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  • Elvis Presley und seine Liebe zu Billard

    Elvis Presley und seine Liebe zu Billard

    Elvis Presley war nicht nur ein begnadeter Musiker und Entertainer, sondern hatte auch eine große Leidenschaft für Billard. Seine Liebe zum Spiel war so stark, dass er einen bedeutenden Teil seines Hauses Graceland dafür reservierte und das Billardzimmer zu einem der markantesten und berühmtesten Räume machte. Dieses Interesse an Billard spiegelt sowohl seine Verspieltheit als auch seine Ambition wider, ständig seine Fähigkeiten zu perfektionieren, sei es in der Musik, auf der Bühne oder im Spiel.

    Erster eigener Billard-Tisch

    Im Jahr 1956, als Elvis Presley sein erstes eigenes Haus im Audubon Drive in Memphis kaufte, begann für ihn nicht nur eine neue Lebensphase, sondern auch eine neue Leidenschaft. Das Haus, ein stattliches Anwesen, das Elvis von den Einnahmen seines frühen Erfolgs finanzieren konnte, wurde mit verschiedenen Elementen ausgestattet, die ihm nicht nur Komfort, sondern auch Vergnügen boten. Besonders ins Auge fiel dabei ein Bumper-Pool-Tisch, den er ins neue Haus stellte und der schnell zu einem zentralen Punkt für Spaß und Entspannung wurde.

    Vernon Presley, der eine starke Bindung zu seinem Sohn pflegte, teilte Elvis‘ Freude am Spiel. Die Stunden, die sie gemeinsam am Bumper-Pool-Tisch verbrachten, schufen eine wertvolle Möglichkeit, Zeit miteinander zu verbringen und die Beziehung zu vertiefen. Die beiden spielten oft stundenlang, und das Spiel wurde zu einem wichtigen Ritual zwischen Vater und Sohn. Diese Zeit half Elvis nicht nur, sich zu entspannen, sondern auch, die enge Verbindung zu seinem Vater zu pflegen, die ihm im Verlauf seiner Karriere so wichtig war.

    Elvis Presley und sein Vater Vernon Presley spielen Bumper-Pool-Billard in Haus im Audubon Drive 1034, Memphis, Tennessee, 29. Mai 1956
    Elvis Presley und sein Vater Vernon Presley spielen Bumper-Pool-Billard in Haus im Audubon Drive 1034, Memphis, Tennessee, 29. Mai 1956 (Foto: Phillip Harrington – Alamy)

    Bumper Pool ist eine Variante des Billards und unterscheidet sich deutlich von den traditionellen Spielvarianten. Die Tischform ist in der Regel kleiner, oft quadratisch oder rechteckig, und die Spielfläche ist mit Hindernissen – sogenannten Bumpern – versehen, die das Spiel erschweren und strategische Züge fordern. Die Spieler müssen ihre Kugeln gezielt manövrieren, um sie ins gegnerische Loch zu befördern, was ein hohes Maß an Geschicklichkeit und Taktik erfordert. Diese Variante des Spiels ist intensiv und gleichzeitig entspannend – ideal für kurze, spannende Partien.

    Für Vernon war das Spiel eine der wenigen Möglichkeiten, in denen er seinem Sohn außerhalb des Rampenlichts nahe sein konnte. Als Elvis’ Karriere begann, einen größeren Platz in seinem Leben einzunehmen, wurde die familiäre Zeit knapper. Doch die Runden am Bumper-Pool-Tisch boten beiden eine besondere, fast schon intime Zeit, die sie ganz für sich hatten. Dies machte das Spiel zu einer wertvollen und unverzichtbaren Tradition im Presley-Haushalt auf dem Audobon Drive.

    Das Billardzimmer in Graceland

    Das Billardzimmer im Elvis-Abweseb Graceland ist heute eine Attraktion für Fans und Besucher, die der legendären Villa in Memphis einen Besuch abstatteb. Der Raum ist außergewöhnlich dekoriert – eine opulente Mischung aus Farben und Stoffen mit einer unverwechselbaren Tapete und einem künstlerisch bemalten Billardtisch. Der Raum, von Decke bis Boden in gemusterten Textilien und farbigen Lampen verhüllt, vermittelt eine Mischung aus Wärme und Intimität. Es zeigt auch Elvis’ einzigartigen Geschmack und seinen Wunsch, seine Umgebung mit Stil und Charakter zu prägen.

    Graceland Billard-Room
    Der berühmte Billard-Raum im Keller des Elvis-Anwesens Graceland zieht auch heute noch viele Besucher in seinen Bann

    In diesem Raum spielte Elvis viele Partien mit Freunden und Familie. Berichten zufolge konnte er stundenlang spielen und sich von der Welt um ihn herum abschirmen. Elvis’ Talent für das Billardspiel wurde oft von seinen Freunden hervorgehoben, die berichteten, dass er sowohl taktisch als auch sehr konzentriert spielte. Sein Ehrgeiz war es, jede Partie zu gewinnen, was seine Mitspieler manchmal herausforderte, da er bekannt dafür war, bei Verlusten unzufrieden zu sein. Der Billardraum war jedoch nicht nur ein Ort des Wettkampfs, sondern auch ein Zufluchtsort, an dem Elvis sich entspannen konnte.

    Billard als Ausgleich zur Musik

    Für Elvis war Billard mehr als nur ein Spiel – es war ein Ausgleich zu seinem oft stressigen Leben als Weltstar. Während der 1950er bis 1970er Jahre war er ständig von Menschen umgeben, sei es bei seinen Konzerten, Filmsets oder öffentlichen Auftritten. Der Billardtisch bot ihm einen Raum für Ruhe und Entspannung. Es gab ihm die Möglichkeit, sich von der Öffentlichkeit und dem Medienrummel zurückzuziehen und sich auf etwas völlig anderes zu konzentrieren. Billard forderte von ihm dieselbe Präzision und Konzentration, die er auch in seiner Musik bewies. Man könnte sagen, dass der Billardraum in Graceland für ihn eine Art „Safe Space“ war, an dem er einfach nur Elvis sein konnte – ohne Druck und Erwartungen.

    Die symbolische Bedeutung des Billardspiels für Elvis

    Elvis’ Liebe zum Billard ist jedoch auch symbolisch. Der Erfolg im Billard erfordert Geduld, Präzision und Übung – Eigenschaften, die auch in seiner Karriere eine Rolle spielten. Viele Musiker dieser Zeit sahen in Billard eine Art Parallele zur Musik. Die Bewegung des Queues, die Kontrolle über die Kugeln, das Beobachten des Tisches – das alles verlangte dieselbe Art von Aufmerksamkeit wie das Halten einer Melodie oder das Finden des richtigen Rhythmus.

    Es wird oft erzählt, dass Elvis im Billard genauso leidenschaftlich war wie auf der Bühne. Er spielte mit Energie, Leidenschaft und einem gewissen Showtalent. Freunde und Begleiter berichteten oft, dass er während der Partien regelrecht auflebte und sich voll und ganz in das Spiel vertiefte. Es war für ihn nicht nur ein Spiel, sondern auch eine Art der Selbstverwirklichung und des Ausdrucks.

    Einfluss auf sein soziales Umfeld

    Elvis’ Begeisterung für Billard übertrug sich auch auf sein soziales Umfeld. Die Menschen um ihn herum lernten das Spiel und teilten diese Leidenschaft. So wurde das Billardspiel in seinem Freundeskreis fast zu einem Ritual. Elvis förderte die Wettbewerbsfähigkeit und Herausforderung im Spiel, was die sozialen Bindungen verstärkte und ihn seinem Umfeld näher brachte.

    Man könnte sagen, dass Billard für Elvis eine Brücke zu seinen Freunden und seiner Familie war. Es war eine Möglichkeit, mit ihnen Zeit zu verbringen und etwas zu teilen, das über die Musik hinausging. Viele seiner engsten Freunde erinnern sich an die Nächte, die sie mit ihm am Billardtisch verbracht haben. So hatte er die Gelegenheit, diese Beziehungen in einem entspannten und zwanglosen Umfeld zu pflegen, das sich stark von der stressigen Welt der Musikindustrie unterschied.

    Elvis und die Popularität des Billardspiels

    Obwohl Elvis Presley nicht direkt für die Popularität des Billardspiels verantwortlich ist, hat sein Interesse daran sicherlich dazu beigetragen, das Spiel in der Popkultur zu etablieren. Während die Billardräume in den 60er und 70er Jahren in den Vereinigten Staaten immer beliebter wurden, sahen viele Fans in Elvis’ Leidenschaft für das Spiel eine Bestätigung, dass Billard als Freizeitbeschäftigung glamourös und prestigeträchtig sein konnte.

    Bis heute ist das Billardzimmer in Graceland eine Pilgerstätte für Elvis-Fans, die nicht nur seine Musik lieben, sondern auch die Orte erleben wollen, die für ihn von Bedeutung waren. Der Raum erzählt eine Geschichte von einem Mann, der trotz des Ruhms und der vielen Herausforderungen, die das Leben als Superstar mit sich brachte, einen Ort gefunden hat, an dem er einfach „er selbst“ sein konnte.

  • Lauderdale Courts, Memphis

    Lauderdale Courts, Memphis

    Die Lauderdale Courts in Memphis, Tennessee, sind ein bedeutendes historisches Wahrzeichen, das eine reiche Geschichte hat und eine zentrale Rolle in der Entwicklung des sozialen Wohnungsbaus in den Vereinigten Staaten spielte. Dieser Wohnkomplex, der 1936 im Rahmen eines nationalen Programms zur Bekämpfung von Armut und Obdachlosigkeit errichtet wurde, bietet heute nicht nur einen faszinierenden Einblick in die städtebauliche Geschichte von Memphis, sondern auch in das Leben eines der berühmtesten Musiker aller Zeiten: Elvis Presley.

    Entstehung der Lauderdale Courts

    Die Geschichte der Lauderdale Courts beginnt in den 1930er Jahren, einer Zeit, in der die Vereinigten Staaten unter den verheerenden Folgen der Großen Depression litten. Millionen von Menschen hatten ihre Arbeit und ihre Häuser verloren, und die Notwendigkeit von bezahlbarem Wohnraum wurde immer dringlicher. In diesem Zusammenhang wurde 1936 das Lauderdale Courts-Projekt unter der Aufsicht der Federal Emergency Administration of Public Works ins Leben gerufen. Diese Behörde war ein Teil des „New Deal“, des umfassenden Reformprogramms von Präsident Franklin D. Roosevelt, das darauf abzielte, die amerikanische Wirtschaft wiederzubeleben und gleichzeitig sozialen Fortschritt zu fördern.

    Das Ziel dieses Wohnungsbauprojekts war es, Menschen aus den ärmlichen und oft gesundheitsschädlichen Behausungen der damaligen Zeit in moderne, saubere und bezahlbare Wohnungen umzusiedeln. Die Lauderdale Courts wurden auf einem Grundstück errichtet, das entlang des Bayou Gayoso, eines bedeutenden Flusses der Region, lag. Der Fluss selbst wurde teilweise durch Betonkanäle umgeleitet, um Platz für die Erweiterung der Lauderdale Street zu schaffen. Die architektonische Gestaltung der Courts folgte dem Georgianischen Revival-Stil, einer populären Bauweise, die sich durch symmetrische Fassaden, Ziegelbauten und klassizistische Details auszeichnete.

    Mit insgesamt 449 Wohnungen, die in ein- bis dreistöckigen Gebäuden untergebracht waren, boten die Lauderdale Courts Platz für eine große Anzahl von Familien. Ein Teil der Market Street, einer nahegelegenen Hauptverkehrsstraße, wurde in eine Grünfläche umgewandelt, was den Bewohnern der Courts zusätzliche Erholungsflächen bot. Die Wohnungen waren mit modernen Annehmlichkeiten ausgestattet, die für damalige Verhältnisse als fortschrittlich galten, darunter fließendes Wasser, Strom und sanitäre Anlagen.

    Die Verwaltung des Wohnkomplexes wurde von der Memphis Housing Authority (MHA) übernommen, die sich auf die Auswahl der Bewohner konzentrierte. Die Kriterien für die Vergabe einer Wohnung basierten hauptsächlich auf dem finanziellen Bedarf der Familien. Dabei wurde allerdings auch den damals geltenden Segregationsgesetzen Rechnung getragen: Nur weiße Familien wurden für eine Wohnung in den Lauderdale Courts in Betracht gezogen, was ein düsteres Kapitel der amerikanischen Geschichte widerspiegelt.

    Lauderdale Courts, Memphis, Elvis Presley
    Lauderdale Courts, Memphis, Wohngebäude 185 Winchester Ave., hier lebte die Familie Presley von 1949 bis 1953

    Soziale Bedeutung und Wandel

    In den Jahrzehnten nach ihrer Eröffnung entwickelten sich die Lauderdale Courts zu einem wichtigen Bestandteil des städtischen Lebens in Memphis. Sie boten nicht nur dringend benötigten Wohnraum, sondern trugen auch zur sozialen Stabilität der Gemeinde bei. In einer Zeit, in der viele Menschen unter unsicheren Lebensbedingungen litten, boten die Courts eine Oase der relativen Sicherheit und Beständigkeit.

    Dennoch waren die Lauderdale Courts nicht frei von Herausforderungen. Trotz der modernen Ausstattung und der guten Bauweise war der Wohnkomplex nach wie vor ein sozialer Brennpunkt, der mit den Problemen der Armut und der sozialen Ungleichheit zu kämpfen hatte. In den 1950er und 1960er Jahren begann sich die wirtschaftliche Lage der Stadt zu verändern, und die Lauderdale Courts gerieten zunehmend in Vergessenheit. Viele der ursprünglichen Bewohner zogen in wohlhabendere Gegenden, und die städtische Infrastruktur verfiel allmählich.

    In den 1990er Jahren hatten die Lauderdale Courts ihren einstigen Glanz verloren. Die Gebäude waren verfallen, und die soziale Lage in der Umgebung hatte sich drastisch verschlechtert. An einem Punkt wurde sogar darüber nachgedacht, den gesamten Komplex abzureißen, um Platz für eine neue Bebauung zu schaffen. Doch die Bedeutung der Lauderdale Courts, sowohl aus historischer als auch aus kultureller Sicht, war nicht zu unterschätzen. Eine Gruppe engagierter Elvis-Fans sowie lokale Denkmalschützer setzten sich erfolgreich dafür ein, die Gebäude zu erhalten. Dank der Bemühungen der Stadt Memphis, der lokalen Entwickler Jack Belz und Henry Turley sowie der Organisation Memphis Heritage wurde der Komplex gerettet und in den folgenden Jahren umfassend renoviert.

    Heute sind die ehemaligen Lauderdale Courts als Uptown Square bekannt und gelten als eine der angesagtesten Wohnadressen in Memphis. Mit einem Investitionsvolumen von 36 Millionen US-Dollar wurden die Gebäude restauriert und in eine Mischung aus einkommensabhängigem und marktorientiertem Wohnraum umgewandelt. Dank dieser Transformation konnte der historische Wert der Anlage bewahrt und gleichzeitig moderner Wohnraum geschaffen werden.

    Die Presley-Familie in den Lauderdale Courts

    Einer der bekanntesten Bewohner der Lauderdale Courts war zweifellos Elvis Presley, der spätere „King of Rock ’n‘ Roll“. Elvis zog im Oktober 1949 im Alter von 13 Jahren zusammen mit seinen Eltern Vernon und Gladys Presley in die Wohnung 328 in der 185 Winchester Ave. ein. Die Familie lebte bis Januar 1953 in den Lauderdale Courts, bevor sie aufgrund ihres gestiegenen Einkommens die Wohnung verlassen mussten.

    Für Elvis waren die Jahre in den Lauderdale Courts prägend. In diesen Jahren entwickelte er sein musikalisches Talent und fand eine erste Bühne für seine Auftritte. Ehemalige Bewohner der Lauderdale Courts erinnern sich daran, dass Elvis oft im Keller des Gebäudes seine Gitarre spielte und seine Stimme trainierte. Er sang auch häufig auf den Stufen des Wohnhauses für seine Nachbarn und erfreute sich schnell einer kleinen, aber begeisterten Fangemeinde.

    Einer der Orte, an denen Elvis regelmäßig auftrat, war das Freizeitzentrum der Lauderdale Courts, in dem oft Tanzveranstaltungen für Teenager stattfanden. Obwohl Elvis sich eifrig für diese Auftritte meldete, wurde er nicht immer zugelassen. Ein weiterer Bewohner der Lauderdale Courts, Johnny Burnett, der später die Band „Rock ’n‘ Roll Trio“ gründete, war dafür bekannt, Elvis manchmal die Teilnahme an diesen Veranstaltungen zu verwehren.

    Trotz dieser kleinen Rückschläge gab Elvis nie auf. Im Gegenteil, diese frühen Auftritte halfen ihm, sein Selbstbewusstsein als Musiker zu stärken und seine Fähigkeiten zu verfeinern. Auch seine späteren Bandkollegen, wie Bill Black, der ebenfalls in den Lauderdale Courts lebte, spielten eine wichtige Rolle in seiner musikalischen Entwicklung. Bill Black und Scotty Moore wurden 1954 bei Sun Records Teil von Elvis‘ erster Band und trugen maßgeblich zu seinem frühen Erfolg bei.

    Der Einfluss der Lauderdale Courts auf Elvis‘ Karriere kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. In dieser Umgebung, umgeben von der Musikszene Memphiss und den verschiedenen kulturellen Einflüssen, entwickelte Elvis seinen einzigartigen Stil, der später die Welt erobern sollte. Im August 2015 errichtete die Shelby County Historical Commission eine Gedenktafel, vor dem Gebäude mit der Nr. 185, zum Gedenken an Rockstar..

    Lauderdale Courts, Memphis, Gedenktafel an Elvis Presley
    Die Gedenktafel der Shelby County Historical Commission gibt Informationen zu Elvis‘ Bezug zu den Lauderdale Courts

    Denkmalschutz und Erhaltung

    Die Rettung der Lauderdale Courts vor dem Abriss ist ein Beispiel für die Bedeutung des Denkmalschutzes und der städtischen Erneuerung. In den 1990er Jahren, als die Gebäude in einem stark verfallenen Zustand waren, drohte der historische Wohnkomplex zu verschwinden. Doch dank des Einsatzes lokaler Bürger und Organisationen, die den kulturellen Wert der Anlage erkannten, konnten die Lauderdale Courts nicht nur erhalten, sondern in eine moderne Wohnanlage verwandelt werden.

    Ein bedeutender Schritt in diesem Prozess war die Aufnahme der Lauderdale Courts in das National Register of Historic Places, das amerikanische Verzeichnis historisch bedeutsamer Orte. Diese Anerkennung half, öffentliche und private Mittel für die Renovierung der Gebäude zu mobilisieren. Das Ziel der Renovierung war es, den historischen Charakter der Anlage zu bewahren, während gleichzeitig moderne Annehmlichkeiten integriert wurden.

    Die Umwandlung in Uptown Square war ein Vorzeigeprojekt für die Kombination von Denkmalschutz und Stadtentwicklung. Durch die Schaffung von Wohnraum für verschiedene Einkommensgruppen konnte nicht nur die historische Substanz der Lauderdale Courts erhalten, sondern auch ein Beitrag zur sozialen Durchmischung und Belebung des Stadtviertels geleistet werden. Heute sind die ehemaligen Lauderdale Courts ein beliebter Wohnort für Menschen, die die Nähe zur Innenstadt von Memphis und den historischen Charme der Anlage schätzen.

    Lage der Lauderdale Courts

    Die Lauderdale Courts, auch bekannt als Uptown Square, liegen im Herzen von Memphis und erstrecken sich über ein Gebiet, das durch mehrere wichtige Straßen und Boulevards begrenzt wird. Der Standort des Wohnkomplexes ist eng mit der Geschichte der Stadt verbunden und spiegelt die urbanen Entwicklungen wider, die Memphis im Laufe der Jahrzehnte geprägt haben.

    Die geografischen Grenzen der Lauderdale Courts sind im Westen durch den North B.B. King Boulevard (ehemals Third Street) definiert, einer zentralen Verkehrsader, die eine wichtige Rolle in der Stadtgeschichte gespielt hat. Diese Straße ist nach der Blueslegende B.B. King benannt und verkörpert die reiche Musiktradition von Memphis. Im Norden wird das Gebiet durch die Winchester Avenue und die Alabama Avenue eingegrenzt. Diese Straßen markieren das nördliche Ende des Komplexes und verlaufen parallel zu den Wohngebäuden.

    Im Süden endet das Gelände an der Exchange Avenue, einer weiteren wichtigen Straße, die den Zugang zur Innenstadt von Memphis erleichtert. Östlich erstrecken sich die Lauderdale Courts bis zum Danny Thomas Boulevard und erneut zur Alabama Avenue. Diese Straßenzüge bilden den östlichen Rand des Gebiets und verbinden die Lauderdale Courts mit anderen Vierteln der Stadt.

    Dieser Standort, der sich über mehrere wichtige Straßen erstreckt, zeigt, wie die Lauderdale Courts sowohl geografisch als auch kulturell tief in die Geschichte und das städtische Gefüge von Memphis eingebettet sind. Die Nähe zu bedeutenden Verkehrsadern und die Integration in die städtische Infrastruktur spielten eine wesentliche Rolle für die Entwicklung der Gegend und die Erreichbarkeit für die Bewohner.

    Impressionen

    Fazit: Historischer Wohnkomplex

    Die Lauderdale Courts sind mehr als nur ein Wohnkomplex – sie sind ein Symbol für die Herausforderungen und Chancen des sozialen Wohnungsbaus im 20. Jahrhundert, ein wichtiger Meilenstein in der Karriere von Elvis Presley und ein leuchtendes Beispiel für den erfolgreichen Denkmalschutz. Von ihrer Gründung in den 1930er Jahren als Teil des New Deals bis zu ihrer Transformation in eine moderne Wohnanlage im 21. Jahrhundert haben die Lauderdale Courts eine bewegte Geschichte durchlaufen.

    Die Erhaltung und Restaurierung dieses historischen Ortes zeugt nicht nur von der Bedeutung des Denkmalschutzes, sondern auch von der Rolle, die engagierte Bürger und lokale Gemeinschaften in der Bewahrung ihrer Geschichte spielen können. Heute sind die Lauderdale Courts – oder Uptown Square, wie sie jetzt genannt werden – nicht nur ein Zeugnis der Vergangenheit, sondern auch ein lebendiger Teil der Zukunft von Memphis.

    Adresse: Wohnung der Presleys

    Adresse: 185 Winchester Ave, Memphis, TN 38105, USA
    Längen- und Breitengrad: 35° 9.127′ N, 90° 2.825′ W

  • Elvis Presley: Die Geburt einer Legende – Armut und musikalische Prägung

    Elvis Presley: Die Geburt einer Legende – Armut und musikalische Prägung

    Elvis Aaron Presley wurde am 8. Januar 1935 in Tupelo, Mississippi, geboren, einem bescheidenen Städtchen im ländlichen Süden der USA. Seine Geburt markierte den Beginn eines Lebens, das von tragischen Umständen, Armut und tief verwurzelten sozialen Herausforderungen geprägt war. Diese frühen Lebensumstände sollten nicht nur seine Persönlichkeit formen, sondern auch seinen künstlerischen Werdegang maßgeblich beeinflussen. Um das Verständnis von Elvis‘ Herkunft zu vertiefen, ist es unerlässlich, sowohl die sozioökonomischen Bedingungen seiner Familie als auch das Umfeld in Tupelo zu betrachten.

    Die Geburt eines Rockstars und Tot des Zwillingsbruders

    Elvis Presley kam am 08. Januar 1935 unter dramatischen Bedingungen, als Sohn von Vernon und Gladys Presley, zur Welt. Er war eines von zwei Zwillingskindern, doch sein Bruder, Jesse Garon Presley, kam als Totgeburt zur Welt. Dieser Verlust prägte die Familie Presley tief. Für Elvis‘ Mutter, Gladys, war diese Erfahrung besonders traumatisch, und sie entwickelte eine nahezu obsessive Liebe und Fürsorge für ihren überlebenden Sohn. Elvis wuchs in dem Bewusstsein auf, dass er das „auserwählte Kind“ war, das überlebt hatte, was eine enge, nahezu symbiotische Beziehung zu seiner Mutter zur Folge hatte. Diese Bindung blieb ein bestimmender Faktor in seinem Leben und beeinflusste viele seiner späteren Entscheidungen.

    Jesse Garon Presley wurde am Tag seiner Geburt in einer schlichten, nicht markierten Grabstätte auf dem Priceville Cemetery in Tupelo, Mississippi, beigesetzt. Aufgrund der bescheidenen Verhältnisse der Familie Presley und der traurigen Umstände gab es kein aufwendiges Begräbnis, und es blieb lange Zeit keine offizielle Grabmarkierung für Jesse. Für die Familie, insbesondere für Gladys, war der Verlust ihres ersten Sohnes ein unbewältigbarer Schmerz, und diese Wunde begleitete sie ihr Leben lang.

    Jahre später, als Elvis berühmt wurde und sich auf Graceland, seinem legendären Anwesen in Memphis, niederließ, fand Jesse Garon Presley einen symbolischen Platz in der Erinnerung der Familie. Auf Graceland wurde eine Gedenktafel aufgestellt, die Jesse ehrt und seinen Namen in die Erinnerung einbindet. Die Tafel, die im sogenannten Mediation Garden steht, ist eine Hommage an den verlorenen Bruder und symbolisiert den dauerhaften Platz, den Jesse in den Herzen von Elvis und seiner Familie einnahm, obwohl er nie die Gelegenheit hatte, zu leben. Diese Gedenktafel trägt nicht nur den Namen von Jesse, sondern dient auch als stiller Hinweis auf die enge Verbindung zwischen Elvis und seiner Mutter sowie die Verluste, die sie gemeinsam bewältigen mussten.

    Gedenktafel an Jesse Garon Presley im Meditationsgarten von Graceland
    Gedenktafel an Jesse Garon Presley im Meditationsgarten von Graceland

    Leben in ärmlichen Verhältnissen

    Die Familie Presley lebte in ärmlichen Verhältnissen. Ihr Zuhause war ein einfaches Shotgun-Haus, ein langgezogenes, rechteckiges Gebäude mit drei Räumen, das Vernon Presley, Elvis‘ Vater, für nur 180 Dollar gebaut hatte – eine Summe, die die Armut der Familie widerspiegelte. Die Shotgun-Häuser waren typisch für die Südstaaten, in denen die Menschen mit begrenzten finanziellen Mitteln lebten. Sie waren billig zu bauen, boten jedoch kaum Komfort oder Schutz vor den Elementen. Die Presleys hatten kein fließendes Wasser und keinen Strom, was zu dieser Zeit jedoch nichts Ungewöhnliches war, da viele Familien in Tupelo unter ähnlichen Bedingungen lebten. Die wirtschaftliche Notlage der Familie war ein ständiger Begleiter, und Elvis‘ Kindheit war von Unsicherheit und materiellen Entbehrungen geprägt.

    Vernon Presley war Gelegenheitsarbeiter und kämpfte zeitlebens darum, stabile Arbeit zu finden. Zu Beginn von Elvis‘ Leben arbeitete er in der Landwirtschaft und nahm Gelegenheitsjobs an, um seine Familie zu ernähren. Doch die wirtschaftliche Instabilität der 1930er Jahre machte es schwer, regelmäßiges Einkommen zu sichern. Besonders dramatisch wurde die Lage, als Vernon 1938 wegen eines Scheckbetrugs verhaftet und für mehrere Monate inhaftiert wurde. Die Abwesenheit des Familienoberhaupts war eine schwere Belastung für Gladys und Elvis. Gladys musste zusätzliche Verantwortung übernehmen und suchte nach Möglichkeiten, das Überleben der Familie zu sichern. Diese Zeit prägte Elvis tief, und es wird vermutet, dass er aus dieser Zeit ein starkes Verantwortungsgefühl für seine Familie entwickelte.

    Das Geburtshaus von Elvis Presley in Tupelo zieht jährlich tausende Fans an. (Foto: Stephan Wäsche)
    Das Geburtshaus (Shotgun-Haus) von Elvis Presley ist heute ein Museum in Tupelo und zieht jährlich tausende Fans an.

    Armut und musikalische Einflüsse in Tupelo

    Die Armut in Tupelo war allgegenwärtig und spiegelte die schwierigen Zeiten in den USA während der Großen Depression wider. Mississippi, und insbesondere der Nordosten des Bundesstaates, wo Tupelo lag, war besonders stark von den wirtschaftlichen Turbulenzen betroffen. Die Landwirtschaft, auf die viele Menschen in der Region angewiesen waren, litt unter den Folgen der Wirtschaftskrise. Überall gab es Arbeitslosigkeit, Hunger und Unsicherheit. Viele Familien lebten von dem, was sie selbst anbauen konnten, und tauschten Lebensmittel und Güter untereinander, um zu überleben. Die Gemeinschaft war eng verbunden, doch die Lebensbedingungen blieben rau und von Entbehrungen geprägt.

    Trotz der harten Umstände spielte Musik eine zentrale Rolle im Leben der Menschen in Tupelo. Es war eine Region, in der sowohl weiße als auch afroamerikanische Musiktraditionen aufeinandertrafen. Gospel, Blues, Country und Folk-Musik waren allgegenwärtig. Kirchenbesuche und religiöse Versammlungen bildeten den Mittelpunkt des sozialen Lebens, insbesondere für die ärmeren Bevölkerungsschichten. Für Elvis, der von seiner tief religiösen Mutter regelmäßig in die Kirche mitgenommen wurde, war dies eine prägende Erfahrung. Die Gesänge, Predigten und die emotionale Intensität der Musik in den Kirchen beeindruckten ihn zutiefst. Schon in jungen Jahren begann er, die Melodien und Rhythmen der Gospelmusik in sich aufzunehmen, die später zu einem wesentlichen Bestandteil seines musikalischen Stils werden sollten.

    Die Trennung der Gesellschaft entlang rassischer Linien war ebenfalls ein prägender Faktor in Tupelo. Mississippi war in den 1930er Jahren ein Bundesstaat, der stark von den Rassengesetzen geprägt war, und die afroamerikanische Bevölkerung war schweren Diskriminierungen ausgesetzt. Dennoch wuchs Elvis in einer Umgebung auf, in der er regelmäßig mit der afroamerikanischen Kultur in Berührung kam. Insbesondere die Musik der afroamerikanischen Gemeinschaft, wie der Blues, den er in den Gegenden hörte, in denen Schwarze lebten, beeinflusste ihn stark. Elvis beobachtete, wie afroamerikanische Musiker wie Arthur „Big Boy“ Crudup, der später eines seiner Vorbilder wurde, Gitarre spielten und sangen. Diese kulturellen Einflüsse formten ihn und öffneten ihm eine musikalische Welt, die viele weiße Musiker seiner Zeit nicht kannten oder verstanden.

    Enge Beziehung zu Mutter Gladys

    Eine der wichtigsten Bezugspersonen in Elvis‘ Kindheit war seine Mutter Gladys. Ihre Fürsorge und Hingabe prägten ihn zutiefst. Sie war eine liebevolle, aber auch äußerst beschützende Mutter, die sich große Sorgen um die Zukunft ihres Sohnes machte. Sie glaubte fest daran, dass Elvis für etwas Größeres bestimmt war. Es war Gladys, die ihm im Alter von zehn Jahren seine erste Gitarre kaufte, obwohl Elvis sich ursprünglich ein Fahrrad gewünscht hatte. Dieser Moment sollte der Beginn einer lebenslangen Leidenschaft für Musik sein, die schließlich zu seiner beispiellosen Karriere führen würde. Die finanzielle Notlage, in der die Familie lebte, machte es notwendig, auf Geschenke und Extras zu verzichten, doch die Gitarre wurde zu einem symbolischen und emotionalen Gegenstand in Elvis‘ Leben, der ihm Trost und Hoffnung in schwierigen Zeiten bot.

    Fazit: Ärmliche Verhältnisse und soziale Herausforderungen

    Elvis‘ frühe Jahre in Tupelo waren somit von einem Umfeld geprägt, das von Armut, sozialen Herausforderungen und kultureller Vielfalt bestimmt war. Diese prägenden Jahre, die von Verlust, Unsicherheit und musikalischen Einflüssen durchdrungen waren, schufen die Grundlage für seine spätere Karriere. Elvis‘ Aufstieg zum „King of Rock ’n’ Roll“ mag in den 1950er Jahren begonnen haben, doch die Wurzeln seines musikalischen Ausdrucks und seines einzigartigen Stils liegen tief in den ärmlichen und kulturell reichen Erfahrungen seiner Kindheit in Tupelo.

    Die Geburt und Kindheit von Elvis Presley verkörpern also mehr als nur die Anfänge eines Musikers; sie erzählen die Geschichte eines Jungen, der aus der Not heraus eine unerschütterliche Leidenschaft für Musik entwickelte, die ihn letztlich dazu befähigte, Grenzen zu überschreiten und eine kulturelle Revolution anzuführen. Die Umstände seiner Geburt und die schwierigen Lebensbedingungen seiner Familie gaben Elvis einen tiefen emotionalen Antrieb, der ihn durch das Leben begleitete und der sich in seiner Musik widerspiegelte.

  • Graceland wird der Öffentlichkeit zugänglich gemacht

    Graceland wird der Öffentlichkeit zugänglich gemacht

    Am 07. Juni 1982 wurde das Elvis Anwesen Graceland der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Aber was veranlasste die Elvis Erben zu diesem wichtigen Schritt?

    Nach dem Tod von Elvis am 16. August 1977, wurde sein Vater Vernon Presley zum Verwalter des Anwesens, da Alleinerbin und Tochter Lisa Marie Presley noch nicht volljährig war. Als auch Vernon im Jahr 1979 verstarb, bestimmte er testamentarisch, dass Elvis Ex-Frau Priscilla Presley ab sofort das Erbe des Rockstars verwalten sollte. Die Unterhaltskosten für Graceland waren so hoch, dass das Erbe von Elvis immer mehr schrumpfte. Die laufenden Kosten beliefen sich inklusive Steuern, Energiekosten und Instandhaltung auf $500.000 pro Jahr.

    Verkauf von Graceland vorbeugen

    Um einem drohenden Verkauf der Villa vorzubeugen, gründete man die Verwaltungsgesellschaft Elvis Presley Enterprises und suchte nach einem erfahrenen Geschäftsführer. Man entschied sich für Jack Soden, der über fundierte Kenntnisse darüber verfügte, wie man bedeutende Gebäude bestmöglich vermarkten konnte. Um den Öffentlichkeitszugang erst möglich zu machen, nahm Priscilla Presley einen Kredit über $500.000 auf, um nötige Umbauten vorzunehmen und die Tourguides mit Uniformen ausstatten zu können.

    Priscilla Presley während der Graceland-Eröffnung am 07. Juni 1982

    Da Elvis Tante Delta Mae Presley Biggs bis zu ihrem Tod im Jahr 1983 weiter in Graceland wohnte, war die Küche erstmals kein Bestandteil der Besichtigungstour. Das ehemalige Raquettball-Gebäude wurde mit Elvis goldenen Schallplatten und einigen seiner berühmten Bühnenanzüge ausgestattet. Neu eingestellte Tourguides wurden geschult und man entschied, in jedem Raum einen Touristenführer einzusetzen, der fundiert über die Geschichte von Elvis und seiner Villa Graceland berichten konnte.

    Feierliche Eröffnung der Elvis Villa Graceland

    Am 07. Juni 1982 war es dann so weit. In einer feierlichen Zeremonie öffnete Graceland die Tore für die Öffentlichkeit. Elvis Tante Delta durchschnitt das Eröffnungsband und Priscilla gab eine verkaufswirksame Pressekonferenz. Man hoffte nun sehr, dass sich die Investition auszahlen würde, um die Villa nicht veräußern zu müssen. Jack Soden erinnerte sich später, dass der Kredit von $ 500.000 innerhalb von nur 38 Tagen, durch den Verkauf der Besuchertickets, ausgeglichen war. Die ehemalige Elvis Villa zählt, nach dem Weißen Haus, zum meistbesuchten Anwesen in den USA.

    Unzählige Fans pilgern im Juni 1982 zur Eröffnung der Elvis-Villa

    Bis zum heutigen Tag wurde stets am Ausbau von Graceland zum Touristenmagnet gearbeitet. Neue Ausstellungen, Hotels und Shops entstanden. Neben der Presley Familie und den Mitarbeitern von Elvis Presley Enterprises, profitiert vor allem auch die Stadt Memphis vom Besuchsmagneten Graceland. Die jährlich knapp 600.000 Fans besuchen ebenfalls die Innenstadt der Südstaatenmetropole, um auf der Beale Street zu schlendern, das Sun Studio zu besichtigen oder auf einem Schaufelraddampfer eine Tour auf dem Mississippi zu machen.

    Graceland wurde am 7. November 1991 in das National Register of Historic Places (Nationales Verzeichnis historischer Stätten) aufgenommen und am 27. März 2006 zum National Historic Landmark erklärt.