bestimmender Faktor in seinem Leben und beeinflusste viele seiner späteren Entscheidungen.

    Jesse Garon Presley wurde am Tag seiner Geburt in einer schlichten, nicht markierten Grabstätte auf dem Priceville Cemetery in Tupelo, Mississippi, beigesetzt. Aufgrund der bescheidenen Verhältnisse der Familie Presley und der traurigen Umstände gab es kein aufwendiges Begräbnis, und es blieb lange Zeit keine offizielle Grabmarkierung für Jesse. Für die Familie, insbesondere für Gladys, war der Verlust ihres ersten Sohnes ein unbewältigbarer Schmerz, und diese Wunde begleitete sie ihr Leben lang.

    Jahre später, als Elvis berühmt wurde und sich auf Graceland, seinem legendären Anwesen in Memphis, niederließ, fand Jesse Garon Presley einen symbolischen Platz in der Erinnerung der Familie. Auf Graceland wurde eine Gedenktafel aufgestellt, die Jesse ehrt und seinen Namen in die Erinnerung einbindet. Die Tafel, die im sogenannten Mediation Garden steht, ist eine Hommage an den verlorenen Bruder und symbolisiert den dauerhaften Platz, den Jesse in den Herzen von Elvis und seiner Familie einnahm, obwohl er nie die Gelegenheit hatte, zu leben. Diese Gedenktafel trägt nicht nur den Namen von Jesse, sondern dient auch als stiller Hinweis auf die enge Verbindung zwischen Elvis und seiner Mutter sowie die Verluste, die sie gemeinsam bewältigen mussten.

    Gedenktafel an Jesse Garon Presley im Meditationsgarten von Graceland
    Gedenktafel an Jesse Garon Presley im Meditationsgarten von Graceland

    Leben in ärmlichen Verhältnissen

    Die Familie Presley lebte in ärmlichen Verhältnissen. Ihr Zuhause war ein einfaches Shotgun-Haus, ein langgezogenes, rechteckiges Gebäude mit drei Räumen, das Vernon Presley, Elvis‘ Vater, für nur 180 Dollar gebaut hatte – eine Summe, die die Armut der Familie widerspiegelte. Die Shotgun-Häuser waren typisch für die Südstaaten, in denen die Menschen mit begrenzten finanziellen Mitteln lebten. Sie waren billig zu bauen, boten jedoch kaum Komfort oder Schutz vor den Elementen. Die Presleys hatten kein fließendes Wasser und keinen Strom, was zu dieser Zeit jedoch nichts Ungewöhnliches war, da viele Familien in Tupelo unter ähnlichen Bedingungen lebten. Die wirtschaftliche Notlage der Familie war ein ständiger Begleiter, und Elvis‘ Kindheit war von Unsicherheit und materiellen Entbehrungen geprägt.

    Vernon Presley war Gelegenheitsarbeiter und kämpfte zeitlebens darum, stabile Arbeit zu finden. Zu Beginn von Elvis‘ Leben arbeitete er in der Landwirtschaft und nahm Gelegenheitsjobs an, um seine Familie zu ernähren. Doch die wirtschaftliche Instabilität der 1930er Jahre machte es schwer, regelmäßiges Einkommen zu sichern. Besonders dramatisch wurde die Lage, als Vernon 1938 wegen eines Scheckbetrugs verhaftet und für mehrere Monate inhaftiert wurde. Die Abwesenheit des Familienoberhaupts war eine schwere Belastung für Gladys und Elvis. Gladys musste zusätzliche Verantwortung übernehmen und suchte nach Möglichkeiten, das Überleben der Familie zu sichern. Diese Zeit prägte Elvis tief, und es wird vermutet, dass er aus dieser Zeit ein starkes Verantwortungsgefühl für seine Familie entwickelte.

    Das Geburtshaus von Elvis Presley in Tupelo zieht jährlich tausende Fans an. (Foto: Stephan Wäsche)
    Das Geburtshaus (Shotgun-Haus) von Elvis Presley ist heute ein Museum in Tupelo und zieht jährlich tausende Fans an.

    Armut und musikalische Einflüsse in Tupelo

    Die Armut in Tupelo war allgegenwärtig und spiegelte die schwierigen Zeiten in den USA während der Großen Depression wider. Mississippi, und insbesondere der Nordosten des Bundesstaates, wo Tupelo lag, war besonders stark von den wirtschaftlichen Turbulenzen betroffen. Die Landwirtschaft, auf die viele Menschen in der Region angewiesen waren, litt unter den Folgen der Wirtschaftskrise. Überall gab es Arbeitslosigkeit, Hunger und Unsicherheit. Viele Familien lebten von dem, was sie selbst anbauen konnten, und tauschten Lebensmittel und Güter untereinander, um zu überleben. Die Gemeinschaft war eng verbunden, doch die Lebensbedingungen blieben rau und von Entbehrungen geprägt.

    Trotz der harten Umstände spielte Musik eine zentrale Rolle im Leben der Menschen in Tupelo. Es war eine Region, in der sowohl weiße als auch afroamerikanische Musiktraditionen aufeinandertrafen. Gospel, Blues, Country und Folk-Musik waren allgegenwärtig. Kirchenbesuche und religiöse Versammlungen bildeten den Mittelpunkt des sozialen Lebens, insbesondere für die ärmeren Bevölkerungsschichten. Für Elvis, der von seiner tief religiösen Mutter regelmäßig in die Kirche mitgenommen wurde, war dies eine prägende Erfahrung. Die Gesänge, Predigten und die emotionale Intensität der Musik in den Kirchen beeindruckten ihn zutiefst. Schon in jungen Jahren begann er, die Melodien und Rhythmen der Gospelmusik in sich aufzunehmen, die später zu einem wesentlichen Bestandteil seines musikalischen Stils werden sollten.

    Die Trennung der Gesellschaft entlang rassischer Linien war ebenfalls ein prägender Faktor in Tupelo. Mississippi war in den 1930er Jahren ein Bundesstaat, der stark von den Rassengesetzen geprägt war, und die afroamerikanische Bevölkerung war schweren Diskriminierungen ausgesetzt. Dennoch wuchs Elvis in einer Umgebung auf, in der er regelmäßig mit der afroamerikanischen Kultur in Berührung kam. Insbesondere die Musik der afroamerikanischen Gemeinschaft, wie der Blues, den er in den Gegenden hörte, in denen Schwarze lebten, beeinflusste ihn stark. Elvis beobachtete, wie afroamerikanische Musiker wie Arthur „Big Boy“ Crudup, der später eines seiner Vorbilder wurde, Gitarre spielten und sangen. Diese kulturellen Einflüsse formten ihn und öffneten ihm eine musikalische Welt, die viele weiße Musiker seiner Zeit nicht kannten oder verstanden.

    Enge Beziehung zu Mutter Gladys

    Eine der wichtigsten Bezugspersonen in Elvis‘ Kindheit war seine Mutter Gladys. Ihre Fürsorge und Hingabe prägten ihn zutiefst. Sie war eine liebevolle, aber auch äußerst beschützende Mutter, die sich große Sorgen um die Zukunft ihres Sohnes machte. Sie glaubte fest daran, dass Elvis für etwas Größeres bestimmt war. Es war Gladys, die ihm im Alter von zehn Jahren seine erste Gitarre kaufte, obwohl Elvis sich ursprünglich ein Fahrrad gewünscht hatte. Dieser Moment sollte der Beginn einer lebenslangen Leidenschaft für Musik sein, die schließlich zu seiner beispiellosen Karriere führen würde. Die finanzielle Notlage, in der die Familie lebte, machte es notwendig, auf Geschenke und Extras zu verzichten, doch die Gitarre wurde zu einem symbolischen und emotionalen Gegenstand in Elvis‘ Leben, der ihm Trost und Hoffnung in schwierigen Zeiten bot.

    Fazit: Ärmliche Verhältnisse und soziale Herausforderungen

    Elvis‘ frühe Jahre in Tupelo waren somit von einem Umfeld geprägt, das von Armut, sozialen Herausforderungen und kultureller Vielfalt bestimmt war. Diese prägenden Jahre, die von Verlust, Unsicherheit und musikalischen Einflüssen durchdrungen waren, schufen die Grundlage für seine spätere Karriere. Elvis‘ Aufstieg zum „King of Rock ’n’ Roll“ mag in den 1950er Jahren begonnen haben, doch die Wurzeln seines musikalischen Ausdrucks und seines einzigartigen Stils liegen tief in den ärmlichen und kulturell reichen Erfahrungen seiner Kindheit in Tupelo.

    Die Geburt und Kindheit von Elvis Presley verkörpern also mehr als nur die Anfänge eines Musikers; sie erzählen die Geschichte eines Jungen, der aus der Not heraus eine unerschütterliche Leidenschaft für Musik entwickelte, die ihn letztlich dazu befähigte, Grenzen zu überschreiten und eine kulturelle Revolution anzuführen. Die Umstände seiner Geburt und die schwierigen Lebensbedingungen seiner Familie gaben Elvis einen tiefen emotionalen Antrieb, der ihn durch das Leben begleitete und der sich in seiner Musik widerspiegelte.