Schlagwort: Louisiana Hayride

  • James Burton

    James Burton

    James Edward Burton (* 21. August 1939 in Dubberly, Louisiana) ist ein US-amerikanischer Gitarrist und einer der einflussreichsten Musiker in der Geschichte des Rock ’n‘ Roll und der Country-Musik. Bekannt als „Master of the Telecaster“, spielte Burton eine entscheidende Rolle in der Entwicklung des Country-Rock und beeinflusste Generationen von Gitarristen. Im Laufe seiner Karriere arbeitete er mit zahlreichen prominenten Künstlern zusammen, darunter Elvis Presley, Ricky Nelson und Emmylou Harris.

    Frühes Leben und musikalische Einflüsse

    James Burton wurde in Dubberly geboren und wuchs in Shreveport, Louisiana, auf, einem Ort, der für seine musikalische Szene bekannt war. Schon in jungen Jahren zeigte er ein außergewöhnliches Interesse an der Musik. Burtons frühe Kindheit war geprägt von dem Wunsch, Schlagzeug zu spielen, und er trommelte oft auf improvisierten Instrumenten. Seine Eltern erkannten seine musikalische Begabung und kauften ihm seine erste Akustikgitarre. Schnell entwickelte sich Burton zum Autodidakten und perfektionierte sein Spiel, indem er Songs nach Gehör lernte und sich an den Klängen orientierte, die damals im Radio liefen.

    Als Vorbilder dienten ihm Gitarristen wie Chet Atkins und Chuck Berry sowie Bluesmusiker wie Elmore James und Bo Diddley. Diese Mischung aus Country und Blues prägte Burtons einzigartigen Stil. Seine schnelle Auffassungsgabe und sein Gespür für Rhythmus und Melodie machten ihn schnell zu einem begehrten Gitarristen in der Region. Bereits im Alter von 14 Jahren begann er, professionell zu spielen und begleitete verschiedene lokale Künstler bei Auftritten in Shreveport und Umgebung. Sein Talent fiel auf, und bald war er Mitglied der Hausband der Radioshow „Louisiana Hayride“, die als Sprungbrett für viele Künstler diente und aus dem Municipal Auditorium gesendet wurde. Hier spielte er mit Country-Größen wie David Houston, George Jones, Billy Walker und Johnny Horton zusammen.

    Aufstieg mit Ricky Nelson

    1957 nahm Burtons Karriere eine neue Wendung, als er vom Teenager-Idol Ricky Nelson für dessen Band engagiert wurde. Diese Zusammenarbeit sollte sich als äußerst erfolgreich erweisen und Burton in der Musikszene etablieren. Nelsons Musik war stark vom Rock ’n‘ Roll und Country beeinflusst, und Burtons charakteristischer Gitarrensound prägte viele der Hits dieser Ära. Die Songs „Hello Mary Lou“ und „Travelin‘ Man“ zeigen Burtons präzise, dynamische Gitarrenarbeit und machten ihn zu einem gefragten Musiker.

    Während dieser Zeit entwickelte Burton den sogenannten „chicken pickin’“-Stil, der durch schnelle, perkussive Töne und die Verwendung eines Plektrums sowie der Finger charakterisiert ist. Dieser Stil war neu und einzigartig und wurde bald zum Markenzeichen der Country- und Rockabilly-Musik. Ricky Nelsons Songs und Burtons Gitarrenarbeit beeinflussten eine ganze Generation von Gitarristen und Musikliebhabern.

    Burtons Zusammenarbeit mit Nelson brachte ihm auch den Zugang zur wachsenden Hollywood-Musikszene, und er wurde zunehmend als Session-Gitarrist für Film- und Fernsehproduktionen gebucht. Sein markanter Klang und seine Fähigkeit, schnell zu arbeiten, machten ihn in der Szene unverzichtbar. Burton blieb bis Mitte der 1960er Jahre ein fester Bestandteil von Nelsons Band, bevor er sich neuen musikalischen Herausforderungen zuwandte.

    James Burton und Ricky Nelson in der Sendung "The Adventures of Ozzie and Harriet" im Jahr 1952
    James Burton und Ricky Nelson in der Serie „The Adventures of Ozzie and Harriet“ im Jahr 1952

    Zusammenarbeit mit Elvis Presley: Die TCB-Band

    1969 erhielt Burton ein Angebot, das seine Karriere auf ein neues Level heben sollte: Elvis Presley lud ihn ein, die Leitung seiner neuen Begleitband zu übernehmen. Presley plante ein Comeback und wollte eine feste Band, die sowohl im Studio als auch bei seinen legendären Live-Auftritten auftreten konnte. Burton nahm das Angebot an und wurde Bandleader der TCB-Band (Taking Care of Business), einer Gruppe hochkarätiger Musiker, die Elvis bis zu seinem Tod im Jahr 1977 begleiteten.

    Burton und Presley entwickelten eine enge musikalische Beziehung. Elvis schätzte Burtons Spielweise so sehr, dass er ihn oft mit dem Satz „Play it, James!“ zu Gitarrensoli ermutigte. Burtons Gitarrenarbeit ist auf vielen der berühmtesten Elvis-Aufnahmen der späten 1960er und 1970er Jahre zu hören, darunter „Suspicious Minds“, „Burning Love“ und „Kentucky Rain“. Sein präzises, rhythmisches Spiel verlieh den Songs eine unverwechselbare Note und trug maßgeblich zum Erfolg von Elvis‘ Comeback bei.

    Mit der TCB-Band tourte Burton durch die Vereinigten Staaten und spielte in ausverkauften Arenen und großen Konzerthallen. Die Zusammenarbeit mit Presley verschaffte Burton internationalen Ruhm und festigte seinen Status als einer der besten Gitarristen seiner Generation.

    James Burton und Elvis Presley im International Hotel, Las Vegas im Jahr 1970
    James Burton und Elvis Presley im International Hotel, Las Vegas im Jahr 1970

    Arbeit als Session-Musiker und Zusammenarbeit mit anderen Künstlern

    Neben seiner Arbeit mit Ricky Nelson und Elvis Presley war James Burton ein gefragter Session-Gitarrist und arbeitete mit zahlreichen Größen der Musikszene zusammen. Sein Talent und seine Vielseitigkeit machten ihn zum idealen Partner für Studioaufnahmen, und er arbeitete unter anderem mit Künstlern wie Frank Sinatra, Dean Martin, Johnny Cash, Merle Haggard, Roy Orbison und Emmylou Harris zusammen.

    Ein herausragendes Beispiel dafür ist sein Gitarrensolo auf Dale Hawkins’ Hit Susie Q aus dem Jahr 1957. Ursprünglich hatte Burton das Stück als Instrumental komponiert, bevor Hawkins den Songtext dazu schrieb. Trotz seines maßgeblichen Beitrags erhielt Burton jedoch weder Anerkennung noch Tantiemen für Susie Q. Dennoch ging der Song in die Musikgeschichte ein und wurde später in die Liste der „500 Songs, die Rock and Roll prägten“ der Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Dies unterstreicht Burtons frühen Einfluss auf das Genre – auch wenn er offiziell nicht für seine Rolle gewürdigt wurde.

    In den 1970er Jahren schloss sich Burton der Hot Band von Emmylou Harris an, einer Gruppe talentierter Musiker, die Harris‘ einzigartigen Stil zwischen Country und Folk prägten. Burtons Spiel brachte einen besonderen Klang in die Musik von Harris, und seine Gitarrenarbeit auf Alben wie „Elite Hotel“ und „Luxury Liner“ ist bis heute hoch angesehen.

    James Burton arbeitete auch mit John Denver, dem bekannten amerikanischen Singer-Songwriter, und spielte auf mehreren seiner Alben. Später, in den 1980er Jahren, war Burton zudem auf Tournee mit dem britischen Musiker Elvis Costello, was die Vielseitigkeit seines Spiels und seine Anpassungsfähigkeit an verschiedene Musikstile unterstrich.

    Stil und technische Innovation: Der Meister der Telecaster

    James Burtons bevorzugtes Instrument ist die Fender Telecaster, die er zu einem seiner Markenzeichen gemacht hat. Die Telecaster ist bekannt für ihren klaren, scharfen Klang, der perfekt für Burtons perkussiven und schnellen „chicken pickin’“-Stil geeignet ist. Ein besonderes Merkmal seines Spiels ist das sogenannte „B-Bending“, bei dem der Gitarrist die Saiten zieht, um eine glattere Tonhöhe zu erzeugen.

    Burtons Spielstil zeichnet sich durch präzises Picking und den Einsatz von Hybrid-Picking-Techniken aus, bei denen Plektrum und Finger kombiniert werden. Diese Techniken ermöglichen ihm eine hohe Geschwindigkeit und Vielseitigkeit und haben viele Gitarristen beeinflusst. Burtons Techniken sind zu einem Standard im Country- und Rock-Bereich geworden, und sein Einfluss ist in der Musik zahlreicher Künstler hörbar.

    Neben der Telecaster verwendet Burton auch spezielle Gitarreneffekte und Verstärker, um seinen Sound zu kreieren. Im Laufe der Jahre arbeitete er mit verschiedenen Herstellern zusammen, um Instrumente und Geräte zu entwickeln, die seinen Spielstil unterstützen. Sein Signature-Modell der Fender Telecaster ist ein beliebtes Instrument für Gitarristen, die seinen Sound und Stil nachempfinden möchten.

    Späte Karriere von James Burton

    In den späteren Jahren seiner Karriere arbeitete James Burton mit Künstlern wie John Denver, Merle Haggard, Rodney Crowell und Emmylou Harris. 1986 begann er mit Elvis Costello an dessen Album King of America zu arbeiten und begleitete ihn in den nächsten zehn Jahren bei verschiedenen Projekten und Tourneen. 1988 trat Burton bei dem vielbeachteten Cinemax-Special Roy Orbison and Friends, A Black and White Night auf, das zu einem Meilenstein der Musikgeschichte wurde. Zwei Jahre später kehrte Burton endgültig in seine Heimatstadt Shreveport zurück.

    Zwischen 1998 und 2013 spielte Burton Lead-Gitarre bei Elvis: The Concert, einem Konzertformat, das ehemalige Mitglieder der TCB-Band und Elvis‘ langjährigen Orchesterleiter Joe Guercio vereinte und die Musik aus Elvis‘ Konzertjahren (1969–1977) lebendig hielt.

    Im Herbst 2004 nahm Burton das Album Matt Lucas-Back in the Saddle Again auf, das Rockabilly und Country vereinte und 2006 von Ten O Nine Records veröffentlicht wurde.

    2005 gründete Burton das jährliche James Burton International Guitar Festival in Shreveport, um Gelder für seine wohltätige Stiftung zu sammeln. Das Festival zieht bis heute bekannte Musiker und Musikliebhaber an und findet im Red River District von Shreveport statt.

    Für seine Verdienste um die Musik wurde Burton 2007 als Mitglied der L.A. Session-Gruppe The Wrecking Crew in die Musicians Hall of Fame and Museum in Nashville aufgenommen. 2008 lud Brad Paisley Burton ein, an seinem Album Play: The Guitar Album mitzuwirken. Burton spielte auf dem Instrumentalstück „Cluster Pluck“, zusammen mit weiteren Gitarrenlegenden wie Vince Gill, Steve Wariner, Redd Volkaert, Albert Lee und Brent Mason. Das Stück gewann 2009 bei den Grammy Awards den Preis für die „Beste Country-Instrumental-Darbietung“.

    Am 22. August 2009 wurde James Burton auf seinem eigenen James Burton International Guitar Festival in die Louisiana Music Hall of Fame aufgenommen.

    Am 15. Juli 2010 gab das Rolling Stone Magazine bekannt, dass Burton und Eric Clapton Gitarrenparts für den Song „You Can Have Her“ auf Jerry Lee Lewis’ Album Mean Old Man spielen würden. Burton unterstützte Lewis zudem beim Song „Swinging Doors“ auf demselben Album.

    2011 wurde Burton von Danny Fox, einem Moderator des Radiosenders KWKH, zu einem der „Five Living Legends of Shreveport“ ernannt.

    Am 9. Juni 2012 trat Burton in der Shreveport Municipal Auditorium bei einer Aufführung der Sendung A Prairie Home Companion von Garrison Keillor auf.

    2019 trat die TCB-Band zum ersten Mal seit 2014 wieder für eine neue Elvis-Konzertreihe auf, diesmal zusammen mit dem Royal Philharmonic Orchestra. Die Show kombinierte Elemente der früheren Presley/Philharmonic-Touren (2016-2018) und der TCB-Band-Touren (1997-2014).

    Im März 2020 wurde bekannt, dass Burton zusammen mit dem Produzenten T-Bone Burnett und Jerry Lee Lewis an einem neuen Gospel-Album arbeitete. Dies markierte Burtons Rückkehr ins Studio nach einem Schlaganfall. Bis 2023 war jedoch unklar, ob das Album fertiggestellt wurde, da keine Musik aus diesen Sessions veröffentlicht wurde. Lewis nahm später ein weiteres Gospel-Album mit seinem Cousin Jimmy Swaggart auf, das nicht mit dem Projekt von Burnett und Burton in Verbindung stand.

    2022 und Anfang 2023 musste Burton nach einer Covid-19-Infektion, einer Diagnose von Nierenkrebs und einem gebrochenen Hüftknochen pausieren. Im Juni 2023 führte er eine Gruppe von Gastmusikern im London Palladium bei dem Konzert „James Burton & Friends: One Night Only“ an. Zu den Gästen gehörten Sir Brian May von Queen, Albert Lee, Van Morrison, Jeff „Skunk“ Baxter, Ronnie Wood und Elvis Costello. Im September 2023 trug Burton Aufnahmen zum neuen Album Son of the Mountains von Brad Paisley bei.

    Im Januar 2024 nahm Burton am Tournament of Roses Parade in Pasadena, Kalifornien, teil und war auf einem Louisiana-Motivwagen vertreten. Ebenfalls 2024 wurde er in die Country Music Hall of Fame aufgenommen – eine wohlverdiente Ehrung für sein lebenslanges musikalisches Vermächtnis.

    Auszeichnungen und Anerkennung

    James Burton wurde für seine Beiträge zur Musik vielfach ausgezeichnet. Im Jahr 2001 wurde er in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen – eine Ehrung, die ihm als einem der Pioniere der Rock- und Country-Musik zuteilwurde. Er ist auch Mitglied der Rockabilly Hall of Fame und der Musicians Hall of Fame and Museum, was seine Bedeutung als Musiker unterstreicht. Im Jahr 2024 wurde er zudem in die Country Music Hall of Fame aufgenommen, was seinen langjährigen Einfluss auf die Country-Musik ehrt.

    Sein Einfluss auf die Gitarrenmusik wurde von vielen prominenten Musikern und Gitarristen gewürdigt. Namen wie Keith Richards, Eric Clapton, Jeff Beck und Brad Paisley haben Burton als Inspiration und Vorbild genannt.

    Persönliches und wohltätiges Engagement

    Neben seiner Musikkarriere engagiert sich James Burton auch wohltätig. Mit der Gründung der James Burton Foundation setzt er sich für die musikalische Bildung von Kindern ein. Die Stiftung spendet Gitarren an Schulen und Krankenhäuser und unterstützt Programme, die Kindern und Jugendlichen den Zugang zur Musik ermöglichen. Burton tritt häufig auf Benefizveranstaltungen auf und engagiert sich aktiv für die Förderung der musikalischen Ausbildung junger Menschen.

    Vermächtnis

    James Burton hat die Musiklandschaft nachhaltig geprägt und ist eine wahre Legende der Gitarrenmusik. Sein unverwechselbarer Stil und seine Vielseitigkeit machten ihn zu einem der einflussreichsten Gitarristen des 20. Jahrhunderts. Seine Arbeit mit einigen der größten Namen der Musikgeschichte und sein Einfluss auf Generationen von Gitarristen festigten seinen Ruf als „Master of the Telecaster“.

    Bis heute bleibt Burton eine Inspiration für junge Gitarristen weltweit. Seine Techniken, seine Leidenschaft und sein Engagement für die Musik werden weiterleben und seine Bedeutung in der Geschichte des Rock ’n‘ Roll und der Country-Musik für immer festigen.

    Video: James Burton über die Zusammenarbeit mit Elvis

    Fazit: Lebende Legende an der Gitarre

    James Burton ist zweifellos eine der prägendsten Figuren in der Geschichte der Rock- und Country-Musik. Mit seinem unverwechselbaren Stil, geprägt durch schnelles Picking und den ikonischen „chicken pickin’“-Sound, hat er die E-Gitarre revolutioniert und Generationen von Musikern inspiriert. Seine Zusammenarbeit mit Legenden wie Ricky Nelson, Elvis Presley und Emmylou Harris hat ihm weltweite Anerkennung eingebracht. Neben seiner beeindruckenden Karriere engagiert sich Burton mit seiner Stiftung für musikalische Bildung, um auch zukünftigen Generationen den Zugang zur Musik zu ermöglichen.

  • Municipal Auditorium, Shreveport

    Municipal Auditorium, Shreveport

    Das Shreveport Municipal Auditorium (kurz Municipal Auditorium), eine markante historische Veranstaltungs- und Versammlungsstätte in Shreveport, Louisiana, ist ein Zeugnis sowohl der Architekturgeschichte als auch der kulturellen Bedeutung der Stadt. Dieses Art-Deco-Gebäude befindet sich in der 705 Elvis Presley Boulevard und wurde zwischen 1926 und 1929 unter der Ägide des damaligen Bürgermeisters Lee Emmett Thomas als Denkmal für die Soldaten des Ersten Weltkriegs errichtet.

    Der Bau dieses Monumentalbaus, der sowohl architektonisch als auch historisch bedeutend ist, stellt eine Schnittstelle zwischen der Stadtgeschichte und der nationalen Musikgeschichte dar, da das Auditorium eine zentrale Rolle in der Entstehung des amerikanischen Country- und Rockabilly-Genres spielte. Besonders bekannt ist das Gebäude als Heimat des legendären Louisiana Hayride, eines einflussreichen Radiosendungsprogramms, das zwischen 1948 und 1960 einige der bedeutendsten Musiker des 20. Jahrhunderts hervorbrachte, darunter Elvis Presley, James Burton, Hank Williams, Johnny Cash und Johnny Horton.

    Fläche: 8.094 m²
    Baustil: Art déco
    National Register of Historic Places (NRHP): seit 28. Mai 1991

    Historische Bedeutung des Municipal Auditorium

    Das Municipal Auditorium wurde 1991 in das National Register of Historic Places aufgenommen, und am 6. Oktober 2008 erhielt es den Status eines National Historic Landmarks, eine der höchsten Auszeichnungen in den USA für den historischen Wert eines Gebäudes. Diese Anerkennung erfolgte nicht nur aufgrund der architektonischen Eleganz des Gebäudes, sondern auch wegen seiner tiefen Verankerung in der Musikgeschichte der USA. Es hat im Laufe der Jahre zahlreiche Ereignisse beherbergt, die den kulturellen und sozialen Wandel Amerikas widerspiegeln. Als Teil des Shreveport Commercial Historic District seit 1997 ist das Auditorium zudem ein integraler Bestandteil der Bewahrung der kommerziellen Geschichte der Stadt.

    Architektonisches Design und Bau

    Das Municipal Auditorium in Shreveport ist ein Paradebeispiel für die Art Deco-Architektur, einen Stil, der in den 1920er und 1930er Jahren weltweit beliebt war. Art Deco ist bekannt für seine betonte Geometrie, kräftige Linien und eine starke Betonung von Symmetrie und Ornamentik. Dieser Stil repräsentiert eine Ära des Optimismus und Fortschritts, die das frühe 20. Jahrhundert prägte, und dies spiegelt sich auch in der Gestaltung dieses Gebäudes wider.

    Shreveport Municipal Auditorium
    Frontansicht des Municipal-Auditoriums in Shreveport in typischer Art Deco-Architektur

    Entworfen wurde das Auditorium von den Architekten Samuel G. Wiener Sr. und Seymour Van Os, die beide Teil des Architekturbüros Jones, Roessle, Olschner & Wiener aus Shreveport waren. Der Bau wurde von der Ashton Glassell Company durchgeführt, ebenfalls ein in Shreveport ansässiges Unternehmen. Gemeinsam schufen sie ein Gebäude, das nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch ansprechend ist und die Atmosphäre von Modernität und Erhabenheit vermittelt, die die Art-Deco-Bewegung so charakteristisch macht.

    Das Municipal Auditorium verfügt über eine markante Fassade, die durch kräftige geometrische Muster und symmetrische Designs hervorgehoben wird. Der Innenraum des Gebäudes ist ebenfalls bemerkenswert; er umfasst eine große Bühne und eine Sitzplatzkapazität von 3.200, was es zu einem der größten Veranstaltungsorte in der Region macht. Die Kombination aus akustischer Exzellenz und großzügigem Platzangebot machte das Auditorium zu einem idealen Veranstaltungsort für Konzerte, Theatervorstellungen, Boxkämpfe und andere kulturelle Ereignisse.

    Louisiana Hayride-Ära: Ein Kapitel in der Musikgeschichte

    Das Municipal Auditorium ist vielleicht am bekanntesten für seine Rolle als Gastgeber der Louisiana Hayride, einer wöchentlichen Radiosendung, die von Frank Page moderiert wurde. Die Show, die im Jahr 1948 begann und bis 1960 lief, war ein Sprungbrett für einige der größten Stars in der amerikanischen Country- und Rockabilly-Musikszene.

    Während dieser Jahre wurden in der Show legendäre Auftritte von Künstlern wie Hank Williams, Slim Whitman, Jim Reeves, Johnny Cash, Johnny Horton, James Burton und einem damals noch wenig bekannten Elvis Presley geboten. Tatsächlich wird oft gesagt, dass Elvis Presley seine Karriere im Municipal Auditorium begann, als er 1954 hier seine ersten großen Auftritte hatte. Seine Auftritte bei der Louisiana Hayride gelten als entscheidender Moment in seiner Karriere, bevor er ein internationaler Superstar wurde.

    Die Louisiana Hayride selbst wurde manchmal als „Cradle of the Stars“ bezeichnet, da sie vielen jungen Künstlern die Möglichkeit bot, sich einem großen Publikum zu präsentieren, bevor sie ihren Durchbruch schafften. Die Bedeutung dieser Sendung für die Entwicklung der amerikanischen Musiklandschaft kann kaum überschätzt werden. Viele der Künstler, die auf der Bühne des Municipal Auditoriums auftraten, entwickelten sich zu Ikonen der Musikgeschichte. Die Radioübertragungen der Louisiana Hayride wurden nicht nur in der Region gehört, sondern erreichten auch Zuhörer in anderen Teilen des Landes und trugen dazu bei, das Auditorium in Shreveport als eine Stätte von nationaler Bedeutung zu etablieren.

    Verbindung zu Elvis Presley und dem Rock ’n‘ Roll

    Die Verbindung des Municipal Auditoriums in Shreveport zu Elvis Presley ist vielleicht eines der am meisten gefeierten Elemente seiner Geschichte. Elvis‘ Auftritt auf der Bühne des Auditoriums im Jahr 1954 markierte den Beginn seiner unglaublichen Karriere und ist ein Schlüsselmoment in der Geschichte des Rock and Roll. Für viele Fans ist ein Besuch des Auditoriums eine Art Pilgerfahrt zu einem Ort, an dem die Musikwelt für immer verändert wurde.

    Elvis Municipal Auditorium Shreveport
    Elvis auf der Bühne der Louisiana Hayride im Municipal Auditorium, Shreveport

    Elvis trat im Rahmen der Louisiana Hayride Show mehrmals im Municipal Auditorium auf und entwickelte sich schnell zu einem der beliebtesten Künstler der Sendung. Obwohl er anfangs auf einige Skepsis stieß, insbesondere wegen seines innovativen und damals als provokativ empfundenen Musikstils und Bühnenpräsenz, eroberte er bald die Herzen des Publikums. Elvis‘ Zeit bei der Louisiana Hayride wird oft als entscheidend für den Übergang des Rockabilly in den Mainstream-Rock’n’Roll angesehen. Der oft zitierte Satz „Elvis has left the building“, der häufig in den 1970ger Jahren verwendet wurde, um das Ende seiner Shows zu signalisieren, wurde bei einem seiner Auftritte im Auditorium druch den Produzenten Horace Logan geprägt und bleibt bis heute ein Symbol für seinen Aufstieg zur Ikone.

    Heute wird das Auditorium häufig für Veranstaltungen genutzt, die an Elvis‘ Erbe erinnern, darunter jährliche Elvis-Feierlichkeiten, Konzerte und Ausstellungen. Diese Veranstaltungen ziehen Fans aus der ganzen Welt an, die die Atmosphäre und die Geschichte dieses ikonischen Ortes erleben wollen.

    James Burton und das Municipal Auditorium

    Während Namen wie Elvis Presley und Hank Williams oft mit dieser historischen Stätte in Verbindung gebracht werden, spielte auch ein anderer Musiker eine entscheidende Rolle in der Verknüpfung von Shreveport mit der Entwicklung der Country-, Rockabilly- und Rockmusik: James Burton.

    James Burton, geboren am 21. August 1939 in Dubberly, Louisiana, nur etwa 40 Kilometer von Shreveport entfernt, ist einer der einflussreichsten Gitarristen in der Geschichte der amerikanischen Popularmusik. Seine musikalische Reise begann schon in jungen Jahren, und das Municipal Auditorium in Shreveport war eine wichtige Station auf seinem Weg zum Erfolg.

    James Burtons musikalischer Aufstieg

    Burton wuchs in einer Zeit auf, in der Shreveport ein Zentrum für Live-Musik war, insbesondere durch die berühmte Radioshow Louisiana Hayride, die von 1948 bis 1960 im Shreveport Auditorium stattfand. Diese Show wurde zu einem entscheidenden Sprungbrett für aufstrebende Musiker und bot einem jungen James Burton die Möglichkeit, sein Talent einem breiteren Publikum zu präsentieren.

    Burton begann als Teenager, in lokalen Bands zu spielen, und sein außergewöhnliches Talent an der Gitarre machte ihn schnell bekannt. Mit nur 14 Jahren wurde er bereits als begleitender Gitarrist bei der Louisiana Hayride tätig, wo er für einige der größten Stars der Zeit spielte. Sein präzises, aber gefühlvolles Gitarrenspiel passte perfekt zur aufkeimenden Country- und Rockabilly-Musik, die zu dieser Zeit populär wurde.

    Rolle des Municipal Auditoriums in Burtons Karriere

    Das Shreveport Municipal Auditorium war nicht nur ein Ort, an dem Burton seine frühen musikalischen Fähigkeiten entwickelte, sondern auch ein Schmelztiegel für verschiedene Musikstile. In den 1950er Jahren, als Burton regelmäßig bei der Louisiana Hayride auftrat, trafen hier Country, Blues, Gospel und Rockabilly aufeinander, und Burton war mittendrin. Diese vielseitige musikalische Umgebung prägte seinen einzigartigen Stil, der später als charakteristischer „Telecaster-Twang“ bekannt wurde.

    Seine Zusammenarbeit mit den Größen der Country-Musik wie Slim Whitman und Johnny Horton, die ebenfalls auf der Bühne des Auditoriums standen, half ihm, seine Fähigkeiten weiter auszubauen und seinen Ruf als einer der besten Gitarristen der Branche zu festigen. Die regelmäßigen Auftritte bei der Louisiana Hayride gaben ihm nicht nur Erfahrung, sondern auch eine Plattform, um von prominenten Musikern entdeckt zu werden. Heute wird Burtons Vermächtnis durch das James Burton International Guitar Festival in Shreveport gefeiert, das jährlich Tausende von Gitarrenfans und Musikern anzieht.

    Zusammenarbeit mit Elvis Presley

    Ein besonders prägender Moment in Burtons Karriere war seine spätere Zusammenarbeit mit Elvis Presley, der ebenfalls seine Anfänge im Shreveport Municipal Memorial Auditorium hatte. Während Elvis seine Karriere in den frühen 1950er Jahren mit Auftritten bei der Louisiana Hayride startete, kreuzten sich seine Wege mit James Burton einige Jahre später. 1969 wurde Burton gebeten, Presleys neue Begleitband zu leiten, die TCB-Band (Taking Care of Business). Diese Zusammenarbeit erwies sich als ein Meilenstein in Burtons Karriere und dauerte bis zum Tod von Presley im Jahr 1977.

    Während dieser Zeit war Burton maßgeblich an der Neuinterpretation von Presleys Musik beteiligt. Mit seiner prägnanten Gitarrenarbeit trug er dazu bei, den ikonischen Sound von Elvis‘ späten Auftritten zu formen. Viele der Konzerte, bei denen Burton Presley begleitete, fanden in großen Hallen statt, doch die historische Bedeutung des Shreveport Municipal Memorial Auditoriums blieb für beide Künstler stets präsent. Es war der Ort, an dem sie ihre Karriere begonnen hatten und an dem sie den Grundstein für ihre spätere weltweite Berühmtheit gelegt hatten.

    Zur Würdigung des Einflusses von Elvis Presley und James Burton auf das Auditorium in Shreveport wurden im Eingangsbereich Statuen der Ausnahmemusiker errichtet.

    Shreveport Municipal Auditorium Statue Elvis Presley, James Burton
    Statuen von Elvis Presley und James Burton am Eingang des Municipal Auditorium, errichtet zu Ehren ihres prägenden Einflusses auf die Musikgeschichte und ihre legendären Auftritte an diesem historischen Ort

    Stage of Stars Museum und moderne Nutzung

    Im Inneren des Municipal Auditoriums befindet sich heute das Stage of Stars Museum, das die reiche musikalische Geschichte des Veranstaltungsorts und der Louisiana Hayride bewahrt. Besucher können sich hier über die Karrieren der Musiker informieren, die das Auditorium im Laufe der Jahre geprägt haben. Das Museum enthält Erinnerungsstücke, Fotografien und Aufzeichnungen, die einen umfassenden Überblick über die legendären Auftritte geben, die in dieser Halle stattfanden.

    Der große Saal des Municipal Auditoriums, der Platz für 3.200 Personen bietet, wird auch heute noch für eine Vielzahl von Veranstaltungen genutzt, darunter Konzerte, Familienvorstellungen, Broadway-Stücke, Boxveranstaltungen und andere besondere Anlässe. Der Veranstaltungsort ist ein beliebter Ort sowohl für lokale als auch nationale Künstler und zieht nach wie vor ein vielfältiges Publikum an. Insbesondere die musikalische Tradition des Auditoriums wird weiterhin lebendig gehalten, indem es regelmäßig für Konzerte und Musikfestivals genutzt wird.

    Renovierungen und Modernisierungen

    In den Jahren von 1994 bis 2004 wurde das Municipal Auditorium einer umfassenden Renovierung unterzogen, um das historische Gebäude für zukünftige Generationen zu bewahren und gleichzeitig modernen Anforderungen gerecht zu werden. Diese Renovierungen umfassten die Installation einer Klimaanlage, die Renovierung der sanitären Einrichtungen sowie den Einbau von Rampen und eines Aufzugs, um das Gebäude barrierefrei zu gestalten.

    Diese Modernisierungen waren notwendig, um den Komfort und die Zugänglichkeit des Auditoriums zu verbessern, ohne dabei den historischen Charakter und die architektonische Integrität des Gebäudes zu beeinträchtigen. Die sorgfältige Balance zwischen Bewahrung und Modernisierung ermöglichte es, das Shreveport Auditorium weiterhin als Veranstaltungsort von nationaler Bedeutung zu nutzen.

    Kultureller Einfluss und Erbe

    Das Municipal Auditorium ist nicht nur ein historisches Gebäude, sondern auch ein Symbol für den kulturellen Reichtum der Stadt Shreveport und die Beiträge, die sie zur amerikanischen Musikgeschichte geleistet hat. Die Musikszene, die sich um die Louisiana Hayride entwickelte, hatte weitreichende Auswirkungen auf die Populärkultur und inspirierte Generationen von Musikern. Viele der Künstler, die in diesem Auditorium auftraten, gingen weit über die Grenzen von Shreveport hinaus und hinterließen einen unauslöschlichen Eindruck in der Welt der Musik.

    Elvis Presleys frühe Auftritte im Municipal Auditorium markieren den Beginn seiner außergewöhnlichen Karriere, die ihn zu einem der größten Entertainer des 20. Jahrhunderts machte. Ähnlich war der Einfluss von Hank Williams und anderen Louisiana Hayride-Stars prägend für die Entwicklung der amerikanischen Country- und Rockabilly-Musik. Die Tatsache, dass das Auditorium diese legendären Künstler beherbergte, verleiht dem Gebäude eine historische Bedeutung, die weit über die Stadtgrenzen von Shreveport hinausgeht.

    Fazit: Geschichtsträchtiges Gebäude

    Das Municipal Auditorium ist mehr als nur ein Gebäude – es ist ein lebendiges Stück amerikanischer Geschichte. Seine Art-Deco-Architektur erinnert an eine Ära des Fortschritts und Optimismus, während seine Rolle als Gastgeber der Louisiana Hayride es zu einem kulturellen Leuchtturm in der Musikgeschichte macht. Künstler wie Elvis Presley, Johnny Cash und Hank Williams machten in diesem Gebäude ihre ersten Schritte auf dem Weg zu weltweitem Ruhm, und auch heute noch dient es als Bühne für aufstrebende Künstler und etablierte Stars gleichermaßen.

    Durch die Kombination von historischer Architektur, kulturellem Erbe und modernen Nutzungsmöglichkeiten bleibt das Shreveport Municipal Memorial Auditorium ein unverzichtbarer Bestandteil der Identität von Shreveport und ein wichtiges Kapitel der amerikanischen Musik- und Kulturgeschichte.

    Adresse und Standort

    Shreveport Municipal Auditorium
    705 Elvis Presley Boulevard (früher Grand Avenue), Shreveport, LA, USA
    Telefon: +1 (318) 841-4195
    Webseite: shreveportmunicipalauditorium.com

  • Elvis Presley bei der Louisiana Hayride

    Elvis Presley bei der Louisiana Hayride

    Die Louisiana Hayride war eine der bedeutendsten Radioshows der 1950er Jahre, die zahlreiche junge Künstler auf ihrem Weg zum Ruhm begleitete. Einer dieser aufstrebenden Talente war der damals 19-jährige Elvis Presley, der mit seiner einzigartigen Mischung aus Rock ’n‘ Roll, Country und Blues das Publikum begeisterte und die Musiklandschaft der USA für immer verändern sollte. Am 16. Oktober 1954 trat Elvis zum ersten Mal in der Louisiana Hayride auf, und dieser Auftritt markierte den Beginn seiner steilen Karriere. Von diesem Moment an war der „King of Rock ’n‘ Roll“ ein regelmäßiger Gast auf der Bühne des Municipal Auditoriums in Shreveport, Louisiana.

    Collage - Louisiana Hayride Elvis

    Louisiana Hayride: Ein Sprungbrett für den Erfolg

    Die Louisiana Hayride war in den 1950er-Jahren nach der Grand Ole Opry in Nashville die zweitwichtigste Country-Radiosendung in den USA. Die wöchentliche Show wurde vom Radiosender KWKH übertragen und erreichte bis zu 28 Staaten. Sie fand im 3.800 Sitzplätze starken Municipal Auditorium in Shreveport am Red River statt und war eine dreistündige Live-Veranstaltung, die Samstagabends auf Sendung ging. Die Louisiana Hayride bot nicht nur etablierten Country-Künstlern eine Plattform, sondern war auch ein Sprungbrett für neue Talente. So hatte sie entscheidenden Einfluss auf die Karrieren zahlreicher Musiker, darunter Hank Williams, Johnny Cash und eben auch Elvis Presley.

    Nachdem Elvis bei einem Auftritt in der Grand Ole Opry in Nashville nicht den erhofften Erfolg erzielen konnte, entschied sich sein damaliger Manager Sam Phillips, den nächsten Schritt zu wagen. Phillips, der Gründer von Sun Records und der Entdecker von Elvis, setzte alles daran, Elvis einen Platz bei der Louisiana Hayride zu sichern. Er nahm Kontakt mit Tillman Franks auf, einem Talentscout und Bassisten der Louisiana Hayride Show, der ihm schließlich an Pappy Covington, einen weiteren Talentsucher, verwies. Beide glaubten fest an das Potenzial des jungen Sängers. Schließlich hörte sich der Produzent der Louisiana Hayride, Horace Logan, Elvis‘ Aufnahmen an und entschied, ihm eine Chance zu geben. Am 16. Oktober 1954 war es soweit: Elvis Presley war fest für die Show gebucht.

    Horace Logan - KWKH-Maskottchen: Cosmo Hacienda
    Produzent Horace Logan mit dem KWKH-Maskottchen Cosmo Hacienda

    Der Aufstieg beginnt

    Am Freitag, dem 15. Oktober 1954, machten sich Elvis mit Gitarrist Scotty Moore, Bassist Bill Black und Sam Phillips auf den Weg nach Shreveport. Die Reise war lang, und nach einer durchfahrenen Nacht erreichten sie ihr Ziel erst am nächsten Morgen. Im Captain Shreve Hotel eingecheckt, blieb wenig Zeit zum Ausruhen, denn die Anspannung und Vorfreude auf den großen Auftritt wuchsen.

    Elvis, der für seine Liebe zum perfekten Hairstyling bekannt war, ließ seine Begleiter oft warten. Doch bevor es auf die Bühne ging, besuchten die Musiker wichtige Kontakte in der Stadt. Einer davon war der lokale Radio-DJ Tommie Cutrer, der nach einem schweren Autounfall ein Bein verloren hatte und als großer Elvis-Fan bekannt war. Er gab dem jungen Sänger wertvolle Tipps für den bevorstehenden Auftritt.

    Ein weiteres wichtiges Treffen fand mit Pappy Covington statt, der einige Details für den Auftritt bei der Louisiana Hayride klärte. Schließlich traf die Gruppe am Nachmittag vor dem Municipal Auditorium ein, wo sie von Tillman Franks und Horace Logan begrüßt wurden. Elvis und seine Band erfuhren, dass sie gleich im ersten Teil der Show auftreten würden, im Segment „Lucky Strike Guest Time“.

    Der erste Auftritt: Ein Moment der Nervosität und des Triumphs

    Der große Moment war gekommen, doch Elvis war sichtlich nervös. Sam Phillips musste ihn beruhigen und ihm Mut zusprechen, indem er ihm klarmachte, dass der Erfolg seiner Karriere von diesem Auftritt abhängen könnte. Nachdem eine kurze Werbung für Lucky Strike Zigaretten abgespielt wurde, kündigte der Moderator Frank Page Elvis mit den legendären Worten an:

    Just a few weeks ago, a young man from Memphis, Tennessee recorded a song on the Sun label, and in just a matter of weeks, that record has skyrocketed right up the charts. He’s only 19 years old; he has a new distinctive style. Elvis Presley! Would you give him a warm hand?

    Frank Page

    Elvis betrat die Bühne der Louisiana Hayride zusammen mit Scotty Moore und Bill Black. Sie begannen ihren Auftritt mit dem Song „That’s All Right“, gefolgt von „Blue Moon of Kentucky“. Diese beiden Titel, die Elvis bereits bei Sun Records aufgenommen hatte, begeisterten das Publikum und legten den Grundstein für seine aufkommende Popularität.

    Kontakt zu D.J. Fontana

    Elvis Presley lernte seinen zukünftigen Schlagzeuger D.J. Fontana während seiner Zeit bei der Louisiana Hayride kennen. Fontana, ein erfahrener Musiker, spielte damals regelmäßig für die Show und war der Haus-Schlagzeuger der Hayride-Band. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Elvis in seinen Auftritten nur mit Scotty Moore an der Gitarre und Bill Black am Bass gearbeitet – seiner „Blue Moon Boys“ Band. Der kraftvolle Rockabilly-Stil, den sie pflegten, lebte von ihrer minimalistischen Besetzung, doch als der Sound von Elvis immer rockiger wurde, erkannten sie schnell, dass eine rhythmische Verstärkung durch ein Schlagzeug eine sinnvolle Ergänzung wäre.

    D.J. Fontana hatte bereits eine solide Karriere als Schlagzeuger hinter sich und war bekannt für seinen präzisen, aber zurückhaltenden Spielstil, der gut zu Elvis‘ Mischung aus Country, Blues und Rock ’n‘ Roll passte. Als die Zusammenarbeit begann, entwickelte sich eine harmonische Dynamik zwischen den Musikern. Fontana brachte mit seinem Schlagzeugspiel zusätzliche Tiefe und Struktur in die Arrangements von Elvis’ Live-Auftritten.

    Ihre Verbindung war so stark, dass Fontana schnell zu einem festen Bestandteil von Elvis’ Band wurde und ihn auch bei vielen seiner späteren Studioaufnahmen und Tourneen begleitete. Diese Zusammenarbeit dauerte über 14 Jahre, bis Fontana 1969 offiziell die Band verließ. Seine prägnanten Rhythmen wurden zu einem unverwechselbaren Teil von Elvis‘ Sound.

    Elvis während der Louisiana Hayride am 15. Dezember 1956
    Elvis während der Louisiana Hayride am 15. Dezember 1956

    Kontinuierlicher Erfolg bei der Hayride

    Im Jahr 1955 trat Elvis fast jeden Samstag bei der Louisiana Hayride auf. Während bei seinem ersten Auftritt noch vor allem erwachsene Paare im Publikum waren, änderte sich dies im Laufe der Zeit. Die Fans wurden jünger, die Teenager begannen, in Scharen zu seinen Auftritten zu kommen, und es war nicht ungewöhnlich, dass die Schreie der jungen Zuschauer die Musik übertönten. Elvis‘ energiegeladene Performances, seine außergewöhnliche Bühnenpräsenz und sein unverkennbarer Stil, der Rock ’n‘ Roll mit Country und Blues vermischte, trafen den Nerv der Zeit.

    Im Laufe seiner Zeit bei der Louisiana Hayride hatte Elvis auch einige interessante Nebenprojekte. So nahm er am 6. November 1954 einen Werbejingle für die Firma Southern Made Doughnuts auf, der ihm in Erinnerung bleiben sollte. „You can get ‚em piping hot after four PM, you can get ‚em piping hot. Southern Made Doughnuts hit the spot, you can get ‚em piping hot after four PM.“ Dies war das einzige Mal, dass der „King of Rock ’n‘ Roll“ ein Produkt bewarb.

    Abschied von der Hayride und der Beginn einer Legende

    Am 15. Dezember 1956 gab Elvis seinen letzten Auftritt bei der Louisiana Hayride. Das Publikum war so überwältigt von seiner Performance, dass es kaum glauben konnte, dass er die Bühne bereits verlassen hatte. Moderator Horace Logan musste schließlich einschreiten und sprach den später weltberühmten Satz: „Elvis has left the building.“ Dieser Satz wurde in den folgenden Jahrzehnten zu einer festen Redewendung bei den Elvis Konzerten.

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    Nach Elvis‘ Abschied sanken die Zuschauerzahlen der Louisiana Hayride kontinuierlich. Die Show, die so viele Stars hervorgebracht hatte, erlebte ihren Niedergang und wurde schließlich 1969 eingestellt. Obwohl es in den 1970er- und 1980er-Jahren einige Versuche gab, die Show wiederzubeleben, konnte sie nie an ihre früheren Erfolge anknüpfen.

    Heute gibt es Pläne, das Municipal Auditorium zu restaurieren und die Louisiana Hayride zurückzubringen. Doch unabhängig davon bleibt die Zeit von 1954 bis 1956 eine der wichtigsten Epochen in der Geschichte der amerikanischen Musik – und sie markiert den Moment, als Elvis Presley, der junge Mann aus Memphis, Tennessee, die Welt eroberte.

    Alle Auftritte von Elvis Presley bei der Louisiana Hayride

    Die nachfolgende Liste berücksichtigt alle Auftritte von Elvis Presley bei der legendären Louisiana Hayride Show, die zwischen 1954 und 1956 stattfanden. Diese Auftritte markierten den Beginn seiner Karriere und trugen maßgeblich zu seinem Aufstieg als King of Rock ’n‘ Roll bei.“

    • 16.10.1954 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Songs: That’s All Right, Blue Moon Of Kentucky
    • 23.10.1954 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
    • 06.11.1954 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Songs: I’m Gonna Sit Right Down And Cry, Fool, Fool, Fool, Blue Moon Of Kentucky, Sittin‘ On Top Of The World, Jingle („Southern Maid Doughnuts“)
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 13.11.1954 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Songs: That’s All Right, Blue Moon Of Kentucky, Fool, Fool, Fool, Just Because
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 20.11.1954 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Songs: Fool, Fool, Fool, Just Because, That’s All Right, Blue Moon Of Kentucky
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 04.12.1954 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 11.12.1954 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 18.12.1954 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Songs: That’s All Right, Blue Moon Of Kentucky, Hearts Of Stone, Shake, Rattle And Roll
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 08.01.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Songs: That’s All Right, Hearts Of Stone, Blue Moon Of Kentucky, Fool, Fool, Fool
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 15.01.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Songs: Hearts Of Stone, That’s All Right, Tweedlee Dee
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 22.01.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Songs: Money Honey, I Don’t Care If The Sun Don’t Shine, Blue Moon Of Kentucky, That’s All Right
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 29.01.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 05.02.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Songs: Tweedlee Dee, That’s All Right, Blue Moon Of Kentucky, Money Honey
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 19.02.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 05.03.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Songs: Tweedlee Dee, Money Honey, Shake, Rattle And Roll, Little Mama
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 12.03.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 26.03.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 02.04.1955 – City Auditorium, Houston, Texas (Remote broadcast)
      Songs: Little Mama, That’s All Right, You’re A Heartbreaker, Shake, Rattle And Roll
    • 09.04.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Songs: That’s All Right, I Got A Woman, Blue Moon Of Kentucky
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 23.04.1955 – Heart O‘ Texas Coliseum, Waco, Texas (Remote broadcast)
    • 30.04.1955 – High School Gymnasium, Gladewater, Texas (Remote broadcast)
      Songs: Tweedlee Dee
    • 21.05.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 04.06.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 11.06.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 25.06.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 02.07.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Songs: I’m Left You’re Right She’s Gone
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 16.07.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Songs: I’m Left You’re Right She’s Gone
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 13.08.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 20.08.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Songs: Baby Let’s Play House, Maybellene, That’s All Right
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 27.08.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 10.09.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 24.09.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 01.10.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 08.10.1955 – City Auditorium, Houston, Texas (Remote broadcast)
    • 29.10.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 05.11.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 12.11.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 19.11.1955 – High School, Gladewater, Texas (Live broadcast)
      Songs: Baby Let’s Play House, That’s All Right, Rock Around the Clock
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 26.11.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 10.12.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 17.12.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Songs: Sixteen Tons, Tutti Frutti, Only You
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 31.12.1955 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 07.01.1956 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
    • 14.01.1956 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 21.01.1956 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
    • 25.02.1956 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Songs: Heartbreak Hotel
      Zeit: 20:00 Uhr
    • 03.03.1956 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
    • 10.03.1956 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
      Songs: Gemeinsamer Auftritt mit Johnny Cash
    • 31.03.1956 – Municipal Auditorium, Shreveport, Louisiana
    • 15.12.1956 – Hirsch Youth Center, Louisiana Fairgrounds, Shreveport, Louisiana (Letzter Hayride Auftritt)
      Songs: Heartbreak Hotel, Long Tall Sally, I Was the One, Love Me Tender, Don’t Be Cruel, Love Me, I Got a Woman, When My Blue Moon Turns To Gold Again, Paralyzed, Hound Dog
      Zeit: 20:00 Uhr