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  • Elvis Presley im Stax-Studio 1973

    Elvis Presley im Stax-Studio 1973

    Im Juli 1973 trafen sich zwei der größten musikalischen Legenden von Memphis: Elvis Presley und das Stax-Studio. Elvis war auf der Suche nach einem Neuanfang und entschied sich, in der Stadt, die seine Karriere begründet hatte, neue Musik aufzunehmen. Das Stax-Studio, bekannt für seinen unverwechselbaren Soul-Sound und Künstler wie Isaac Hayes und Otis Redding, war zu dieser Zeit ein leuchtendes Zentrum der Musikszene. Für Elvis war dies eine Gelegenheit, seine musikalische Freiheit zu erkunden, auch wenn sein Leben von persönlichen Herausforderungen geprägt war – allen voran die Trennung von seiner Frau Priscilla.

    Die Stax-Sessions boten die Möglichkeit, Elvis mit den führenden Musikern der Stadt zusammenzubringen. Doch die Aufnahmen waren eine gemischte Erfahrung: Der King of Rock ’n‘ Roll rang mit seinen Emotionen und hatte Schwierigkeiten, die richtige musikalische Stimmung zu finden. Dennoch gelang es ihm, in den späteren Sessions im Dezember 1973 einen Funken seiner alten Stärke wiederzuentdecken. Diese Aufnahmen gelten heute als letztes großes Aufbäumen eines Mannes, dessen musikalisches Erbe unvergessen bleibt.

    Ein Wendepunkt in Elvis‘ Karriere und Leben

    Im Jahr 1973 befand sich Elvis an einem Scheideweg – sowohl in beruflicher als auch in persönlicher Hinsicht. Sein langjähriger Manager Colonel Tom Parker hatte Elvis‘ Musikkatalog an RCA verkauft, was seine finanzielle Freiheit sicherte. Gleichzeitig hatten Elvis und Parker mit Whitehaven Music ihre eigene Musikfirma gegründet, um die Kontrolle über ihre Veröffentlichungen zu stärken. Dennoch war diese Phase seines Lebens von persönlichen Problemen überschattet, insbesondere von der Trennung von seiner Frau Priscilla Presley. Dieser Umstand und der anhaltende Druck, neue Musik zu liefern, machten diese Zeit für Elvis zu einer schwierigen Phase.

    Colonel Parker und Elvis im Stax-Studio, Dezember 1973
    Manager Colonel Tom Parker und Elvis Presley im Stax-Studio in Memphis im Dezember 1973

    Marty Lacker – ein enger Freund und Vertrauter von Elvis Presley und Mitglied der „Memphis Mafia“ – der bereits 1969 an den legendären American Studio-Sessions beteiligt war, wurde von Elvis in sein Zuhause, Graceland, gerufen. Elvis bat ihn, ein Studio in Memphis zu finden, da er nicht weit von seiner Tochter Lisa Marie entfernt sein wollte. Lacker schlug das Stax-Studio vor, das durch den Erfolg von Isaac Hayes‘ „Shaft“-Soundtrack und anderen Hits auf einem Höhepunkt war. Die Wahl fiel auf Stax, nicht nur wegen der Nähe zu Graceland, sondern auch, weil es als sicherer Ort für die privaten Elvis-Sessions diente.

    1. Stax-Session im Juli 1973 – Zwischen Frust und musikalischem Potenzial

    Am 21 Juli 1973 betrat Elvis das Stax-Studio für seine erste Session, doch die Atmosphäre war von seiner schwierigen Gemütslage geprägt. In den drei Tagen der Aufnahmen wurde schnell deutlich, dass Elvis’ Auftrittsstärke stark von seiner Stimmung abhing. Noch belastet von den Ereignissen rund um seine Scheidung, fiel es ihm schwer, sich auf die Musik einzulassen, und das ausgewählte Material entsprach nicht seinen Erwartungen. Songs wie „Three Corn Patches“ und ähnliche sentimentale Titel schafften es nicht, die Leidenschaft und das Feuer in ihm zu entfachen.

    Elvis fühlte sich zudem durch einige Songs emotional belastet, da er sich nicht in der Lage sah, Texte zu singen, die seine eigene, noch frische Trennung von Priscilla widerspiegelten. So probte er den emotionalen Song „We Had It All“, aber befürchtete, dass Fans diesen zu persönlich auf ihn beziehen könnten und entschied sich, ihn letztlich nicht aufzunehmen.

    Während dieser Session arbeitete er mit einigen seiner langjährigen Bandmitglieder der TCB-Band zusammen, wie dem Gitarristen James Burton und dem Schlagzeuger Ronnie Tutt. Einige bekannte Stax-Musiker, wie der Bassist Duck Dunn und der Gitarrist Bobby Manuel, waren ebenfalls dabei. Manuel war besonders aufgeregt, da er hoffte, mit Elvis Songs aus dem berühmten Stax-Katalog zu spielen. Doch der Plan, ikonische Stax-Songs wie jene von Otis Redding zu interpretieren, wurde letztlich nicht umgesetzt. Stattdessen konzentrierten sich die Sessions auf anderes Material, das für Elvis’ Stimmungszustand nicht förderlich war.

    Aufnahmen von 21. – 23. Juli 1973

    1. If You Don’t Come Back
      (Session: 21. – 23. Juli 1973, Stax Studios, Memphis)
    2. Three Corn Patches
      (Session: 21. – 23. Juli 1973, Stax Studios, Memphis)
    3. Take Good Care of Her
      (Session: 21. – 23. Juli 1973, Stax Studios, Memphis)
    4. Find Out What’s Happening
      (Session: 21. – 23. Juli 1973, Stax Studios, Memphis)
    5. I’ve Got a Thing About You Baby
      (Session: 21. – 23. Juli 1973, Stax Studios, Memphis)
    6. Just a Little Bit
      (Session: 21. – 23. Juli 1973, Stax Studios, Memphis)
    7. Raised on Rock
      (Session: 21. – 23. Juli 1973, Stax Studios, Memphis)
    8. For Ol’ Times Sake
      (Session: 21. – 23. Juli 1973, Stax Studios, Memphis)
    9. Girl of Mine
      (Session: 21. – 23. Juli 1973, Stax Studios, Memphis)
    10. Sweet Angeline
      (Session: 21. – 23. Juli 1973, Stax Studios, Memphis)

    Sessioninfos

    • Aufnahme: 21. – 23. Juli 1973, Stax Studios, Memphis
    • Gitarre: James Burton, Reggie Young, Charlie Hodge
    • Bass: Tommy Cogbill
    • Schlagzeug: Ronnie Tutt, Jerry Carrigan
    • Piano: Bobby Wood
    • Orgel: Bobby Emmons
    • Gesang: Kathy Westmoreland, Mary (Jeannie) Greene, Mary Holladay, Ginger Holladay, J.D. Sumner & The Stamps
    • Overdub-Gitarre: Dennis Linde

    2. Stax-Session im Dezember 1973 – Eine künstlerische Wiedergeburt

    Fünf Monate später, im Dezember 1973, kehrte Elvis für eine zweite Aufnahmesession (10. – 16. Dezember 1973) ins Stax-Studio zurück. Inzwischen war seine Scheidung offiziell vollzogen, und Elvis hatte eine neue Beziehung zu Linda Thompson, einer ehemaligen Schönheitskönigin aus Tennessee, begonnen. Physisch und emotional gestärkt, trat er voller Energie in diese Session. Diese Zeit markierte einen Wendepunkt für ihn, da er den emotionalen Schmerz der vergangenen Monate hinter sich lassen konnte.

    Für die zweite Session arbeitete Elvis mit neuen Musikern, darunter einigen Veteranen der Muscle Shoals Szene wie dem Bassisten Norbert Putnam. Putnam bemerkte schnell, dass Elvis wieder auflebte und seine Rolle als musikalischer Anführer der Band übernahm. Elvis war in der Lage, die Musiker mit seiner Präsenz und seiner Stimme zu leiten und eine inspirierende Atmosphäre im Studio zu schaffen.

    In dieser Session konnte Elvis seine musikalische Kraft voll entfalten. Das Material war wesentlich stärker als in der Juli-Session und umfasste Songs von einigen seiner Lieblingsautoren, wie Dennis Linde, dem Schöpfer von „Burning Love“, sowie Jerry Reed, dem Komponisten des Hits „Guitar Man“. Selbst weniger gewichtige Stücke, wie „Mr. Songman“, wurden durch Elvis’ stimmliche Interpretation zu bewegenden Darbietungen. Das warme und entspannte Ambiente im Studio trug dazu bei, dass Elvis seine charismatische Präsenz wieder voll auslebte.

    Aufnahmen vom 10. – 16. Dezember 1973

    • I Got a Feeling in My Body
      (Session: 10. – 16. Dezember 1973, Stax Studios, Memphis)
    • It’s Midnight
      (Session: 10. – 16. Dezember 1973, Stax Studios, Memphis)
    • You Asked Me To
      (Session: 10. – 16. Dezember 1973, Stax Studios, Memphis)
    • If You Talk in Your Sleep
      (Session: 10. – 16. Dezember 1973, Stax Studios, Memphis)
    • Mr. Songman
      (Session: 10. – 16. Dezember 1973, Stax Studios, Memphis)
    • Thinking About You
      (Session: 10. – 16. Dezember 1973, Stax Studios, Memphis)
    • Love Song of the Year
      (Session: 10. – 16. Dezember 1973, Stax Studios, Memphis)
    • Help Me
      (Session: 10. – 16. Dezember 1973, Stax Studios, Memphis)
    • My Boy
      (Session: 10. – 16. Dezember 1973, Stax Studios, Memphis)
    • Loving Arms
      (Session: 10. – 16. Dezember 1973, Stax Studios, Memphis)
    • Good Time Charlie’s Got the Blues
      (Session: 10. – 16. Dezember 1973, Stax Studios, Memphis)
    • Talk About the Good Times
      (Session: 10. – 16. Dezember 1973, Stax Studios, Memphis)
    • Promised Land
      (Session: 10. – 16. Dezember 1973, Stax Studios, Memphis)
    • Your Love’s Been a Long Time Coming
      (Session: 10. – 16. Dezember 1973, Stax Studios, Memphis)
    • There’s a Honky Tonk Angel
      (Session: 10. – 16. Dezember 1973, Stax Studios, Memphis)
    • If That Isn’t Love
      (Session: 10. – 16. Dezember 1973, Stax Studios, Memphis)
    • Spanish Eyes
      (Session: 10. – 16. Dezember 1973, Stax Studios, Memphis)
    • She Wears My Ring
      (Session: 10. – 16. Dezember 1973, Stax Studios, Memphis)

    Sessioninfos

    • Aufnahme: 10. – 16. Dezember 1973, Stax Studios, Memphis
    • Gitarre: James Burton, Johnny Christopher, Charlie Hodge
    • Bass: Norbert Putnam
    • Schlagzeug: Ronnie Tutt
    • Piano & Olgel: David Briggs, Per-Erik Hallin
    • Gesang: Kathy Westmoreland, Mary (Jeannie) Greene, Mary Holladay, Susan Pilkington, Voice, J.D. Sumner & The Stamps
    • Overdubs:
      • Guitar: Dennis Linde, Alan Rush
      • Percussion: Rob Galbraith
      • Piano: Bobby Ogdin
      • Organ: Randy Cullers
      • Vocals: Ginger Holladay, Mary Holladay, Mary Cain

    Veröffentlichungen und Vermächtnis der Stax-Sessions

    Die Ergebnisse der Stax-Sessions wurden auf den ALben „Raised on Rock“ im Jahr 1973, „Good Times“ im Jahr 1974 und „Promised Land“ im Jahr 1975 veröffentlicht. Die Songs aus den Sessions brachten Elvis mehrere Top-20-Hits ein, doch die Veröffentlichungen wurden schnell von einer Flut an anderen Projekten, wie einem weiteren Live-Album und einem umstrittenen Spoken-Word-Projekt, überschattet.

    Album - Good Times und Promised Land - Elvis Presley
    Die Aufnahmen der Stax-Sessions wurden unter anderem auf den Alben „Good Times“ im Jahr 1974 und „Promised Land“ im Jahr 1975 veröffentlicht.

    Trotz dieser Umstände heben sich viele der Stax-Aufnahmen als besonders lebendige und bedeutungsvolle Momente in Elvis’ Karriere hervor. Robert Gordon, ein Musikhistoriker aus Memphis, beschreibt die Sessions als eine Art „Offenbarung“, da sie einen erneuten Funken von Elvis’ musikalischer Kraft zeigen, den er nach der harten Scheidungsphase wiederfand.

    Die Stax-Sessions waren nicht die letzten Aufnahmen, die Elvis in Memphis machte. 1976 sollte er in seinem Jungle Room in Graceland seine letzten Studioaufnahmen einspielen, doch die Stax-Tracks bleiben das letzte große Aufblühen seines künstlerischen Schaffens.

    Zum 40. Jubiläum im Jahr 2013 erschien das Album „Elvis At Stax“. Dieser Tonträger vereinte die besten Tracks aus den Sommer- und Wintersessions, in denen Elvis nach einer persönlichen und künstlerischen Neuorientierung suchte. Mit einer Mischung aus Rock, Soul und Country reflektiert „Elvis At Stax“ die stilistische Vielfalt und musikalische Tiefe des King of Rock ’n‘ Roll in dieser Phase. Die Deluxe-Edition bietet zudem zahlreiche Outtakes, Remixe und Studioeinblicke, die die Arbeitsweise von Elvis greifbar machen. Für Fans und Kenner ist „Elvis At Stax“ ein unverzichtbares Dokument, das die leidenschaftliche Energie und das kreative Potenzial dieser Sessions einfängt.

    Elvis At Stax - Delux-Album - 2013
    Die Deluxe-Edition von Elvis At Stax präsentiert alle Aufnahmen der legendären Stax-Sessions von 1973. Mit unveröffentlichten Outtakes, Studio-Gesprächen und reichhaltigem Bildmaterial ein Muss für Fans!

    Fazit: Ein künstlerisches Erbe mit Licht und Schatten

    Elvis’ Sessions im Stax-Studio 1973 sind ein faszinierendes Kapitel in der Geschichte des Rock ’n‘ Roll und der Soul-Musik. Sie zeigen einen Künstler, der sich nach einer schwierigen persönlichen Krise wieder aufrichtete und seine musikalische Leidenschaft neu entdeckte. Die Zusammenarbeit mit Stax bot die Gelegenheit, Memphis‘ unvergleichliche musikalische Tradition zu feiern, auch wenn die Verbindung zwischen Elvis und den Stax-Musikern in kreativer Hinsicht weniger intensiv ausfiel, als man es sich gewünscht hätte.

    Die Stax-Sessions bleiben ein Beleg für die Resilienz und das künstlerische Vermächtnis eines Mannes, der trotz persönlicher Schwierigkeiten stets bestrebt war, seine musikalische Kraft zu erneuern und zu zeigen, dass er noch immer der „King“ war.

  • Stax Records, Memphis

    Stax Records, Memphis

    Stax Records, ein Independent-Label aus Memphis, Tennessee, zählt zu den einflussreichsten Musikunternehmen in der Geschichte des Soul. Gemeinsam mit Motown Records aus Detroit prägte es in den 1960er und 1970er Jahren die Entwicklung der afroamerikanischen Musikszene und brachte mit dem „Memphis Soul“ einen unverkennbaren Sound hervor. Durch die Förderung und Produktion zahlreicher bedeutender Künstler und Bands setzte Stax Maßstäbe und etablierte sich als musikalische Heimat für Ikonen wie Otis Redding, Booker T. & the M.G.’s, Isaac Hayes und viele andere.

    Mit einem besonderen Fokus auf die Verbindung von Gospel, Blues und Soul entwickelte Stax Records nicht nur eine eigene Stilrichtung, sondern trug entscheidend zur Popularisierung und Kommerzialisierung der Soulmusik bei. Das Label gilt bis heute als einzigartiges Symbol für die Kreativität und Innovation jener Ära und ist tief verwurzelt in der Geschichte und Kultur von Memphis.

    Gründung und frühe Jahre (1957–1960)

    Stax Records wurde im Dezember 1957 von Jim Stewart und seiner Schwester Estelle Axton in Memphis gegründet. Stewart, ein weißer Bankangestellter und passionierter Country-Musiker, und Axton, eine Lehrerin, wollten ursprünglich ein Country-Label aufbauen. Sie finanzierten das Unternehmen mit einem Darlehen und nannten es zunächst „Satellite Records“. Doch Memphis war bereits ein hart umkämpfter Markt mit konkurrierenden Labels wie Sun Records, Hi Records und Goldwax Records. Schon bald entschieden sich die Gründer, sich auf afroamerikanische Musiker zu konzentrieren, was das Unternehmen in eine völlig neue Richtung lenkte.

    Stax Records, Memphis, Museum
    Das Stax Museum of American Soul Music, das auf dem Gelände des Stax-Aufnahmestudios errichtet wurde, wurde 2003 eröffnet und zeigt Ausstellungen zur Geschichte von Stax Records und der Soulmusik in Memphis (Foto: PaulMcKinnon – iStock)

    Die erste Veröffentlichung des Labels war die Single „Blue Roses / Give Me Your Love“ von Fred Byler. Trotz bescheidener Erfolge konnte Satellite Records im Jahr 1960 den ersten bedeutenden Erfolg mit „Cause I Love You“ von Rufus & Carla Thomas verbuchen. Der Titel erregte die Aufmerksamkeit von Atlantic Records, die das Label fortan landesweit vertrieb und Satellite somit eine breitere Basis an Zuhörern eröffnete.

    Umbenennung in Stax und Aufbau des Katalogs (1961–1965)

    Nach einer rechtlichen Auseinandersetzung mit einem Label gleichen Namens in Los Angeles wurde „Satellite Records“ 1961 in „Stax Records“ umbenannt. Der neue Name setzte sich aus den Initialen der Gründer Stewart und Axton zusammen. Die folgende Phase war geprägt von einer außergewöhnlichen Kreativität und dem Aufstieg von Stax zu einem der führenden Labels der Soul- und R&B-Musik. Jerry Wexler von Atlantic Records gewährte Stax weitgehende künstlerische Freiheit, was den Musikern ermöglichte, einen unverwechselbaren Sound zu entwickeln, der bald als „Stax-Sound“ oder „Memphis Soul“ bekannt wurde.

    Der große Erfolg des Instrumentaltitels „Last Night“ von den Mar-Keys und insbesondere die Hits von Booker T. & the M.G.’s mit „Green Onions“ halfen dabei, die einzigartige Identität des Labels zu formen. Das spontane und direkte Produktionsprinzip, bei dem viele Arrangements im Studio entstanden, verlieh den Aufnahmen eine außergewöhnliche Energie und Authentizität.

    Aufstieg und Erfolg mit Künstlern wie Otis Redding, Wilson Pickett und Sam & Dave (1965–1968)

    Stax Records erlebte seinen Höhepunkt, als Künstler wie Otis Redding, Wilson Pickett und das Duo Sam & Dave in den Studios auftraten. Besonders Redding, der durch Songs wie „(Sittin’ on) The Dock of the Bay“ und „I’ve Been Loving You Too Long“ unsterblich wurde, trug maßgeblich zur Popularität des Labels bei. Seine ausdrucksstarken Balladen und energiegeladenen Performances symbolisierten den Memphis Soul wie kein anderer.

    Wilson Picketts „In the Midnight Hour“ und „634-5789 (Soulsville U.S.A.)“ sowie Sam & Daves „Hold On, I’m Comin’“ und „Soul Man“ wurden zu Hymnen des Souls und erreichten hohe Chartplatzierungen. Die enge Zusammenarbeit der Künstler mit Booker T. & the M.G.’s sowie der Memphis Horns schuf einen homogenen Sound, der den „Stax-Sound“ als Markenzeichen prägte.

    Expansion und Konkurs (1968–1975)

    Die Trennung von Atlantic Records im Jahr 1968 führte zu einer großen Herausforderung für Stax Records, da das Unternehmen die Rechte an den bisherigen Masterbändern verlor. Dank Al Bell, einem neuen Geschäftspartner und Vertriebsleiter, konnte das Label jedoch ein neues Repertoire aufbauen und expandierte weiter. Neben Otis Redding war Isaac Hayes ein wichtiger Künstler, der sich von einem Komponisten und Produzenten zu einem Interpreten entwickelte. Sein Album „Hot Buttered Soul“ (1969) und der Soundtrack zu „Shaft“ (1971) etablierten ihn als Superstar und brachten Stax weltweite Anerkennung.

    1972 richtete Stax mit dem „Wattstax“-Festival in Los Angeles ein denkwürdiges Event aus, das als „schwarzes Woodstock“ in die Geschichte einging. Trotz dieser Erfolge geriet das Label ab 1974 aufgrund rückläufiger Umsätze und finanzieller Probleme zunehmend in Schwierigkeiten und musste 1975 Konkurs anmelden. Die Kataloge und Rechte wurden schließlich an Fantasy Records verkauft.

    Elvis im  Dezember 1973 im Stax Studio in Memphis
    Elvis im Dezember 1973 im Stax Studio in Memphis (Foto: Sony/BMG)

    Elvis Presley im Stax-Studio

    Obwohl Stax Records hauptsächlich für seine afroamerikanischen Künstler bekannt war, zog es im Jahr 1973 den berühmten Rock ’n‘ Roll-König Elvis Presley in das Studio in der McLemore Avenue. Presley, der bereits eine große Karriere hinter sich hatte und vor allem durch seine Aufnahmen bei Sun Records bekannt war, kehrte damit symbolisch in die Stadt seiner Anfänge zurück. Seine Aufnahme-Sessions bei Stax gelten als eine seiner letzten produktiven Phasen im Studio und zeigen die Vielseitigkeit und Reife seiner Stimme.

    Im Juli (20. – 23. Juli 1973) und Dezember (10. – 16. Dezember 1973) fand Elvis Presley in Stax die ruhige und inspirierende Atmosphäre, die er für seine späten Werke benötigte. Während der zwei Sessions spielte er insgesamt 28 Songs ein, die u.a. auf den Alben „Raised on Rock“ (Oktober 1973) und „Good Times“ (März 1974) veröffentlicht wurden. Die Songs umfassten Balladen und Up-Tempo-Nummern und spiegelten Presleys musikalische Bandbreite wider.

    • If You Don’t Come Back (21. – 23. Juli 1973)
    • Three Corn Patches (21. – 23. Juli 1973)
    • Take Good Care of Her (21. – 23. Juli 1973)
    • Find Out What’s Happening (21. – 23. Juli 1973)
    • I’ve Got a Thing About You Baby (21. – 23. Juli 1973)
    • Just a Little Bit (21. – 23. Juli 1973)
    • Raised on Rock (21. – 23. Juli 1973)
    • For Ol’ Times Sake (21. – 23. Juli 1973)
    • Girl of Mine (21. – 23. Juli 1973)
    • Sweet Angeline (21. – 23. Juli 1973)
    • I Got a Feeling in My Body (10. – 16. Dezember 1973)
    • It’s Midnight (10. – 16. Dezember 1973)
    • You Asked Me To (10. – 16. Dezember 1973)
    • If You Talk in Your Sleep (10. – 16. Dezember 1973)
    • Mr. Songman (10. – 16. Dezember 1973)
    • Thinking About You (10. – 16. Dezember 1973)
    • Love Song of the Year (10. – 16. Dezember 1973)
    • Help Me (10. – 16. Dezember 1973)
    • My Boy (10. – 16. Dezember 1973)
    • Loving Arms (10. – 16. Dezember 1973)
    • Good Time Charlie’s Got the Blues (10. – 16. Dezember 1973)
    • Talk About the Good Times (10. – 16. Dezember 1973)
    • Promised Land (10. – 16. Dezember 1973)
    • Your Love’s Been a Long Time Coming (10. – 16. Dezember 1973)
    • There’s a Honky Tonk Angel (10. – 16. Dezember 1973)
    • If That Isn’t Love (10. – 16. Dezember 1973)
    • Spanish Eyes (10. – 16. Dezember 1973)
    • She Wears My Ring (10. – 16. Dezember 1973)

    Die Zusammenarbeit mit Stax gab Elvis Presley die Möglichkeit, in einer unkonventionellen Umgebung zu arbeiten, die ihn zu neuen stimmlichen Höhen inspirierte. Obwohl die Titel nicht den kommerziellen Erfolg seiner früheren Hits erzielten, werden sie heute als wertvolle Dokumente seiner künstlerischen Reife angesehen. Sie unterstreichen, wie sehr Presley von der Musiklandschaft seiner Heimatstadt Memphis beeinflusst wurde und wie er versuchte, diesen Einfluss in seine eigenen Werke einfließen zu lassen. Die Stax-Sessions fügen eine besondere Note zu seinem musikalischen Erbe hinzu und verdeutlichen die gegenseitige Inspiration zwischen Rock ’n‘ Roll und Soul.

    Album - Elvis At Stax
    Zum 40. Jubiläum von Elvis’ legendären Studio Sessions in Memphis erscheint „Elvis At Stax“. Zwischen 1973 und 1975 platzierten sich alle sechs Stax-Singles in den Top 40 und markieren für viele Experten einen Meilenstein im Schaffen von Elvis Presley.

    Wiederbelebung und Erbe von Stax Records (ab 1976)

    Das legendäre Studio von Stax Records in der 926 E. McLemore Avenue, Memphis, TN 38106, das seit den frühen 1960er Jahren als Produktionsstätte für den einzigartigen „Memphis Soul“-Sound diente, wurde 1989 abgerissen. Trotz seiner Rolle in der Musikgeschichte konnte das Gebäude aufgrund finanzieller Schwierigkeiten und der wechselhaften Besitzverhältnisse des Labels nicht erhalten werden. Doch das Erbe von Stax und seine Bedeutung für die afroamerikanische Kultur und die Soulmusik gingen nicht verloren. Im Mai 2003 erfolgte der symbolträchtige Wiederaufbau des Studios an genau derselben Stelle in der McLemore Avenue – diesmal jedoch als Museum. Das Stax Museum of American Soul Music öffnete seine Türen als Hommage an die Geschichte und den Einfluss des Labels und umfasst heute eine umfangreiche Sammlung, die von den frühen Erfolgen des Labels über das Leben und Wirken seiner Künstler bis hin zu den sozialen Einflüssen reicht, die die Musikszene von Memphis prägten.

    Das Museum ist nicht nur ein Anlaufpunkt für Musikliebhaber und Historiker, sondern auch ein lebendiger Ort der Erinnerung und Bildung. Es beherbergt mehr als 2.000 Artefakte, darunter Instrumente, Bühnenkostüme und persönliche Gegenstände von Stax-Künstlern wie Otis Redding, Isaac Hayes und Booker T. & the M.G.’s. Zudem rekonstruiert das Museum das Studio-Setup und die kreative Umgebung, in der einige der bedeutendsten Soul-Songs des 20. Jahrhunderts entstanden sind.
    Reaktivierung von Stax Records unter Concord Records

    Nach der Übernahme von Fantasy Records durch Concord Records im November 2004 für 83 Millionen Dollar erlangte das Label erneut Aufmerksamkeit. Diese Übernahme ermöglichte die Reaktivierung von Stax Records im Dezember 2006 – rechtzeitig zum 50-jährigen Bestehen des Labels im Jahr 2007. Mit einem neuen Management und einem erweiterten Katalog an Veröffentlichungen wollte Concord Records an die Erfolge der Vergangenheit anknüpfen und das Erbe von Stax in die Gegenwart überführen. Die Reaktivierung war mehr als nur eine geschäftliche Entscheidung; sie stellte eine Hommage an das Vermächtnis von Stax und die Bedeutung der Soulmusik dar.

    Zu den Feierlichkeiten rund um das 50-jährige Jubiläum von Stax gehörte die Veröffentlichung einer umfassenden CD-Box am 13. März 2007. Diese Jubiläums-Kollektion umfasst 50 der größten Hits des Labels und erinnert an eine Ära, in der Stax die Welt der Musik nachhaltig beeinflusste. Diese Box-Edition bot den Fans und neuen Zuhörern eine Gelegenheit, die Klassiker des Labels in restaurierter Klangqualität zu erleben, und zeigte die musikalische Bandbreite und das kreative Potenzial, das Stax hervorgebracht hatte.

    Moderne Künstler bei Stax

    Mit der Wiederbelebung von Stax Records begann das Label auch, sich modernen Soul- und Funk-Künstlern zu widmen, die von der Tradition und dem Geist des klassischen Stax inspiriert sind. Zu den ersten Neuveröffentlichungen gehörten Werke der Nu-Soul-Sängerin Angie Stone und der Soul-Funk-Formation Soulive. Angie Stone, deren Musik starke Einflüsse des klassischen Soul aufweist, und die Band Soulive, die für ihre energetischen Funk- und Jazz-Kompositionen bekannt ist, trugen dazu bei, das Label mit frischem Sound in die Neuzeit zu führen. Die Zusammenarbeit mit diesen Künstlern symbolisierte den Wunsch, das Erbe von Stax fortzuführen, indem es moderne Einflüsse und traditionelle Soul-Elemente miteinander verband.

    Mit diesen Schritten gelang es Stax Records, den Einfluss des „Memphis Soul“ auch im 21. Jahrhundert spürbar zu machen. Das Label war und ist ein Ort der Inspiration für neue Künstler und eine kulturelle Institution, die den Brückenschlag zwischen Vergangenheit und Gegenwart der Soulmusik möglich macht. Die Fortsetzung des Labels dient als lebendiges Denkmal für die Pioniere des Soul und sichert das musikalische Vermächtnis für kommende Generationen.

    Fazit – Heart of Memphis Soul

    Stax Records war weit mehr als nur ein Musiklabel – es war ein kulturelles Phänomen und eine Brücke zwischen Genres und Gemeinschaften. Das Label repräsentierte nicht nur die künstlerischen Stimmen von Afroamerikanern in den USA, sondern stand auch für den kreativen Austausch zwischen Soul, Gospel, Blues und Rock ’n‘ Roll. Durch die Pionierarbeit von Musikern und Produzenten wie Otis Redding, Booker T. & the M.G.’s, Isaac Hayes und später auch Elvis Presley prägte Stax die Musikgeschichte nachhaltig und verhalf dem „Memphis Soul“ zu weltweiter Bekanntheit.

    Heute, Jahrzehnte nach seinem finanziellen Niedergang, bleibt das Erbe von Stax lebendig. Die Wiedereröffnung des Studios als Museum im Jahr 2003 und die kontinuierliche Reaktivierung des Labels erinnern an die einzigartige Bedeutung von Stax Records.

    Anschrift und Standort

    The Stax Museum of American Soul Music
    926 E. McLemore Ave, Memphis, TN 38106, USA
    Telefon: +1 901-261-6338
    Webseite: staxrecords.com

  • Lansky Bros., Memphis

    Lansky Bros., Memphis

    Die Lansky Bros., besser bekannt als Lansky’s, ist eine Kult-Bekleidungsmarke in Memphis, Tennessee, die weltweit für ihre Verbindung zur Musikgeschichte bekannt ist. Die Marke hat sich einen Namen gemacht, weil sie die bevorzugte Anlaufstelle für stilvolle Kleidung vieler Musiker war, darunter Größen wie Elvis Presley, Roy Orbison, Isaac Hayes und insbesondere Elvis Presley.

    Gründung und die frühen Jahre

    Lansky Bros. wurde 1946 von den Brüdern Bernard und Guy Lansky am berühmten Beale Street 126 im Herzen von Memphis, Tennessee gegründet. Ursprünglich als Geschäft für Restbestände aus dem Zweiten Weltkrieg konzipiert, erkannte Bernard Lansky bald das Potenzial der aufstrebenden Musikszene in der Beale Street. Die Beale Street war zu jener Zeit ein pulsierender Hotspot, bekannt für ihre afroamerikanische Musikszene, Blues- und Jazzclubs und eine wachsende Anzahl talentierter Musiker. Bernard Lansky erkannte die Nachfrage nach schicker Kleidung für die charismatischen Persönlichkeiten, die die Straße prägten. Er veränderte das Konzept des Ladens und begann, modische, auffällige Kleidung anzubieten, die Musiker und Künstler anlockte, die sich von der Masse abheben wollten.

    Hinweisschild vor dem Ladenlokal von Lansky Bros. in Memphis
    Hinweisschild vor dem Ladenlokal von Lansky Bros. in Memphis (Foto: Stephan Wäsche – Elvis.Net)

    Bereits nach wenigen Jahren hatte Lansky Bros. eine beeindruckende Liste prominenter Kunden. Musiker und Bands, darunter Größen wie Count Basie, Lionel Hampton, Duke Ellington und B.B. King, gehörten zu den ersten regelmäßigen Kunden. Die Beale Street war damals nicht nur ein Treffpunkt für Musiker, sondern auch für Künstler und Schriftsteller, die nach kreativer Inspiration suchten. In dieser Umgebung entstand ein unverwechselbarer Stil, den Bernard Lansky zu seinem Markenzeichen machte und das Lansky Bros. zu einem kulturellen Knotenpunkt für Mode und Musik machte.

    Geschichte von Elvis Presley und Lansky Bros.

    Eine der legendärsten Geschichten rund um Lansky Bros. und vielleicht auch die wichtigste für ihren globalen Ruhm, ist die von Elvis Presley. Im Jahr 1952 bemerkte Bernard einen jungen Mann, der häufig an seinem Schaufenster vorbeiging, oft stehen blieb und hineinschaute, aber nie den Laden betrat. Dieser junge Mann war der 17-jährige Elvis Presley, der zu dieser Zeit im Loew’s Theatre als Platzanweiser arbeitete. Elvis träumte davon, ein berühmter Musiker zu werden, und war fasziniert von den Kleidungsstücken im Fenster von Lansky’s. Bernard Lansky bemerkte dies und entschied sich, Elvis in den Laden einzuladen. Die Begegnung zwischen Bernard und Elvis war der Beginn einer legendären Beziehung.

    Elvis und Bernhard Lansky 1962 im Lansky Bros. Store in Memphis
    Elvis Presley probiert im Dezember 1962 in Lansky Bros. Store in Memphis Kleidung an. Bernard Lansky, dessen Familie das Geschäft in der Beale Street betrieb, half ihm dabei. Presley kaufte während seiner gesamten Karriere seine Kleidung bei Lansky’s.

    Einer Anekdote zufolge sagte Elvis zu Bernard, dass er den Laden kaufen würde, sobald er genug Geld hätte. Bernard antwortete: „Elvis, kauf mich nicht, sondern kauf von mir!“ Als Elvis dann tatsächlich zu einem internationalen Superstar wurde, wurde Lansky Bros. zu seiner bevorzugten Adresse für Bekleidung. Bernard Lansky stattete Elvis für viele seiner berühmtesten Auftritte aus, darunter auch für seinen ersten Auftritt in der berühmten „Ed Sullivan Show“ im Jahr 1956. Bernard pflegte stets zu sagen: „Ich habe Elvis seinen ersten Anzug angezogen, und ich habe ihm seinen letzten angezogen.“ Tatsächlich war es Lansky Bros., die die Kleidung für Elvis’ letztes Konzert entwarfen.

    Expansion und die Ära nach Elvis

    In den Jahrzehnten nach Elvis’ Aufstieg und tragischem Tod wurde Lansky Bros. weitergeführt und erlebte Höhen und Tiefen. Die Bedeutung des Ladens blieb jedoch unbestritten. Er avancierte zu einer Kultadresse für Musiker und Fans, die nach einem Stück Musikgeschichte suchten. Künstler wie Roy Orbison und Isaac Hayes, aber auch zahlreiche weitere Musiker, Schauspieler und Persönlichkeiten, die Memphis besuchten, gingen bei Lansky’s einkaufen. Der Laden blieb ein Inbegriff für den typischen Stil der 1950er-Jahre und das Erbe der Rock-’n’-Roll-Ära, die Elvis verkörperte.

    Im Jahr 2001 brachte Lansky’s eine neue Modelinie namens „Clothier To The King“ auf den Markt. Diese Kollektion umfasste Reproduktionen von Kleidungsstücken, die Elvis tatsächlich getragen hatte, kombiniert mit neuer Mode, die von den 1950er-Jahren inspiriert war. Diese Linie erlangte große Beliebtheit und sprach sowohl eingefleischte Elvis-Fans als auch Modebegeisterte an, die den Vintage-Stil schätzten. Auch dies war ein Zeichen dafür, dass Lansky’s verstanden hatte, wie man sich in einem modernen Markt positioniert, ohne die eigenen Wurzeln zu verleugnen.

    Die Umsiedlung in das Peabody Hotel und neue Erfolge

    Der Laden zog von seiner ursprünglichen Adresse in der Beale Street in das bekannte Peabody Hotel in Memphis um. Dieser neue Standort verlieh Lansky Bros. eine noch prominentere Adresse und eröffnete neue Möglichkeiten, internationale Kunden anzusprechen, die Memphis besuchten. Das Peabody Hotel, ein historisches und luxuriöses Hotel, ist selbst eine Attraktion in Memphis und zieht täglich zahlreiche Besucher an. Die Entscheidung, in das Hotel zu ziehen, stellte sich als erfolgreich heraus und trug dazu bei, die Bekanntheit von Lansky’s zu steigern.

    Im Juli 2014 eröffnete Lansky Bros. zudem einen zweiten Standort in der Beale Street im Hard Rock Café-Komplex. Dies bedeutete eine Rückkehr zu den Wurzeln und ermöglichte es Lansky Bros., wieder direkt an der legendären Straße präsent zu sein, die ihre Geschichte geprägt hatte. Die Eröffnung dieser Filiale war ein symbolischer Akt, um die enge Verbindung zur Beale Street aufrechtzuerhalten und den Kunden den klassischen Lansky-Stil dort zu bieten, wo er einst begann.

    Auch heute noch zieht Lansky Bros. eine Vielzahl an bekannten Persönlichkeiten an, darunter Künstler wie die Jonas Brothers, Robert Plant, Eddie Floyd, Stephen Stills, Steven Tyler, Dr. John und Gavin DeGraw. Diese Musiker schätzen Lansky Bros. nicht nur für den legendären Stil, sondern auch für die Geschichte und die Verbindung zu den Musikgrößen, die den Laden vor ihnen besucht hatten.

    Die Bedeutung von Lansky Bros. in der heutigen Zeit

    Die heutige Bedeutung von Lansky Bros. geht weit über die Mode hinaus. Der Laden repräsentiert eine Kultur, die durch Musik, Stil und Geschichte geprägt ist. In einer Ära, in der vieles schnelllebig und vergänglich ist, bleibt Lansky Bros. ein Ort, der Tradition und Authentizität verkörpert. Der Erfolg des Unternehmens liegt in der Fähigkeit, sich an verändernde Zeiten anzupassen und gleichzeitig die eigenen Wurzeln zu bewahren. Die Kollektion „Clothier To The King“ ist ein Paradebeispiel dafür, wie Lansky Bros. es geschafft hat, das Erbe von Elvis Presley und den Geist der 1950er Jahre in die Gegenwart zu tragen, ohne an Relevanz zu verlieren.

    Die "Clothier-To-The-King"-Kollektion von Lansky Bros. vereint originalgetreue Reproduktionen von Elvis Presleys legendärem Stil mit neu interpretierten Designs, inspiriert vom Charme der 1950er Jahre.
    Die „Clothier-To-The-King“-Kollektion von Lansky Bros. vereint originalgetreue Reproduktionen von Elvis Presleys legendärem Stil mit neu interpretierten Designs, inspiriert vom Charme der 1950er Jahre. (Foto: Lansky Bros.)

    Mit der Pflege der Familiengeschichte bleibt Lansky Bros. ein familiengeführtes Unternehmen. Bernard Lansky verstarb am 15. November 2012, was einen Einschnitt für das Unternehmen bedeutete. Er hinterließ das Geschäft jedoch in den Händen seines Sohnes Hal Lansky und seiner Enkelin Julie Lansky, die das Erbe der Familie mit Hingabe und Leidenschaft weiterführen. Beide setzen die Tradition des Unternehmens fort und sorgen dafür, dass Lansky Bros. weiterhin die führende Adresse für authentische und stilvolle Kleidung bleibt.

    Heute ist der Laden mehr als nur ein Geschäft für Bekleidung. Es ist ein Symbol für Memphis, für die Beale Street und für die Ära des Rock ’n’ Roll. Lansky Bros. hat seinen Platz als Ikone der amerikanischen Kultur gefestigt und wird wahrscheinlich auch in den kommenden Jahren eine bedeutende Rolle spielen.

    Schlussbetrachtung

    Lansky Bros. ist nicht nur ein Bekleidungsgeschäft, sondern ein wesentlicher Bestandteil der Geschichte von Memphis und der Popkultur der USA. Das Geschäft hat sich von einem kleinen Laden für Armeebestände zu einer Institution entwickelt, die für Eleganz, Stil und Authentizität steht. Mit einer jahrzehntelangen Geschichte, die von musikalischen Legenden geprägt ist, bleibt Lansky Bros. ein lebendiges Denkmal und ein Anlaufpunkt für Musiker, Modeinteressierte und Touristen, die nach Memphis kommen.

    Das Unternehmen hat es geschafft, sich den Herausforderungen der modernen Zeit zu stellen und dabei seinen Charme und seine Authentizität zu bewahren. Die Geschichte von Lansky Bros. zeigt, dass wahre Mode mehr ist als nur Kleidung – es ist ein Ausdruck von Kultur, Identität und Geschichte. Lansky Bros. wird als „Clothier To The King“ in Erinnerung bleiben, und die Legende des Ladens wird weiterleben, so lange Menschen sich für die Geschichte von Rock ’n’ Roll, die kulturellen Ikonen und den Stil der Beale Street interessieren.

    Lansky Brothers ist eine einzigartige Institution, die beweist, dass Mode nicht nur eine Frage des Designs ist, sondern auch eine Verbindung zu den Menschen, die sie tragen, und zu den Geschichten, die sie erzählen. Das Erbe von Bernard Lansky und seine Vision werden durch Hal und Julie Lansky weitergetragen, die sich der Tradition verpflichtet fühlen und dennoch die Zukunft fest im Blick haben. So wird Lansky Bros. auch in den kommenden Generationen als Symbol für Stil und Musikgeschichte weiterbestehen.

    Anschrift und Standort

    Lansky Bros. Logo
    Lansky Bros. Shop
    149 Union Ave, Memphis, Tennessee 38103, USA
    Telefon: +1 901-525-5401
    Webseite: lanskybros.com
    Instagram: @lanskybros

  • Million Dollar Quartet

    Million Dollar Quartet

    Das Million Dollar Quartet bezieht sich auf eine legendäre, spontane Jam-Session, die am 04. Dezember 1956 im Sun Studio in Memphis, Tennessee, stattfand. Beteiligt waren vier der bekanntesten Musiker der Rock- und Countrymusik: Elvis Presley, Jerry Lee Lewis, Carl Perkins und Johnny Cash. Diese Session wurde zufällig aufgezeichnet und gilt als ein bedeutendes Ereignis in der Geschichte des Rock ’n‘ Roll. Der Name „Million Dollar Quartet“ entstand aus einem Artikel, der über das Treffen in der Memphis Press-Scimitar veröffentlicht wurde. Die Aufnahmen der Session wurden erst Jahre später entdeckt und veröffentlicht und bieten einen einzigartigen Einblick in die Zusammenarbeit und das musikalische Erbe dieser vier Ikonen.

    Entstehung der Jam-Session

    Das „Million Dollar Quartet“ entstand rein zufällig. Carl Perkins, der bereits mit seinem Hit „Blue Suede Shoes“ Erfolge feierte, war an diesem Tag im Studio, um neues Material aufzunehmen. Begleitet wurde er von seinen Brüdern Clayton und Jay sowie von seinem Schlagzeuger W.S. Holland. Sam Phillips, der visionäre Gründer von Sun Records, hatte den jungen, noch weitgehend unbekannten Jerry Lee Lewis engagiert, um Perkins am Klavier zu unterstützen. Lewis, dessen Debüt-Single erst wenige Tage später veröffentlicht werden sollte, spielte auf einem Wurlitzer-Spinet-Klavier, während Perkins seine neue Version des Blues-Klassikers „Matchbox“ aufnahm.

    Das legendäre Million Dollar Quartet: v.l.n.r. Jerry Lee Lewis, Carl Perkins, Elvis Presley und Johnny Cash
    Das legendäre Million Dollar Quartet: v.l.n.r. Jerry Lee Lewis, Carl Perkins, Elvis Presley und Johnny Cash

    Gegen frühen Nachmittag betrat der 21-jährige Elvis Presley, ein ehemaliger Künstler von Sun Records, das Studio. Presley war zu diesem Zeitpunkt bereits ein nationaler und internationaler Superstar, nachdem er 1955 zu RCA Victor gewechselt war. Begleitet von seiner Freundin Marilyn Evans, kam er für einen lockeren Besuch ins Studio, hörte sich die Aufnahmen von Perkins an und lobte sie. Bald darauf betrat er das Studio, und eine der bekanntesten Jam-Sessions der Rockgeschichte nahm ihren Lauf.

    Im Laufe des Nachmittags gesellte sich auch Johnny Cash, ein weiterer erfolgreicher Sun-Künstler, zur Gruppe im Sun Studio. Obwohl Cash in seiner Autobiografie schrieb, dass er der Erste war, der an diesem Tag im Studio ankam, um Perkins’ Aufnahmen zu lauschen, ist es unklar, wann genau er in die Session einstieg. Doch eines steht fest: Als diese vier Musiklegenden zusammenkamen, war es ein Moment, der die Grenzen des Zufalls und der Magie der Musik verschwimmen ließ.

    Namensgebung

    Der Name „Million Dollar Quartet“ stammt von einem Artikel im Memphis Press-Scimitar am 05. Dezember 1956, der über eine spontane Jam-Session zwischen Elvis Presley, Jerry Lee Lewis, Carl Perkins und Johnny Cash berichtete. Der Titel spielte humorvoll auf den enormen kommerziellen Wert der vier Rock-’n‘-Roll- und Country-Stars an, die an diesem Tag zusammen musizierten. Der Begriff etablierte sich später als offizieller Name der Aufnahmen.

    Million Dollar Quartet: Artikel The Memphis-Press Scimitar - Mittwoch, 05. Dezember 1956 - Seite 23
    Million Dollar Quartet: Artikel The Memphis-Press Scimitar – Mittwoch, 05. Dezember 1956 – Seite 23

    Musik des „Million Dollar Quartet“

    Die Musik, die während dieser Session aufgenommen wurde, war alles andere als eine geplante Studioaufnahme. Es handelte sich um spontane Performances, in denen Gospel-Songs, Country-Klassiker und einige Rock ’n‘ Roll-Hits der Zeit zum Besten gegeben wurden. Die Atmosphäre war informell, und die Musiker spielten einfach Lieder, die sie liebten, und teilten den Spaß am gemeinsamen Musizieren. Der größte Teil des Gesangs wurde von Presley übernommen, während Lewis am Klavier saß und Perkins hauptsächlich die Gitarre spielte.

    Die Lieder, die während dieser Session gespielt wurden, waren ein Spiegelbild der musikalischen Wurzeln der Beteiligten. Country-Musik, Gospel und Rhythm and Blues standen im Mittelpunkt der Auswahl. Die Gruppe spielte Lieder von Country-Ikonen wie Bill Monroe, Ernest Tubb und Hank Snow sowie Gospel-Hymnen wie „Peace in the Valley“ und „Just a Little Talk with Jesus“. Besonders markant ist die Interpretation von Presleys „Don’t Be Cruel“, bei der er die Darbietung von Jackie Wilson imitierte, den er in Las Vegas bewundert hatte.

    Interessant ist, dass Jerry Lee Lewis während der Session eine größere Rolle einnahm, als Elvis das Studio verließ. Er spielte eine Reihe von Klavierstücken, darunter sein eigenes Debüt „Crazy Arms“ und eine emotionale Interpretation von Gene Autrys „You’re the Only Star in My Blue Heaven“. Trotz der Rivalität zwischen Lewis und Presley, die sich später in der Rockgeschichte abzeichnen sollte, zeigt die Session, dass Presley große Anerkennung für Lewis’ Talent hatte. In einem Gespräch mit einem Reporter sagte Elvis Presley über Lewis: „Er könnte es weit bringen. Er hat einen eigenen Stil, und seine Art Klavier zu spielen, geht mir unter die Haut.“

    Bedeutung der Session

    Das „Million Dollar Quartet“ wird oft als ein bedeutendes Ereignis in der Entwicklung des Rock ’n‘ Roll angesehen. In den 1950er Jahren war die Musik im Wandel, und diese vier Künstler – jeder von ihnen ein Pionier des Genres – standen an der Spitze dieser Revolution. Die Aufnahmen bieten einen seltenen Einblick in die Musik, die diese Legenden beeinflusste und sie zu den Ikonen machte, die sie wurden.

    Die Jam-Session ist auch bemerkenswert, weil sie die Zusammenarbeit zwischen den Künstlern und die Überschneidung ihrer Stile zeigt. Während Rock ’n‘ Roll von vielen damals als „satanische Musik“ gebrandmarkt wurde, stammten viele der gespielten Lieder aus dem Gospel- und Country-Bereich, was die tiefen Wurzeln dieser Musikrichtungen im Rock ’n‘ Roll verdeutlicht. Die Spontaneität der Aufnahmen, gepaart mit der lockeren, fast familiären Atmosphäre, macht diese Session zu einem faszinierenden Moment in der Musikgeschichte.

    Veröffentlichungen und Wiederentdeckungen

    Obwohl die Session 1956 stattfand, dauerte es Jahrzehnte, bis die Aufnahmen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Erst als Shelby Singleton 1969 die Rechte an Sun Records erwarb, begann die Suche nach unveröffentlichtem Material im umfangreichen Archiv von Sun. Dabei stieß man auf die Bänder der Session. 1981 wurde in Europa schließlich eine erste Veröffentlichung mit 17 Tracks unter dem Titel The Million Dollar Quartet vorgenommen. Diese Ausgabe konzentrierte sich hauptsächlich auf die Gospel- und Spiritual-Songs, die während der Session gespielt wurden. In den folgenden Jahren wurden jedoch weitere Aufnahmen entdeckt, und 1987 erschien The Complete Million Dollar Session, eine erweiterte Version mit zusätzlichem Material.

    Million Dollar Quartet - 1956 - Collage

    1990 wurde die Session schließlich in den USA unter dem Titel Elvis Presley: The Million Dollar Quartet veröffentlicht. Diese Veröffentlichung umfasste 46 musikalische Tracks, die zwischen den Songs Gespräche und Geplänkel der Musiker enthalten. Es handelte sich nicht um perfekt aufgenommene Studioaufnahmen, sondern um rohe, ungeplante Performances, die die Künstler in einem entspannten, freundschaftlichen Umfeld zeigen. Die Neuauflage von 2006 zum 50-jährigen Jubiläum der Session beinhaltete zwölf Minuten zuvor unveröffentlichtes Material und präsentierte die Songs in der Reihenfolge, in der sie ursprünglich aufgenommen wurden.

    Der Musikhistoriker Ernst Jorgensen, der als Elvis-Berater für RCA tätig ist, erklärte, dass etwa 95 Prozent des Materials, das bei der Session aufgenommen wurde, veröffentlicht wurde. Jorgensen erklärte: „Wir fanden drei Tonbänder. Es könnte immer mehr geben, aber auf dem ersten Band hört man Elvis ankommen und auf dem letzten hört man ihn gehen. Ich bezweifle, dass es mehr gibt.“

    Kurzübersicht: Veröffentlichungen

    • 1981 wurde die erste LP mit 17 Tracks unter dem Titel „The Million Dollar Quartet“ in Europa veröffentlicht.
    • 1987 folgte die Veröffentlichung der „Complete Million Dollar Session“, die zusätzliches Material enthielt.
    • 1990 wurde das Album in den USA unter dem Titel „Elvis Presley: The Million Dollar Quartet“ veröffentlicht.
    • 2006 wurde das Album „The Complete Million Dollar Quartet“ mit allen 47 Aufnahmen veröffentlicht

    Kontroversen um Johnny Cashs Beteiligung

    Eine der interessantesten und am meisten diskutierten Aspekte der „Million Dollar Quartet“-Session ist die Rolle von Johnny Cash. Während Cash in seiner Autobiografie behauptet, dass er der Erste war, der im Studio ankam und der Letzte war, der ging, gibt es andere Berichte, die besagen, dass er nur kurz anwesend war und später gegangen sei, möglicherweise um Weihnachtseinkäufe zu erledigen.

    Das Fehlen von Cashs Stimme auf den veröffentlichten Tracks hat zu vielen Spekulationen geführt. Carl Perkins bestätigte in einem Interview 1972, dass Cash bei der Session anwesend war und bei Liedern wie „Blueberry Hill“ und „Isle of Golden Dreams“ mitgesungen habe, aber diese Aufnahmen wurden bisher nicht veröffentlicht. Die Unklarheiten darüber, wie lange Cash tatsächlich bei der Session war, tragen zur mystischen Aura des „Million Dollar Quartet“ bei.

    Reunions des Million Dollar Quartet

    Nach der legendären Jam-Session von 1956 gab es mehrere bemerkenswerte Wiedervereinigungen der überlebenden Mitglieder des Million Dollar Quartet. Diese Reunions zeigten die bleibende Verbundenheit zwischen Johnny Cash, Jerry Lee Lewis, Carl Perkins und gelegentlich Roy Orbison, einem weiteren ehemaligen Künstler von Sun Records. Diese Treffen führten zu einer Reihe von besonderen Auftritten und Aufnahmen, die an die Ursprünge des Rock ’n‘ Roll erinnerten und die gemeinsamen musikalischen Wurzeln der Künstler würdigten.

    Johnny Cash Christmas Special (1977)

    Eine der ersten Wiedervereinigungen fand im Jahr 1977 während der Johnny Cash Christmas Special im Fernsehen statt. Zu diesem Anlass traten Johnny Cash, Jerry Lee Lewis, Carl Perkins und Roy Orbison gemeinsam auf. Sie spielten das Lied „This Train is Bound for Glory“ als Tribut an Elvis Presley, der wenige Monate zuvor am 16. August 1977 verstorben war. Die Performance galt als Hommage an den einflussreichen Musiker und Freund, der mit ihnen Teil der Rock- und Country-Geschichte war.

    Im Gedenken an das legendäre Million Dollar Quartet versammelte Johnny Cash 1977 für seine Weihnachtsshow die ursprünglichen Musiker Jerry Lee Lewis und Carl Perkins. Da Elvis im August desselben Jahres verstorben war, trat Roy Orbison als vierter Musiker an ihre Seite. Gemeinsam zollten sie Elvis mit dem Song „This Train“ Tribut.

    The Survivors Live (1982)

    The Survivors Live ist ein Live-Album, das 1982 veröffentlicht wurde und während einer Europatournee von Johnny Cash im Jahr 1981 aufgenommen wurde. Bei dieser besonderen Tour schlossen sich Jerry Lee Lewis und Carl Perkins Cash an, und die drei traten gemeinsam auf. Dieses Album dokumentiert ihre Auftritte als Überlebende einer Ära, die den Rock ’n‘ Roll und die Country-Musik nachhaltig prägte. Es war ein bedeutendes Ereignis, das zeigte, wie ihre musikalischen Karrieren im Laufe der Jahre gereift waren, während sie dennoch die Energie und Leidenschaft ihrer frühen Jahre beibehielten.

    Class of ’55 (1986)

    Eine weitere bedeutende Reunion fand 1986 mit dem Album Class of ’55 statt. Diese Wiedervereinigung umfasste die verbliebenen Mitglieder des Million Dollar Quartet – Johnny Cash, Jerry Lee Lewis und Carl Perkins – und wurde durch Roy Orbison ergänzt. Die Aufnahmen fanden im originalen Memphis Recording Service-Gebäude statt, das auch als Sun Studio bekannt ist, wo all ihre Karrieren ihren Anfang nahmen. Das Album war eine Rückkehr zu ihren musikalischen Wurzeln und eine Feier ihrer gemeinsamen Geschichte.

    Class of 55: v.l.n.r. Roy Orbison, Jerry Lee Lewis, Carl Perkins und Johnny Cash
    Class of 55: v.l.n.r. Roy Orbison, Jerry Lee Lewis, Carl Perkins und Johnny Cash

    Class of ’55 verband die klassischen Rock ’n‘ Roll- und Country-Klänge der 1950er Jahre mit einer modernen Produktion der 1980er Jahre. Es war ein nostalgisches Werk, das die Freundschaft und die musikalische Magie zwischen diesen Pionieren des Rock ’n‘ Roll ein weiteres Mal einfing. Das Album wurde nicht nur von Fans geschätzt, sondern zeigte auch den Einfluss dieser Musiker auf die nachfolgenden Generationen.

    Mitglieder

    • Elvis Presley
      Gesang, akustische Rhythmusgitarre, Klavier (Session: 1956)
    • Johnny Cash
      Gesang, akustische Rhythmusgitarre (Sessions: 1956, 1977, 1981, 1985)
    • Carl Perkins – Gesang, Leadgitarre (Sessions: 1956, 1977, 1981, 1985)
    • Jerry Lee Lewis – Gesang, Klavier (Session: 1956, 1977, 1981, 1985)
    • Roy Orbison – Gesang (Sessions: 1977, 1985)

    Titel, Autoren und Dauer

    • „Instrumental“ (Unbekannt) – 1:44
    • „Love Me Tender – Instrumental“ (Presley/Matson) – 1:02
    • „Jingle Bells – Instrumental“ (James Lord Pierpont) – 1:57
    • „White Christmas – Instrumental“ (Irving Berlin) – 2:05
    • „Reconsider Baby“ (Lowell Fulsom) – 2:45
    • „Don’t Be Cruel“ (Presley/Blackwell) – 2:20
    • „Don’t Be Cruel“ (Presley/Blackwell) – 2:12
    • „Paralyzed“ (Presley/Blackwell) – 3:00
    • „Don’t Be Cruel“ (Presley/Blackwell) – 0:36
    • „There’s No Place Like Home“ (Payne/Bishop) – 3:36
    • „When The Saints Go Marching In“ (Traditional) – 2:18
    • „Softly and Tenderly“ (Will Lamartine Thompson) – 2:42
    • „When God Dips His Love in My Heart“ (Clemens Derricks) – 0:23
    • „Just a Little Talk with Jesus“ (Clemens Derricks) – 4:09
    • „Jesus Walked That Lonesome Valley“ (Traditional) – 3:28
    • „I Shall Not Be Moved“ (Traditional) – 3:49
    • „Peace In The Valley“ (Thomas A. Dorsey) – 1:33
    • „Down By the Riverside“ (Traditional) – 2:26
    • „I’m with a Crowd But So Alone“ (Tubb/Story) – 1:16
    • „Farther Along“ (J.R. Baxter/W.B. Stevens) – 2:08
    • „Blessed Jesus (Hold My Hand)“ (Traditional) – 1:26
    • „On the Jericho Road“ (Traditional) – 0:52
    • „I Just Can’t Make It By Myself“ (Clara Ward) – 1:04
    • „Little Cabin Home on the Hill“ (Bill Monroe/Lester Flatt) – 0:46
    • „Summertime Is Past and Gone“ (Bill Monroe) – 0:14
    • „I Hear a Sweet Voice Calling“ (Bill Monroe) – 0:36
    • „Sweetheart You Done Me Wrong“ (Bill Monroe) – 0:28
    • „Keeper of the Key (Carl Lead)“ (Stewart/Howard/Devine/Guynes) – 2:08
    • „Crazy Arms“ (Mooney/Seals) – 0:17
    • „Don’t Forbid Me“ (Charles Singleton) – 1:19
    • „Too Much Monkey Business“ (Chuck Berry) – 0:05
    • „Brown Eyed Handsome Man“ (Chuck Berry) – 1:14
    • „Out of Sight, Out of Mind“ (Hunter/Otis) – 0:37
    • „Brown Eyed Handsome Man“ (Chuck Berry) – 1:53
    • „Don’t Forbid Me“ (Charles Singleton) – 0:50
    • „You Belong to My Heart“ (Gilbert/Lara) – 1:10
    • „Is It So Strange“ (Faron Young) – 1:21
    • „That’s When Your Heartaches Begin“ (Hill/Fisher/Raskin) – 4:58
    • „Brown Eyed Handsome Man“ (Chuck Berry) – 0:17
    • „Rip It Up“ (Robert Blackwell/John Marascalco) – 0:23
    • „I’m Gonna Bid My Blues Goodbye“ (Hank Snow) – 0:55
    • „Crazy Arms“ (Mooney/Seals) – 3:36
    • „That’s My Desire“ (Loveday/Kresa) – 2:02
    • „End of the Road“ (Jerry Lee Lewis) – 1:44
    • „Black Bottom Stomp“ (Jelly Roll Morton) – 1:11
    • „You’re the Only Star in My Blue Heaven“ (Gene Autry) – 1:12
    • „Elvis Says Goodbye“ – 0:40

    Diese Liste umfasst die 46 musikalischen Titel, die bei der berühmten Jam-Session des Million Dollar Quartet gespielt wurden, sowie den abschließenden Abschied von Elvis Presley. Viele dieser Aufnahmen sind nur kurze Fragmente und enthalten Gespräche zwischen den Teilnehmern, was den improvisierten Charakter dieser legendären Aufnahmesession unterstreicht.

    Fazit:Musikhistorische Jam-Session

    Das Million Dollar Quartet ist mehr als nur eine historische Kuriosität; es symbolisiert einen Moment, in dem vier der größten Talente der Rock’n’Roll-Ära sich trafen, um gemeinsam Musik zu machen. Die Aufnahmen bieten einen authentischen Einblick in die musikalischen Wurzeln und die spontane Kreativität dieser Künstler und haben bis heute einen besonderen Platz in der Geschichte des Rock’n’Roll.

  • Elvis Presley Boulevard, Memphis

    Elvis Presley Boulevard, Memphis

    Der Elvis Presley Boulevard in Memphis, Tennessee, ist eine Straße, die sowohl symbolisch als auch praktisch eng mit der Geschichte des King of Rock ’n‘ Roll, Elvis Presley, verbunden ist. Dieser Boulevard, der einst als Highway 51 South bekannt war, trägt eine bedeutende Geschichte in sich, die sowohl von der Entwicklung der Umgebung als auch von den Bemühungen, das Erbe des weltberühmten Musikers zu ehren, geprägt ist.

    Die Entstehung des Elvis Presley Boulevard

    Im Jahr 1957 erwarb Elvis Presley das berühmte Anwesen Graceland, das sich damals am Highway 51 South in der ländlichen Umgebung von Whitehaven befand, etwa 12 Meilen südlich des Stadtzentrums von Memphis. Zu dieser Zeit war Whitehaven eine ruhige, landwirtschaftlich geprägte Gegend, fernab vom hektischen Treiben der Stadt. Für Elvis, der sich bereits auf dem Höhepunkt seiner Karriere befand, bot Graceland ein ideales Refugium, fernab von der öffentlichen Aufmerksamkeit.

    Doch mit dem Wachstum von Memphis veränderte sich auch die Umgebung von Graceland. In den 1970er Jahren erlebte das Gebiet rund um Whitehaven einen rasanten Wandel. Einkaufszentren, Wohnsiedlungen und Apartmentkomplexe entstanden und verwandelten die einst ländliche Gegend in ein städtisches Umfeld. Mit diesem Wandel wuchs auch die Bedeutung des Highway 51 South als wichtige Verkehrsader für die Bewohner von Whitehaven.

    Umbenennung: Ein Tribut an den King of Rock ’n‘ Roll

    Die Bedeutung von Elvis Presley für Memphis und die Welt der Musik kann nicht überbewertet werden. In Anerkennung seines Beitrags zur Populärkultur und seiner engen Verbindung zur Stadt stimmte der Stadtrat von Memphis am 29. Juni 1971 dafür, den Highway 51 South, verläuft südlich des South Parkway East, offiziell in Elvis Presley Boulevard umzubenennen. Dies war nicht nur ein symbolischer Akt, sondern auch ein Weg, das Erbe des Sängers dauerhaft in der Infrastruktur der Stadt zu verankern.

    Die feierliche Enthüllung des ersten Straßenschildes fand im Januar 1972 vor Graceland statt, bei einer Zeremonie, an der sowohl der Bürgermeister von Memphis, Wyeth Chandler, als auch Elvis‘ Vater, Vernon Presley, teilnahmen. Mit der Umbenennung wurde auch die offizielle Adresse von Graceland geändert: Das berühmte Anwesen erhielt die Adresse 3764 Elvis Presley Boulevard.

    Die Karte verdeutlicht die Umbenennung des Highway 51 South, südlich des South Parkway East, in Elvis Presley Boulevard
    Die Karte verdeutlicht die Umbenennung des Highway 51 South, südlich des South Parkway East, in Elvis Presley Boulevard

    Die Umbenennung markierte einen Wendepunkt in der Geschichte der Straße und des Viertels. Elvis Presley Boulevard wurde nicht nur zu einer wichtigen Verkehrsader für die Bewohner, sondern auch zu einer Pilgerstätte für Millionen von Fans aus der ganzen Welt, die das Erbe des Musikers ehren wollten. Jährlich strömen Besucher aus allen Ecken der Welt nach Memphis um Graceland und die Straße, die den Namen ihres Idols trägt, zu besuchen.

    Elvis Presley Boulevard als Touristenattraktion und Wirtschaftsader

    Elvis Presley Boulevard, auch bekannt als State Route 3/US 51, ist mehr als nur eine Verkehrsader – sie ist ein symbolischer Eingang zu Graceland, einem der bedeutendsten Touristenziele der Vereinigten Staaten. Jedes Jahr zieht Graceland rund 600.000 Besucher an, die nicht nur das Anwesen des Musikers besichtigen, sondern auch die umliegenden Sehenswürdigkeiten erkunden wollen. Der Boulevard dient als Hauptzufahrt für Touristen, die oft von der Innenstadt von Memphis oder vom internationalen Flughafen kommen.

    Gleichzeitig ist der Boulevard eine wichtige kommerzielle Hauptverkehrsstraße für die Anwohner von Whitehaven. Entlang der Straße befinden sich zahlreiche Geschäfte, Restaurants und Dienstleistungen, die sowohl von Touristen als auch von Einheimischen genutzt werden. Die Straße spielt eine entscheidende Rolle für die wirtschaftliche Entwicklung des Viertels, das seit den 1970er Jahren stark gewachsen ist.

    Das Memphis Visitor Information Centers  liegt direkt am Elvis Presley Boulevard (Adresse: 3205 Elvis Presley Blvd, Memphis, TN 38116)
    Das Memphis Visitor Centers liegt direkt am Elvis Presley Boulevard (Adresse: 3205 Elvis Presley Blvd, Memphis, TN 38116)

    Herausforderungen entlang des Boulevards

    Trotz seiner symbolischen und wirtschaftlichen Bedeutung sieht sich der Elvis Presley Boulevard jedoch mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Im Laufe der Jahre hat die kommerzielle Entwicklung in Whitehaven an Dynamik verloren. Der wirtschaftliche Niedergang in einigen Teilen des Boulevards hat zu Leerständen, Vernachlässigung und einem Anstieg der Kriminalität geführt. Diese Probleme tragen dazu bei, dass der Boulevard in einigen Bereichen ein vernachlässigtes und unansehnliches Erscheinungsbild aufweist – ein Kontrast zu seiner Rolle als wichtiger Zugangspunkt zu einer der berühmtesten Touristenattraktionen der Welt.

    Ein weiteres Problem, das den Boulevard betrifft, ist der schlechte Zustand der Straße selbst. Aufgrund des Alters der Fahrbahn und des intensiven Lkw-Verkehrs hat die Straße erhebliche Schäden erlitten. Schlaglöcher, Risse und unebene Fahrbahnen sind häufig zu beobachten, was nicht nur die Fahrt unangenehm macht, sondern auch Sicherheitsrisiken mit sich bringt. Diese Straßenschäden beeinträchtigen nicht nur den Verkehrsfluss, sondern auch das Image der Gegend, da sie die Attraktivität des Boulevards für Touristen und Investoren mindern.

    Zusätzlich stellt der hohe Fußgängerverkehr in der Nähe von Graceland eine weitere Herausforderung dar. Jedes Jahr strömen Tausende von Fans zu Fuß auf den Boulevard, insbesondere während großer Veranstaltungen wie der jährlichen Elvis Week. Doch die mangelnde Infrastruktur für Fußgänger – darunter unzureichende Gehwege und sichere Überquerungsmöglichkeiten – schafft eine potenziell gefährliche Umgebung für Fußgänger und Autofahrer gleichermaßen. Touristen, die von einem Teil des Boulevards zum nächsten gelangen möchten, finden oft keine sicheren Überwege oder müssen auf unebenen Gehwegen navigieren, was das Risiko von Unfällen erhöht.

    Der Elvis Presley Boulevard ist nicht nur für Fans, die Graceland besuchen wollen, eine wichtige Verkehrsader in Memphis
    Der Elvis Presley Boulevard ist nicht nur für Fans, die Graceland besuchen wollen, eine wichtige Verkehrsader in Memphis

    Pläne für die Zukunft: Verbesserungsmaßnahmen und Revitalisierung

    Angesichts dieser Herausforderungen haben sowohl lokale Anwohner als auch die Stadtverwaltung von Memphis und Elvis Presley Enterprises, Inc. (das Unternehmen, das Graceland und verwandte Attraktionen verwaltet) verschiedene Pläne entwickelt, um den Boulevard zu revitalisieren. Ziel dieser Bemühungen ist es, den Elvis Presley Boulevard in einen angemessenen und einladenden Eingang zu Graceland und zur Stadt Memphis zu verwandeln.

    Ein zentraler Aspekt dieser Pläne ist die Verbesserung der Infrastruktur entlang des Boulevards. Die Stadt plant umfangreiche Straßenbauarbeiten, um die Fahrbahn zu reparieren und zu modernisieren, um sowohl den Verkehrsfluss zu verbessern als auch die Sicherheit zu erhöhen. Gleichzeitig sollen Maßnahmen ergriffen werden, um den Boulevard fußgängerfreundlicher zu gestalten. Dies könnte den Bau von durchgehenden Gehwegen, verbesserten Zebrastreifen und möglicherweise auch neuen Fußgängerüberführungen umfassen, um die Sicherheit für die zahlreichen Besucher zu gewährleisten, die zu Fuß auf dem Boulevard unterwegs sind.

    Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt der Revitalisierungspläne liegt auf der wirtschaftlichen Wiederbelebung des Boulevards. Durch gezielte Investitionen und Förderprogramme sollen Leerstände beseitigt und neue Geschäftsansiedlungen gefördert werden. Ziel ist es, den Boulevard als attraktives Einkaufs- und Geschäftsviertel sowohl für Touristen als auch für die Bewohner von Whitehaven zu positionieren. Hierbei spielt auch die Zusammenarbeit mit Elvis Presley Enterprises eine zentrale Rolle, da das Unternehmen großes Interesse daran hat, das Image des Boulevards zu verbessern und gleichzeitig den Tourismus rund um Graceland zu fördern.

    Bedeutung des Elvis Presley Boulevards für Memphis

    Der Elvis Presley Boulevard ist nicht nur eine Straße, sondern ein Symbol für das Erbe eines der größten Musikikonen des 20. Jahrhunderts. Für die Stadt Memphis repräsentiert der Boulevard einen wichtigen Teil ihrer Identität und Geschichte. Elvis Presley ist untrennbar mit der Stadt verbunden, und Graceland zieht jedes Jahr Hunderttausende von Besuchern an, die die Kultur und Geschichte der Region hautnah erleben möchten.

    Gleichzeitig ist der Boulevard auch ein Spiegelbild der städtischen Herausforderungen, mit denen Memphis und viele andere Städte in den USA konfrontiert sind. Der wirtschaftliche Niedergang in Teilen des Boulevards, die Sicherheitsprobleme und die infrastrukturellen Defizite sind typische Probleme, die viele ältere städtische Gebiete betreffen. Doch durch gezielte Investitionen und eine enge Zusammenarbeit zwischen der Stadt, der lokalen Gemeinschaft und privaten Akteuren besteht die Möglichkeit, den Boulevard in eine lebendige und attraktive Verkehrsader zu verwandeln, die sowohl den Tourismus als auch die lokale Wirtschaft fördert.

    Elvis Presley Boulevard – Standort

  • Forest Hill Cemetery, Memphis

    Forest Hill Cemetery, Memphis

    Der Forest Hill Cemetery (Forest Hill Funeral Home & Cemetery) in Memphis, Tennessee, ist einer der bedeutendsten und historischsten Friedhöfe der Region. Gegründet im Jahr 1888, hat er seit über einem Jahrhundert viele prominente Persönlichkeiten und Bürger der Stadt Memphis zur letzten Ruhe gebettet. Der Friedhof zeichnet sich durch seine malerische Lage, majestätische alte Bäume und beeindruckende Denkmäler aus, die weit in das 19. Jahrhundert zurückreichen. Doch abgesehen von seiner langen und geschichtsträchtigen Vergangenheit, ist der Forest Hill Cemetery auch eng mit einem der bedeutendsten Momente in der Geschichte von Memphis verbunden: der vorübergehenden Beisetzung von Elvis Presley am 18. August 1977.

    Ursprung und die Geschichte des Forest Hill Cemetery

    Die Geschichte des Forest Hill Cemetery in Memphis beginnt 1888, als auf einem 160 Hektar großen Grundstück in Midtown Memphis ein neuer Friedhof eröffnet wurde. Mit seinen uralten Eichen und Ahornbäumen, die den Friedhof bis heute prägen, bot der Forest Hill Cemetery einen ruhigen und friedlichen Ort, an dem die Bürger von Memphis ihre Angehörigen begraben konnten. Im Laufe der Jahrzehnte wuchs der Friedhof nicht nur in der Anzahl der Bestatteten, sondern auch in seiner Bedeutung als historischer Ort. 1960 erwarb der US Postal Service etwa 40 unerschlossene Hektar des ursprünglichen Grundstücks, was die Größe des Friedhofs etwas reduzierte.

    Forest Hill Cemetery, Memphis
    Einfahrt zum Forest Hill Cemetery, Memphis vom Elvis Presley Boulevard aus.

    1915 wurde das erste Mausoleum des Friedhofs errichtet, das den wohlhabenden und berühmten Bürgern von Memphis vorbehalten war. Dieses beeindruckende Bauwerk spielte eine entscheidende Rolle im Zusammenhang mit der Beerdigung von Elvis Presley, einer der bedeutendsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts.

    Elvis Presley: Beerdigung auf dem Forest Hill Cemetery

    Am 16. August 1977 verstarb Elvis Presley im Alter von nur 42 Jahren auf seinem Anwesen Graceland in Memphis. Sein Tod erschütterte die Musikwelt und seine Fans auf der ganzen Welt. Elvis Presley war nicht nur eine Ikone des Rock ’n’ Roll, sondern auch ein Symbol des amerikanischen Traums und der Popkultur. Seine Lieder, sein Stil und seine Energie prägten eine ganze Generation, und sein früher Tod hinterließ eine riesige Lücke in der Musikwelt.

    Das Mausoleum des Forest Hill Cemetery, Memphis während der Beerdigung von Elvis Presley am 18. August 1977
    Das Mausoleum des Forest Hill Cemetery, Memphis während der Beerdigung von Elvis Presley am 18. August 1977

    Nach seinem Tod fand die Beisetzung zunächst nicht in Graceland statt, dem Ort, den die meisten seiner Fans mit ihm verbinden. Stattdessen wurde Elvis am 18. August 1977 auf dem Forest Hill Cemetery, neben seiner Mutter Gladys Presley beigesetzt. Der Tag von Elvis’ Beerdigung war ein bedeutsamer Moment in der Geschichte von Memphis. Tausende von Menschen strömten auf die Straßen, um ihrem Idol die letzte Ehre zu erweisen. Die Menschenmassen versammelten sich um das Anwesen von Graceland, als der Trauerzug zum Forest Hill Cemetery zog. Es war ein Augenblick, in dem die Stadt stillstand, und in dem der Verlust einer Ikone, die so viele Leben berührt hatte, tief empfunden wurde.

    Im Oktober 1977 erhält Vernon Presley die Genehmigung, die Särge seines Sohnes Elvis und seiner Frau Gladys nach Graceland zu überführen. Dort sollten sie im Meditationsgarten beigesetzt werden. Dieser Ort galt als sicherer und geeigneter Platz für die letzte Ruhe der beiden, nachdem Versuche, die Leichen auf dem Friedhof zu stehlen und Lösegeld zu erpressen, vereitelt wurden. Seitdem ist Graceland ein bedeutender Gedenkort für Fans aus aller Welt.

    Die Bedeutung von Elvis’ Beerdigung für Memphis

    Elvis’ Beerdigung im Forest Hill Cemetery, wenn auch nur von kurzer Dauer, war ein Moment von großer kultureller und emotionaler Bedeutung für Memphis. Es unterstrich die tiefe Verbundenheit zwischen der Stadt und einem ihrer berühmtesten Söhne. Die Entscheidung, Elvis zunächst im Forest Hill Friedhof beizusetzten, zeigt auch die Bedeutung des Friedhofs als Ruhestätte für die prominenten Bürger der Stadt.

    Die Trauerfeier für Elvis auf dem Forest Hill Cemetery wurde von vielen seiner engsten Freunde und Familienmitglieder besucht. Unter ihnen waren Vater Vernon Presley, seine Ex-Frau Priscilla Presley und seine Tochter Lisa Marie, die damals noch ein Kind war. Diese intime Zeremonie spiegelte die tiefe Trauer wider, die nicht nur von seinen engsten Angehörigen, sondern auch von Millionen von Fans weltweit empfunden wurde.

    Weitere Persönlichkeiten und Monumente

    Neben der vorübergehenden Beisetzung von Elvis Presley ist der Forest Hill Cemetery auch die letzte Ruhestätte vieler anderer prominenter Persönlichkeiten aus Memphis. Der Friedhof ist berühmt für seine beeindruckenden Denkmäler und Gräber, die über die Jahrhunderte hinweg errichtet wurden. Dazu gehört unter anderem ein Denkmal für den Benevolent and Protective Order of Elks, eine wohltätige Organisation, die sich für Gemeinschaftsdienste einsetzt.

    Zu den bedeutendsten Persönlichkeiten, die auf dem Forest Hill Cemetery beigesetzt wurden, gehören:

    • Estelle Axton (1918–2004)
      Die Mitbegründerin von Stax Records, einem der einflussreichsten Plattenlabels der Soul- und R&B-Musik. Stax Records spielte eine zentrale Rolle in der Entwicklung des „Memphis Sounds“, und Estelle Axton war maßgeblich an der Förderung von Künstlern wie Otis Redding und Isaac Hayes beteiligt.
    • Packy Axton (1941–1974)
      Der Sohn von Estelle Axton und ein talentierter Musiker, der als Mitglied der Markeys, einer Hausband von Stax Records, tätig war.
    • Bill Black (1926–1965)
      Bill Black, der als Bassist in Elvis’ Band Blue Moon Boys spielte und maßgeblich an der Entwicklung des Rockabilly-Sounds beteiligt war, der Elvis so berühmt machte.
    • James Blackwood (1919–2002)
      Ein bekannter amerikanischer Gospel-Sänger, der Mitglied der Blackwood Brothers war, einer der erfolgreichsten und langlebigsten Gospel-Gruppen in der Geschichte der USA.
    • John R. Brinkley (1885–1945)
      Ein berüchtigter Quacksalber und Radiopionier, dessen umstrittene medizinische Praktiken in den 1920er und 1930er Jahren landesweit für Schlagzeilen sorgten.
    • Charlie Feathers (1932–1998)
      Ein einflussreicher Musiker und einer der Wegbereiter des Rockabilly-Genres, das später von Künstlern wie Elvis Presley populär gemacht wurde.
    • Malcolm R. Patterson (1861–1935)
      Ein ehemaliger Gouverneur von Tennessee und ein wichtiger politischer Akteur in der Geschichte des Staates.
    • Kemmons Wilson (1913–2003)
      Der Gründer der Holiday Inn Hotelkette, einer der erfolgreichsten und bekanntesten Hotelketten der Welt, die das moderne Hotelerlebnis grundlegend veränderte.

    Herausforderungen und Kritik

    Trotz seiner historischen Bedeutung und seines kulturellen Wertes geriet der Forest Hill Cemetery in den letzten Jahren auch in die Schlagzeilen aufgrund von Problemen bei der Verwaltung und Instandhaltung. Im Jahr 2020 und 2021 wurden mehrere Strafen gegen den Friedhof verhängt, unter anderem wegen mangelhafter Pflege, Managementproblemen und eines Rattenbefalls in der Leichenhalle des Forest Hill Cemetery East. Diese Probleme führten zu erheblichen Schäden an den Gedenkstätten, einschließlich des Denkmals für John R. Brinkley und des Elks Rest Monuments.

    Diese Vorfälle haben den Ruf des Friedhofs in gewisser Weise beschädigt, aber der Forest Hill Cemetery bleibt dennoch ein bedeutender Ort der Erinnerung und ein wichtiger Teil der Geschichte von Memphis.

    Impressionen: Masoleum

    Fazit: Ruhestätte prominenter Persönlichkeiten

    Der Forest Hill Cemetery ist nicht nur ein Ort der Erinnerung für viele prominente Persönlichkeiten, sondern auch ein Symbol für die Geschichte und Kultur von Memphis. Die Beerdigung von Elvis Presley im Jahr 1977 war ein entscheidender Moment in der Geschichte des Friedhofs und markierte einen Punkt, an dem sich die lokale und globale Trauer vereinten. Obwohl der Friedhof in den letzten Jahren mit einigen Herausforderungen konfrontiert war, bleibt er ein Ort von enormer historischer und kultureller Bedeutung.

    Elvis’ vorübergehende Ruhestätte auf dem Forest Hill Cemetery wird immer ein wichtiger Teil seiner Geschichte bleiben und unterstreicht die tiefen Verbindungen, die zwischen der Stadt Memphis und dem König des Rock ’n’ Roll bestehen.

    Adresse und Standort

    Forest Hill Funeral Home & Cemetery
    1661 S. Elvis Presley Blvd., Memphis, TN 38106
    Webseite: foresthillfh.com

  • Lauderdale Courts, Memphis

    Lauderdale Courts, Memphis

    Die Lauderdale Courts in Memphis, Tennessee, sind ein bedeutendes historisches Wahrzeichen, das eine reiche Geschichte hat und eine zentrale Rolle in der Entwicklung des sozialen Wohnungsbaus in den Vereinigten Staaten spielte. Dieser Wohnkomplex, der 1936 im Rahmen eines nationalen Programms zur Bekämpfung von Armut und Obdachlosigkeit errichtet wurde, bietet heute nicht nur einen faszinierenden Einblick in die städtebauliche Geschichte von Memphis, sondern auch in das Leben eines der berühmtesten Musiker aller Zeiten: Elvis Presley.

    Entstehung der Lauderdale Courts

    Die Geschichte der Lauderdale Courts beginnt in den 1930er Jahren, einer Zeit, in der die Vereinigten Staaten unter den verheerenden Folgen der Großen Depression litten. Millionen von Menschen hatten ihre Arbeit und ihre Häuser verloren, und die Notwendigkeit von bezahlbarem Wohnraum wurde immer dringlicher. In diesem Zusammenhang wurde 1936 das Lauderdale Courts-Projekt unter der Aufsicht der Federal Emergency Administration of Public Works ins Leben gerufen. Diese Behörde war ein Teil des „New Deal“, des umfassenden Reformprogramms von Präsident Franklin D. Roosevelt, das darauf abzielte, die amerikanische Wirtschaft wiederzubeleben und gleichzeitig sozialen Fortschritt zu fördern.

    Das Ziel dieses Wohnungsbauprojekts war es, Menschen aus den ärmlichen und oft gesundheitsschädlichen Behausungen der damaligen Zeit in moderne, saubere und bezahlbare Wohnungen umzusiedeln. Die Lauderdale Courts wurden auf einem Grundstück errichtet, das entlang des Bayou Gayoso, eines bedeutenden Flusses der Region, lag. Der Fluss selbst wurde teilweise durch Betonkanäle umgeleitet, um Platz für die Erweiterung der Lauderdale Street zu schaffen. Die architektonische Gestaltung der Courts folgte dem Georgianischen Revival-Stil, einer populären Bauweise, die sich durch symmetrische Fassaden, Ziegelbauten und klassizistische Details auszeichnete.

    Mit insgesamt 449 Wohnungen, die in ein- bis dreistöckigen Gebäuden untergebracht waren, boten die Lauderdale Courts Platz für eine große Anzahl von Familien. Ein Teil der Market Street, einer nahegelegenen Hauptverkehrsstraße, wurde in eine Grünfläche umgewandelt, was den Bewohnern der Courts zusätzliche Erholungsflächen bot. Die Wohnungen waren mit modernen Annehmlichkeiten ausgestattet, die für damalige Verhältnisse als fortschrittlich galten, darunter fließendes Wasser, Strom und sanitäre Anlagen.

    Die Verwaltung des Wohnkomplexes wurde von der Memphis Housing Authority (MHA) übernommen, die sich auf die Auswahl der Bewohner konzentrierte. Die Kriterien für die Vergabe einer Wohnung basierten hauptsächlich auf dem finanziellen Bedarf der Familien. Dabei wurde allerdings auch den damals geltenden Segregationsgesetzen Rechnung getragen: Nur weiße Familien wurden für eine Wohnung in den Lauderdale Courts in Betracht gezogen, was ein düsteres Kapitel der amerikanischen Geschichte widerspiegelt.

    Lauderdale Courts, Memphis, Elvis Presley
    Lauderdale Courts, Memphis, Wohngebäude 185 Winchester Ave., hier lebte die Familie Presley von 1949 bis 1953

    Soziale Bedeutung und Wandel

    In den Jahrzehnten nach ihrer Eröffnung entwickelten sich die Lauderdale Courts zu einem wichtigen Bestandteil des städtischen Lebens in Memphis. Sie boten nicht nur dringend benötigten Wohnraum, sondern trugen auch zur sozialen Stabilität der Gemeinde bei. In einer Zeit, in der viele Menschen unter unsicheren Lebensbedingungen litten, boten die Courts eine Oase der relativen Sicherheit und Beständigkeit.

    Dennoch waren die Lauderdale Courts nicht frei von Herausforderungen. Trotz der modernen Ausstattung und der guten Bauweise war der Wohnkomplex nach wie vor ein sozialer Brennpunkt, der mit den Problemen der Armut und der sozialen Ungleichheit zu kämpfen hatte. In den 1950er und 1960er Jahren begann sich die wirtschaftliche Lage der Stadt zu verändern, und die Lauderdale Courts gerieten zunehmend in Vergessenheit. Viele der ursprünglichen Bewohner zogen in wohlhabendere Gegenden, und die städtische Infrastruktur verfiel allmählich.

    In den 1990er Jahren hatten die Lauderdale Courts ihren einstigen Glanz verloren. Die Gebäude waren verfallen, und die soziale Lage in der Umgebung hatte sich drastisch verschlechtert. An einem Punkt wurde sogar darüber nachgedacht, den gesamten Komplex abzureißen, um Platz für eine neue Bebauung zu schaffen. Doch die Bedeutung der Lauderdale Courts, sowohl aus historischer als auch aus kultureller Sicht, war nicht zu unterschätzen. Eine Gruppe engagierter Elvis-Fans sowie lokale Denkmalschützer setzten sich erfolgreich dafür ein, die Gebäude zu erhalten. Dank der Bemühungen der Stadt Memphis, der lokalen Entwickler Jack Belz und Henry Turley sowie der Organisation Memphis Heritage wurde der Komplex gerettet und in den folgenden Jahren umfassend renoviert.

    Heute sind die ehemaligen Lauderdale Courts als Uptown Square bekannt und gelten als eine der angesagtesten Wohnadressen in Memphis. Mit einem Investitionsvolumen von 36 Millionen US-Dollar wurden die Gebäude restauriert und in eine Mischung aus einkommensabhängigem und marktorientiertem Wohnraum umgewandelt. Dank dieser Transformation konnte der historische Wert der Anlage bewahrt und gleichzeitig moderner Wohnraum geschaffen werden.

    Die Presley-Familie in den Lauderdale Courts

    Einer der bekanntesten Bewohner der Lauderdale Courts war zweifellos Elvis Presley, der spätere „King of Rock ’n‘ Roll“. Elvis zog im Oktober 1949 im Alter von 13 Jahren zusammen mit seinen Eltern Vernon und Gladys Presley in die Wohnung 328 in der 185 Winchester Ave. ein. Die Familie lebte bis Januar 1953 in den Lauderdale Courts, bevor sie aufgrund ihres gestiegenen Einkommens die Wohnung verlassen mussten.

    Für Elvis waren die Jahre in den Lauderdale Courts prägend. In diesen Jahren entwickelte er sein musikalisches Talent und fand eine erste Bühne für seine Auftritte. Ehemalige Bewohner der Lauderdale Courts erinnern sich daran, dass Elvis oft im Keller des Gebäudes seine Gitarre spielte und seine Stimme trainierte. Er sang auch häufig auf den Stufen des Wohnhauses für seine Nachbarn und erfreute sich schnell einer kleinen, aber begeisterten Fangemeinde.

    Einer der Orte, an denen Elvis regelmäßig auftrat, war das Freizeitzentrum der Lauderdale Courts, in dem oft Tanzveranstaltungen für Teenager stattfanden. Obwohl Elvis sich eifrig für diese Auftritte meldete, wurde er nicht immer zugelassen. Ein weiterer Bewohner der Lauderdale Courts, Johnny Burnett, der später die Band „Rock ’n‘ Roll Trio“ gründete, war dafür bekannt, Elvis manchmal die Teilnahme an diesen Veranstaltungen zu verwehren.

    Trotz dieser kleinen Rückschläge gab Elvis nie auf. Im Gegenteil, diese frühen Auftritte halfen ihm, sein Selbstbewusstsein als Musiker zu stärken und seine Fähigkeiten zu verfeinern. Auch seine späteren Bandkollegen, wie Bill Black, der ebenfalls in den Lauderdale Courts lebte, spielten eine wichtige Rolle in seiner musikalischen Entwicklung. Bill Black und Scotty Moore wurden 1954 bei Sun Records Teil von Elvis‘ erster Band und trugen maßgeblich zu seinem frühen Erfolg bei.

    Der Einfluss der Lauderdale Courts auf Elvis‘ Karriere kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. In dieser Umgebung, umgeben von der Musikszene Memphiss und den verschiedenen kulturellen Einflüssen, entwickelte Elvis seinen einzigartigen Stil, der später die Welt erobern sollte. Im August 2015 errichtete die Shelby County Historical Commission eine Gedenktafel, vor dem Gebäude mit der Nr. 185, zum Gedenken an Rockstar..

    Lauderdale Courts, Memphis, Gedenktafel an Elvis Presley
    Die Gedenktafel der Shelby County Historical Commission gibt Informationen zu Elvis‘ Bezug zu den Lauderdale Courts

    Denkmalschutz und Erhaltung

    Die Rettung der Lauderdale Courts vor dem Abriss ist ein Beispiel für die Bedeutung des Denkmalschutzes und der städtischen Erneuerung. In den 1990er Jahren, als die Gebäude in einem stark verfallenen Zustand waren, drohte der historische Wohnkomplex zu verschwinden. Doch dank des Einsatzes lokaler Bürger und Organisationen, die den kulturellen Wert der Anlage erkannten, konnten die Lauderdale Courts nicht nur erhalten, sondern in eine moderne Wohnanlage verwandelt werden.

    Ein bedeutender Schritt in diesem Prozess war die Aufnahme der Lauderdale Courts in das National Register of Historic Places, das amerikanische Verzeichnis historisch bedeutsamer Orte. Diese Anerkennung half, öffentliche und private Mittel für die Renovierung der Gebäude zu mobilisieren. Das Ziel der Renovierung war es, den historischen Charakter der Anlage zu bewahren, während gleichzeitig moderne Annehmlichkeiten integriert wurden.

    Die Umwandlung in Uptown Square war ein Vorzeigeprojekt für die Kombination von Denkmalschutz und Stadtentwicklung. Durch die Schaffung von Wohnraum für verschiedene Einkommensgruppen konnte nicht nur die historische Substanz der Lauderdale Courts erhalten, sondern auch ein Beitrag zur sozialen Durchmischung und Belebung des Stadtviertels geleistet werden. Heute sind die ehemaligen Lauderdale Courts ein beliebter Wohnort für Menschen, die die Nähe zur Innenstadt von Memphis und den historischen Charme der Anlage schätzen.

    Lage der Lauderdale Courts

    Die Lauderdale Courts, auch bekannt als Uptown Square, liegen im Herzen von Memphis und erstrecken sich über ein Gebiet, das durch mehrere wichtige Straßen und Boulevards begrenzt wird. Der Standort des Wohnkomplexes ist eng mit der Geschichte der Stadt verbunden und spiegelt die urbanen Entwicklungen wider, die Memphis im Laufe der Jahrzehnte geprägt haben.

    Die geografischen Grenzen der Lauderdale Courts sind im Westen durch den North B.B. King Boulevard (ehemals Third Street) definiert, einer zentralen Verkehrsader, die eine wichtige Rolle in der Stadtgeschichte gespielt hat. Diese Straße ist nach der Blueslegende B.B. King benannt und verkörpert die reiche Musiktradition von Memphis. Im Norden wird das Gebiet durch die Winchester Avenue und die Alabama Avenue eingegrenzt. Diese Straßen markieren das nördliche Ende des Komplexes und verlaufen parallel zu den Wohngebäuden.

    Im Süden endet das Gelände an der Exchange Avenue, einer weiteren wichtigen Straße, die den Zugang zur Innenstadt von Memphis erleichtert. Östlich erstrecken sich die Lauderdale Courts bis zum Danny Thomas Boulevard und erneut zur Alabama Avenue. Diese Straßenzüge bilden den östlichen Rand des Gebiets und verbinden die Lauderdale Courts mit anderen Vierteln der Stadt.

    Dieser Standort, der sich über mehrere wichtige Straßen erstreckt, zeigt, wie die Lauderdale Courts sowohl geografisch als auch kulturell tief in die Geschichte und das städtische Gefüge von Memphis eingebettet sind. Die Nähe zu bedeutenden Verkehrsadern und die Integration in die städtische Infrastruktur spielten eine wesentliche Rolle für die Entwicklung der Gegend und die Erreichbarkeit für die Bewohner.

    Impressionen

    Fazit: Historischer Wohnkomplex

    Die Lauderdale Courts sind mehr als nur ein Wohnkomplex – sie sind ein Symbol für die Herausforderungen und Chancen des sozialen Wohnungsbaus im 20. Jahrhundert, ein wichtiger Meilenstein in der Karriere von Elvis Presley und ein leuchtendes Beispiel für den erfolgreichen Denkmalschutz. Von ihrer Gründung in den 1930er Jahren als Teil des New Deals bis zu ihrer Transformation in eine moderne Wohnanlage im 21. Jahrhundert haben die Lauderdale Courts eine bewegte Geschichte durchlaufen.

    Die Erhaltung und Restaurierung dieses historischen Ortes zeugt nicht nur von der Bedeutung des Denkmalschutzes, sondern auch von der Rolle, die engagierte Bürger und lokale Gemeinschaften in der Bewahrung ihrer Geschichte spielen können. Heute sind die Lauderdale Courts – oder Uptown Square, wie sie jetzt genannt werden – nicht nur ein Zeugnis der Vergangenheit, sondern auch ein lebendiger Teil der Zukunft von Memphis.

    Adresse: Wohnung der Presleys

    Adresse: 185 Winchester Ave, Memphis, TN 38105, USA
    Längen- und Breitengrad: 35° 9.127′ N, 90° 2.825′ W

  • L. C. Humes High School Memphis

    L. C. Humes High School Memphis

    Die L.C. Humes High School in Memphis, Tennessee, ist weit mehr als nur eine Bildungseinrichtung – sie ist ein Ort, der tief mit der Geschichte der Stadt und einer der größten Ikonen des 20. Jahrhunderts, Elvis Presley, verbunden ist. Elvis, der „King of Rock ’n‘ Roll“, schloss 1953 genau an dieser Schule seine Schullaufbahn ab. Zu dieser Zeit war er ein schüchterner Junge aus einfachen Verhältnissen, doch schon damals zeichnete er sich durch seine Liebe zur Musik aus. Die Humes High School spielte eine Schlüsselrolle in seiner Jugend, und viele seiner Mitschüler erinnerten sich später an die Pausen, in denen Elvis seine Gitarre spielte und seine ersten musikalischen Schritte machte.

    Die Schule selbst, die in den 1920er Jahren im Collegiate-Gothic-Stil erbaut wurde, hat jedoch eine weitaus längere Geschichte und ist ein bedeutendes architektonisches und kulturelles Wahrzeichen von Memphis. Neben ihrer Verbindung zu Elvis Presley war sie für Generationen von Schülern ein Ort des Lernens und der Gemeinschaft. Heute bleibt sie als Humes Preparatory Academy Middle School ein Symbol für die reiche Geschichte der Stadt.

    Historische Entwicklung der L.C. Humes High School

    Die L.C. Humes High School wurde in den frühen 1920er Jahren gegründet und diente ursprünglich als weiterführende Schule für die wachsende Bevölkerung von Memphis. Das Schulgebäude, das 1924 fertiggestellt wurde, repräsentiert den Collegiate-Gothic-Stil, der in jener Zeit in den USA besonders beliebt war. Diese architektonische Stilrichtung, bekannt für ihre symmetrischen Strukturen, Spitzbogenfenster und andere gotische Elemente, war das Werk des renommierten Architekten George Awsumb. Awsumb hat in Memphis und darüber hinaus zahlreiche öffentliche Gebäude entworfen, und die L.C. Humes High School ist eines der markantesten Beispiele seiner Arbeit.

    Der Stil des Gebäudes war nicht nur optisch beeindruckend, sondern symbolisierte auch den aufstrebenden Charakter des amerikanischen Bildungswesens in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Der Collegiate-Gothic-Stil wurde häufig für Bildungsinstitutionen verwendet, um akademische Exzellenz und eine Verbindung zur Tradition zu vermitteln, was besonders für die wachsende Mittelschicht von Bedeutung war, die Zugang zu weiterführenden Bildungseinrichtungen suchte.

    Die Schule selbst diente der Bildung junger Menschen aus Memphis von den 1930er Jahren bis zum Jahr 1967 als High School. Danach wurde sie in eine Mittelschule umgewandelt, die dem Schulsystem der Stadt Memphis angehörte. Diese Umwandlung markierte eine Zeit des Wandels in der Bildungslandschaft der Stadt, da viele Schulen in Memphis aufgrund von Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur und im Schulsystem neue Funktionen erhielten.

    L. C. Humes High School, Memphis TN
    Gedenktafel der Humes High School mit Informationen zum berühmten Schüler, Elvis Presley

    Die Aufnahme in das National Register of Historic Places

    Im Jahr 2004 erhielt das Gebäude der Humes High School eine besondere Anerkennung, als es in das National Register of Historic Places (NRHP) aufgenommen wurde. Diese Aufnahme erfolgte aufgrund der „bedeutenden Rolle der Schule in der Bildungslandschaft von Memphis“ sowie ihrer einzigartigen architektonischen Gestaltung durch George Awsumb. Mit der Aufnahme in das NRHP wurde die Bedeutung der Schule sowohl für die Stadtgeschichte als auch für die amerikanische Bildungsarchitektur offiziell anerkannt.

    Die Aufnahme in das Register zeigt, dass die Schule nicht nur wegen ihrer Verbindung zu bedeutenden Persönlichkeiten und Ereignissen von Bedeutung ist, sondern auch als Symbol für die Entwicklung der städtischen Bildungslandschaft in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Schulen wie die L.C. Humes High School waren ein integraler Bestandteil der Bemühungen, jungen Menschen aus verschiedenen sozialen Schichten Zugang zu Bildung und sozialem Aufstieg zu ermöglichen.

    Verbindung zu Elvis Presley

    Eine der bekanntesten Verbindungen, die die L.C. Humes High School in die internationale Öffentlichkeit gebracht hat, ist die Tatsache, dass Elvis Presley, der „King of Rock ’n‘ Roll“, im Jahr 1953 von dieser Schule graduierte. Die Schule war für den jungen Elvis Presley, der in ärmlichen Verhältnissen in einem ärmlichen Viertel von Memphis aufwuchs, ein bedeutender Ort. Hier begann seine Reise vom schüchternen Jungen aus einfachen Verhältnissen zum weltberühmten Superstar.

    Presleys Zeit an der Humes High School ist gut dokumentiert, und viele seiner Freunde und Mitschüler haben später erzählt, wie er schon während seiner Schulzeit durch seine Liebe zur Musik auffiel. Elvis war bekannt dafür, dass er seine Gitarre zur Schule brachte und in den Pausen und nach dem Unterricht oft spielte. Die Musik, die ihn in seiner Jugend beeinflusste, war ein Mix aus Gospel, Blues und Country – Genres, die in den kulturellen Schmelztiegel von Memphis tief verwurzelt sind.

    Die Tatsache, dass Elvis von der Humes High School graduierte, hat dazu beigetragen, dass die Schule einen besonderen Platz in der Geschichte des Rock ’n‘ Roll einnimmt. Viele Elvis-Fans pilgern noch heute nach Memphis, um die Orte zu besuchen, die für das Leben des Künstlers von Bedeutung waren – und die Humes High School steht dabei ganz oben auf der Liste.

    Weitere prominente Alumni

    Neben Elvis Presley kann die L.C. Humes High School auf eine Reihe weiterer prominenter Absolventen verweisen. Einer von ihnen ist Bill Black, der später als Bassist in Elvis‘ Band bekannt wurde. Black spielte eine entscheidende Rolle in den frühen musikalischen Erfolgen von Elvis und war Mitglied der berühmten „Blue Moon Boys“, der Band, die Elvis bei seinen ersten Aufnahmen für Sun Records begleitete.

    Ein weiterer bekannter Name, der mit der Schule verbunden ist, ist George Klein, ein enger Freund von Elvis, der später eine erfolgreiche Karriere als DJ und TV-Moderator hatte. Klein war ebenfalls ein Humes-Absolvent und blieb bis zu Presleys Tod einer seiner engsten Freunde.

    Red West, ein weiterer Mitschüler von Elvis, wurde später als Schauspieler und Songwriter bekannt. West, der ebenfalls enge Verbindungen zu Elvis pflegte, verfolgte eine erfolgreiche Karriere in Hollywood (darunter Road House aus dem Jahr 1989 mit Patrick Swayze) und schrieb mehrere Songs, die von Presley aufgenommen wurden.

    John „Bull“ Bramlett war ein gefeierter American-Football-Spieler, der in den 1960er und 1970er Jahren in der NFL und AFL spielte. Bekannt für seine aggressive Spielweise, galt Bramlett als einer der härtesten Linebacker seiner Zeit. Seine Karriere führte ihn durch verschiedene Teams, darunter die Denver Broncos, Miami Dolphins und die New England Patriots. Später im Leben wandte er sich dem christlichen Glauben zu und wurde ein bekannter Prediger, was seiner Biografie eine besondere Wendung verlieh.

    Jack Cristil, ein weiterer prominenter Absolvent der Humes High School, erlangte Bekanntheit als Sportkommentator. Er war fast fünf Jahrzehnte lang die Stimme der Mississippi State Bulldogs, das College-Football- und Basketball-Team der Mississippi State University. Seine markante Stimme und seine präzisen Analysen machten ihn zu einer Legende im Sportjournalismus. Cristils Hingabe und sein professionelles Auftreten brachten ihm breite Anerkennung und zahlreiche Auszeichnungen in der Sportberichterstattung ein.

    Diese prominenten Alumni zeigen, dass die L.C. Humes High School nicht nur eine Bildungsstätte war, sondern auch ein kreativer und kultureller Nährboden für junge Talente, die später bedeutende Beiträge zur amerikanischen Populärkultur leisteten.

    Veränderungen in der Schulstruktur und die Gegenwart

    Nach ihrer Zeit als High School wurde die Humes High School in eine Mittelschule umgewandelt und war unter verschiedenen Namen bekannt, darunter North Side High School und L.C. Humes Junior High School. In den 2010er Jahren wurde die Schule schließlich zu einer Charter School, die von der Gestalt Community Schools betrieben wurde.

    Diese Transformation spiegelte den größeren Trend in den USA wider, in dem öffentliche Schulen in städtischen Gebieten zunehmend in Charter Schools umgewandelt wurden. Diese Schulen, die oft flexibler als traditionelle öffentliche Schulen operieren, sind in der Regel durch private Organisationen oder gemeinnützige Institutionen geleitet und zielen darauf ab, innovative Bildungsmodelle anzubieten, um Schülern in benachteiligten städtischen Gebieten bessere Bildungschancen zu bieten.

    Im Jahr 2017 kündigte Gestalt Community Schools jedoch an, dass sie die Kontrolle über die Humes Preparatory Academy Middle School aufgrund sinkender Schülerzahlen und finanzieller Schwierigkeiten abgeben würden. Dies führte dazu, dass die Schule von den Frayser Community Schools übernommen wurde, einer Organisation, die sich ebenfalls darauf konzentriert, das Bildungsniveau in wirtschaftlich benachteiligten Stadtteilen von Memphis zu heben.

    Die Herausforderungen, denen sich die Humes High School in den letzten Jahrzehnten gegenübersah, sind symptomatisch für viele Schulen in amerikanischen Städten. Sinkende Schülerzahlen, finanzielle Engpässe und der Wechsel zu neuen Schulmodellen haben in vielen Fällen zu Unsicherheit und ständigen Veränderungen geführt. Dennoch bleibt die Humes School ein wichtiger Bestandteil der Bildungslandschaft von Memphis, und ihre historische Bedeutung sorgt dafür, dass das Gebäude und seine Geschichte weiterhin bewahrt werden.

    Die Architektur der Schule

    Die architektonische Gestaltung der Humes High School ist eines der markantesten Merkmale des Gebäudes. Wie bereits erwähnt, wurde die Schule im Collegiate Gothic Stil entworfen, einem Stil, der besonders in der Gestaltung von Universitätsgebäuden und Schulen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts beliebt war. Dieser Stil wird oft als imposant und würdevoll beschrieben und sollte den Geist der akademischen Exzellenz und der historischen Verbindungen zum europäischen Bildungssystem widerspiegeln.

    George Awsumb, der Architekt hinter dem Design der Humes High School, war dafür bekannt, dass er in seinen Entwürfen oft traditionelle Formen mit modernen funktionalen Elementen verband. In der Humes School wird dies durch die Verwendung von klassischen gotischen Elementen wie Spitzbögen und Türmen in Verbindung mit der schlichten, aber soliden Bauweise des Gebäudes sichtbar. Diese Kombination aus Form und Funktion machte die Schule zu einem wichtigen Wahrzeichen in Memphis und einem Symbol für die Bedeutung von Bildung in der Stadt.

    Das Schulgebäude erstreckt sich über eine Fläche von 7,2 Acres (etwa 2,9 Hektar) und befindet sich in der 659 N. Manassas Street im Stadtteil North Memphis. Es wurde im Jahr 1924 fertiggestellt und seitdem mehrfach renoviert, um den Anforderungen eines modernen Bildungsbetriebs gerecht zu werden, ohne jedoch seinen historischen Charakter zu verlieren. Die Aufnahme in das National Register of Historic Places stellt sicher, dass das Gebäude weiterhin geschützt und erhalten bleibt.

    Impressionen

    Fazit: Ein Ort von historischer und kultureller Bedeutung

    Die Geschichte der L.C. Humes High School, heute die Humes Preparatory Academy Middle School, ist eine Geschichte von Wandel und Beständigkeit. Sie steht für die sich verändernden Bedürfnisse und Herausforderungen des Bildungswesens in Memphis, aber auch für den unerschütterlichen Wert von Bildung als Weg zu sozialem und wirtschaftlichem Aufstieg.

    Von ihrer architektonischen Bedeutung als Meisterwerk des Collegiate-Gothic-Stils über ihre Rolle als Bildungsstätte für Tausende junger Menschen bis hin zu ihrer Verbindung zu Elvis Presley und anderen bedeutenden Persönlichkeiten – die Humes School ist ein wesentlicher Teil des Erbes von Memphis.

    Die Herausforderungen, denen sich die Schule in den letzten Jahrzehnten gegenüber sah, spiegeln die größeren Probleme des öffentlichen Bildungswesens in städtischen Gebieten wider. Dennoch bleibt sie ein Symbol für die Hoffnung und den Glauben an die transformative Kraft von Bildung.

    In den kommenden Jahren wird es entscheidend sein, dass die Humes School – trotz der finanziellen und strukturellen Herausforderungen – ihren Platz in der Geschichte von Memphis behält. Ihre Aufnahme in das National Register of Historic Places sorgt dafür, dass das Erbe dieses Ortes bewahrt wird, und bietet gleichzeitig die Möglichkeit, zukünftige Generationen an seine Bedeutung zu erinnern.

    Adresse und Standort

    Humes Middle School
    659 N Manassas St., Memphis, TN 38107, USA
    Webseite: fraysercs.org/humes-middle-school

  • Audubon Drive, Memphis: Das erste Eigenheim der Familie Presley

    Audubon Drive, Memphis: Das erste Eigenheim der Familie Presley

    Elvis Presleys erstes Eigenheim im Audubon Drive 1034 in Memphis markierte einen Wendepunkt in seinem Leben. 1956, auf dem Höhepunkt seines frühen Ruhms, kaufte er das moderne Haus für 29.500 US-Dollar. Das Anwesen bot ihm und seiner Familie erstmals die Möglichkeit, ein Leben in Wohlstand zu führen, nachdem sie zuvor bescheiden gelebt hatten. Das Haus symbolisierte den Aufstieg des „King of Rock ’n‘ Roll“ und war ein Rückzugsort, der jedoch bald von Fans belagert wurde. 1957 zog Elvis schließlich nach Graceland um.

    Ein Traum wird wahr: Elvis und seine Familie im ersten Eigenheim

    Im Jahr 1956 war Elvis Presley bereits ein aufstrebender Star. Sein musikalisches Talent und seine dynamische Bühnenpräsenz hatten ihn von einem lokalen Künstler zu einem nationalen Phänomen katapultiert. Der Erfolg seines ersten großen Hits „Heartbreak Hotel“ hatte ihm nicht nur immense Popularität eingebracht, sondern auch finanziellen Wohlstand. Dieser plötzliche Aufstieg vom bescheidenen Leben in einer Sozialwohnung in Lauderdale Courts, einem öffentlichen Wohnprojekt, zu einem international anerkannten Star bedeutete, dass sich Elvis und seine Familie ein neues, größeres und komfortableres Zuhause leisten konnten.

    Am 12. März 1956 kaufte Elvis für die beeindruckende Summe von 29.500 US-Dollar (nach einer Anzahlung bon 500 US-Dollar von der Welsh Plywood Corporation) ein Haus im Audubon Drive, einer ruhigen, wohlhabenden Wohngegend in East Memphis. Dieses Domizil mit vier Schlafzimmern, zwei Badezimmern und einem Swimmingpool wurde zum ersten Eigenheim, das Elvis je besaß. Es war ein symbolträchtiger Moment für den jungen Sänger, der in ärmlichen Verhältnissen in Tupelo, Mississippi, aufgewachsen war. Für Elvis bedeutete der Kauf dieses Hauses nicht nur, dass er für sich und seine Eltern, Vernon und Gladys Presley, einen stabilen und luxuriösen Lebensraum geschaffen hatte, sondern auch, dass er endlich die Früchte seines Erfolgs ernten konnte. Der Einzug der Familie Presley erfolgt am 20. März 1956.

    Das Haus im Audubon Drive: Architektur und Inneneinrichtung

    Das Haus selbst war für die damalige Zeit ein elegantes, modernes Gebäude. Die Architektur war typisch für die 1950er Jahre und spiegelte den Mid-Century Modern-Stil wider, der sich durch klare Linien, funktionale Gestaltung und offene Räume auszeichnete. Es war ein einstöckiges Gebäude mit einer Fassade aus Ziegeln und Holz, das in einem von Bäumen umgebenen Viertel stand. Das Grundstück hatte eine Fläche von etwa 400 Quadratmetern und bot genügend Platz für die Familie Presley, um ihr neues Leben im Ruhm zu genießen. Erbaut wurde das, vom Architekt Howard Handwerker entworfene Gebäude, im Jahr 1954.

    Der Innenbereich des Hauses war ebenfalls modern und geräumig. Die Wohnräume waren hell und luftig, mit großen Fenstern, die viel natürliches Licht hereinließen. Der offene Grundriss ermöglichte eine fließende Verbindung zwischen den verschiedenen Wohnbereichen. Das Wohnzimmer war der Mittelpunkt des Hauses, in dem Elvis und seine Familie Zeit miteinander verbrachten und Gäste empfingen. Die Küche war mit den besten Geräten der damaligen Zeit ausgestattet, was für Gladys Presley, die immer großen Wert auf das Wohl ihrer Familie legte, von besonderer Bedeutung war.

    Ein besonderes Highlight des Hauses war der Swimmingpool im Hinterhof und der Bumper-Pool-Tisch im Wohnbereich. Für Elvis war dies ein Luxus, den er sich immer gewünscht hatte, und er genoss es, in den heißen Sommermonaten von Memphis Zeit am Pool zu verbringen. Der Garten rund um das Haus war gepflegt und bot genügend Privatsphäre, obwohl die neugierigen Blicke der Nachbarn und Fans nie ganz fern blieben.

    Der Alltag der Presleys im Audubon Drive

    Elvis‘ Zeit im Haus im Audubon Drive war geprägt von einer Mischung aus beruflichem Erfolg und persönlichen Veränderungen. Es war die Zeit, in der er von einem regionalen Star zu einem internationalen Phänomen wurde. Die Nachbarn erinnerten sich später daran, wie Elvis regelmäßig in seinem berühmten pinkfarbenen Cadillac durch die Gegend fuhr und oft von begeisterten Fans belagert wurde, die versuchten, einen Blick auf den jungen Star zu erhaschen.

    Für seine Eltern, insbesondere für seine Mutter Gladys, war das Leben im Audubon Drive ein Traum, der wahr geworden war. Sie hatte immer davon geträumt, ihrem Sohn ein besseres Leben zu ermöglichen, und dieses Haus war der sichtbare Beweis dafür, dass ihre Bemühungen und Opfer nicht umsonst gewesen waren. Gladys kümmerte sich hingebungsvoll um das Haus und versuchte, trotz des Ruhms, der Elvis umgab, ein möglichst normales Leben zu führen.

    Elvis selbst genoss die Zeit im Haus, obwohl er immer häufiger auf Tour war und lange Zeiträume außerhalb von Memphis verbrachte. Das Haus wurde zu einem Rückzugsort, an den er zurückkehren konnte, um sich von den Strapazen des Showgeschäfts zu erholen. Es war auch ein Ort, an dem er Freunde und Kollegen empfangen und Billard spielen konnte.

    Die Herausforderungen des Ruhms: Fans und Nachbarn

    Während der Audubon Drive zunächst ein Ort der Ruhe und des Rückzugs für die Presleys war, begann sich die Situation bald zu ändern, als Elvis‘ Ruhm weiter wuchs. Die Privatsphäre, die das Haus ursprünglich bot, schwand schnell, als immer mehr Fans herausfanden, wo ihr Idol lebte. Menschenmengen versammelten sich regelmäßig vor dem Haus, um einen Blick auf Elvis zu erhaschen oder ihn um ein Autogramm zu bitten. Oft kamen sie aus der ganzen Stadt oder sogar aus anderen Teilen des Landes, nur um ihn vielleicht für einen kurzen Moment zu sehen.

    Diese anhaltende Belagerung durch Fans begann, das Leben der Presleys erheblich zu beeinträchtigen. Elvis war zwar dankbar für die Unterstützung seiner Fans, aber er fühlte sich zunehmend in seinem eigenen Zuhause bedrängt. Für seine Eltern, die ein ruhigeres und abgeschotteteres Leben bevorzugten, wurde die Situation immer belastender. Die Nachbarn, die zunächst begeistert waren, einen berühmten Nachbarn zu haben, begannen sich über den ständigen Lärm und die Menschenmassen zu beschweren. Einige versuchten sogar, rechtliche Schritte einzuleiten, um den Zustrom von Fans zu stoppen.

    Vom Audubon Drive nach Graceland: Ein neuer Anfang

    Nach nur etwa einem Jahr im Audubon Drive war klar, dass Elvis und seine Familie eine neue Lösung brauchten. Die ständige Belagerung durch Fans und das wachsende Bedürfnis nach Privatsphäre führten dazu, dass Elvis beschloss, nach einer neuen Immobilie zu suchen. Im März 1957 erwarb er schließlich Graceland, ein Anwesen am südlichen Stadtrand von Memphis. Für 102.500 US-Dollar kaufte er dieses 13,8 Hektar große Anwesen, das für den Rest seines Lebens sein Zuhause bleiben sollte.

    Der Umzug nach Graceland war nicht nur eine Entscheidung, die auf den wachsenden Ruhm und die Bedürfnisse der Familie Presley zurückzuführen war, sondern auch eine symbolische Geste. Graceland bot Elvis die Privatsphäre und den Raum, den er brauchte, um sich von seinem hektischen Leben als Entertainer zu erholen. Es war auch ein Ort, an dem er seine Familie und Freunde in einer intimen und abgeschiedenen Umgebung empfangen konnte.

    Das Erbe des Hauses im Audubon Drive

    Obwohl Elvis‘ Zeit im Haus im Audubon Drive relativ kurz war, hat dieses Kapitel in seiner Geschichte einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Für viele Fans und Historiker ist dieses Haus ein Symbol für die frühen Jahre von Elvis‘ Aufstieg zum Ruhm. Es war das erste Zuhause, das er mit dem Geld seiner musikalischen Erfolge gekauft hatte, und es markierte den Übergang von einem talentierten jungen Musiker zu einem globalen Superstar.

    Das Haus im Audubon Drive ist heute noch erhalten und wurde im Laufe der Jahre mehrfach verkauft. Es ist nach wie vor eine beliebte Attraktion für Elvis-Fans, die auf den Spuren ihres Idols wandeln möchten. Viele der ursprünglichen Merkmale des Hauses wurden restauriert, und es bietet einen faszinierenden Einblick in das Leben von Elvis, bevor er das legandäre Anwesen Graceland kaufte.

    Das Haus wurde im März 2006 in das National Register of Historic Places aufgenommen und kurze Zeit später von Mike Curb, einem prominenten Musikproduzenten und Elvis-Fan, für 1 Million US-Dollar erworben, der es renovierte und für kurze Zeit der Öffentlichkeit zugänglich machte. Heute bleibt das Haus eine stille Erinnerung an die Anfänge von Elvis‘ erstaunlicher Karriere und den kurzen, aber bedeutsamen Moment, als er das erste Mal die Tür zu seinem eigenen Zuhause öffnete.

    Am Eingangsbereich findet sich eine Plaquette, die folgende Inschrift enthält:

    On March 20, 1956 Elvis Presley and his parents, Vernon and Gladys, moved into 1034 Audubon Drive purchased with royalties from his first million-dollar-selling record, „Heartbreak Hotel.“ It was the year that defined his career. The home is now owned by the Mike Curb Family Foundation dedicated to the support of music education and the restoration of historic music locations. In 2006, the foundation created the Mike Curb Institute for Music at Rhodes College to advance music-related preservation and research.

    Audubon Drive, Memphis -Elvis Home Plaquette
    Die Plaquette am Eingangsbereich des Domizils im Audubon Drive 1034, Memphis

    Fazit: Stolz auf das erste Eigenheim

    Elvis Presleys erstes Eigenheim im Audubon Drive 1034 in Memphis war weit mehr als nur ein Gebäude – es war ein Symbol für den Beginn einer neuen Ära in seinem Leben. Es markierte seinen Aufstieg zu Ruhm und Reichtum und repräsentierte die Erfüllung eines Traums, den er und seine Familie seit Jahren gehegt hatten. Obwohl seine Zeit in diesem Haus kurz war, bleibt es ein wichtiger Teil seiner Geschichte, der bis heute von Fans und Historikern geschätzt wird.

    Adresse und Standort

    Elvis Home – Audubon Drive
    1034 Audubon Dr, Memphis, TN 38117
    Webseite: graceland.com

  • Memphis, Tennessee

    Memphis, Tennessee

    Memphis, Tennessee, ist eine Stadt, die tief in der Geschichte der USA verwurzelt ist. Sie wurde nicht nur durch die Musik- und Bürgerrechtsbewegung geprägt, sondern ist auch ein zentraler Knotenpunkt im amerikanischen Süden. Memphis hat eine einzigartige Identität, die sich aus einer Mischung von kulturellen Einflüssen, geografischen Besonderheiten und historischen Ereignissen zusammensetzt. Mit einer Bevölkerung von etwa 630.000 Menschen ist sie die größte Stadt im Bundesstaat Tennessee und die zweitgrößte in der Region des tiefen Südens der USA. Trotz ihrer Größe und Bedeutung bleibt Memphis oft im Schatten von Städten wie New York, Los Angeles oder Chicago. Dennoch hat sie einen enormen Einfluss auf die amerikanische Kultur und Geschichte ausgeübt, besonders durch ihre Beiträge zur Musik, zur Bürgerrechtsbewegung und zum wirtschaftlichen Wachstum im Süden. Elvis Presley. Der „King of Rock ’n‘ Roll“ hat Memphis in vielerlei Hinsicht definiert, und die Stadt wird bis heute als eine Art spirituelles Zuhause für seine Fans weltweit angesehen.

    Die Ursprünge von Memphis

    Memphis liegt strategisch günstig am Mississippi, einem der größten und wichtigsten Flüsse der USA. Diese Lage machte die Stadt von Anfang an zu einem bedeutenden Handelszentrum. Die Stadt wurde 1819 von John Overton, James Winchester und Andrew Jackson, dem späteren siebten Präsidenten der USA, gegründet. Die Gründer gaben der Stadt den Namen Memphis nach der antiken ägyptischen Stadt gleichen Namens, die ebenfalls an einem wichtigen Fluss – dem Nil – gelegen war. Von Beginn an war klar, dass Memphis eine zentrale Rolle im Handel und Verkehr des amerikanischen Südens spielen würde.

    Bereits in der frühen Phase seiner Entwicklung wurde Memphis zu einem Zentrum des Baumwollhandels, der das Wirtschaftswachstum im Süden antrieb. Der Mississippi diente als Hauptverkehrsader, über die Baumwolle und andere Güter transportiert wurden. Diese frühen Handelsaktivitäten legten den Grundstein für das wirtschaftliche Wachstum und den Wohlstand der Stadt. Doch dieses Wachstum ging mit großen sozialen Spannungen einher, vor allem aufgrund der Sklaverei, die in den Südstaaten bis zum Ende des Bürgerkriegs eine zentrale Rolle spielte.

    Memphis und die Musikgeschichte

    Wenn man an Memphis denkt, denkt man zwangsläufig an Musik. Die Stadt ist als Geburtsort des Blues und als ein zentraler Ort der Rock ’n‘ Roll-Bewegung weltbekannt. In den 1930er und 1940er Jahren war Beale Street das Zentrum des Blues, und Künstler wie B.B. King, Howlin‘ Wolf und Muddy Waters traten dort auf. Beale Street war nicht nur ein Ort der Unterhaltung, sondern auch ein Zentrum für afroamerikanische Kultur und Politik. Die Straße wurde in den 1960er Jahren zum Symbol des Bürgerrechtskampfes, aber dazu später mehr.

    In den 1950er Jahren war es Elvis Presley, der Memphis endgültig auf die musikalische Weltkarte setzte. Presley, der als „King of Rock’n’Roll“ bekannt wurde, nahm seine ersten Songs bei Sun Records in Memphis auf. Dieser kleine Plattenladen und das Studio von Sam Phillips wurden zu einem der bedeutendsten Orte der Musikgeschichte. Phillips entdeckte auch andere Größen wie Johnny Cash, Jerry Lee Lewis und Carl Perkins, die alle ihre Karriere in Memphis begannen. Elvis’ Graceland, sein Wohnsitz, ist bis heute eine der größten Touristenattraktionen in den USA und zieht jährlich über 600.000 Besucher an.

    Doch Memphis ist nicht nur der Geburtsort von Elvis und dem Rock ’n‘ Roll. Die Stadt hat auch eine reiche Gospel-Tradition, und in den 1960er und 1970er Jahren war Memphis ein Zentrum des Soul und Rhythm and Blues (R&B). Stax Records, ein weiteres legendäres Plattenlabel aus Memphis, war Heimat von Künstlern wie Otis Redding, Booker T. & the M.G.’s, Isaac Hayes und vielen anderen. Diese Musikrichtung prägte nicht nur den Soundtrack des modernen Amerika, sondern hatte auch einen tiefen Einfluss auf die Bürgerrechtsbewegung.

    Die Bürgerrechtsbewegung und Memphis

    Memphis spielte eine Schlüsselrolle in der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung, besonders in den 1960er Jahren. Am 04. April 1968 wurde Dr. Martin Luther King Jr. im Lorraine Motel in Memphis ermordet. King war in der Stadt, um die streikenden afroamerikanischen Müllarbeiter zu unterstützen, die für bessere Arbeitsbedingungen und gerechte Bezahlung kämpften. Sein Tod erschütterte das Land und führte zu landesweiten Protesten und Ausschreitungen. Heute beherbergt das ehemalige Lorraine Motel das National Civil Rights Museum, das zu einem zentralen Ort der Erinnerung an die Bürgerrechtsbewegung geworden ist.

    Der Streik der Müllarbeiter in Memphis war ein entscheidender Moment in der Bürgerrechtsbewegung. Die Arbeiter, die größtenteils afroamerikanisch waren, verdienten extrem niedrige Löhne und arbeiteten unter gefährlichen Bedingungen. Nachdem zwei Arbeiter während der Arbeit ums Leben gekommen waren, beschlossen sie 1968, in den Streik zu treten. Der Slogan „I Am a Man“, der auf den Protestschildern der Streikenden zu lesen war, wurde zu einem der einprägsamsten Symbole des Kampfes für Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit in den USA.

    Dr. Kings Ermordung in Memphis war nicht nur ein tragisches Ereignis, sondern auch ein Wendepunkt in der amerikanischen Geschichte. Es brachte die Ungerechtigkeiten und die tief verwurzelten Rassenspannungen im Süden der USA ins Licht der Weltöffentlichkeit. Memphis wurde so zu einem Symbol des Kampfes für Gleichheit und Gerechtigkeit.

    Wirtschaft und Industrie

    Die geografische Lage von Memphis am Mississippi und ihre Nähe zu anderen wichtigen Handelsrouten machten die Stadt seit ihrer Gründung zu einem wichtigen Handels- und Transportzentrum. Besonders der Baumwollhandel war im 19. Jahrhundert der wichtigste Wirtschaftszweig der Stadt. Memphis wurde als „Baumwollhauptstadt der Welt“ bekannt, und die Wirtschaft der Stadt war eng mit der Agrarindustrie des Südens verknüpft.

    Heute ist Memphis weiterhin ein wichtiges logistisches Drehkreuz. Der Memphis International Airport ist der größte Frachtflughafen der Welt, was vor allem auf die Präsenz von FedEx zurückzuführen ist, dessen Hauptsitz in Memphis liegt. Die Stadt liegt auch an wichtigen Bahn- und Autobahnkreuzungen, was sie zu einem der zentralen Logistikzentren in den USA macht. Unternehmen wie Nike und International Paper haben große Logistikzentren in Memphis errichtet.

    Die Wirtschaft von Memphis ist jedoch nicht nur auf den Transport und die Logistik beschränkt. Auch die Gesundheitsindustrie spielt eine wichtige Rolle in der lokalen Wirtschaft. Das St. Jude Children’s Research Hospital, eines der führenden Kinderkrankenhäuser der Welt, hat seinen Sitz in Memphis und zieht hochqualifizierte medizinische Fachkräfte aus der ganzen Welt an. Zudem ist die Stadt ein Zentrum der Biowissenschaften und der medizinischen Forschung.

    Sehenswürdigkeiten und Tourismus

    Memphis hat eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten zu bieten, die sowohl die reiche Geschichte als auch die kulturelle Bedeutung der Stadt widerspiegeln. Ein Besuch in Memphis wäre ohne einen Abstecher zu Graceland, dem ehemaligen Wohnsitz von Elvis Presley, nicht vollständig. Graceland ist das zweitmeistbesuchte Haus in den USA (nach dem Weißen Haus) und bietet einen Einblick in das Leben einer der größten Ikonen der Popkultur.

    Beale Street, die historische Musikstraße von Memphis, ist ebenfalls ein Muss für Besucher. Hier findet man eine Vielzahl von Bluesclubs, Restaurants und Geschäften, die das musikalische Erbe der Stadt feiern. Die Straße wurde 1966 zur „Home of the Blues“ ernannt und ist heute eine der meistbesuchten Attraktionen der Stadt.

    Das National Civil Rights Museum ist eine weitere wichtige Sehenswürdigkeit. Es befindet sich im ehemaligen Lorraine Motel, dem Ort, an dem Martin Luther King Jr. ermordet wurde, und bietet eine umfassende Darstellung der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung. Das Museum ist nicht nur ein Ort des Gedenkens, sondern auch ein Zentrum der Bildung und Forschung über die Bürgerrechte.

    Das Sun Studio, wo Elvis Presley seine ersten Songs aufnahm, ist ebenfalls ein bedeutender Ort für Musikliebhaber. Hier können Besucher die originalen Aufnahmeräume sehen, in denen Rock’n’Roll-Geschichte geschrieben wurde. Auch das Stax Museum of American Soul Music ist ein wichtiger Anlaufpunkt für diejenigen, die die Geschichte des Souls und R&B entdecken wollen.

    Der Bass Pro Shops at the Pyramid ist eine der auffälligsten Attraktionen in Memphis. Dieses riesige Gebäude, das ursprünglich als Sportarena gebaut wurde, beherbergt heute einen der größten Outdoor-Läden der Welt. Neben der beeindruckenden Einkaufserfahrung bietet das Pyramid-Gebäude auch ein Hotel, Restaurants, ein Bowlingcenter und sogar ein riesiges Aquarium. Auf dem Dach befindet sich eine Aussichtsplattform, von der aus man einen atemberaubenden Blick auf den Mississippi und die Skyline von Memphis hat. Für Abenteuerlustige gibt es auch die Möglichkeit, mit einem Aufzug durch das Innere der Pyramide nach oben zu fahren.

    Die Levitt Shell (ehemals Overton Park Shell), ein Freiluft-Amphitheater im Overton Park, ist ein historischer Ort der Musikgeschichte. Es war die Bühne für Elvis Presleys erstes bezahltes Konzert im Jahr 1954. Heute finden dort regelmäßig kostenlose Konzerte statt, die lokale und internationale Künstler präsentieren. Die Levitt Shell ist ein Symbol für die musikalische Vielfalt von Memphis und zieht Besucher an, die das reiche Musikangebot der Stadt erleben möchten.

    Der Mud Island River Park bietet Besuchern einen beeindruckenden Blick auf den Mississippi und die Skyline von Memphis. Der Park beherbergt auch das Mississippi River Museum, das die Geschichte des mächtigen Flusses und seine Bedeutung für die Entwicklung der Region erzählt.

    Herausforderungen und Zukunft der Stadt

    Wie viele Städte in den USA hat auch Memphis mit einer Vielzahl von sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen zu kämpfen. Die Stadt hat eine hohe Armutsrate, und viele der ehemaligen Industriegebiete haben in den letzten Jahrzehnten wirtschaftlichen Niedergang erlebt. Auch die Kriminalitätsrate ist in bestimmten Teilen der Stadt ein Problem, was oft auf die sozialen Ungleichheiten und die mangelnden wirtschaftlichen Möglichkeiten zurückgeführt wird.

    Trotz dieser Herausforderungen bleibt Memphis eine Stadt mit großem Potenzial. Die Stadt hat in den letzten Jahren Investitionen in die Infrastruktur und den Tourismus getätigt, und es gibt Bestrebungen, das historische Erbe und die kulturellen Stärken der Stadt zu nutzen, um neue wirtschaftliche Impulse zu setzen. Besonders die Musikszene und die reiche Bürgerrechtsgeschichte der Stadt bieten eine Grundlage für den Ausbau des Tourismus und der Kulturwirtschaft.

    Auch die Logistikindustrie bleibt ein wichtiger Faktor für die Zukunft der Stadt. Mit ihrer günstigen Lage und der Präsenz von Unternehmen wie FedEx hat Memphis das Potenzial, weiterhin eine zentrale Rolle im globalen Handel zu spielen.

    Fazit: Memphis, eine Stadt voller Kontraste und Musikgeschichte

    Memphis ist eine Stadt voller Kontraste und Widersprüche. Auf der einen Seite steht sie für musikalische Innovation und kulturellen Reichtum, auf der anderen Seite für soziale Ungerechtigkeit und wirtschaftliche Herausforderungen. Doch genau diese Widersprüche machen die Stadt so faszinierend und einzigartig. Memphis hat eine reiche Geschichte, die sowohl von Schmerz als auch von Triumph geprägt ist, und diese Geschichte ist eng mit der Identität der Stadt verwoben.

    Mit einer starken kulturellen Grundlage und ihrer Bedeutung als logistisches Zentrum hat Memphis auch in der Zukunft das Potenzial, eine zentrale Rolle in den USA zu spielen. Ob durch ihre Musik, ihre Bürgerrechtsgeschichte oder ihre wirtschaftliche Bedeutung – Memphis bleibt eine Stadt, die man nicht ignorieren kann. Sie ist ein Spiegelbild der Geschichte und Kultur des amerikanischen Südens, und ihre Einflüsse sind in der ganzen Welt spürbar.

    Memphis-Tourismus: Anschrift und Standort

    Memphis Visitor Center
    3205 Elvis Presley Boulevard, Memphis, TN 38116
    Telefon: +1 888-633-9099
    Webseite: memphistravel.com